ROM – In Italien ist die EU am 25.9.2022 abgewäht worden. Eine als „Faschistin“ diskreditierte Tochter eines Kommunisten hat in Italien die Parlamentswahlen gewonnen und dürfte mit ihren Fratelli d´ Italia eine Koalition der italienischen Schwesterparteien von CD/SU und AfD anführen. Alleine Melonis Fratelli d´ Italia haben mehr Stimmen erhalten, als die gesamte linke Koalition aus Sozialisten, Kommunisten und Grünen zusammen!
Italien hat seit 1945 64 Regierungen gehabt. Nun kommt eine weitere hinzu: Nach Schweden hat nun auch in Italien die Linke und ihre Projekte Schiffbruch erlitten. Die Parteien einer zügellosen Einwanderungspolitik, die erfahrungsgemäß mit den Parteien einer brutalen Covid-Politik identisch sind, haben vom Wähler die Quittung ausgestellt bekommen. Um das Ergebnis ein wenig einzuordnen: Im EU-Parlament sind die
- CD/SU und Berlusconis Forza Italia in der EVP-Fraktion vereint und
- die AfD mit Matteo Salvinis Lega in der ID-Fraktion und
- Bernd Luckes Partei mit den Schwedendemokraten und der spanischen VOX mit den Fratelli d´ Italia der Wahlgewinnerin Meloni.
Was sich in Italien nun aber ankündigt ist, daß sozusagen die CD/SU mit Luckes Partei LKR und der AfD eine Koalition eingehen werden und Italien regieren werden. Das Establishment ist in Schockstarre:
Und noch eines ist feststellbar: Italien hat von der EU, also hauptsächlich von Deutschland nach der Covid-Pandemie 200 Milliarden Euro als „Wiederaufbau-Hilfe“ erhalten. Darüber ist dann erst einmal die Regierung zerbrochen, da diese nicht so recht wusste, was sie mit dem vielen Geld von ca.. 230 Milliarden Euro anfangen sollen. Der österreichische ORF fasste folglich zusammen:
Der Grund ist einfach: Man kann sich Freunde eben nicht erkaufen und die Italiener sind die Schikanen und Bevormundungen aus Brüssel einfach leid! In Brüssel zeigte man sich umgehend „besorgt“ und gar nicht erfreut, obwohl in Italien nun erstmals eine Frau Ministerpräsidentin werden könnte, was, würde diese von links kommen würde, wohl Begeisterungsstürme auslösen würde.
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Die Wahl in Italien
Die EU-Unterstützer aus der aktuellen Regierung, die rechts von der Mitte standen, wurden bei den aktuellen Wahlen in Italien gnadenlos abgestraft. Die Sozialisten und die EU-Unterstützer, die klassisch links von der Mitte standen, konnten sich hingegen halten. Der ehemalige Chef der Sozialisten kündigte im September 2019 den Austritt aus der Partei an und und kündigte die Gründung einer neuen Partei mit dem Namen „Italia Viva“ an. Renzi folgten insgesamt etwa 40 Parlamentarier aus Abgeordnetenkammer und Senat.
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Signore Rossi sucht das Glück
Die Situation in Italien ähnelt in den letzten Jahrzehnten ein wenig den Geschichten aus der Zeichentrick-Serie „Herr Rossi sucht das Glück“. Signor „Rossi“ steht in Italien für einen Durchschnittsmenschen, wie bei uns z.B. „Lieschen Müller“.
So wie Signore Rossi das freudlose Leben eines Arbeiters in einer Fischfabrik führte, führte der italienische Wähler die letzten Jahrzehnte offenbar ein freudloses politisches Leben mit permanent wechselnden politischen Kräften.
Signore Rossi leidet unter seinem hochnäsigen und cholerischen Chef, dessen Villa zu allem Unglück auch noch direkt neben Rossis kleinem Häuschen steht, ebenso wie der italienische Wähler unter egomanischen Politikern.
Folglich ist es wenig verwunderlich, wenn die Zahl der Unzufriedenen in Italien wächst und sich nach jeder Enttäuschung eine neue Führungsfigur aussucht, um diese dann mit zusätzlichen 20% an Stimmen auf die Regierungsbank zu katapultieren.
