Offenkundige Gesinnungskorruption: EU ernennt ex-stellvertretende Generalstaatsanwältin für Wirtschaft in der Kartellabteilung des US-Justizministeriums zur Chefökonomin für den Wettbewerb mit den USA

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=KclaEGPOyqA

WASHINGTON/BRÜSSEL – Mit der Entscheidung die US-Amerikanerin Fiona Scott Morton zur Chefökonomin unter der EU-Wettbewerbskommissarin Margatehe Vestager zu  machen, gibt die EU-Kommission jeden Anschein auf in Wirtschaftsfragen noch souverän agieren zu wollen. Diese Personalbesetzung ist daher weniger eine Personalbesetzung, als vielmehr  ein Offenbarungseid für eine sklavische Unterwürfigkeit unter die Interessen der US-Wirtschaftspolitik!

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Sie hat auch regelmäßig große Technologieunternehmen beraten – zuletzt Microsoft bei derem Activision-Deal – und nimmt nun eine Stelle als Beraterin bei Ermittlungen und Regulierungen gegen viele US-amerikanische Technologiegiganten an?! Klingt absurd, wird durch die EU aber möglich gemacht!

Die Entscheidung der „liberalen“ EU-Wettbewerbskommissarin Margatehe Vestager ausgerechnet die US-Amerikanerin Fiona Scott Morton zu ihrer Chefökonomin zu machen, ist ein bisher beispielloser Fall von offenkundigem Verkauf eigner Interessen an die USA verbunden.

Während diese Ernennung in vielen EU-Ländern scharfe Proteste hervorrief, schwiegen die deutschen Medien und die deutsche Politik bisher größtenteils. Erst ein Protestbrief aus dem EU-Parlament an die Kommission änderte dies ein wenig.

EU-Politik: In Reden „strategischer Autonomie“ propagieren und in der Praxis US-Agenten einstellen

Die EU faselt stets von „wirtschaftlicher Sicherheit“ und „strategischer Autonomie“ gegenüber den USA und dann das: die selbe EU möchte eine Amerikanerin eine einflussreiche Position vergeben, die  zentral für Verhandlungen mit den USA zuständig ist, insbesondere dann, wenn es um Handelsabkommen geht.

Hinzu kommt: Aus welchen Gründen sollte eine US-Amerikanerin, von der belegt ist, daß sie „vergessen“ hatte, daß sie für Apple arbeitete, während sie in leitender Funktion auch an der Begrenzung der Macht der US-Digitalkonzerne arbeitete einen Job in der EU annehmen, bei dem sie auch in die Situation kommen dürfte, die Macht der US-Digitalkonzerne zu begrenzen?

Welche Position wird diese Frau einnehmen, wenn sie im Rahmen ihrer Tätigkeiten Dossiers zu staatlichen Beihilfen, zum Beispiel für Halbleiter bearbeiten muß?

Welche Position wird sie einnehmen, wenn es darum geht, amerikanischen Plattform- und IT-Giganten, die monopolähnliche Stellungen haben und sich nicht an europäische Gesetze halten und vor allem nicht an die Gesetze zum Datenschutz und auch Steuerzahlungen in Europa so weit wie möglich vermeiden, einnehmen?

Welche Haltung wird sie einnehmen, wenn es darum geht, welchen Zugang Nicht-EU-Länder, wie z.B. die USA zur EU erhalten, um z.B. in den USA erzeugtes Gen-Getreide, oder Gen-Fleisch zu importieren?

Und noch eine Frage drängt sich auf: Wieso möchte diese Frau den Posten bei der EU annehmen, wenn er doch offenkundig viel schlechter bezahlt sein dürfte, als die meisten ihrer Posten, die sie zuvor inne hatte?

Es erscheint daher offenkundig, daß diese Frau – Qualifikation hin oder her – nicht die Aufgabe bearbeiten wird, die Interessen der EU gegen die USA durchzusetzen, sondern die Interessen der USA innerhalb der EU umzusetzen!

Um es in einem Satz  zusammenzufassen: Diese Personalbesetzung ist keine Personalbesetzung, sondern  ein Offenbarungseid für eine sklavische Unterwürfigkeit unter US-Interessen!

Wer ist Fiona Scott Morton?

