Wie bayerische und deutsche Gesundheitsbehörden mindestens durch Ignoranz bzw. Fehleinschätzungen den Lockdown erst erzwungen haben

Sitz des LGL Quelle: Von HaSe - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=83068169

MÜNCHEN – Mediziner der Universität München waren Ende Januar 2020 unter den Ersten, die erkannt hatten, daß auch Personen, die keine Symptome zeigen, das Covid-19-Virus an Nichtinfizierte übertragen können. Doch diese Erkenntnis wurde offenbar von den bayerischen und deutschen Gesundheitsbehörden mindestens missachtet, wenn nicht sogar aktiv bekämpft. Dadurch wurde auch eine frühe und angemessene Bekämpfung der Ausbreitung des COVID-19 Virus unmöglich gemacht. Es ist noch unklar, ob dies „aus Versehen“ geschah, oder aus Absicht; klar ist nur, daß die Folgen für die Wirtschaft und Gesellschaft katastrophal waren.

Die Oberärztin, stellvertretende Abteilungsleiterin, Leiterin der Ambulanz für Tropen- und Reisemedizin Dr. med. Camilla Rothe ist in der letzten Januarwoche 2020 eine der Ersten, die den Verdacht schöpft, daß auch Infizierte ohne Symptome das Virus weitergeben können. Würde  sich diese Einschätzung verifizieren, hätte dies gravierende Auswirkungen über die zu treffenden Schutzmaßnahmen.

Doch ihre Überlegungen wurden durch die bayerischen und deutschen Gesundheitsbehörden aktiv bekämpft.

Unsere Beobachtung wurde nicht weiter berücksichtigt. Im Februar und Anfang März sind die Menschen wie gewohnt nach Österreich in den Skiurlaub aufgebrochen. Es wurde Karneval gefeiert. Fußballfans sind für Champions-League-Spiele durch Europa gereist. Selbst als Island Ischgl-Rückkehrer positiv auf das Virus getestet hat, passierte nichts.

Zeitgleich landeten nämlich auch Infizierte aus China an den Flughäfen der Welt, wie z.B. in den USA, Italien, Frankreich und auch München und beginnen die Bevölkerung anzustecken. Nicht nur in französischen Kirchen, italienischen Fußballstadien und österreichischen Skibars wird das Virus dann von Einzelnen an eine große Anzahl von Betroffenen weitergegeben werden, sondern auch in der Konzernzentrale des Automobilzulieferers Webasto in Stockdorf südlich von München. Und auch auf Kreuzfahrtschiffen, wie der Diamond Princess wird sich das Virus  innerhalb weniger Wochen nach der symptomlosen Einschleppung exponentiell verbreiten.

Am 27.6.2020 veröffentlichte nicht etwa die deutsche „Qualitätspresse“, sondern die New York Times einen Beitrag über die Bemühungen der Mediziner aus der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der LMU in München im Kampf gegen dieses Virus. Gegenstand dieses Artikels aus den USA waren Erkenntnisse der Mediziner dieses Instituts von Ende Januar 2020, daß das Covid-19-Virus asymptomatisch, also bereits bevor der Infizierte seine Infektion  bemerkt, bereits an Nichtinfizierte weitergeben kann. Basierend auf ihre eigenen Recherchen kommt die New York Times zu dem Schluss;

Doch nicht nur das. Gemessen am bayerischen Katastrophenschutzgesetz sind die Behörden verpflichtet eine Gefahr die von einem asymptomatisch auch verbreitenden Virus ausgeht, ernst zu nehmen. Der bayerische Gesetzgeber hat nämlich mit Hilfe des Begriffs „gefährdet“ einen so genannten „Gefährdungstatbestand“ in das Gesetz eingebaut, weil es so mögich sein soll, Gefahren bereist abwehren zu  können, bevor erste Schäden eintreten. Im Sinne dieses Gesetzes liegt eine Katastrophe dann bereits vor, bei einem

Während es heute in allen Gesundheitsämtern des Landes zum Standardwissen gehört, daß Infizierte das COVID-19-Virus bereits dann an Nichtinfizierte weitergeben können, wenn sie selbst noch keine Symptome verspüren, war diese Erkenntnis im Januar 2020 zwar vorhanden

gewöhnliche Coronaviren: mild bis asymptomatisch

aber womöglich noch nicht hinreichend kommuniziert gewesen.

Doch bereits im Januar 2020 war es unter Virologen die herrschende Meinung, daß es bei Viren aus der Familie der SARS-Viren (das COVID-19-Virus gehört in diese SARS-Familie), durchaus nicht unüblich ist, daß Infizierte diese SARS-Viren bereits an Nichtinfizierte weitergeben können. Auch dann, wenn sie selbst noch keinerlei Symptome der Infektion verspüren oder zeigen.

An diesen Kenntnisstand schließt sich nun im Januar 2020 also nur noch die bis dahin unbeantwortete Frage an, ob dies auch für das COVID-19 Virus gilt. Ob also Personen das COVID-19 Virus bereits verbreiten können,  wenn sie selbst noch keine Symptome verspüren. An die Beantwortung dieser Frage schließen sich dann all die Folgefragen an, wie das COVID-19 Virus überhaupt erfolgreich bekämpft werden muss/kann; bis hin zur Frage, ob es eine Lock-down geben muss. Ohne das Wissen, ob das COVID-19 Virus bereits übertragbar ist oder nicht ist also eine angemessene und effektive Bekämpfung des COVID-19 Virus gar nicht möglich.

Zur selben Zeit verkündet der Bundesgesundheitsminister Spahn Ende Januar 2020:

„Ein Mundschutz ist nicht notwendig, weil der Virus gar nicht über den Atem übertragbar ist.“ Bedeutet: Eine Maske bietet keinen zusätzlichen Schutz.

Es  dürfte wohl das erste Virus aus der SARS-Familie dieses Planeten sein, das nicht auch durch Atemluft übertragen werden kann.

