STANFORD / BERLIN / MÜNCHEN – John Ioannidis, einer der führenden Epidemiologen der USA ist gegen eine Impfpflicht. Die Maßnahmen der Regierungen schätzt er als für vulnerable Personen verheerend ein, für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung aber nicht. Die von den Regierungen angerichteten Kollateralschäden schätzt er als schwerwiegender ein, als die Auswirkungen durch das Virus selbst.
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Katastrophal daneben liegende Ersteinschätzungen zu Covid
Der an der berühmten Stanford Universität lehrende Prof. John Ioannidis war einer der ersten hochrangigen Wissenschaftler, die auf die Unverhältnismäßigkeit zwischen den Maßnahmen, die angeblich dazu geeignet sein sollen, das Covid-Virus zurückzudrängen und den Kollateralschäden, die diese Maßnahmen bewirken.
Inzwischen betritt er die Auffassung, daß die Infektionssterblichkeit (IFR) durch Covid lediglich bei 0,05 liegt. Dem entgegengesetzt vertreten Panikmacher die Auffassung, daß eine IFR von 0,23 Prozent „Fake News“ seien.
Für diese Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschungen wurde er diffamiert und seine Familie wurde bedroht.
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Die frühen Warnungen des Prof. John Ioannidis
Aufgrund der viel zu dünnen Faktenbasis, auf der die von der Politik beschlossenen Maßnahmen aufbauen, bezeichnete er die Covid-Maßnahmen bereits a 17. März 2020 als ein
„Evidenz-Fiasko, wie es in einem Jahrhundert nur einmal vorkommt“.
Ebenfalls am 17. April wurde die Studie
„COVID-19 Antibody Seroprevalence in Santa Clara County, California“
als Vorabdruck veröffentlicht, an der Ioannidis beteiligt war. In dieser Studie wird argumentiert, daß die tatsächliche Zahl der Infektionen viel höher lag, als die veröffentlichte Zahl und daß hierdurch die Todestrate viel geringer ausfällt. Es wurde argumentiert, die Zahl der Infektionen im Santa Clara County nämlich tatsächlich zwischen 50 und 85-mal höher liegt, als die offiziellen Zahlen es angeben. Hierdurch reduziert sich dann die Sterblichkeitsrate des Virus auf 0,1% bis 0,2%. Am 22.April schloss er daraus:
In einem Interview bezeichnete Ioannidis die Szenarien von 40 Millionen Todesfällen weltweit und über zwei Millionen Todesfällen in den Vereinigten Staaten im Falle eines Nichtstuns für „augenscheinlich Science-Fiction“.
Bereits 2020 wies er darauf hin, daß die durch den von der Politik vorangetriebenen Lockdowns und die damit verursachten Schäden laut Ioannidis
„viel schlimmer sein als alles, was das Corona-Virus anrichten kann“.
Beispielsweise sei es inzwischen allgemein bekannt, daß mit steigender Arbeitslosigkeit auch die Zahl der Suizide ansteigt, nämlich m jeweils ca. ein Prozent. Hinzu kommen häusliche Gewalt und das Leiden der Kinder.
Vor diesem Hintergrund fasst der österreichische Sender Servus TV, als ein eine Sendung mit Prof Ioannidis ankündigte zusammen:
Tatsächlich gelang es ServusTV folgendes 63 Minuten langes Interview mit John Ioannidis zu führen.
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Ein Interview, wie es sein sollte
I Gegensatz zu vielen Interviews bei den „Qualitätsmedien“ stellt Moderator Michael Fleischhacker von ServusTV die zentralen Fragen und ist bei jeder Frage brillant vorbereitet. Auf der anderen Seite erhält der befragte John Ioannidis viel Zeit für seine Antworten.
