BRÜSSEL – Nachdem die EU-Staaten nun ihren Bürgern Digitale Identitäten verpasst haben, sie also durchnummeriert haben, hat die EU nun damit begonnen, die Infrastruktur dafür aufzubauen, diese nationalen Digitalen Identitäten mit Hilfe einer „Digital Wallet“, also einem „Staat in der Hosentasche“ EU-weit verarbeitbar zu machen.
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„Digitale Identitäten“ sind eine Lösung für ein Problem, das die allermeisten Bürger gar nicht haben. Heimlich, still und leise und getarnt durch schöne Worte hat die demokratisch nicht legitimierte EU-Kommission dennoch damit begonnen im Verbund mit der Ukraine die Infrastruktur für eine EU-weite Digitale Identität aufzubauen.
Vor etwa einem halben Jahr haben wir davon berichtet, daß die EU die Ukraine als Muster-Staat für das Ausrollen einer EU-weiten digitalen Identität nutzt. Diese Befürchtung dürfte nun Wahr werden. „Befürchtung“ deswegen, weil in der Ukraine die Digitalisierung mit Hilfe der dortigen Diia-App am Ende vielfach ganz anders umgesetzt wurde, als es den dortigen Bürgern versprochen wurde. So gibt es beispielswiese Berichte darüber, daß Sozialhilfe in Ungarn nur noch mit Hilfe der Diia-App beantragt werden kann.
Am 6. Mai hatten wir in dem Beitrag „Die drei “Werkzeuge der Neuen Welt”: digitale Identität, Smartphones und ein Bankkonto“ darauf hingewiesen, daß sich einige demokratisch nicht legitimierte Entscheidungsträger in irgend welchen Hinterzimmern darauf geeinigt haben, die Menschen des Planeten – wieder einmal – mit einer Nummer zu versehen, die sie als „digitale Identität“ bezeichnen. Nun hat ein Konsorzium von Telekommunikationsunternehmen damit begonnen, die zugehörige „Hardware“ auszubauen.
Wozu ein solches System genutzt werden kann, zeigt das in China bereits viel weiter ausgebaute Sozialkreditsystem:
Die drei zentralen Werkzeuge in einer post-revolutionären Welt
Nach der „Vierten industriellen Revolution“ soll die Interaktion zwischen Staat und „Bürgern“ dann weitgehend auf anderen Wegen erfolgen, als bisher. Der alte Gesellschaftsvertrag gelte nicht mehr und ein neuer Gesellschaftsvertrag müsse her (Min. 10f), so Klaus Schwab und seine Freunde.
In- und nach dieser „vierten industriellen Revolution“ spielen
- Smartphones,
- digitale Ausweise,
- Bankkonten und digitalisiertes Geld
als „Werkzeuge der Neuen Welt“ eine zentrale Rolle. Sie dienen ihm dazu, Herrschaft über die Bürger auszuüben. In der Vorstellungswelt des Klaus Schwab verschmelzen die drei dann sogar noch mit dem
- Internet der Körper (IoB).
aber das wird Thema in einem anderen Beitrag sein.
Auch diese Ausdifferenzierung stammt nicht etwa von der AfD, sondern von dem in Deutschland – Dank der „Qualitätspresse“ – weitgehend unbekannten Nandan Nilekani. Nandan Nilekani ist niemand geringeres, als einer der beiden Gründer des indischen Giganten für Banksoftware „Infosys“. Und er ist natürlich „Agenda Contributor“ des World Economic Forum des Klaus Schwab.
Der andere Gründer von Infosys ist der in Deutschland ebenfalls weitgehend unbekannte Nagavara Ramarao Narayana Murthy. Die Tochter dieses Nagavara Ramarao Narayana Murthy ist hingegen schob etwas bekannter, denn es handelt sich hierbei zugleich um die Ehefrau des neuen britischen Premierministers Sunak. Auch Nagavara Murthy ist natürlich ein gern gesehener Gast auf dem WEF des Klaus Schwab.
Und wie es der „Zufall“ so will, ist es eines der ersten Ziele von Premier Sunak in Großbritannien das digitale Zentralbankgeld einzuführen. „Zufälligerweise“ arbeitet Infosys gerade an genau diesem Thema.
Man sollte also durchaus genauer hinhören, wenn Nandan Nilekani die „Werkzeuge der neuen Welt“ erklärt:
sagte Nilekani auf einem Forum der Weltbank.
Die Moderatorin – auch Moderatorin von CNN International -, Julia Chatterley, stimmte Nilekani zu und wiederholte:
Nachfragen: keine!