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Heutiger Stand der Wissenschaft: Ein Infizierter kann das COVID-19-Virus bereits übertragen, wenn er keinerlei Symptome verspürt

Am 2.9. erschien in der Zeitung die WELT ein Interview mit Dr. Frank Renken, dem Amtsleiter des Gesundheitsamts in Dortmund. Ganz nebenbei und ohne daß es auffällt berichtet dieser von der Infektionsrate in der Bevölkerung, wie sie sich aus Routine-Tests bei allen Einlieferungen in Dortmunder Krankenhäuser ergibt:

Renken: Im Mai waren zwei von 1000 positiv, obwohl sie symptomfrei waren. Aktuell haben wir unter 1000 Asymptomatischen etwa vier positive. Das ist Normalbevölkerung: Also Menschen mit Blinddarmentzündung oder Knochenbruch

WELT: Aber ist nicht auch ein Teil der Tests falsch positiv?

Renken: Das macht keinen relevanten Unterschied. Es ändert nichts an der grundsätzlichen Erkenntnis, dass in Deutschland sehr viele Menschen herumlaufen, die unerkannt infiziert sind und die bei jeder Familienfeier, bei jeder Party, bei jeder Demo oder Großveranstaltung andere Menschen anstecken können.

WELT: Wie viel Prozent der Fälle sind asymptomatisch?

Renken: Derzeit haben wir 30 bis 40 Prozent asymptomatische Meldefälle, viele sind Reiserückkehrer aus Risikogebieten, die gesund sind und von uns positiv getestet wurden. Vermutlich liegt das daran, dass viele dieser Personen eher jung sind. Wir hatten aber auch schon über 90-jährige Personen, die asymptomatisch waren.

Dieser Beitrag macht beispielhaft deutlich, daß es heute allgemein anerkannt ist, daß Infizierte das COVID-19-Virus bereits weitergeben können, bevor sie an sich selbst Symptome bemerken. Obwohl Schätzungen variieren, deuten Modelle, die auf Daten aus Hongkong, Singapur und China zurückgreifen, darauf hin, dass 30 bis 60 Prozent der Infektionen mit dem COVID-19-Virus identifiziert werden, obwohl die Infizierten noch keine Symptome wahrnehmen.

Das COVID-19-Virus ist wiederum ein SARS-Mutant, also ein Virus, das die Virologen zur Familie der SARS-Viren zählen. Für einzelne Viren aus der SARS-Familie ist es wiederum alles andere als ungewöhnlich, daß mit SARS-Viren Infizierte diese bereits weitergeben können, bevor sie selbst die ersten Symptome an sich  bemerken.

» gewöhnliche Coronaviren: mild bis asymptomatisch

Damit stellte sich im Januar 2020 den Wissenschaftlern vorrangig die Frage, ob der SARS-Mutant COVID-19 auch diese Eigenschaft besitzt, weitergetragen werden zu können, noch bevor der Infizierte erste Krankheitssymptome an sich bemerkt, oder nicht. Erst an die Antwort auf diese aller grundlegendste Frage schließen sich dann weitergehende Entscheidungen an. Diese Hierarchie in der Entscheidungsfiolge ist nicht nur vernünftig, sondern auch logisch notwendig und damit eigentlich wissenschaftlich zwingend, oder , die  die New York Times wie folgt formuliert hat:

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Stand der Wissenschaft im Januar 2020

Die Klärung der Frage, auf welchem Stand sich in der letzten Januarwoche die Erkenntnisse über Art und Ausbreitungswege des neuen Virusses befanden, ist von besonderer Wichtigkeit, denn wenn man die Bevölkerung wirklich vor diesem Virus schützen möchte, dann macht es einen erheblichen Unterschied, ob das Virus bereits übertragen wird, wenn der Infizierte noch gar keine Symptome bemerkt.

Bemerkt der Infizierte Symptome und ist erst ab diesem Zeitpunkt eine Gefahr für Nichtinfizierte, dann genügt es,  Infizierte mit Symptomen zu isolieren.

Bemerkt der Infizierte noch keine Symptome und gibt das Virus bereits während dieser Zeit an Nichtinfizierte weiter, dann müssen Schutzmaßnahmen für die gesamte Bevölkerung ergriffen werden und jeder müßte als potentieller Virenträger angesehen werden.

Die medizinischen Fakten, um diese Frage zu beantworten kamen in der letzten Januarwoche auf die Schreibtische der Forscher:

 

Asymptomatische Verläufe, Asymptomatische Übertragung

Das Portal „Arbeitssicherheit“ fasst den Kenntnisstand vor Sonntag, den 26.1. wie folgt zusammen, rät von Dienstreisen nach Wuhan ab und verweist darauf, daß es gegenwärtiger Kenntnisstand ist, daß die Übertragung des COVID-19-Virusses von Mensch-zu-Mensch verläuft:

Am 31. Dezember 2019 wurde das Landesbüro der Weltgesundheitsbehörde der Vereinten Nationen (WHO) in China über eine Häufung von Lungenentzündungen in Wuhan informiert. Die chinesischen Behörden haben am 7. Januar 2020 das neuartige Coronavirus 2019-nCoV als Ursache der Erkrankung identifiziert. Der WHO zufolge bestand basierend auf den bisher vorliegenden Informationen die Möglichkeit einer begrenzten Mensch-zu-Mensch-Übertragung, da sich eine Reihe von Erkrankungsfällen nicht anders erklären ließen. Mehrere solcher Mensch-zu-Mensch-Übertragungen wurden inzwischen von den chinesischen Behörden bestätigt, ebenso wie etwa ein Dutzend Erkrankungsfälle bei medizinischem Personal.

Am 7. Januar entdeckten Forscher, daß das bis dahin unbekannte Virus zur Familie der Corona-Viren gehört und entdeckten, daß das Virus 60 bis 120 Nanometer groß ist:

Die Forscher untersuchten in Proben einer Bronchiallavage zunächst mit dem RespiFinder Smart kit nach bekannten Krankheitserregern. Nachdem alle Ergebnisse negativ ausfie­len, wurde die RNA aus der Bronchiallavage extrahiert und sequenziert. Dabei wurde am 7. Januar ein bisher unbekanntes Beta-Coronavirus entdeckt… Unter einem Transmissionselektronenmikroskop wurden nach 6 Tagen kugelförmige Viren in einer Größe von 60 bis 140 Nanometer gesichtet. Sie trugen auf der Oberfläche 9 bis 12 Nanometer große Spikes, die das Virus laut Zhu wie eine Sonnenkorona umgaben. Die Viren wurden außerhalb und innerhalb von Zellen gesehen. In den Zellen befanden sie sich in Einschlusskörperchen. Die Morphologie entspricht der anderer bekannter Coronaviren.