Hiervon ist folgende Zusammenfassung online:
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Zitate aus dem Interview:
Zitat von Ioannidis über die tatsächliche Gefährlichkeit von Covid 19
„Es ist ein zerstörerisches Virus. Sie haben vorhin gesagt, es sei weniger gefährlich als gedacht. Da bin ich anderer Meinung. Für manche Menschen kann es verheerend sein. Es geht da um eine Minderheit in der Bevölkerung – aber für ältere Menschen, Menschen in Pflegeheimen, vulnerable Personen kann es verheerend sein. Für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist es das aber nicht. Das sollten wir berücksichtigen.“
Zitat von Ioannidis über die bewirkten Kollateralschäden
„Das, was wir bisher gesehen haben, deutet darauf hin, dass die Kollateralschäden fast jeden betreffen, verschiedene Menschen in verschiedenem Ausmaß. Meiner Erfahrung und Berechnung nach und nach dem, was ich in der Literatur gelesen habe, sind die Kollateralschäden mehr und schwerwiegender als die Auswirkungen der Pandemie, des Virus selbst. Das ist schwerwiegend, ich möchte das nicht kleinreden. Hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt bewegen sich unter die Armutsgrenze, eine große Zahl an Menschen ist arbeitslos, die Hungernden sind mehr geworden. Jedes Jahr sterben neun Millionen Menschen an Hunger, fünf Millionen sterben wegen eines schlecht funktionierenden Gesundheitssystems, das nun noch schlechter funktioniert, weil wir unsere Bemühungen in diese Richtung verändert haben. Wir haben so viele andere Probleme wie zum Beispiel die psychische Gesundheit. 50, 60, 70 Prozent der Bevölkerung sind mit psychischen Problemen wie Angst, Depressionen und großem Stress konfrontiert. Wie kann man das mit 0,05 Prozent der Bevölkerung vergleichen – der durchschnittlichen Sterberate bis jetzt. Vielleicht ist die Zahl zu niedrig, man kann das etwas erhöhen. Wie vergleicht man 0,05 Prozent mit 50 Prozent oder anderen hohen Auswirkungsraten auf der ganzen Welt?“
„Es ist nicht nur ein Virus, sondern die gesamte öffentliche Gesundheit, die gesamte Gesellschaft, die hier betroffen ist (…). Wir dürfen nicht alles vergessen, was uns menschlich macht, was uns als Gesellschaft, als Community, als Menschen wichtig sein sollte. Ich fürchte, dass das Gleichgewicht in dieser Berechnung völlig falsch ausgelegt wurde. Wir haben uns zu 99,9 Prozent auf Covid-19 als Virus konzentriert und nur 0,1 Prozent auf den Rest – obwohl dieser Rest viel mehr Einfluss auf das Endergebnis hat als das Virus selbst.“
Zitat von Ioannidis über den Lockdown und seine Folgen
„Nehmen wir zum Beispiel das Thema Lockdowns. Ich würde nie behaupten, dass meine Modelle die Wahrheit zeigen und die vom Imperial College sind falsch. Es bringt am meisten, sich beide anzuschauen und die Notizen zu vergleichen. Es geht aber nicht um Modelle, um Fallzahlen, um Covid-19 per se. Wir brauchen einen ganzheitlichen Blick auf die Auswirkungen auf die Gesundheit, psychische Gesundheit, Bildung, Gesellschaft, andere, vernachlässigte Krankheiten, Pflege, Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit, Menschen, die den Verstand verlieren, wenn wir damit noch lange weitermachen.“
Zitat von Ioannidis über die von den Regierungen vorgenommenen Schulschließungen
