Die aktuellen Wachstumsprognosen des IWF belegen: die Sanktionspolitik gegen Russland ist gescheitert

internationales Geschäftszentrum Moskau

MOSKAU – Das Wirtschaftswachstum in dem von der EU  sanktionierten Russland wird gemäß internationalem Währungsfonds 2023 das Wirtschaftswachstum in dem diese Sanktionen mittragenden Deutschland übertreffen, und im Jahr 2024 wohl bei weitem davoneilen.

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Vor knapp einem Jahr haben die USA und ihre Vasallen die wohl umfassendsten Sanktionen in Geschichte verhängt, mit der Behauptung, dadurch die russische Wirtschaft zerstören zu können. Die Illusion war, daß Russland als das dann am stärksten sanktionierte Land der Welt isoliert wäre, wirtschaftlich am Boden zerstört wäre und keinen Zugang zu Hochtechnologien jeglicher Art hätte. Eine deswegen wütende Bevölkerung würde Proteste beginnen und den angeblich krebskranken Putin vom Thron stürzen und die gesamte russische Regierung gleich mit. An deren Stelle würde ein „freies und demokratisches“ und den USA untertäniges Marionettenregime die Macht ergreifen, so die offenkundige Vorstellung in Washington und Brüssel. Doch ein Jahr später ist das genaue Gegenteil eingetreten. Trotz des Abscheidens Russlands von den westlichen Märkten belegt die aktuelle IWF-Prognose, daß Russlands Wirtschaft nicht schrumpft, sondern sogar wächst.

Laut den neuesten Daten des Internationalen Währungsfonds wird aber erwartet, daß Russlands Handelsaustausch mit der Welt 2023 wieder steigen wird, und zwar stärker als im Sanktionsland Deutschland und noch stärker als im Kriegstreiberland Großbritannien.

Ein Ziel haben die Sanktionen jedoch tatsächlich erreicht: das russische Volk wütend zu machen, wenn auch auf den falschen. Putin sitzt fest im Sattel und der Hass der Russen, die ebenso, wie die Ukrainer ihre Kinder in diesem Krieg verlieren richtet sich nicht etwa auf einen prowestlichen Putsches in Moskau, sondern gegen die politischen Eliten in Washington DC und Brüssel. Und falls es doch zu einem Putsch in Moskau kommen sollte, dann würde er die antiwestliche politische Parteien stärken.

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Der große Plan: Abscheiden Russlands von den westlichen Märkten

Ausgehend von den USA wurden Wirtschaftssanktionen entwickelt, um Russland vom internationalen Finanzsystem abzuschneiden. Doch nicht nur das, Der Westen hat Moskau auch von Hunderten von Milliarden Dollar seines Devisenvermögens abgeschnitten. Die Absicht war, es Moskau praktisch unmöglich zu machen, mit Dritten Geschäfte zu machen.

Anfang März letzten Jahres rühmte sich US-Finanzministerin Janet Yellen, daß „die russische Wirtschaft am Boden zerstört sein wird“ und daß sie der Wirtschaft Russlands „maximale Schmerzen“ zufügen wolle. Und im Klaus Schwab-Sprech ergänzt sie:

Russia-Ukraine war is reshaping global economy

und legt damit vielleicht ungewollt einen Urheber oder Förderer dieser Sanktions-Politik offen. Sogar die russische Regierung selbst rechnete mit einem dramatischen Rückgang des BIP, wobei sich das Finanzministerium Berichten zufolge auf einen Rückgang um mindestens 10 % einstellte.

Bereits kurz nach Beginn des Abschneidens Russlands von den Märkten im Westen im März 2022 schienen die Auswirkungen für die russische Wirtschaft tatsächlich ein Desaster zu sein. Die Rohölpreise stiegen bis auf das historische Maximum von knapp 130 USD, der Rubel fiel und der Aktienmarkt kam faktisch zum Erliegen.