Die rasche Identifizierung des Virus hat die Entwicklung von Nachweistests ermöglicht, mit denen gezielt nach dem neuen Virus gesucht werden kann. 

Am Sonntag, den 26.1. wurden die ersten Verdachtsfälle in München und Wien bekannt, Der Fall in Wien bestätigte sich nicht, der in München schon. Die WHO weist an diesem Tag darauf hin, daß andere Viren aus der selben Familie asymptomatische Krankheitsverläufe haben und in diesem Zeittraum, in dem der Infizierte keine Symptome wahrnehmen, auch ansteckend  sein kann

Understanding the time when infected patients may transmit the virus to others is critical for control efforts. In previous outbreaks of other coronavirus, such as Middle East Respiratory Syndrome coronavirus (MERS-CoV), some individuals can be asymptomatic and transmit to others.

Am selben 26.1. berichten Medien, daß chinesische Stellen  bekannt gegeben haben, daß das Virus auch dann ansteckend ist, wenn ein Infizierter keine Symptome zeigt:

British experts are ‚extremely worried‘ after China says deadly coronavirus is contagious BEFORE symptoms even begin to show – as outbreak kills 56 and infects 2,000 worldwide

Diese Meldung erschien auch in Deutschland, aber nicht in den öffentlich-rechtlichen, sondern in privaten Nachrichtensedern.

Wie der Direktor der nationalen Gesundheitskommission, Ma Xiaowei, in Peking berichtete, sei die kürzeste registrierte Inkubationszeit aber auch nur ein Tag gewesen – die längste 14 Tage. Die Infizierten seien in dieser Zeit bereits ansteckend, auch wenn noch keine Symptome erkennbar seien. Das unterscheide die neue Variante des Coronavirus von dem eng verwandten Sars-Erreger, der die Pandemie 2002/2003 ausgelöst hatte.

Auch eine Studie im britischen Fachjournal „Lancet“ hatte ergeben, dass das Virus auch von Personen weitergegeben werden könne, die noch keine Erkältungssymptome zeigen. 

Diese Nachricht wurde am 26.1. auch in einem Ärzteblatt veröffentlicht:

Die Übertragung des neuen Coronavirus von Mensch zu Mensch wird möglicherweise durch asymptomatische Virus-Träger begünstigt, befürchten chinesische Infektiologen, die jetzt ihre klinischen Befunde bei mehr als 40 Patienten in einem Fachzeitschriften-Beitrag dargestellt haben.

Antenne Salzburg bezeichnete das Virus daher als „Todes-Virus„, (vgl. Hyperlinkzeile, änderte diese Überschrift später aber um)

Am Montag, den 27.1. formulierte das Ärzteblatt die sich aus dem bisherigen Kenntnisstand ergebende zentrale Frage an die Forschung:

Ob das Virus in der Bevölkerung Fuß fassen kann, hängt davon ab, ob es asympto­mati­sche oder milde Infektionen gibt, bei denen die Betroffenen keinen Arzt aufsuchen…

Die oberen Atemwege scheinen anders als bei banalen Coronavirusinfektionen seltener betroffen zu sein. Dies könnte ein wichtiger differenzialdiagnostischer Hinweis für die Unterscheidung von der saisonalen Grippe sein… Da nur die schweren Fälle in der Klinik behandelt wurden, dürfte der Anteil der Fälle, die zum Tode führen, insgesamt niedriger sein. Unter den ersten 835 Erkrankungen in Wuhan gab es 25 Todesfälle. Das ergibt eine Letalität (Case-Fatality-Rate; CFR) von 2,9 %. Das wäre weniger als bei MERS-CoV (37 %) und bei SARS (10 %). Unter den Verstorbenen war ein Patient, der vermutlich seine 53-jährige Ehefrau ange­steckt hat. Huang geht deshalb davon aus, dass die Erkrankung von Mensch zu Mensch übertragbar ist…

Chan schätzt die Inkubationszeit auf 3 bis 6 Tage. Der Direktor der nationalen Gesundheitskommission, Ma Xiaowei, berichtete gestern in Peking, dass die Inkubationszeit meist etwa zehn Tage sei. Die kürzeste registrierte Zeit­spanne lag aber bei nur einem Tag – die längste 14 Tage. Die Infizierten seien in dieser Zeit bereits ansteckend, auch wenn noch keine Symptome erkennbar seien.

Am 27.1.2020 legte der spanische Forscher Jofre Espigule-Pons die Erkenntnis offen:

A study of a cluster of five infections in a family in Shenzhen identified a child who was infected with the virus but did not show any symptoms. If such asymptomatic cases are common and these individuals can spread the virus, then containing its spread will be much more difficult, researchers say. Few SARS cases were asymptotic, and this was key to controlling the virus.

Am selben 27.1.2020 berietet sich Neuseeland unter Verwies auf einen Fall  in Australien auf die Einreise asymptomatischer Fälle vor und sucht nach Quarantäne-Möglichkeiten:

„The likelihood of us getting a case is high and it may well be, as in Australia, that the person that is subsequently diagnosed had travelled and was asymptotic but developed symptoms a few days later. We may find ourselves in a similar situation.“

Am Dienstag, den 28.1.2020 verneint das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention (CDC) die Möglichkeit einer asymptomatischen Übertragung noch offiziell:

It is still unclear, with conflicting reports, whether or not the virus is contagious before symptoms present (which would be bad) but the CDC is currently denying this.