Eine Online-Enzyklopädie klärt auf:

Fiona M. Scott Morton , geboren am 20. Februar 1967, ist eine amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin und Theodore-Nierenberg- Professorin an der Yale School of Management . [1] Ihre Forschung im Bereich Industrieorganisation umfasste Branchen wie Zeitschriften , Versand , Pharmazeutika und Internethandel . Von 2007 bis 2010 war sie stellvertretende Dekanin der Yale School of Management und gewann zweimal den Lehrpreis der Schule. [1]

Von 2011 bis 2012 war sie stellvertretende stellvertretende Generalstaatsanwältin für Wirtschaft in der Kartellabteilung des US-Justizministeriums . [2] [3] [4] In ihrer akademischen Arbeit hat sie sich für die Rolle der US-Regierung bei der Gewährleistung eines gesunden Wettbewerbs auf den Gesundheitsmärkten [5] und der Technologiebranche eingesetzt. [6] Scott Morton ist parallel zu ihrer Tätigkeit als Professor als Berater für die Wettbewerbspraxis bei der Wirtschaftsberatungsfirma CRA International tätig. [7] Morton Scott ist der Direktor des Thurman Arnold Project in Yale. [8]

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EU-Digitalpolitik durch eine Lobbyistin für Microsoft, Apple und Amazon?

Eines der größten Konfliktfelder in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und der EU ist der Umgang mit Daten der Bürger aus der EU in den USA. Tatsache ist, daß die US-Firmen die Datenschutzmaßstäbe der EU schlichtweg ignorieren.

Der Grund hierfür ist, daß der CLOUD-Act der US-Regierung einen Zugang zu allen bei US-Unternehmen gespeicherten Daten garantiert.

Nicht US-Bürger haben in den USA in solchen Fragen keinen ernsthaften Rechtsschutz.

Bereits seit Jahrzehnten ermöglicht es die EU-Kommission den  US-Konzernen die europäischen Datenschutzvorschriften zu brechen.

Am 10.7. erst hat die EU-Kommission einen Beschluss veröffentlicht, in dem sie behauptet, daß das von ihr mit der US-Regierung vereinbartes EU-US Data Privacy Framework angeblich einen angemessenen Datenschutz für die in den USA gespeicherten und verarbeiteten Daten aus der EU bestünde

Vorägngerabkommen, wie das „Safe Harbor“-Abkommen und das „Privacy Shield“-Abkommen sind jedenfalls durch den Europäischen Gerichtshof gekippt würden und die aktuelle Vereinbarung dürfte auch wieder gekippt werden, da sie gegenüber den Vorgängervereinbarungen keinen substantiellen Mehrwert für den Respekt der Datenschutzgrundsätze durch IT-Konzerne beinhaltet.

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Der Redakteur des Handelsblatts Norbert Häring ordnet ein

Der Publizist und Redakteur des Handelsblatts Norbert Häring erkennt in dieser Ernennung eine weitere Bestätigung seiner Auffassung, daß diese Ernennung in einem Geopolitischen Kontext zu sehen ist. Immer wenn ein Imperium auf einen großen Konflikt zusteuert, bindet es zuerst seine Verbündeten enger an sich, um diese zur eigenen Stärkung besser finanziell ausplündern zu können und um diese als Hilfstruppen zuerst in den Konflikt entsenden  zu können.

Immerhin bereiten sich die USA auf einen Konflikt mit China vor. Wer verstehen will, was derzeit auf der großen Weltbühne, in Europa und in Deutschland vorgeht, sollte die Berichte der

der USA kennen. Jeweils unter der Leitung des ehemaligen Google-Chefs Eric Schmidt haben diese Kommissionen im Auftrag von US-Regierung und Parlament aufgeschrieben, was nötig ist, um die globale Vorherrschaft der USA gegen China zu verteidigen.

Die Ernennung von Scott Morton dürfte in diesem Zusammenhang lesen sein. Sie wird sicher dazu führen, daß die EU alles aufbieten wird, um den USA in ihrem Abwehrkampf gegen China und damit um die IT-Vorherrschaft auf der Welt zu helfen.

Norbert Häring hat diese Zusammenhänge wie folgt offengelegt:

„Wer verstehen will, was derzeit auf der großen Weltbühne, in Europa und in Deutschland vorgeht, sollte die Berichte der National Security Commission on Artificial Intelligence (NSCAI) und des Special Competitive Studies Project (SCSP) der USA kennen. (…) Der Bericht des SCSP lässt keinen Zweifel an der zentralen Rolle der IT-Konzere und Plattformen für die staatliche Machtausübung: „Die Art und Weise, wie Staaten die Macht ihrer Technologieunternehmen für sich nutzen können, ist heute ein wesentliches Element der Staatsführung in der Geopolitik, bei der Gestaltung der internationalen Ordnung und im grundlegenden systemischen Wettbewerb zwischen offenen Gesellschaften und geschlossenen Systemen.“

Die digitalen Plattformen nennt der SCSP-Bericht „Instrumente der Staatskunst, die zu mächtig sind, um sie zu ignorieren“. Denn die Plattformen hätten die Macht zu entscheiden, welche Information geteilt wird, wie schnell und wie „laut“ sie verstärkt wird und wer Zugang dazu hat. „Da sie Unmengen Daten besitzen, können digitale Plattormen helfen, tiefe Einsichten über globale Trends zu gewinnen, ebenso wie über einzelne Individuen“.