Nach den Vorstellungen der Bürokraten in Washington und Brüssel sollte dann ein Jahr später, am heutigen 4.2.2023 das letzte „Schlupfloch“ für Ölimporte aus Russland in die EU geschlossen werden:

Ölprodukte aus Russland dürfen von diesem Sonntag an nicht mehr in die Europäische Union importiert werden. Grundlage der Einfuhrbeschränkung ist eine im vergangenen Juni von den 27 Mitgliedstaaten beschlossene Sanktionsverordnung wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Sie trat bereits kurz nach dem Beschluss in Kraft, sah aber für das Ölprodukte-Embargo eine lange Übergangsfrist vor. Der Import von russischem Rohöl in die EU ist bereits seit dem vergangenen Dezember weitgehend verboten. Bei dem Ölprodukte-Embargo gibt es lediglich eine Ausnahmeregelung für Kroatien.Ebenfalls von diesem Sonntag an gilt eine Regelung, die Russland dazu zwingen soll, Erdölprodukte künftig unter Marktpreis an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen.

Sie sieht für Erzeugnisse wie Diesel eine Preisobergrenze von 100 US-Dollar (rund 92 Euro) pro Barrel vor, für weniger hochwertige Erdölprodukte wie Heizöl soll sie bei 45 Dollar (rund 41 Euro) pro Barrel (159 Liter) gelten. Zum Vergleich: An internationalen Börsen wurde ein Barrel Diesel zur Lieferung nach Europa zuletzt zu Preisen von umgerechnet etwa 100 bis 120 Euro gehandelt.

Beide Maßnahmen sollen dazu beitragen, die russischen Handelsgewinne zu begrenzen, und dadurch auch Russlands Fähigkeiten zur Kriegsführung einschränken. Schon die bereits im vergangenen Dezember eingeführte Preisobergrenze für russische Rohöllieferungen in Drittstaaten kostet Russland nach Angaben der EU-Kommission geschätzt rund 160 Millionen Euro pro Tag. Ziel des Preisdeckels ist es allerdings auch, neue Preissprünge an den internationalen Märkten zu verhindern, um damit die EU-Staaten und auch Drittländer zu schützen.

Doch dann kam alles ganz anders.

Bereits ein Blick auf die Rohölkurse belegt (s.o.): Dieses Embargo interessiert die Märkte nicht. Ganz im Gegenteil! Der Ölpreis liegt am letzten Handelstag vor dem totalen Embargo tiefer, als vor der Invasion der Russen! Noch im Dezember erwarteten viele führende Ökonomen einen Rückgang des BIP in Russland im Jahr 2023 um 2,5 %. Und dennoch ist die russische Wirtschaft im Jahr 2022 nur um 2,2 % eingebrochen und für 2023 sieht es ganz anders aus:

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Die große Maßnahme: Putin schneidet den russischen Markt vom US-Dollar ab

Doch dann befahl Vladimir Putin, die russischen Rohstoffe nicht mehr in US-Dollar zu bezahlen, sondern in russischen Rubel. Das Land hatte den Handel mit seinen internationalen Handelspartnern, darunter Giganten wie China und Indien, einfach auf Rubel umgestellt. Dies hatte zur Folge, daß die russische Handelsbörse vom US-Dollar abgeschnitten wurde, mit weitreichenden Folgen für die USA.

Russland ist die Heimat vieler der wichtigsten Rohstoffe, die die Welt nachfragt. Darunter nicht nur Öl und Erdgas. Rohöl und Erdölprodukte, Erdgas, Kohle, Metalle, Holz und Holzprodukte, Chemikalien, Weizen. Die größten Exportpartner Russlands waren 2022:

  • China 50%
  • Indien 12%
  • Brasilien 10%
  • Weißrussland 5% (2022)

Dies lässt schon erkennen: Die russischen Rohstoffe und das russische Öl blieben nicht etwa im Boden, wie es sich manche Ökologisten erträumen, nein! Die Russen verkaufen ihr Öl einfach anderen Abnehmern, darunter an China und Indien. Das füllt die Kriegskasse der Russen und schneidet nur die Verbraucher in den Sanktionsländern von diesen günstigen Preisen ab. Und noch etwas. die Russen verkaufen ihr Öl über Indien in Gestalt von Zwischenprodukten sogar in die USA und nach Großbritannien. Diese Nachfrage dieser Rohstoffe ist seit Beginn der Invasion der Ukraine daher nicht etwa eingebrochen. Russland nimmt bei diesen Rohstoffen vielmehr weiterhin eine beherrschende Stellung auf den Weltmärkten ein.