„Dass wir zum Beispiel unsere Schulen so lange geschlossen haben, war meiner Meinung nach ein großer Fehler. 90 Prozent der Schüler auf der ganzen Welt mussten ihre Ausbildung unterbrechen. Die Wohlhabenden hatten immer noch bessere Möglichkeiten, noch etwas Bildung zu erhalten, als die Benachteiligten. (…) Von dort (den Niederlanden) wissen wir, dass die Kinder während der Zeit der Schulschließungen nur sehr wenig gelernt haben, eigentlich fast nichts. Und die nicht wohlhabenden Kinder sind im Vergleich mit den wohlhabenden um 60 Prozent in ihrer Entwicklung zurückgefallen. Bei mir daheim in den USA gibt es Kinder, die auf das Schulessen angewiesen sind. Sie müssen in die Schule gehen, um Essen zu bekommen.“
„Es ist ein Virus der Ungleichheit. Es schlägt nicht immer gleich zu. Es gab Hotspots, manchmal auch an Orten, die in der Vergangenheit verschont geblieben sind. Wenn wir aber von unseren Fehlern und auch von den Erfolgen lernen, dann können wir solche Hotspots vermeiden. Wir kennen die Risikostratifizierung, wir wissen, dass 30 bis 80 Prozent der Todesfälle bei der ersten Welle auf Pflegeheime entfielen. Bei der zweiten Welle haben wir es etwas besser gemacht und hoffentlich gelernt, sie besser zu schützen, statt das Gegenteil zu tun, nämlich Menschen, die sich mit Covid-19 infiziert haben, in Pflegeheime zu schicken. Schlussendlich hatten wir mehr Infizierte in den Pflegeheimen als in der Allgemeinbevölkerung.“
Zitat von Ioannidis über den Beginn der Pandemie:
„Im Februar und März 2020 war ich einer der schärfsten Befürworter von drakonischen Maßnahmen, also von harten Lockdowns, weil wir einfach nicht wussten, womit wir es zu tun hatten. Wir hatten sehr wenig Informationen über das Virus, seine Sterblichkeitsrate, seine Verbreitung und andere Eigenschaften. Wenn man wenig Gesichertes über eine Krankheit weiß, die nicht nur 14 sondern vielleicht 40 oder 50 Millionen Menschen innerhalb weniger Monate töten könnte, sind harte Lockdowns als Sofortmaßnahme natürlich sinnvoll. Dann muss man aber Informationen sammeln, um die Maßnahmen anzupassen, effizienter zu machen, die Kollateralschäden möglichst klein zu halten, die Gesundheit der Menschen und der Gesellschaft zu erhalten.“
Zitat von Ioannidis über den Zeitdruck bei Covid-Entscheidungen
„Wir mussten dringend handeln. Bei vielem, was ich zur Pandemie gesagt habe, wurde genau das missverstanden, Manche haben mir nämlich vorgeworfen, dass ich dafür eingetreten bin, nicht zu handeln. Das Gegenteil ist der Fall. Ich war dafür, sehr energisch und sehr früh zu handeln, aber eben auch sehr schnell die beste Evidenz zu bekommen, damit wir unsere Reaktionen verbessern und adaptieren können und nicht mehr Verluste von Leben beklagen, als wir es mit besseren Daten hätten müssen. Es ist sehr bedauerlich, dass auf die Wissenschaft von Seiten der Medien und Sozialen Medien so ein großer Druck ausgeübt wurde – wahrscheinlich in bester Absicht.“
Zitat von Ioannidis über das Betreiben von Wissenschaft
„Ich kann sagen, ich habe mich in meiner Karriere unzählige Male geirrt, auch während der Pandemie. Aber ein Wissenschaftler ist jemand, der falsch liegen kann, der aber versucht, seine Irrtümer zu korrigieren. Das ist der Unterschied zum Dogma, wo wir alles wissen und kein Bedürfnis haben, das infrage zu stellen, Tests durchzuführen oder überhaupt eine gesunde Skepsis an den Tag zu legen.“
Zitat von Ioannidis über politisierte Kollegen
„Ich persönlich bin weder bei Facebook noch auf Twitter aktiv. … Ich muss mir das, was ich schreiben und veröffentlichen möchte, unzählige Male durchlesen, um Fehler zu minimieren. Ich möchte mich nicht öfter zum Narren machen als notwendig. Aber ich sehe, dass viele Wissenschaftler diese Grenze zum Aktivismus mühelos überschreiten. Ich hoffe, sie tun Gutes. Aber manchmal erreichen sie ein Maß an Selbstgerechtigkeit, Aggressivität und Aufdringlichkeit, dass sie damit der Wissenschaft sehr viel Schaden zufügen.“
