Geheimdienstberichte: Bundesregierung war Monate vor der Sprengung von Nordstream über derartige Planungen (in) der Ukraine informiert

Quelle: FactsWithoutBias1, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

WASHINGTON / KIEW – Deutschland liefert der Ukraine für deren Krieg gegen Russland einen großen Teil des zur Selbstverteidigung gedachten eigenen Materials und nun ist geleakten Geheimdienstberichten nicht nur zu entnehmen, daß die Streitkräfte der Ukraine als „Dank“ hierfür geholfen haben sollen die Nordstream-Leitungen zu sprengen, und dafür auch eigene Soldaten einsetzte und daß die Bundesregierung hierüber bereits im Juni 2022 durch die CIA informiert worden war.

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Am 26. September verursachten drei Unterwasserexplosionen massive Zerstörungen an drei der vier Pipelines Nord Stream 1 und 2. Aus den unmittelbaren Reaktionen heraus deuten seither alle verfügbaren Indizien an eine gemeinsame Aktion Großbritanniens, der USA, Norwegens und der Ukraine. Wer hierbei welche genauen Rollen eingenommen hatte ist noch weitgehend ungeklärt.

Eine widerspruchsfreie Zusammenschau aller bisher vorliegenden Informationen deuten darauf hin, daß die USA zusammen mit Großbritannien dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte einen Großteil des militärischen Personals zur Verfügung gestellt hatte, damit die Nordstreamleitungen gesprengt werden können. Die Bundesregierung war hierüber vorab informiert worden.

Die offiziell verbreiteten Narrative hingehen zeigen alle in Richtung Russlands. Die Biden-Regierung deutete zunächst an, dass Russland verantwortlich sei. Präsident Biden sprach sogar von einem

„vorsätzlichen Sabotageakt“

und versprach, daß die Vereinigten Staaten mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten würden,

„um genau dem auf den Grund zu gehen, was … passiert ist“.

erwartungsgemäß ist seither wenig geschehen.

Doch ein Zufall hat inzwischen weiteres Licht ins Dunkel gebracht:

Jack Teixeira, ein junges Mitglied der Massachusetts Air National Guard, hatte beruflich Zugang zu Geheimdienstberichten des US-Militär. Vermutlich aus Wichtigtuerei hatte er hunderten Seiten derartiger vertraulicher militärischer Berichte auf der Chatplattform „Discord“ in einem kleinen Kreis von Online-Bekanntschaften geteilt hatte. Einer von ihnen übergab dann einen Satz der Dokumente der Washington Post. fanden hiernach dann den Weg in die Öffentlichkeit.

Ein Teil dieser Dokumente ist beriets veröffentlicht, ein anderer Teil noch nicht, liegt jedoch z.B. der Zeitung Washington Post vor, die diese analysiert. Diese Dokumente liefern direkte Einblicke in die wirklichen Zustände hinter der Regierungspropaganda.

Beispielsweise ist den Dokumenten zu entnehmen,

Dieser Reihe an – für die USA höchst peinlichen – Veröffentlichungen fügte die Washington Post, die im Besitz der Leaks ist, nun noch eine weitere Veröffentlichung hinzu:

  • Sowohl die Ukraine, als auch die Bundesregierung waren vorab über die (Möglichkeit der?) Pipeline-Sprengung informiert

Nun stellt sich die Frage: ist das der Dank Kiews dafür, daß Deutschland Kiew einen enormen Teil des Arsenals der Bundeswehr zur Verfügung stellt und zuletzt zum größten Geldgeber Europas für Kiew aufgestiegen ist?

 

Leaks mit hohem Informationsgehalt

Die in den geleakten Dokumenten enthaltenen Details zur Pipeline-Sprengung snd sehr genau. Sie enthalten beispielsweise

  • die Anzahl der Beteiligten
  • die Angriffsmethoden

Und sie decken sich mit

  • Informationen die von Seymour Hersh bereits veröffentlicht wurden
  • Informatuonen, die deutsche Strafverfolgungsbehörden auf einer Yacht entdeckten.

Die Washington Post ergänzt, daß

Beamte in mehreren Ländern bestätigten, dass die auf Discord veröffentlichte Geheimdienstzusammenfassung genau das wiedergab, was der europäische Dienst der CIA mitgeteilt hatte.

Diplomaten gehen von Beteiligung Kiews an der Nordstream-Sprengung aus, haben sich selbst jedoch einen Maulkorb verpasst

Beamte der Biden-Regierung räumen nun insgeheim ein, dass es keine Beweise gibt, die schlüssig auf eine Beteiligung Moskaus hinweisen. Aber öffentlich haben sie Fragen, wer dafür verantwortlich sein könnte, zurückgewiesen.