Infektologen in der Schweiz verweisen darauf, daß die Position der WHO, daß das Virus eindämmbar ist, aufgrund der Erkenntnis, daß es sich asymptomatisch verbreitet nicht mehr haltbar ist:

Aufgrund der  hier geschilderten Beobachtungen (hohe Dunkelziffer der bereits infizierten Personen, hohe basale Reproduktionsrate, Infektiosität von asymptomatischen Personen) sind wir spätestens seit dem 26.1. der Ansicht, dass ein sogenanntes „Containment“ dieser Epidemie global nicht möglich sei. Diese Aussage steht im Widerspruch zur Haltung der WHO, welche am 29.1.20 noch ihre Überzeugung vertrat, dass die Epidemie zu stoppen sei (Videoausschnitt Pressekonferenz). Wir gehen davon aus, dass wir bereits in der ersten Februarwoche Klarheit zu dieser Frage haben werden. Diese Klärung ist notwendig, um die notwendigen Abwehrmassnahmen zu planen…

Am selben 28.1.2020 berichtet die Virologin Mare Eggers aus Stuttgart, daß die Übertagung bei Webasto durch eine asymptomatisch Infizierte erfolgte:

Der deutsche infizierte Patient hat sich in Deutschland an einer asymptomatischen Virusträgerin angesteckt.

Die Notfallmediziner geben diese Information an ihre Kollegen weiter:

Übertragungen können zudem auch durch asymptomatische Virusträger z.B. in der Inkubationszeit des Virus erfolgen, glauben die Fachärzte. Im Klartext: Auch Personen, die gesund erscheinen, können das Virus in sich tragen und die Lungenkrankheit übertragen.

Während die Fachwelt in der Frage der Weitergabe des Virus während der symptomlosen Zeit bereits sicher ist, säht Prof. Drosten Zweifel, die die Tagesschau am 28.1. um 17 Uhr verbreitet:

Drosten: Offizielle Stellen in China sagen, dass es auch in der asymptomatischen Phase bereits zu Ansteckungen kommen kann. Das heißt, jemand hat noch keine Symptome, aber kann bereits andere Patienten infizieren. Die Frage ist, wie häufig das vorkommt und auch, wie wissenschaftlich tragfähig diese Daten sind. Auch im Falle des Patienten in München ist das wohl noch nicht ganz sicher. Ob die Person, auf die die Infektion zurückgeht, wirklich noch keinerlei Symptome hatte, lässt sich im Nachhinein nur schwer klären.

Während Drosten mit seinen Worten Zweifel säht, ist seine Handlungssprache genau gegenteilig:

Drosten: Das ganze Medizinsystem in Deutschland muss sich schon jetzt auf eine mögliche Pandemie vorbereiten. Wir müssen unsere Denkweise verändern von „wir halten das Virus aus dem Land“ zu „es könnte eine Pandemie auf uns zukommen“. Das heißt, wir müssen die Pandemiepläne rausholen, um auf einen möglichen Massenanfall von Patienten vorbereitet zu sein. Das betrifft jedes Krankenhaus und fast jede Arztpraxis in Deutschland. Das ist eine sehr große Herausforderung für das gesamte Gesundheitssystem.

Eine Pandemie kann es aber logisch notwendig nur dann geben, wenn sich das Virus ausbreitet, bevor es sich z.B. durch Symptome bei infizierten Patienten zu erkennen gibt. Auch die Süddeutsche Zeitung beteiligt sich etwa eine Stunde später daran, diese Zweifel zu verbreiten und verschweigt sogar Drostens Hinweis auf die Möglichkeit einer Pandemie:

In dieser für den Seuchenschutz sehr wichtigen Frage verdichtet sich zunehmend die Gewissheit, dass auch Menschen, die keine Symptome zeigen bereits infektiös sein können. Der erste in Deutschland nachgewiesene Coronavirus-Fall deutet darauf ebenfalls hin. Ein 33-Jähriger hatte sich offenbar bei einer chinesischen Kollegin angesteckt, die zu einem Seminar in den Landkreis Starnberg gekommen war. Die Frau hatte erst während ihres Rückflugs Symptome gespürt und später, als ihre Infektion bestätigt war, die Firma informiert. Erst auf diesen Hinweis hin wurde der Mann, der nur über leichtere Atemwegsbeschwerden klagte, als erster Coronavirus-Patient Deutschlands identifiziert. Solche asymptomatischen Infektionen machen die Seuchenkontrolle um einiges schwieriger.

Am 29.1.2020 berichtete die WHO über Twitter von dem wohl ersten asymptomatischen Krankheitsverlauf:

Trotz dieses Hinweises der WHO, vom 29.1.2020 wird die „wissenschafts-politisch korrekte“ Meinung der WHO und unter Virologen noch viele Monate lang lauten,  daß nur Menschen mit Symptomen das Covid-19-Virus verbreiten könnten.

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Die Münchner Bestätigung der Entdeckung, daß an COVID-19 Infizierte das Virus bereits weitergeben können, bevor sie erste Symptome verspüren

Die in der letzten Januarwoche mehrfach geäußerte Erkenntnis, daß das neue COVID-19-Virus bereits übertragbar ist, bevor die Infizierten Symptome bemerken, wurde durch Forscher der Uni in München in genau diesen Tagen ebenfalls wissenschaftlich untersucht und bestätigt:

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Das Rätsel um das erste positive Corona-Testergebnis Deutschlands

Etwa eineinhalb Monate nach der Registrierung des ersten Patienten mit der damals noch mysteriösen Lungenerkrankung aus dem Umfeld des „Seafood Market“ von Wuhan, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei wurde die Provinzhauptstadt am 23. Januar unter Quarantäne gestellt.  Da diese Maßnahme absehbar war, schrumpfte die Bevölkerung der Stadt um etwa die Hälfte. Wer die Möglichkeit hatte versuchte außerhalb der Stadt unterzukommen. In diesem Zeitfenster ab dem 23.1. und bevor der Flugverkehr nach China um den 31.1. fast komplett zum Erliegen kam (ab dann flog nur noch die Ethiopian Airways nach China, also dem Land, aus dem der WHO-Präsident stammt), besuchte eine chinesische Mitarbeiterin der Firma Webasto aus Shanghai kommend für zwei Tage die Firmenzentrale in Stockdorf bei München.

Was damals niemand wusste ist, daß diese Mitarbeiterin sich wohl bei einem Besuch ihrer Eltern aus Wuhan in Shanghai mit dem COVID-19-Virus infiziert haben dürfte. Medienberichten zufolge waren die Eltern später positiv auf COVID-19 getestet worden. Dieses Virus verbreitete diese Mitarbeiterin dann wiederum in der Firmenzentrale ihres Arbeitgebers in Stockdorf unter den dort arbeitenden Mitarbeitern des KFZ-Zulieferers.