Zitat von Ioannidis über die aktuelle Lage
„Wahrscheinlich übertreiben wir unsere Reaktion. Besonders für den Sommer. Es ist aber sehr schwierig, die Leute aus der Angst herauszuholen, aus der Panik und aus der Umgebung, in der sie gewesen sind. Wir müssen den Menschen helfen, ihr Leben wieder zu leben.“
„Wir müssen unser Leben zurückgewinnen. Es ist eben nur ein neues Virus. Es ist nicht das Ende der Welt. Wir sollten es auch nicht zum Ende der Welt machen. Das ist nämlich das Risiko, wenn wir so weitermachen.“
Zitat von Ioannidis über bevorstehenden Herbst:
„Die Vorhersagen für den kommenden Herbst sind viel besser. Ein substanzieller Teil der Bevölkerung ist geimpft. Besonders in der Gruppe der vulnerablen und älteren Menschen, zumindest in Europa und den USA. Wir wissen noch nicht genau, ob die neuen Varianten durch diese Impfungen komplett abgedeckt werden. Bis jetzt funktioniert es. Die Varianten, die jetzt zirkulieren, scheinen gut abgedeckt. Ein großer Teil der Bevölkerung war schon infiziert. Also gibt’s eine Kombination aus impfbedingter und infektionsbedingter Immunität. Hoffentlich können wir die Irrtümer der Vergangenheit vermeiden. Hoffentlich wissen wir, wen wir schützen müssen.“
„Ich würde drakonische Maßnahmen vermeiden innerhalb des Lockdown-Pakets, Dinge wie Schulschließungen. Geschäftsschließungen. Ich sage nicht, dass man Maßnahmen vermeiden soll wie die Absage von Großveranstaltungen oder vernünftiges Social Distancing, wenn man das ohne größere Störungen schafft.“
Zitat von Ioannidis über Impfungen:
„Natürlich gibt es Probleme mit diesen nicht komplett zugelassenen Impfstoffen. Wir haben sie sehr schnell und sehr erfolgreich entwickelt. Ihre Nebenwirkungen müssen wir aber erst kennenlernen. Es gibt schon einige Nebenwirkungen, die aufgetaucht sind. Bislang ist es aber nichts, wo ich sagen würde: Stopp! Hören wir auf! Wir haben einen großen Fehler gemacht! (…) Das Impfen ist eine großartige Entwicklung. Für Kinder ist das Risiko wirklich minimal, so oder so. Der indirekte Effekt, wenn Kinder mit älteren Menschen zusammenleben: Da würde ich sagen, impfen wir die Alten, das ist das Erste, was man machen muss.“
„Es ist komplex, weil es möglich ist, dass manche Menschen, die ein hohes Risiko haben, auch keine gute Immunantwort beim Impfen haben. Dann fragt man sich: Sollte man versuchen, sie extra zu schützen, indem man andere in ihrem Umfeld impft? (…) Ich persönlich bin gegen eine Impfpflicht. Es gibt viel Diskussion darüber. Ich glaube, bei einem Produkt, das immer noch unter Notfallzulassung steht, statt voll lizenziert zu sein, ist es keine gute Idee, es verpflichtend zu machen. Ich bin für eine Strategie, die damit arbeitet, Leute zu informieren. Und ihnen sagt: So groß ist Ihr persönliches Risiko, so groß ist das Risiko anderer Leute in Ihrem Umfeld. Und hier ist das Impf-Risiko. Das wissen wir, das wissen wir nicht. Versuchen Sie, Ihre Entscheidung zu treffen.“
„Wir sollten ruhig bleiben und es vermeiden, auf Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, Druck auszuüben. Ich glaube, das würde negative Auswirkungen haben. Wenn wir die Impfraten wirklich erhöhen wollen, ist es die schlechteste Idee, eine Umgebung zu schaffen, wo sich die Leute unterdrückt fühlen. Dass sie das tun müssen, weil sie sonst ausgestoßen, beiseitegeschoben werden, eine Art Bürger zweiter Klasse. Das wäre sehr bedauerlich. Diese Art der Strategie gibt Impfgegnern Munition.“