Hinzu kommt außerdem Russlands starke Stellung als Exporteur von Düngemitteln und Lebensmitteln. Hierzu meldet Agrarheute Anfang Januar:

Russlandder größte Weizenexporteur der Welt, erntete nach vorläufigen offiziellen Daten für 2022 eine Rekordgetreideernte von 151,0 Millionen Tonnen, nach dem Trocknen und Reinigen. Darunter sind 102,7 Millionen Tonnen Weizen.

Damit muss wohl auch das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) im bevorstehenden USDA-Report am Donnerstag (12.01) die aktuelle russische Weizenernte um mehr als 10 Millionen Tonnen nach oben korrigieren – ebenso wie das globale Weizen-Angebot. Denn bislang stehen im USDA-Getreidereport nur eine Weizenernte von 91 Millionen Tonnen für Russland und rekordhohe Weizen-Exporte von 43 Millionen Tonnen.

Sollte es zu der Korrektur kommen, könnten das die Märkte und die Weizenpreise erheblich unter Druck setzen, denn damit wäre weitaus mehr Weizen am globalen Markt als bisher offiziell angenommen.

Die Länder, die die meisten Waren nach Russland liefern sind wiederum:

  • China 50%
  • Indien 13%
  • Weißrussland 6%

Einen solchen Giganten kann man offenbar nicht einfach von der wirtschaftlichen Landkarte fegen, wie es sich die USA vorgestellt hatten.

Und Putin setzte noch eine Maßnahme ein, die bei Kapitalisten immer funktioniert: er gewährt Rabatte!

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Die große Reaktion:

Der Aktienmarkt hat zwar seine alten Höchststände noch nicht wieder erreicht, ist jedoch auch nicht ins Bodenlose gefallen. Anders sieht es jedoch auf den Rohstoffmärkten aus.

Durch die Bezahlung in Rubel wurde der US-Dollar geschwächt und der Rubel gestützt

Quelle: Onvista.de

Die Folge dieser Maßnahme Putins war, daß mehr Rubel nachgefragt wurden. Diese zusätzliche Nachfrage stützte den Kurs und derzeit hat der Rubel einen höheren Wert, als vor der Invasion. Dem Bild rechts kann man entnehmen, daß man vor der Invasion für 100 Rubel 1,30 USD bezahlen musste und man jetzt für 100 Rubel 1,45 USD bezahlen muß.

Die eigentliche Gefahr für die USA liegt jedoch darin, daß Russland sich erfolgreich vom US-Dollar gelöst hat und andere Länder diesem Vorbild folgen könnten.

Dies könnte zukünftig wiederum die Nachfrage nach US-Dollar einbrechen lassen und damit den US-Dollar und die mit dem US-Dollar verbundenen US-Schulden in Gefahr bringen.

Durch die Rabatte wurden neue Märkte erschlossen

Und während der politische Westen versucht, sich selbst ein Öl- und Gasembargo aufzuerlegen, indem er Moskau sanktioniert, erhöhen Giganten wie China und Indien ihre russischen Energieimporte.

  • Die Exporte nach China nahmen seither signifikant zu, da chinesische Unternehmen Teile der Mengen übernahmen, die ihre westlichen Kollegen nicht mehr abnehmen wollten.
  • Indien importierte im Jahr 2022 monatlich 1,2 Millionen Barrel russisches Öl, wie man der Nachrichtenagentur Bloomberg entnehmen kann. Das ist eine Steigerung um das 33-fache im Vergleich zu 2021. 2023 wird ein weiteres Wachstum erwartet. Doch nicht nur das. Vom Indien aus gehen die russischen Öl-Produkte dann auch in die USA und auch nach Großbritannien.
  • Daß man sich nicht an diesem Öl-Boykott beteiligen muss, belegt auch der NATO-Partner der USA, die Türkei. Auch die Türkei weitet ihren Handel mit Russland seit dem Embargo immer weiter aus und bezieht immer mehr Dieseltreibstoff von Putin. Alleine im Dezember 2022 importierte die Türkei pro Tag 213.000 Barrel russischen Diesel. Das ist soviel wie seit 7 Jahren nicht mehr. Die Rohstoffe, die viele westliche Unternehmen aufgrund der Sanktionen ihrer Regierungen nicht mehr abnehmen gehen jetzt eben teilweise in die Türkei. Das hat zur Folge, daß sich auch die Exporte der Türkei nach Russland verdoppelten und 1,3 Milliarden US-Dollar überstiegen .
  • Doch damit ist die Liste noch nicht zu Ende. Trotz ihres offiziellen Boykotts gab die Europäische Union im Jahr 2022 auch mehr als 150 Milliarden Dollar für den Kauf russischer fossiler Brennstoffe aus .