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Die infizierte Chinesin verhält sich während ihres Besuchs bei Webasto am 20.; 21.; 22. Januar objketiv wie immer

Die infizierte Webasto-Mitarbeiterin hatte während ihrer zwei Tage Aufenthalt in Deutschland lang kein Husten oder Niesen, keine Anzeichen von Müdigkeit oder Fieber. Auch nicht bei den Besprechungen mit anderen Kollegen in der Firmenzentrale in Stockdorf.

 Alle befragten Webasto-Mitarbeiter hatten uns bestätigt, dass es der Frau in Deutschland augenscheinlich gut ging und sie sich nicht anders verhalten hatte als bei früheren Besuchen.

Dies bestätigte die Firma auch offiziell:

„Aus ihrer Sicht war sie nicht krank“

sagte Nadine Schian, eine Webasto-Sprecherin.

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Die infizierte Chinesin berichtet über Jetlag-Symptome am 20.; 21.; 22. Januar

Bei Flügen über  mehrere Zeitzonen treten oftmals so genannte „Jetlags“ auf:

Man fühlt sich müde und lustlos, ist unkonzentriert, Verdauungsstörungen, Kopf- und Gliederschmerzen sind keine Seltenheit – die klassischen Symptome eines Jetlags. 

Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR hält zu diesen Jetlags ganz allgemein fest:

Die Symptomatik des Jet-Lag äußert sich durch Schlafstörungen in der Nacht und durch ungewöhnliche Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit am Tage und durch gastrointestinale und psychosomatische Probleme. Diese Symptomatik kann mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten.

Mediziner ergänzen:

Auf diese Weise werden die gewohnten Essens- und Schlafenszeiten aus dem Rhythmus gebracht. In Folge dessen kommen auch die Hormonproduktion und Regulation der Körpertemperatur aus dem Takt.

Am Morgen, des Donnerstag, den 30. Januar, also nachdem sie sich am Abend des 24.1. krank fühlte, interviewten Beamte des LGL die chinesische Webasto-Mitarbeiterin telefonisch. Bezug nehmend auf ihr empfinden während ihres zweitägigen Aufenthalts in Stockdorf sagte sie:

„‚OK, ich fühlte mich müde. Aber ich war schon oft in Deutschland und habe immer Jetlag. ‚“

Nach Befragungen gab die Chinesin außerdem ,an, daß sie in diesen beiden Tagen vielleicht leichte Muskelschmerzen oder unter Tags Müdigkeit verspürte, und hat diese selbst mit dem langen Reisetag von China nach Deutschland zugerechnet. Insgesamt verspürte sie aus ihrer Sicht es keine anderen Symptome, als sie sie bei anderen Geschäftsreisen nach Deutschland auch hatte.

Diese Befragungen der bayerischen Gesundheitsbehörden haben damit offenbar ergeben, daß diese chinesische Webasto-Mitarbeiterin während ihres Aufenthalts in Deutschland  keine anderen Symptome zeigte,  als die  die bei Jetlags allgemein bekannt sind und auch durch sie selbst bei vergleichbaren Reisen immer wieder wahrgenommen werden.

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Die infizierte Chinesin fühlt sich am 24. Januar, dem Abend des Tags ihrer Rückkehr erstmals krank

Im selben Telefongespräch mit den Vertretern der bayerischen / deutschen Gesundheitsbehörden am 30.1. bestätigte sie in Shanghai, daß sie sich auf dem Heimflug zwar unwohl gefühlt habe, daß sie sich aber erst am Abend des Tags ihrer Rückkehr in Shanghai erstmals selbst krank fühlte:

On the evening of the same day, she reported feeling sick. (“This is the first moment I recognized getting sick.“) She recorded the temperature at around midnight (approx. 38°C); there were some localized chest pains as well.   

Die Selbsteinschätzung der Infizierten vom 30.1. vor den bayerischen Gesundheitsbehörden lautete bezogen auf den Abend ihrer Rückkehr am 24.1.:

“This is the first moment I recognized getting sick.“

Die Sachlage war damit klar: Es gab in diesem Fall eine Infizierte, die selbst keine Symptome verspürte und in ihrer Umgebung in Stockdorf Personen infizierte, die zuvor sicher nicht Covid-19-positiv waren.

Obwohl  diese Sachlage klar war, wurde sie offenbar von einer Menge Behördenvertreter in China während ihres Krankenhausaufenthalts und danach immer wieder angerufen und es wurden ihr immer wieder die selben Fragen gestellt:

Die arme Frau war inzwischen etwas genervt, weil sie immer noch im Krankenhaus lag und ihre Geschichte schon zigmal gegenüber verschiedenen Behördenvertretern erzählt hatte. Sie berichtete, dass sie sich nach dem Flug nach Deutschland müde gefühlt und eine Art Paracetamol eingenommen hatte. Es sei aber nichts anders gewesen als beim Jetlag, den sie von früheren Flügen nach Deutschland gekannt habe.

Der genaue Ablauf des Besuchs der Chinesin und ihre genauen Aussagen sind hier dokumentiert, auch zugänglich über die entsprechende Seite der LMU.

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Die Entdeckung der asymptomatischen Weitergabe des Virus in Stockdorf

Wissenschaftlich ist – wie bereits erwähnt – anerkannt, daß einige Viren aus der SARS-Familie bereits Andere infizieren können, bevor der Infizierte selbst Symptome verspürt. Damit stellt sich die wissenschaftliche Frage, ob das COVID-19-Virus zu den Viren aus der SARS-Familie zu zählen ist, für die diese Eigenschaft ebenfalls zutrifft, daß sie Andere infizieren können, bevor der Infizierte selbst Symptome verspürt?

Der vermutlich erste Mediziner, der die Erkenntnis hatte, daß das COVID-19-Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, war Frau Dr. Ai Fen. Sie wurde von den Krankenhausbehörden und von der KP zum Schweigen gebracht. Sie brachte im Januar 2020  wohl als erste die Information in Umlauf, daß das Virus vom Mensch zu Mensch übertragbar ist. Dr. Ai Fen ist seit einem Interview im März zu dieser Thematik „verschwunden“.