Digitale Identität als notwendiges Mittel zum Zweck der Bedienung dieser drei „Instrumente der neuen Welt“
Doch damit begnügen sich die interessierten Kreise nicht. Vielmehr treiben diese ihr Ziel voran, alle Informationen in einer einzigen Hand zu bündeln, oder zumindest von einer einzigen Stelle aus auf jede Information zugreifen zu können. Das macht für sie daher die Nummerierung eines jeden Bürgers notwendig:
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Eine einzige „digitale Identität“, die alle Anwendungsmöglichkeiten zusammenführt
Ein digitaler Ausweis, ein digitales Konto mit „digitalem Geld“ – also politkorrekten Bezugsscheinen darauf – und das Smartphone als Interaktionsplattform bilden dann die Infrastruktur, um im Endeffekt auf alle Angebote zumindest theoretisch zugreifen zu können.
Hierbei bildet eine einzige digitale ID wiederum den Kitt, der all diese Technologien untrennbar an einen einzigen Bürger bindet.
Dazu kann man einer Veröffentlichung des WEF entnehmen:
Eine so verstandene digitale ID kann es den Herrschern mit Hilfe dieser digitalen ID dann ermöglichen jedes Handeln des Bürgers zu identifizieren und im Endeffekt auch zu kontrollieren und sich selbst damit mindestens theoretisch in die Lage versetzen, zu bestimmen, welchen Zugang eine „digitale ID“, also ein definierter Bürger zu bestimmten Waren und Dienstleistungen erhält, oder auch nicht.
Die EU treibt eine EU-weit einheitliche digitale ID voran
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Eine nachvollziehbare Begründung für die digitale Zwangs-ID: Fehlanzeige!
Auffällig ist, daß die Kreise, die diese EU-weite digitale Identität einführen wollen, größte Schwierigkeiten haben, dafür überzeugende Gründe zu finden. Vielmehr nimmt die EU an, die Bürger waren auf eine „elektronische Geldbörse“, ein „digital wallet“:
Jeder EU-Bürger und Einwohner der Union wird eine persönliche digitale Geldbörse nutzen können.
Grund 1 der Vergabe einer „Digitalen ID“: weil Big Tech uns nicht sagt, was sie mit unseren falschen Identitäten machen, wollen wir ihnen unsere echten Identitäten geben
Die EU zitiert dazu Ursula von der Leyen (CDU):
Aha, das ist also der von Ursula von der Leyen angegebene Grund, daß alle Bürger der EU durchnummeriert werden. Weil Bill Gates, Marc Zuckerberg und co uns nicht sagen, was sie mit unseren falschen Identitäten machen, sollen wir Bill Gates, Marc Zuckerberg und co. unsere echten Identitäten geben!?! Wer das glaubt, dem ist unserer Ansicht nach nicht mehr zu helfen!
Grund 2 der Vergabe einer „Digitalen ID“: wir werden gezwungen eine digitale-ID anzunehmen, um über diese dann angeblich selbst entscheiden zu können
Aber der Irrsinn geht noch weiter! Ursula von der Leyen ergänzt:
Grund 3 der Vergabe einer „Digitalen ID“: man kann damit Dinge tun, die man bisher gar nicht tun wollte
Das „Potential Konsortium“ soll eine „Identitäts-Wallet“ erstellen
Um die EU-weite „digitale ID“ umzusetzen, hat die Kommission das „Potential-Konsortium“ ausgewählt, für die EU Digital Identity Wallets zu realisieren:
Innerhalb dieses Konsortiums sind – man ahnt es schon – Deutschland und Frankreich die treibenden Länder.
Die EU-ID-Wallet
Mit Hilfe der „EU-ID-Wallet“ hat man dann sozusagen „den Staat in der Hosentasche“, oder umgekehrt betrachtet hat der Staat damit jeden einzelnen Bürger an der Angel.
Was hatten wir eingangs gelernt? In- und nach dieser „vierten industriellen Revolution“ spielen
- Smartphones,
- digitale Ausweise,
- Bankkonten und digitalisiertes Geld
als „Werkzeuge der Neuen Welt“ eine zentrale Rolle. Folglich versucht die EU den Bürgern also mit Hilfe einer solchen „EU-ID-Wallet“ die Instrumente der 4. Industriellen Revolution aufzunötigen.
Das Potential-Konsortium setzt die die EU-ID-Wallet um
Nicht etwa von der EU, aber der Webseite einer der daran beteiligten Firmen ist dazu mehr entnehmbar, wie z.B. daß es sich hierbei um den Aufbau einer „EU Digital Idenitity Wallet (EUIDW)“ handelt:
- eGov-Dienste: Ermöglichung der Nutzung staatlicher Dienste durch Bürger, beispielsweise Online-Verwaltungsverfahren.
