ROSENHEIM – Weltweit sind derzeit wohl 1380 neue Kohlekraftwerke in Planung und Herr Robert Metzger von der SPD in Rosenheim will dem damit verbundenen CO2-Ausstoß dadurch entgegenwirken, daß er in Rosenheim das „Klima pflegt“! Vor diesem Hintergrund drängt sich doch die Frage auf, wie es die SPD mit der Verhältnismäßigkeit hält.
Ist es noch Idealismus, oder schon Größenwahn, wenn man als SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt in Rosenheim angesichts 1380 geplanter Kohlekraftwerke das „Klima pflegen“ will?
Gestatten, Robert Metzger, „Klimapfleger“ SPD-Oberbürgermeisterkandidat Robert Metzger hat am 18.10. eine Vision für ein klimafreundliches Rosenheim vorgestellt und er nennt sich dabei „Klimapfleger“.
Klimapfleger, was ist das eigentlich? Kann man das Klima „pflegen”, so wie einen Rasen? Und das von Rosenheim aus? SPD Oberbürgermeisterkandidat Robert Metzger meint man kann das.
Metzger ruft auf seiner Webseite zu mehr Klimaschutz im Rosenheimer Rathaus auf. Zunächst erinnert Metzger daran, dass der Rosenheimer Stadtrat anno 2012 beschloss die CO2 Emissionen der Stadt von damals rund 450.000 Tonnen im Jahr (2009) bis 2025 um -40 % zu reduzieren. Aber, oh Schreck! Auf dem Weg dorthin ist wohl einiges schief gelaufen. Denn laut dem letzten Klimaschutzbericht 2017 der Stadt war der Rosenheimer CO2 Ausstoß 389.000 Tonnen und nicht 367.000 Tonnen, so wie vom Stadtrat vereinbart. Wir sprechen hier also von einer
Verfehlung von -6%, oder 22.000 Tonnen. Das macht erst mal den Ernst der Lage bewusst und verdeutlicht wie fahrlässig Rosenheim mit seinen selbst-gesteckten Klimazielen doch umgeht. Mit spitzem Bleistift rechnet Metzger dann weiter, dass 2009 jeder Einwohner Rosenheims im Durchschnitt knapp 7 Tonnen CO2 im Jahr in die Umwelt geblasen hat. (Wer jetzt noch kein schlechtes Gewissen hat, dem ist nicht mehr zu helfen.)
Laut Herrn Metzger hat Rosenheim also ganz besonders viel Klima-Handlungsbedarf. Auf seiner Webseite schlägt Metzger daher vor, „folgende Maßnahmen unverzüglich durchzusetzen“:
- Schaffung einer Stabsstelle Klima- und Verkehrsmanagement
- Erstellung eines Klimaplanes mit einer Bürgerbeteiligung
- Verlagerung des Stadtverkehrs auf öffentliche Busse und Erhöhung des Anteils des Fahrradverkehr durch attraktive Umstiegsangebote
- Ergänzung der Wärmeversorgung durch Nahwärmenetze
- Angebote zur Altbausanierung
Die Antwort der AfD Rosenheim:
Zuerst können wir Sie beruhigen, liebe Leser. Rosenheim hat kein Klimaproblem und schon gar keinen Klimanotstand. Ob wir unsere selber-gesteckten Ziele um ein paar Prozent verfehlen oder nicht, Rosenheim hat einen Anteil von genau 0,000428 am deutschen CO2 Ausstoss. Das sind ganze vier Zehntausendstel!
(Ganz Deutschland erzeugt 907 Mio Tonnen CO2). Zum Vergleich. Gehen Sie mal zur Stadtpfarrkirche St. Nikolaus und machen Sie ein Schnapsglas halb voll (mit Wasser). Das stellen Sie dann gegen den Kirchturm und vergleichen beide.
Auch bei der pro Kopf Erzeugung lag der durchschnittliche Rosenheimer mit seinen 7 Tonnen schon 2009 unter dem jetzigen Bundesdurchschnitt von knapp 9 Tonnen, und zwar deutlich. Dieser Wert wurde jetzt noch einmal reduziert. Die pro Kopf CO2 Erzeugung 2017 lag bei 6,2 Tonnen (389.000 Tonnen / 62.672 Einwohner lt. Haushaltsplan der Stadt).