Wer die Plattformen kontrolliert, wisse Bescheid über alles, was vorgeht in der Welt und kontrolliert die Menschen, und zwar nicht nur digital, denn: „In dem Maße, wie physische, digitale und biotechnische Technologien in der nächsten Dekade verschmelzen, wird der Wettbewerb der Plattform-Staatskunst sich ebenfalls über die digitale Welt hinaus ausbreiten.“

Wer sich fragt, warum die amerikanischen Internetplattformen und IT-Konzerne kaum behelligt von europäischen Datenschutz- und Steuerregeln fast machen dürfen, was sie wollen, findet hier jenseits der vordergründigen Erklärungen einen tiefer liegenden Grund.“

In den Berichten kann man auch nachlesen, wie unzufrieden die US-Regierung damit ist, dass die Europäer versuchen, die IT-Plattformen der US zu regulieren und damit deren gemeinsamen Kampf mit den Plattformen gegen China behindern. Aus meinem Bericht:

„Wenn die Konzerne der US-dominierten Sphäre durch Datenschutz daran gehindert werden, bestimmte Anwendungen zu entwickeln und auszurollen, dann machen sie weniger Geschäft und bekommen weniger Daten als die chinesischen Konzerne. Und das darf nicht sein. Denn die globale Dominanz der USA ist allemal wichtiger als Datenschutz. Also bloß keine „übermäßig restriktiven regulatorischen Regime als Antwort auf KI-Skepsis und Angst“ aufsetzen. Weder in den USA selbst, noch bei den Alliierten. Die Bestrebungen der EU, KI durch ein KI-Gesetz zu regulieren und dabei besonders problematische Anwendungen auch zu verbieten, wird in dieser Richtung schon als innovationsfeindlich eingestuft, wegen zu hoher Kosten der Regelbefolgung. (…) Wir (sollten) laut SCSP lieber nur so viel regulieren, dass Exzesse vermieden werden, die die Öffentlichkeit zu sehr gegen KI aufbringen und zu einer Gegenbewegung in Richtung rigider Überregulierung führen könnten. Ideal sei die Nationale KI-Strategie der Briten, die sich bisher weitgehend in Floskeln erschöpft. Mit anderen Worten: Die USA werden in Sachen KI-Regulierung nicht mit Europa kooperieren. Ihre Konzerne werden ungebremst mit der Entwicklung aller denkbaren Anwendungen fortfahren, und erst, wenn sich große Probleme mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit zeigen, wird reguliert.“

Angedeutet wird auch, wer sich darum kümmert, dass die Europäer mitmachen:

„Außerdem wurde ein Joint Artificial Intelligence Center (JAIC) von Militär und Geheimdiensten geschaffen. Dieses Gemeinsame Zentrum für Künstliche Intelligenz, hat unter anderem die Aufgabe, die Aktivitäten in dieser Richtung mit den US-Alliierten abzustimmen. (…) Ein Office of Technology Transition Initiatives (Büro für Technologiewende-Initiativen) im Außenministerium oder in dessen Entwicklungshilfeorganisation USAID soll daher laut SCSP mit Expertenteams im Ausland Partnerregierungen in Sachen Netzwerkarchitektur, Cybersicherheit und „digitale Freiheit“ beraten.“

Man fragt sich bei der Bewerbung von Scott Morton für ihre Beraterposition bei der EU, was denn eine amerikanische Yale-Professorin mit sicherlich äußerst lukrativen Beraterverträgen mit Apple und Amazon dazu motiviert, sich um einen vermutlich deutlich schlechter bezahlten Job im nicht ganz so schönen Brüssel zu bewerben. Sein Fazit von Ende Juni lautet daher weiterhin:

„Die Machtverhältnisse sind so, dass die EU und erst recht Deutschland sich an diesen wenig aussichtsreich erscheinenden Kampf der USA um die Bewahrung ihrer globalen Dominanz beteiligen müssen. Aber je willfähriger das geschieht, und je weniger das öffentlich diskutiert und kritisiert wird, desto rücksichtsloser wird das auch gegen unsere Interessen vorangetrieben werden.“