Der Umstand, daß das Institut für Tropenmedizin der LMU in München an dem Infektionscluster aus Stockdorf arbeitete, brachte es mit sich, daß diese wissenschaftliche Frage damit  automatisch auf dem Tisch der Mediziner dieser Abteilung der LMU landete.

Die Oberärztin, stellvertretende Abteilungsleiterin, Leiterin der Ambulanz für Tropen- und Reisemedizin Dr. med. Camilla Rothe war dann diejenige Medizinerin, die offenbar aus einem Labor der chinesischen Behörden das erste Testergebnis in Deutschland übermittelt bekam. Es war der Abend des Montags, 27.1.2020. Das Testergebnis stammte von dieser chinesischen Webasto-Mitarbeiterin. Es war positiv. Der erste positive Test auf das COVID-19-Virus in Deutschland.

Bei dieser Ausgangslage der Schluss nahe liegend: Die in Stockdorf infizierten Mitarbeiter könne nur durch die Chinesin infiziert worden sein, die selbst aber noch keine Symptome zeigte:

Am Donnerstag, den 30.1. kamen auch noch die positiven Testes von weiteren Mitarbeitern des Autoteileherstellers Webasto herein. Sie waren im Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr Labor der Bundeswehr untersucht worden. Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (InstMikroBioBw) ist in der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München in der Neuherbergstr. 11 80937 München und ist das Kompetenzzentrum der Bundeswehr auf dem Gebiet des medizinischen Schutzes vor biologischen Waffen. Es vertritt das Gebiet des B-Schutzes in der Bundeswehr auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik in der Forschung, Lehre, Begutachtung, Spezialdiagnostik, medizinischen Aufklärung und Verifizierung völkerrechtswidriger biologischer Kampfstoffeinsätze, wie man Wikipedia entnehmen kann. Ein Bild aus deren Labor ist hier veröffentlicht.

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Untersuchung des COVID-19-Virusses im Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München

Nicht ganz eindeutig ist hierbei die Frage, wie weit dieses Labor die komplette Gensequenz des Virus untersucht hat, bzw. in der Lage war zu untersuchen. Jedenfalls bekennt sich das Institut dazu, hierzu grundsätzlich in der Lage zu sein.

Das Institut veröffentlichte am 31.1.2020 folgende Meldung:

Nachdem am 27. Januar 2020 der erste deutsche Fall einer neuartigen Coronavirusinfektion durch das IMB in München nachgewiesen worden war, gelang es nun im Hochsicherheitslabor des Instituts den Erreger in Zellkultur anzuzüchten.

Damit steht nun erstmals in Deutschland ein nCoV-Virusstamm für weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung. Dies ist für die Verbesserung der Nachweismethoden und für die Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten der Infektion eine wichtige Voraussetzung.

Später lieferte das Institut folgende Information nach:

Innerhalb von nur drei Tagen gelang es den Münchner Forscherinnen und Forschern eine der ersten außerhalb von China gewonnenen Gesamtgenomsequenzen des neuen Coronavirus weltweit zur Verfügung zu stellen.

Der Institutsleiter Dr. Antwerpen ergänzte hierzu:

„Die Gesamtgenomsequenz ist gerade bei einem beginnenden Ausbruch von großer Bedeutung. Erst recht, wenn noch von weiteren Infizierten ausgegangen werden muss. Um eine Infektkette aufzuklären und zu unterbrechen, ist es notwendig, diese auch auf genetischer Ebene zu betrachten und diese mit erhobenen epidemiologischen Daten zu vergleichen und Hypothesen zu bestätigen,“ erklärt Dr. Antwerpen, und weiter: „Sie liefert außerdem Aufschluss über die Struktur des Virus und Ansatzpunkte für mögliche Medikamente zur Behandlung oder Impfstoffe.“

Dennoch gibt es bisher vom Institut keine Veröffentlichung der Art, daß das COVID-19-Virus in einem Labor entstanden ist.

Festhaltenswert ist an dieser Stelle, daß ein Labor der Bundeswehr in München nicht nur in der Lage war, den Kampfstoff Novitschok im Fall des vergifteten russischen Oppositionellen Navalny zu identifizieren, sondern sogar das Labor identifizieren konnte, in dem der Kampfstoff hergestellt wurde.  Ob es sich hierbei um das selbe Labor handelt, das auch das Corona-Virus untersuchte ist noch unveröffentlicht, liegt aber nahe.
Warum das InstMikroBioBw in der Lage ist, im Falle von Novitschok das Herstellerlabor in Russland zu identifizieren in der Lage ist, aber im Falle des COVID-19-Virusses, es noch nicht einmal eine Bestätigung darüber gibt, daß das COVID-19-Virus  überhaupt in einem Labor hergestellt wurde, obwohl seine komplette Gensequenz angeblich bekannt sei, erstaunt.
Ihre Symptome waren so mild, dass es ohne diese Tests wohl so gewesen wäre, dass sie nicht einmal in der Arbeit krank gemeldet hätten und zuhause geblieben wären, geschweige denn, sie auf COVID-10 untersucht worden wären.
Doch nicht nur das erstaunt. Darüber hinaus wirkt es äußerst befremdlich, daß bisher kein „Qualitätsmedium“ die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr erwähnt hat. Auch das InstMikroBioBw findet in keinem „Qualitätsmedium“ eine Erwähnung, obwohl das 80-köpfige Team um Oberstarzt Roman Wölfel untersucht nicht nur die Genomsequenz untersucht hat, sondern auch Corona-Tests aus ganz Süddeutschland untersucht und auch die die Immunreaktion Genesener erforscht.

„Wir haben Antikörpertests von mehreren Hundert Patienten“,

bestätigt Institutsleiter Wölfel einem Lokalreporter, der die bisher offenbar einzige journalistische Recherche hierzu verfasste.

„Aber selbst wenn es langfristigere Daten gäbe, wäre es schwierig, allgemeine Regeln etwa für einen Immunitätsausweis abzuleiten.“

Bisher ist jedenfalls die Erkenntnis, daß mit der Anzahl der Krankheitserreger auch die Intensität der Immunantwort korrelliert:

„Bei manchen Menschen, die nur wenig Krankheitssymptome hatten, ist auch die Immun­antwort nicht so ausgeprägt.“

Hierzu kann das Institut die Infizierten aus dem Stockdorf-Cluster heranziehen, die bis heute regelmäßig auf ihre Immunreaktion hin untersucht werden.