Schauen wir uns den Klimapfleger-Vorstoss von Herrn Metzger weiter an. Zuerst brauchen wir natürlich mehr
behördliche Verwaltung. Eine neue „Stabstelle“ soll im Rathaus einziehen. Die Stadtverwaltung schwimmt ja im Geld. Dann soll zusammen mit den Rosenheimer Bürgern ein Klimaplan entworfen werden (Herr Metzger, falls Sie das lesen: Seien Sie sicher: Würde das jemals passieren würden wir persönlich vorbeikommen und jeden Bürger einzeln über diesen Irrsinn aufklären). Der Rest der Maßnahmen ist ein Potpourri aus mehr öffentlichen Nahverkehr, mehr Fahrradangeboten, mehr Wärmeversorgung und mehr Altbausanierungen.
Auf Facebook ging der Schuss gleich nach hinten los. Ein Nutzer fragte verwundert, ob Herr Metzger denn eigentlich gewählt werden will, wenn er darüber nachdenkt die Stadt zur „autofreien Zone“ zu machen und den Rosenheimern „das Heizen zu verbieten”. Leider finden sich keine weiteren Details über die Machbarkeit dieser Vorschläge. Kein Wort über die zusätzlichen Millionen an Kosten und wer sie trägt?
Kein Wort darüber, ob das so realistisch ist, dass jeder nur noch mit dem Bus in die Innenstadt fährt?
Kein Wort darüber, ob ein Ausbau der Nahwärmenetze überhaupt möglich ist? (Wer, wie der Autor, in der Nähe der Ebersberger Landstraße wohnt weiß nur zu gut wie lange die Stadt für das Verlegen von 500 m Fernwärmeleitungen brauchen kann.) Alleine für die Stadtverwaltung würde dieses Programm sicherlich Millionen Euro bedeuten. „Angebote zur Altbausanierung” hört sich für uns nach „Angebote zur Verschuldung von Hausbesitzern” an. Der Rosenheimer Bürger würde somit ein zweites Mal Klimaablass zahlen -nach den neuen CO2-Klimasteuern der Bundesregierung. Aber ein richtiger Sozialdemokrat hat da kein Problem damit und baut die Belastungen und Gängelungen seiner Bürger jederzeit aus. Alles im Namen der Rettung der Welt und eines sieben Jahre alten Stadtratsbeschlusses. Das Ganze wird dann verkauft unter dem Titel „Aufbruch – Für ein bügernahes Rosenheim”.
Die Realität ist: Von Rosenheim aus kann das Klima nicht gerettet werden. Selbst wenn Rosenheim seinen CO2 Ausstoss auf 0,0 reduzieren würde hätte es keinen Einfluss auf das Klima. Aber wir kennen die Argumente der Weltenretter. Gerne wird dann von einer „Vorreiterrolle“ fabuliert. Aber würde man die Rosenheimer Vorreiterrolle überhaupt zur Kenntnis nehmen? Dort, wo es zählt? In Haverhill, Massachusetts, Bhadravati, Indien oder Lanzhou, China (Städte mit einer vergleichbaren Größe zu Rosenheim).
Ist es nicht verrückt? Normalerweise verteilen Politiker im Wahlkampf Wahlgeschenke. Hier kommen neue Anordnungen,
Verbote und Kosten auf die Bürger zu und die sollen das mit einer Stimme honorieren.
Als AfD Rosenheim sagen wir: Schluss mit dem Besteuerungs-, Reglementierungs- und Abgabenwahn! Keine zusätzlichen Kosten oder Auflagen für Rosenheims Bürger und den Stadthaushalt. Das Geld wird dringend benötigt zur Sanierung unserer Schulen, der Digitalisierung und Umbau von Rosenheim zu einer SmartCity oder der Reparatur unserer Strassen. Als AfD Rosenheim können wir vor solchen Klima- Luftschlössern nur warnen. Übrigens: Rosenheim hat einen Anteil am menschengemachten CO2 von 0,0000111142.