KIEW – Peinliche Situation für die USA: 2003 rechtfertigten die USA ihren Einmarsch in den Irak damit, daß dort Biowaffen produziert würden, die danach jedoch nicht gefunden wurden. 2022 argumentieren die USA in der Ukraine zu „biologischen Forschungseinrichtungen der Ukraine“ genau umgekehrt und geben zu: „also arbeiten wir mit den Ukrainern daran, wie sie verhindern können, dass diese Forschungsmaterialien in die Hände der russischen Streitkräfte fallen„.
In Zeiten des Kriegs ist es noch schwerer als sonst Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden, da die Propagandafont natürlich nur eine der vielen Fronten ist, an denen zur Erreichung des selbst einen Kriegsziels gearbeitet wird.
Noch einmal schwerer ist es dann, wenn es sich um den Vorwurf handelt, daß es Labore gebe, in denen an Biowaffen geforscht wird und noch einmal schwerer ist es sicher dann, wenn diese Forschungen im Auftrag für eine Großmacht geschehen.
Doch inzwischen liegen offenbar vielfache Beweise vor, daß es tatsächlich so ist, daß das US-Verteidigungsministerium mit Laboren in der Ukraine zusammenarbeitet, die biowaffenfähige Forschung betreiben.
Das hat in erster Linie historische Gründe:
So ist es beispielsweise eine Tatsache, daß man auf der Website des US-Verteidigungsministeriums unter media.defense.gov noch heute die Ausgabe 818 vom 18. Juni 2010 des CPC Outreach Journal des USAF Counterproliferation Center mit dem Artikel „Biolab Opens in Ukraine“ findet (vgl. rechts).
Darin heißt es auf Deutsch:
Einem Bericht zufolge geht die Initiative, diese Labore zu betreiben auf den ehemaligen US-Präsidenten Obama zurück:
heißt es in einem Bericht hierzu.
Der Irak-Krieg wurde durch die USA mit der Behauptung begonnen, das Biowaffenprogramm des Irak unter Kontrolle zu bringen und zu beenden. Nun stehen die USA vor der Anschuldigung selbst ein Biowaffenprogramm im Vorgarten Russlands, also in der Ukraine finanziert zu haben. Noch wird versucht diese Informationen das Sperren von Nachrichtenseiten nicht öffentlich werden zu lassen, bzw. dort, wo diese Information beriets offen verfügbar ist, sie durch Gegenpropaganda zu zersetzen.
So werden derartige Informationen schnellstmöglich durch so genannte „Faktenchecker“ zersetzt, wie z.B. bei der Tagesschau:
Zu dumm nur, wenn die Staatssekretärin der USA Victoria Nuland diesen Vorwurf später dann praktisch zugegeben hat:
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Längst plausibel: 25 vom Pentagon finanzierte Bio-Waffenlabore weltweit
Die US-Botschaft in Tiflis ist in den Handel mit gefrorenem menschlichem Blut und Krankheitserregern als diplomatische Fracht für ein geheimes Militärprogramm verstrickt. Der bulgarischen Journalistin Dilyana Gaytandzhieva wurden von georgischen Insidern interne Dokumente zugespielt. Demnach arbeiten US-Wissenschaftler unter diplomatischer Immunität an derartigen Krankheitserregern und transportieren diese auch.
Diesen Dokumenten zufolge wurden Wissenschaftler des Pentagons in die Republik Georgien entsandt und erhielten diplomatische Immunität, um im Lugar Center – dem Biolabor des Pentagons in Georgiens Hauptstadt Tiflis – tödliche Krankheiten und Stechinsekten zu erforschen.
Das Lugar Center ist nur eines der vielen Pentagon-Biolabore in den Ländern der Welt.
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Moskaus Argument, die Ukraine sei eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands
Das Misstrauen Russlands gegenüber dem von den USA finanzierten Biolaborprogramm in der Ukraine war von Anbeginn des Ukraine-Kriegs an eines der zentralen Argumente Moskaus. En Argument, das von Seite des Westens als unbegründet abgetan wurde.
Noch nun gibt Moskau an Beweise zu haben: Der russische Außenminister Sergej Lawrow beschuldigte die Vereinigten Staaten, die Ukrainer bei der Entwicklung von Anlagen zur biologischen Kriegsführung in Kiew und Odessa zu unterstützen. Lawrow erhob diese Anschuldigungen auf einer Pressekonferenz.
„Wir haben Informationen darüber, dass sich das Pentagon mit den chemischen und biologischen Anlagen in der Ukraine beschäftigt“,
so Lawrow.
„Das Pentagon hat zwei Labors für biologische Waffen gebaut und dort in Kiew und Odessa Krankheitserreger entwickelt. Und jetzt sind sie besorgt, dass sie die Kontrolle über diese Labors verlieren könnten“,
argumentierte er.
„Und Sie wissen, wie das in Zukunft sein kann. Und die Amerikaner lehnen es entschieden ab, einen Inspektionsmechanismus im Rahmen des Übereinkommens über das Verbot chemischer Waffen in Gang zu setzen. Und sie bauen neue chemische und biologische Anlagen jenseits der russischen Grenzen. Und wissen Sie, es gibt noch viele andere Entwicklungen“,
fuhr Lawrow fort.