- Eröffnung eines Bankkontos: Ermöglicht den Bürgern die Eröffnung eines Online-Transaktions-, Spar- oder Einzahlungskontos.
- SIM eRegistration: Vereinfachung und Digitalisierung des SIM-Karten-Registrierungsprozesses.
- E-Führerschein: Ausstattung von Bürgern mit einem elektronischen Führerschein zur Identitätsprüfung bei Polizeikontrollen.
- eSignatur: Erhöhen Sie die Nutzung qualifizierter elektronischer Fernsignaturen .
- E-Rezept: Geben Sie den Bürgern mehr Kontrolle darüber, welche Gesundheitsdaten sie teilen.
Das Pilotprojekt
Diese „Wallet“ soll dann in der Prototypenphase auch mit Hilfe eines Pilotprojekts anhand von fünf Szenarien getestet werden:
- Im ersten Szenario geht es darum, eine elektronische Identifizierung und Authentifizierung für Dienste einer digitalisierten Verwaltung zu ermöglichen.
- An zweiter Stelle steht der digitale Identitätsnachweis bei einer Kontoeröffnung, um aufwendige ID-Verfahren wie Video-Ident überflüssig zu machen.
- Das dritte Szenario ist die digitale ID-Lösung bei der Registrierung einer SIM-Karte.
- Das vierte Szenario soll die Anmietung eines Autos erleichtern, indem die notwendige Fahrerlaubnis digital nachgewiesen werden kann.
- Beim fünften Szenario geht es darum, eine qualifizierte elektronische Signatur zu erstellen.
Angebliche Berücksichtigung von Kritik
Angeblich seien die Systemarchitekten dieser EU-Wallet ihren Kritikern in zwei Punkten bereits entgegengekommen.
- Verzicht auf eine dauerhafte Personenkennziffer für die ID-Wallet. Eine solche Kennziffer war berechtigterweise als „Seriennummer für Menschen“ bezeichnet worden.
- Keine Anwendung der Blockchain-Technik bei dem Speicherkonzept. Und das obwohl in einer angeblich offen einsehbaren Datenbank lediglich der öffentliche Teil des Schlüsselpaars „Public Key“ für die Verschlüsselung der Daten gespeichert worden wäre.
Keine Blockchain? Hierzu stellt sich die Frage, ob die EU die selbe Lösung wählt, wie es Anfang diesen Monats ein Programmierer aus Brasilien herausgefunden hat, weswegen wir diesen Teil unsere Beitrags hier noch einmal wiederholen:
Was Pedro Magalhães hierbei auch noch erwähnt ist, daß Brasilien Hyperledger verwenden möchte. Hierbei handelt es sich um eine digitale Umgebung, die 2015 von der Linus Foundation geschaffen wurde.
Eine Variante hiervon, namens „Fabric“ wird an Stelle von Blockchain seit Jahren gerne auf dem Kryptomarkt verwendet, obwohl sie von vielen für die Erstellung von Token nicht als attraktiv angesehen wird.
Es handelt sich um eine Distributed-Ledger-Technologie – in einigen Details wird sie jedoch nicht als Blockchain bezeichnet. Beispielsweise gibt es bei dieser Technologie nicht immer einen Mining-Prozess, der das Netzwerk unterstützt, zusätzlich zu anderen Mechanismen, die in öffentlichen Netzwerken wie Bitcoin und Ethereum vorhanden sind .
Für das endgültige Projekt hat die Zentralbank Brasiliens bereits angekündigt, daß sie beabsichtigt, zusätzlich zu Hyperledger Besu ein eigenes Netzwerk aufzubauen, das dann als Basisinfrastruktur dienen soll. Es soll auch keine Tier-2-Plattform sein, sondern das eigene Tier-1-Netzwerk der brasilianischen Zentralbank.
Deutsche Beteiligte zeigen sich begeistert
T-Systems-Chef Adel Al-Saleh plapperte dazu die von der EU ausgegebenen Narrative einer europäischen ID-Lösung nach.
Michael Jungwirth von der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland plappert ebenfalls Vergleichbares nach und stellt die Plattitüde in den Raum,
„Digitalisierung müsse sicher und einfach sein. Sie dürfe auch nicht an den Landesgrenzen enden.“
Und ergänzt:
Bau der Infrastruktur
- Deutschland,
- Frankreich,
- Österreich,
- Polen,
- Niederlande,
- Griechenland und – man glaubt es kaum – der
- Ukraine,
- O2 Telefónica,
- Telekom und
- Vodafone