„Bei zwei Patienten konnten wir jetzt keine Antikörper mehr nachweisen. Es gibt aber auch einen Patienten, der von Beginn an kaum Antikörper hatte.“

Die aktuelle Forschung geht aber in meine andere Richtung, nämlich in Richtung der Untersuchung der Zellabwehr:

„Anfangs haben wir nicht gedacht, dass die zelluläre Immunantwort so wichtig ist und nur auf Antikörper getestet“,

erklärt Wölfel.

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Die Veröffentlichung der Erkenntnis der Tropenmediziner aus München

Am Abend des Dienstags, DEN 28.1. schrieb Frau Dr. Rothe eine E-Mail an meinen Verteiler aus Ärzten und Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens und teilte diesen die neue Erkenntnis mit:

„Infektionen können tatsächlich während der Inkubationszeit übertragen werden“,

Am Mittwoch, den 29.1. reifte die Entscheidung diese Erkenntnis auch der internationalen Forschergemeinschaft zugänglich zu machen. Frau Dr. Rothes Chef, Dr. Michael Hoelscher, schickte eine E-Mail an das New England Journal of Medicine. mit dem Hinweis

Wir glauben, dass diese Beobachtung von größter Bedeutung ist“,

schrieb er. Die Redaktion antwortete sofort. Der Beitrag wurde akzeptiert: Am 30.1. bekamen die Autoren noch das Ergebnis eines Telefonats der bayerischen Gesundheitsbehörden mit der chinesischen Webasto-Mitarbeiterin zur Kenntnis. Die Infektologen berücksichtigten die darin getätigten Aussagen und Dr. Rothe und Dr. Hoelscher beendeten ihren Artikel und reichten ihn beim New England Journal of Medicine ein. Er wurde dann innerhalb weniger Stunden online gestellt und erschien am Donnerstag, den 30.1. (US-Zeit), also am Freitag früh, den 31.1. nach EU-Zeit

„Transmission of 2019-nCoV Infection from an Asymptomatic Contact in Germany“

Der Beitrag fand Resonanz bis in die US-Regierung:

Der Direktor des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases, Anthony Fauci, hatte Journalisten nach der Lektüre des Artikels gesagt, es gäbe jetzt keinen Zweifel mehr an einer Übertragung durch asymptomatische Personen.

Die Erkenntnis einer asymptomatischen Übertragung gestand der Gesundheitsminister bereits am 30.1. zu:

Während der möglichen Inkubationszeit, in der Erkrankte zwar noch keine Symptome zeigen, aber schon andere anstecken könnten, „soll es möglichst wenig Kontakt geben“, erklärt Spahn.

Am 31.1.2020 kappte die US-Regierung jegliche Einreise aus China.

Given the importance of protecting persons within the United States from the threat of this harmful communicable disease, I have determined that it is in the interests of the United States to take action to restrict and suspend the entry into the United States, as immigrants or nonimmigrants, of all aliens who were physically present within the People’s Republic of China, excluding the Special Administrative Regions of Hong Kong and Macau, during the 14-day period preceding their entry or attempted entry into the United States.  I have also determined that the United States should take all necessary and appropriate measures to facilitate orderly medical screening and, where appropriate, quarantine of persons allowed to enter the United States who may have been exposed to this virus.

Die deutsche Regierung weigert sich diese Frage selbst zu beantworten und verlagert diese Frage an die EU:

Nach der Verschärfung der Einreisebestimmungen durch die USA sei dies „eine sehr berechtigte Frage, die in den nächsten Tagen auch eine Antwort braucht“, sagte Spahn am Dienstag nach einem Treffen mit der französischen Gesundheitsministerin Agnès Buzyn in Paris. Beide forderten eine möglichst rasche EU-Krisensitzung zu dem Thema.

Zugleich soll die Einreise auch ohne Kontrollen auf das Virus weiter möglich bleiben:

Einer Einreisesperre für Reisende aus China erteilte Spahn am Mittwoch vorerst eine Absage. Zuvor hatten USA, Australien, Neuseeland, Vietnam, die Philippinen, Südkorea, Indonesien, Japan und Israel Einreiseverbote erteilt… Eines will Spahn auf keinen Fall: „Fiebermessen am Flughafen bringt nichts!“ warnte der Minister. Die in Deutschland aufgetretenen Infektionen wären damit nicht erkannt worden. Außerdem könnten Infizierte auch kein Fieber haben.

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Der Kampf auch der Gesundheitsbehörden Bayerns gegen die Veröffentlichung der Forscher aus München

Zeitgleich mit den Forschern der LMU in München befasste sich eine zweite Gruppe von Personen mit den Infektionen in Stockdorf.

Geleitet wurde diese Gruppe durch die Epidemiologin am Bayerischen Landes­amt für Gesund­heit und Lebens­mittel­sicher­heit (LGL) Ober­schleiß­heim Dr. Merle Böhmer. Sie bestand aus Beamten der bayerischen Gesundheitsbehörde (LGL) und dem Robert-Koch-Institut. In einem Büro des LGL versuchten diese auf Papieren an der Wand die Infektionswege mit farbigen Stiften nachzuvollziehen.

Wenige Tage nachdem der Beitrag der Forscher aus der LMU erschienen war, wurde dieser durch einen Beitrag im Magazin Science beschossen. Darin wurde am 3.2. die Behauptung aufgestellt, daß die Chinesin bereits während ihres Besuchs in Stockdorf Symptome gezeigt haben soll:

Diese Behauptung ist gemessen an den Aussagen der Infizierten vom 30.1. offensichtlich falsch. Was dann geschah beschreibt die New York Times wie folgt:

But even as evidence accumulated from other scientists, leading health officials expressed unwavering confidence that symptomless spreading was not important.

Aber selbst als Beweise von anderen Wissenschaftlern gesammelt wurden, zeigten sich führende Gesundheitsbeamte unerschütterlich zuversichtlich, dass eine symptomlose Ausbreitung nicht wichtig ist.