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Die EU als Melonis bester Wahlhelfer
Doch Signore Rossi bekam kurzfristig noch eine Entscheidungshilfe: Die EU hatte vor der Wahl wieder einmal ihr wahres Gesicht gezeigt gehabt und dem italienischen Volk eine Drohung zukommen lassen. Von der Leyen hatte am Freitag vor der Wahl bei einer Veranstaltung der Privatuniversität in Princeton im amerikanischen Bundesstaat New Jersey auf die Frage von Studenten geantwortet, ob sie ein möglicher Wahlsieg des Rechtsbündnisses in Italien mit Sorge erfülle. Ihre Antwort
verstanden viele Italiener als unverhohlene Drohung, während Journalisten in Deutschland an dieser Aussage herumrelativierten.
Die Italiener hingegen haben dieser Drohung widerstanden und mit ihrer Wahl eine eindeutige Botschaft nach Brüssel geschickt! Das Mitte-rechts-Bündnis mit den Berluskonis Forza Italia, Salvinis Lega und Melonis Fratelli d´ Italia hat mit 44 Prozent einen respektablen Sieg errungen. Innerhalb dieses Bündnisses haben die „Brüder Italiens“, also die „Fratelli d’Italia“ mit ihrer Spitzenkandidatin Giorgia Meloni einen Erdrutsch-Sieg zu verzeichnen.
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Matteo Salvinis Lega bezahlt den Opportunismus gegenüber Brüssel mit einem Absturz
Die Lega des charismatischen Matteo Salvini (rechts, grün) wurde bei dieser Wahl jedoch von den Wählern gnadenlos abgestraft und hat sich gedrittelt. Einmal an der Macht, hatte der Charismatiker Matteo Salvini seit Juli 2019, als die Fünf-Sterne-Bewegung nach den EU-Wahlen praktisch „eingekauft“ worden war, so gut wie alles falsch gemacht gehabt.
Salvini hatte durch einen undurchdachtehn Schachzug Ursula vonder Leyen erst möglich gemacht und ihr eine Mehrheit im EU-Parlament verschafft
brachte der Cicero diesen Bauchklatscher Salvinis auf den Punkt.
Danach hatte Salvini mit seiner die Lega bis zuletzt die (Fast)Allparteienregierung unter Mario Draghi geführt. Um möglichst viele Milliarden an Corona-Hilfszahlungen in Richtung Italien zu lenken, zeigte er sich gegenüber Brüssel entsprechend untertänig und vergaß dabei die eine oder andere Position aus Wahlkampfzeiten, was wiederum die Wähler nicht vergessen haben und ihn entsprechend abstraften.
Nicht nur das, die Lega hat viele ihrer Stammwähler verloren, auch wenn Salvini mit seiner Partei im industrialisierten Norden absolute Mehrheiten holen konnte. Sein Opportunismus gegenüber Brüssel könnte ihn ggf. sogar den Parteivorsitz kosten.
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Giuseppe Contes Fünf-Sterne-Bewegung bezahlt den Opportunismus gegenüber Brüssel mit der eigenen Vernichtung
Die Fünf-Sterne-Bewegung (rechts gelb) ist durch Charismatiker in die Parlamente Italiens gespült worden und hat sich dort an das Geld und an die Ideen Brüssels verkauft. Zunächst hatte sie die gemeinsame EU-kritische Regierung mit Salvinis Lega platzen lassen. Dann hat sie sich selbst unter ihrem Partei-Chef Giuseppe Conte als Vasallen-Regierung Brüssels positioniert, indem sie als Regierungspartei dem ehemaligen Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi zum Amt des Präsidenten der italienischen Republik verhalf. Charmanterweise taten sie das, ohne hierüber in Wahlen das Volk zu befragen.
Zum Maximieren der Stimmen setzte sie einfach auf das EU-Modell eines „bedingungslosen Grundeinkommens, das sie als „Bürgereinkommen“, bezeichnen, und kauften damit Stimmen ein. Der früher parteilose Ministerpräsident Conte, einer von Brüssels Pin-Up-Boys, der erst relativ spät der Fünf-Sterne-Bewegung beigetreten war, positionierte die Bewegung im Wahlkampf konsequent populistisch und konnte mit dem „bedingungslosen Grundeinkommen“ sin den ärmeren Teilen Italiens doch noch Stimmen einsammeln. So verwundert es nicht, daß die Fünf-Sterne-Bewegung im strukturschwachen Neapel und Palermo stark abschnitt.