Hierdurch konnte Russlands Volkswirtschaft in den ersten 10 Monaten des vergangenen Jahres nicht nur ihr bisheriges Produktionsniveau halten (offiziell um magere 0,1 %), sondern im November und Dezember sogar wieder wachsen. 2023 soll sie gemäß IWF sogar noch weiter wachsen.

Der IWF prognostiziert für Russland ein Wachstum, das über dem deutschen Wachstum liegt

Eine solche Vorhersage, wie sie der IWF am 3.2. herausbrachte, wäre vor weniger als einem Jahr kaum vorstellbar gewesen und hätte in den Mainstream-Medien für schallendes Gelächter gesorgt. Für 2023 prognostiziert der IWF nämlich nun, daß das russische Wirtschaftswachstum sogar das deutsche übertreffen wird.

Großbritannien wird sogar eine Rezession durchlaufen, da seine Wirtschaft am schlechtesten seit über 300 Jahren war und in diesem Jahr voraussichtlich noch schlechter abschneiden wird. Die Zahlen deuten darauf hin, daß sich Großbritannien in einer Rezession befindet und ein Rückgang des BIP um 0,6 % erwartet wird.

Deutschland wird sich 2023 gemäß IWF wohl mit einem Wachstum von 0,1 % gerade so über Wasser halten können. Die Volkswirtschaft Russlands wird 2023 gemäß IWF hingegen wohl um mindestens 0,3 % wachsen. 2024 könnten es dann sogar 2,1 % werden.

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Der Schuss, der nach hinten losging, oder doch nicht?

Die antirussischen Sanktionen der EU und der USA verursachten in jenen Ländern einen Anstieg der Energiekosten, der in Europa besonders stark Deutschland und Großbritannien traf. Das künstlich verknappte Gut der Energie bewirkte einen Inflationsschub von ca. 10% und vernichtete die Kaufkraft und das Vermögen von Hunderten Millionen normaler Bürger in Europa.

Die neuesten Daten zeigen, daß die Einzelhandelsumsätze in Deutschland in den letzten beiden Monaten des Jahres 2022 stark zurückgegangen sind, trotz der Erwartung eines leichten Anstiegs aufgrund von Weihnachten und Neujahr. Während Ökonomen mit einem Umsatzwachstum von mindestens 0,2 % rechneten, bewirkte dies tatsächlich ein dramatischer Rückgang der Einzelhandelsumsätze um 5,5 %.

Das Vereinigte Königreich wurde jedoch noch härter getroffen, da die Inflation, die dort hauptsächlich durch Lebensmittel- und Energiepreisspitzen angeheizt wird, sich nachteilig auf die Lebenshaltungskosten auswirkt. Dies führte auch zu einer zuvor unbekannten politischen Instabilität in London, in der zwei Premierminister innerhalb von nur wenigen Monaten zurücktraten. Sie verfolgten eine völlig unterschiedliche Wirtschafts- und Steuerpolitik, was zu einem nahezu vollständigen Durcheinander auf den britischen Märkten führte.

Im Gegensatz dazu hat Russland dem hybriden Angriff der USA und ihrer Vasallen auf die russische Wirtschaft standgehalten. Auch auf dem Schlachtfeld gewinnt Russland immer mehr die Oberhand und berietet derzeit eine Gegenoffensive vor, die die Ukraine-Krise beenden könnte.

Doch es darf nicht übersehen werden, daß das nur die eine Seite der Medaille ist. Die andere ist, daß die Ökologisten in der Deutschen Regierung diesen Krieg und die Embargos dazu missbrauchen, ihre Agenda von einem mit Windrädern versorgten deindustrialisierten Deutschland voranzutreiben.