Italiens Ministerpräsidentin gibt bei Telefonstreich zu, wie sehr Selenski allen auf die Nerven geht

Quelle: Von Presidenza del Consiglio dei Ministri, Palazzo Chigi - https://www.youtube.com/watch?v=0rchlvTt4PE, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=124738617

ROM – Italiens Ministerpräsidentin ist auf einen Telefonstreich zweier russischer Komiker hereingefallen und hat hierbei einige Intimitäten aus der Politik ausgeplaudert

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Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist in eine geschickt ausgelegte Falle der beiden russischen Satiriker Vovan und Lexus gestellt getappt und dürfte hiernach wohl einen roten Kopf bekommen haben, als sie erfuhr, dass sie hereingelegt wurde. Was sie alles gesagt hat ist noch unbekannt, denn bisher wurde nur ein Teil des Telefonats veröffentlicht. Immerhin hat dieser Vorfall dem betreffenden Büroleiter den Kopf gekostet:

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In die Falle getappt

In einem am 18. September durchgeführten Telefongespräch war Meloni im Glauben tatsächlich mit einem wichtigen afrikanischen Staatschef zu reden

Eigentlich gibt es eine Menge Filter, bevor man die italienische Ministerpräsidentin ans Telefon bekommt und deswegen hatte die Ministerpräsidentin auch keinen Grund zu einem Verdacht, daß am anderen Ende der Leitung nicht etwa der „Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union“, sondern tatsächlich die beiden russischen Satiriker Vovan und Lexus waren.

Und es ist nicht deren erster Treffer. Sie hatten mit einem Anruf aus EZB-Chefin Lagarde schon einmal die nächsten Zinserhöhungen herausgelockt und mit Henry Kissinger und J.K. Rowling telefoniert.

Der Telefonstreich beendete eine Karriere

Dieser Telefonstreich, den die beiden Komiker aus Russland der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni gespielt haben, bleibt aber nicht ohne Folgen. Er kostete Melonis diplomatischem Berater, Francesco Talò den Job. Er sah sich aufgrund dieses Fehlers zum Rücktritt gezwungen, da es sein Büro war, das die Premierministerin mit den Komikern telefonisch verbunden hatte. Die Behandlung dieses Anrufs habe die

„Oberflächlichkeit“

ihres diplomatischen Büros erkennen lassen gab Italiens Regierungschefin am Freitag bei einer Pressekonferenz zu.

„Der Anruf wurde nachlässig behandelt.“

So hätte sie nach dem Anruf Verdacht geschöpft und dies ihrem Büro gemeldet. Dort sei jedoch nicht ausreichend darauf reagiert worden.

„Diese Angelegenheit wurde nicht gut gehandhabt, es tut uns allen leid“,

begründete Meloni diesen Schritt.  Doch es gab auch inhaltliche Neuigkeiten:

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Selenski nervt

Doch das Gespräch hatte auch Inhaltlich Neues gebracht. In diesem Gespräch mit angeblich Azali Assoumani, dem Chef des afrikanischen Staatenbundes AU, gab Giorgia Meloni einen tiefen und undiplomatischen Einblick was ihre EU-Kollegen inzwischen von Selenski halten:

„Alle haben genug von der Ukraine!“

Meloni hatte erkannt, daß sich durch die angebliche Gegenoffensive der Ukraine nichts geändert hat und Selenski letztendlich nur die Arsenale des Westens verballert hat und seine eigenen Landsleute in Massen auf dem Schlachtfeld hat sterben lassen. Und sie gab einen kleinen Ausblick, wie man aus diesem Schlamassel herauskommen könnte: Man müsse auf den

„richtigen Moment warten“,

um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Trotzdem will Meloni die Ukraine weiter unterstützen.

Migration wichtiger als die Ukraine

Und Meloni nahm eine interessante Gewichtung vor: Sie gab bei diesem Gespräch zu erkennen, daß mindestens für sie die Lösung der Migrationskrise viel wichtiger sei, als die Ukraine.

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Die EU und Frankreich tauchen in der Migrationsfrage ab

Meloni beklagte außerdem, daß die EU-Führung Italien mit hunderttausenden an Flüchtlingen im Stich gelassen habe.

Im Übrigen sei nicht nur die EU abgetaucht, sondern sogar der redselige französische Präsident Macron habe sie hängen lassen und nicht auf ihre Aufrufe geantwortet.

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Die Energie soll aus Afrika kommen

Und Meloni gab auch zu erkennen, wie die EU-Größen die Energiekrise in den Griff bekommen wollen: Hierzu

„müssten sich die westlichen Länder um Afrika „kümmern“.

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Die Unterstützung von Faschisten ist ein ukraine-internes Problem

Den Hitler-Unterstützer und Judenmörder Bandera zu glorifizieren, sei jedoch

„eine Angelegenheit der Ukrainer“.

 

 

 

Anrufer gab sich als Präsident der Afrikanischen Union aus
Wie berichtet, war Meloni auf einen Anrufer hereingefallen, der sich als Azali Assoumani ausgab, Präsident der Afrikanischen Union (AU) und zugleich Staatschef der Komoren. Dahinter steckte das russische Duo Wowan und Lexus, das im Vorjahr schon den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) genarrt hatte. Ihm und anderen europäischen Staatschefs hatten sich sich als der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko ausgegeben.

Auszüge veröffentlicht
Auszüge des Telefonats vom 18. September wurden in Russland veröffentlicht, beispielsweise von der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Es gebe „große Müdigkeit auf allen Seiten“, sagte Meloni darin zum Krieg in der Ukraine. „Die Zeit naht, in der jeder verstehen wird, dass wir einen Ausweg brauchen.“ Sie habe dazu auch „einige Ideen“, wolle aber noch auf den richtigen Moment warten