Im folgenden Diagramm erkennt man den Absturz der beiden EU-opportunistischen Parteien 5-Sterne und Lega ab etwa 2018 und den gleichzeitigen Aufstieg der Fratelli d´Italia (dunkelblau), während die Altparteien (rot und hellblau) einigermaßen gleich blieben. Damit kann man festhalten: In Italien ist die EU 2022 abgewäht worden.
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Giorgia Meloni die Wahlsiegerin
Meloni wuchs mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Arianna im römischen Viertel Garbaretta auf. Glaubt man den „Qualitätsmedien“, hat in Italien die ultra-maximal-hyper-faschistisch-nazistische Rechts-außen-Partei und deren Vorsitzende gewonnen. Doch wer ist sie wirklich und welche Positionen vertritt sie?
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Wer ist Giorgia Meloni?
Tatsächlich ist sie die Tochter einer aus sizilen stammenden Unterstützerin des „Movimento Sociale Italiano„, das später in der „Alleanza Nazionale“ aufging, die dann wiederum in Berlusconis „Il Popolo della Libertà, später Forza Italia“ aufging. Der aus Sardinien stammende Vater war hingegen ein utopistischer Kommunist, wie sie in einem Interview zugeben musste.
In dem Interview, aus dem dieses Zitat stammt, fragte der Reporter weiter: „Was wussten Sie über den Faschismus, als Sie sich sich der Jugendfront Circolo Garbatella anschloss“?
Mussolini …
Dieser Teil der Biographie Melonis wird derzeit erwartungsgemäß durch die „Qualitätspresse“ hervorgehoben. Daß Meloni die Tochter eines Kommunmisten war, die selbst mit der Linken liebäugelte, bis sie deren Intoleranz kennenlernen musste, wird jeodch von der selben „Qualitätspresse“ weggeschnitten. der Reporter fragte sie weiter: „Wie kommt es, daß sie als Mädchen nicht von der Linken angesteckt wurde?“
Die Zeitschrift Politico identifizierte, daß Meloni auch Mitglied in mehreren atlantischen Netzwerken ist:
So ist wenig verwunderlich, daß sie in der Außenpolitik mit der atlantischen Position Italiens innerhalb internationaler Bündnisse einverstanden sei, und hob hervor, daß die italienische Rechte seit 1948 eine pro-atlantische Position habe.
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Welche Positionen vertritt Giorgia Meloni?
Giorgia Meloni definierte sich selbst als Vertreterin eines „Dritten Wegs“ nach dem Vorbild des britischen Labour-Premiers Tony Blair, nur aber statt auf der linken, auf der rechten Seite:
Mit anderen Worten: Sie will auf das Geld aus Brüssel nicht verzichten und damit machen, was sie will und nicht was Brüssel will.
Melonis Positionen zur Familienpolitik
Sie hatte sich dagegen ausgesprochen, daß Folter im italienischen Rechtssystem als Verbrechen zu kategorisieren und schlug 2018 die Abschaffung dieses Gesetzes vor
Sie engagiert sich gegen eine gleichgeschlechtliche Ehe
und gegen homosexuelle Lebensgemeinschaften und gegen ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare
Sie erklärte auch, daß sie hierzu die Verfassung ändern wolle.
Ihre Partei steht gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung und Verhinderung von Homo- und Transphobie
Melonis Positionen zur Gesellschaftspolitik
In Bezug auf die Migrationspolitik lehnt sie die Verleihung der Staatsbürgerschaft an minderjährige Kinder legaler Ausländer, die in Italien geboren und aufgewachsen sind, sowie das das ius soli (sowohl rein, gemäßigt als auch kulturell ) entschieden ab.
Sie engagiert sich auch entschieden gegen die Aufnahme von nichteuropäischen Migranten
und gegen eine multikulturelle Gesellschaft, die sie als Verschwörung bezeichnet, die im Gange ist, um „…unsere Gesellschaft zu zersetzen und uns unserer Identität zu berauben„.
Melonis Positionen zur Migrationspolitik
Sie spricht sich für eine Seeblockade im Mittelmeer aus
und sie möchte die Grenzen mit Mauern schützen
Melonis Positionen zum Islam
Sie unterstützt ein Gesetz zum „Verbrechen des islamistschen Fundamentalismus“, mit dem derartige Positionen strafbewehrt wären
und sie will die Zahl der Moscheen begrenzen
und ist für ein Verbot des Tragens eines islamischen Schleiers für muslimische Frauen.