Und:

In the days and weeks to come, politicians, public health officials and rival academics disparaged or ignored the Munich team. Some actively worked to undermine the warnings at a crucial moment

In den kommenden Tagen und Wochen haben Politiker, Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens und konkurrierende Wissenschaftler das Münchner Team herabgesetzt oder ignoriert. Einige arbeiteten aktiv daran, die Warnungen in einem entscheidenden Moment zu untergraben

Doch damit nicht genug. Am 15. Mai reichte eine Forschergruppe um die Mitarbeiter aus der Task-force des LGL eine eigene Studie unter dem Titel

Investigation of a COVID-19 outbreak in Germany resulting from a single travel-associated primary case: a case series

beim Magazin „the lancet“ ein.

Das bemerkenswerte an diesem Beitrag ist, daß er der inzwischen weltweit gesicherten Überzeugung widerspricht, daß 40%-60% aller Infizierten symptomlos sind und daß in dieser symptomlosen Zeit auch Ansteckungen stattfinden.

Blickt man auf Tabelle 1 der Studie, so ist von 16 Patienten unbekannt, oder sie haben sicher keine Infektionen während ihrer symptomlosen Zeit bei Dritten bewirkt und bei zweien ist es „possible, also „möglich“, daß sie Dritte während ihrer symptomlosen Zeit angesteckt haben, aber angeblich nicht gesichert.

Der Tabelle 1 dieses Artikels kann man entnehmen, daß von diesen 16 Patienten keiner eine andere Person infiziert haben soll die danach COVID-19-possitiv getestet wurde. Bei Zweien wird es für möglich gehalten. Beachtenswert ist hierbei, daß die Beamten hierzu folgende Definition genutzt haben:

Im Text der Studie wird nur an einer einzigen Stelle auf Symptomlosigkeit und Übertragung eingegangen:

Damit widerspricht diese Studie aus dem ,Mai 2020 rein statistisch betrachtet dem heute als sicher anerkannten Kenntnisstand, nämlich daß Infizierte auch während ihrer symptomlosen Zeit infektiös sind.

Offenbar wollte niemand wahrhaben, dass Personen das Virus weitergeben können, die noch in der Lage sind, Schulungen zu halten, Karneval zu feiern, ein Fußballspiel zu besuchen oder in einer Bar zu arbeiten. Dabei war die Sache zu dem Zeitpunkt längst eindeutig. Als in Italien, Spanien und Frankreich dann im März die Gesundheitssysteme an Grenzen kamen, war es zu spät für vorbeugende Maßnahmen. Die einzige Möglichkeit war der Shutdown.

Dies wirft die Frage auf, ob die Mitarbeiter des LGL und des RKI in dem frühen Stadium der Entwicklung die medizinischen Fakten zu diesem Zweck in die politisch opportune Richtung „gebürstet“ haben, der gemäß symptomlose Personen das COVID-19-Virus nicht an Dritte weitergeben können?

Der vorhersehbare Preis, den die Gesundheitspolitiker in Bund und Ländern für die Ignorierung der Wissenschaft zahlen mußten, war der Shutdown.

 

Missachtung von Wissenschaft zum Zweck eine Krise hervorzurufen

Daran schließt sich aber die noch weitergehende Frage an: War es möglicherweise sogar das Ziel diesen Preis zu zahlen, um auf diesem Weg dann das umzusetzen, was der Stellvertreter des Bundespräsidenten wie folgt ausdrückte:

Mit Hilfe von Krisen

„denn wenn die Krise größer wird, werden die Fähigkeiten Veränderungen  durchzusetzen größer“, 

In einem Interview hat der Stellvertreter des Bundespräsidenten erneut an die Agenda erinnert, die die Altparteienvertreter vorantreiben:

„Die Corona-Krise ist eine große Chance“,

„zum Umsturz“, wie man hier fairerweise ergänzen sollte. Während die so genannte „Flüchtlingskrise“ dazu missbraucht wurde, den Schlüssel für die ethnische Zuammensetzung der Bevölkerungen der Länder der EU von der nationalen Ebenen auf die supranationale Ebene zu verlagern, dient nun die so genannte „Corona-„Krise dazu, gegen den Willen der Bevölkerung eine Wirtschafts. und Finanzunion innerhalb der EU zu realisieren.

„Wir können die Wirtschafts- und Finanzunion, die wir politisch bisher nicht zustande gebracht haben, jetzt hinbekommen.“

Wolfgang Schäuble gibt ganz offen zu, daß er die Corona-Krise als Instrument dazu missbraucht „mehr Zusammenhalt und Reformen in Europa“ zu erzwingen.

Die so genannte „Coronakrise“ sei eine große Chance, weil der Widerstand gegen Veränderungen in der Krise geringer werde, meint Schäuble.

„Wir leben seit sieben Monaten mit der Pandemie und Europa hat sich schon schneller bewegt als vorher“,

Das so genannte „Corona-Hilfspaket“ der EU in Höhe von 750 Milliarden Euro sei richtig, behauptete Schäuble, weil es Deutschland angeblich nur so lange gut gehe, wie es Europa gut gehe. Daß Großbritannien gerade den gegenteiligen Weg geht und daß es der Schweiz, Liechtenstein, Norwegen etc. viel besser geht, als Deutschland, gerade weil sie nicht Teil er EU sind, verschweigt Schäuble hierbei.

Offenbar weil Schäuble weiß, daß dieses Argument nicht von selbst trägt, müsse den Bürgern erklärt werden,

„dass es in unserem Interesse ist, wenn Italien und anderen Staaten geholfen wird“.

Einen einsehbaren Grund, warum dem so sein soll, bleibt Schäuble jedoch schuldig. Um seine Agenda voranzubringen, sieht Schäuble die Corona-Krise als

„eine große Chance, weil der Widerstand gegen Veränderungen in der Krise geringer werde. Wir können die Wirtschafts- und Finanzunion, die wir politisch bisher nicht zustande gebracht haben, jetzt hinbekommen“,

erklärte der Bundestagspräsident. Grundlage müsse sein, daß derjenige, der entscheide, auch die Verantwortung dafür übernehme. Schäuble hängt jedenfalls der Vorstellung an,