„Die CIA war in Scharen vor Ort und hat die ukrainische Armee ausgebildet, offenbar nicht um einen Krieg mit Polen zu führen. Und als die Entwicklungen im Irak eintraten und die Vereinigten Staaten behaupteten, es handele sich um eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA, hat da jemand gefragt, warum die Vereinigten Staaten damals beschlossen haben, ein Land 10.000 Kilometer vor ihrer Küste zur Ordnung zu rufen, weil die USA eine Großmacht sind? Wenn Russland sagt, dass es eine Bedrohung für uns gibt, fangen sie an, uns zu sagen, dass es überhaupt keine Bedrohung gibt, aber wissen Sie, wir werden entscheiden, was notwendig ist, um für unsere Sicherheit zu sorgen“, erklärte Lawrow. „Wir werden nicht 10.000 Kilometer weit weg gehen, um unsere Regeln durchzusetzen.“
Die Ukraine hatte am 24. Februar bereits einen Präsidialerlass herausgegeben gehabt, um diese Einrichtungen im Falle einer unvorhergesehenen militärischen Besetzung zu neutralisieren, wie aus Dokumenten hervorgeht, die Becker News erhalten hat.
Diese Dokumente bestätigen die Existenz und die Finanzierung des „Biological Threat Reduction“ Programms durch das Pentagon.
Auch in dem in Deutschland mittlerweile nicht mehr empfangbaren Sender Russia Today ist dies eine der zentralen Meldungen des Tags:
Das Eingeständnis der USA
Inzwischen haben die USA diesen Vorwurf indirekt bestätigt. Victoria Nuland, Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten ist ein entsprechender Kommentar herausgerutscht und Victoria Nuland ist nicht irgendwer:
Vom 31. Mai 2011 bis 11. Februar 2013 war sie Sprecherin des US-Außenministeriums und vom 18. September 2013 bis 25. Januar 2017 war sie dort als Assistant Secretary of State für Europa und Eurasien zuständig. Von Joe Biden wurde sie 2021 als Under Secretary of State for Political Affairs nominiert.
Am 4. Februar 2014 wurde eine Aufzeichnung eines Telefongesprächs zwischen Nuland und dem US-Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt, vom 28. Januar 2014 auf YouTube veröffentlicht. Das Außenministerium und das Weiße Haus schlugen vor, dass ein Assistent des stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands, Dmitri Rogosin, die Quelle des Lecks sei, was dieser aber bestritt.
In ihrem Telefongespräch diskutierten Nuland und Pyatt darüber, wer einer Einheitsregierung beitreten sollte. Nuland teilte Pyatt mit, dass das US-Außenministerium nach der Überprüfung der drei Oppositionskandidaten für das Amt des Premierministers der Ukraine Arsenij Jazenjuk ausgewählt habe. Sie sagte:
Pyatt fragte:
„Möchten Sie, dass wir als nächsten Schritt ein Gespräch mit ihm vereinbaren?“
Nuland sagte Pyatt, dass der nächste Schritt darin bestehen sollte, ein Telefongespräch zwischen ihr und den drei ukrainischen Kandidaten zu führen, an dem möglicherweise auch Pyatt teilnimmt. Pyatt stimmte zu:
Jazenjuk wurde am 27. Februar 2014 Premierminister der Ukraine. Sie diskutierten, dass die EU sich nicht zu einer Vermittlung verpflichten würde, wobei Nuland hinzufügte:
woraufhin Pyatt erwiderte:
„Oh, genau, und ich denke wir müssen etwas machen …“ („Oh, exactly, and I think we’ve got to do something …“).
Nuland verließ das Außenministerium im Januar 2017, inmitten des Weggangs vieler Berufsbeamter, die in den frühen Tagen der Trump-Administration gegangen waren.
Diese ehemals Zuständige für ganz Europa sagte nun:
„Die Ukraine verfügt über biologische Forschungseinrichtungen, über die wir uns in der Tat Sorgen machen“, sagte Nuland. „Russische Truppen, russische Streitkräfte könnten versuchen, die Kontrolle darüber zu erlangen, also arbeiten wir mit den Ukrainern daran, wie sie verhindern können, dass diese Forschungsmaterialien in die Hände der russischen Streitkräfte fallen.“
Die Bildzeitung weiß von alledem nichts und behauptet am 8.3. noch immer, daß dies Lügen seien
Am
Vor dem Hintergrund dieser Tatsachen wirken die folgenden Auszüge aus einem Artikel der Bild sehr merkwürdig:
Eine „Lüge vom Biowaffen-Bau“?
Wieder einmal sind unbekannte „Faktenchecker“, also Zersetzer der Tatsachen am Werk
Internationale Faktenchecker haben diese Behauptung längst als Lüge entlarvt.
Schade, daß die Bildzeitung diese „Faktenchecker nicht beim Namen nennt, sodaß diese Behauptung überhaupt überprüfen kann.