Europäische Beamte in mehreren Ländern haben stillschweigend angedeutet, dass die Ukraine hinter dem Angriff steckt, haben sich jedoch geweigert, dies öffentlich zu sagen, weil sie befürchten, dass die Schuldzuweisung an Kiew das Bündnis gegen Russland zerbrechen könnte. Bei Zusammenkünften europäischer und NATO-Politiker haben sich die Beamten auf einen Rhythmus eingestellt; Ein hochrangiger europäischer Diplomat sagte kürzlich: „Sprich nicht über Nord Stream.“

Auch die Regierungen in Europa scheuen das Thema Nordstream offenbar wie der Teufel das Weihwasser.

Auch aussagekräftig ist die Tatsache, daß die Washington Post

„…als Entgegenkommen europäischer Regierungen nicht alles verlffenticht“

was auch bedeuten könnte, daß sich die Bundesregierung oder der Wirtschaftsminister in dessen Verantwortungsbereich der Betrieb der Nordstream-Leitung auch lag noch Sorgen machen müssen

Ansonsten schweigen alle „Beteiligten“ eisern.
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Neue Erkenntnisse: Mindestens drei Monate vor der Sprengung wußten  die US-Regierung und die Bundesregierung von Selenskis Wunsch Nordstream zu sprengen

Eine ganz zentrale neue Enthüllung, die die Washington Post veröffentlicht hat ist, daß die US-Regierung und die Bundesregierung bereits drei Monate vor der Sprengung durch die Geheimdienste informiert worden waren. Eine ähnliche Meldung hatte die NewYorkTimes beriets im September 2022 veröffentlicht gehabt. Doch diese war noch recht allgemein gehalten. Während in der NewYorkTimes allgemein von einem „Anschlag“ die Rede war, konkretisiert die Washington Post diesen Hinweis nun zu einer Sprengung der Leitungen.

Das ist vor allem für die (Berufs-)Lünger peinlich, die versuchten diese Explosionen der Leitungen Russland ans Bein zu binden, obwohl eine russische Firma Miteigentümer ist und die Verdienste daraus auch dem russische Staat zur Verfügung stehen. Das wäre etwa so, also ob alle KFZ-Fabriken Deutschlands gesprengt würden und man argumentieren würde, daß das die Bundesregierung in Auftrag gegeben hätte:

Geht man davon aus, daß es sich hierbei um einen Geheimdienst handelt, der an der Angelegenheit auch beteiligt war, also Einblick hatte, kommen vor allem Großbritannien. Norwegen und Polen in Betracht.

Verbündeten, dann kann man aus dieser Auswahl eine Priorisierung mit Großbritannien an der Spitze vornehmen.

Wie wurde mit den Informationen umgegangen?

Ein weiteres Indiz liefert der Bericht der Washington Post aus der Beschreibung wie mit den gelieferten Informationen umgegangen wurde.

Die CIA stellte zunächst die Glaubwürdigkeit der Informationen in Frage, unter anderem weil die Quelle in der Ukraine, die die Details bereitgestellt hatte, nach Angaben mit der Angelegenheit vertrauter Beamter noch keine Erfolgsbilanz bei der Bereitstellung verlässlicher Informationen vorweisen konnte.

Das bedeutet wohl, daß ein Informant vor Ort zunächst nicht ernst genommen wurde.

Der Dienst aus Europa, ein vertrauenswürdiger US-Partner, hielt die Quelle für zuverlässig.

Es erfolgte also eine Bewertung durch einen „vertrauenswürdigen US-Partner“ aus der oben gedanklich aufgestellten Liste mit Großbritannien als vertrauenswürdigstem US-Partner an der Spitze.

Doch trotz aller Vorbehalte der CIA habe die Agentur die Geheimdienstinformationen vom Juni an Kollegen in Deutschland und anderen europäischen Ländern weitergeleitet, sagten Beamte. Der Dienst aus Europa habe es auch mit Deutschland geteilt, sagte eine Person.

Die Bundesregierung wurde also von den USA und(!) von einem befreundeten Dienst im Juni bereits darüber informiert, daß die Leitung gesprengt werden soll. Es wäre interessant dazu zu erfahren, welche Schutzmaßnahmen durch die Bundesregierung eingeleitet wurden.

Laut einem Beamten, der Kenntnis von der Präsentation unter Ausschluss der Öffentlichkeit hatte, informierten deutsche Geheimdienstmitarbeiter Ende Juni die Abgeordneten in Berlin, bevor sie in die Sommerferien aufbrachen.

Hiervon ist offenbar etwas an den Spiegel durchgestochen worden. Der Spiegel berichtete unter Berufung auf mehrere Personen mit Kenntnis der Angelegenheit.

Die Vereinigten Staaten haben die Bundesregierung bereits vor Wochen vor möglichen Anschlägen auf Gaspipelines in der Ostsee gewarnt. Nach Informationen des SPIEGEL ging ein entsprechender Hinweis des US-Geheimdienstes CIA im Sommer in Berlin ein.

Mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen bestätigten dies. Ein Regierungssprecher teilte mit, man nehme zu »Angelegenheiten, die etwaige nachrichtendienstliche Erkenntnisse oder Tätigkeiten der Nachrichtendienste betreffen, grundsätzlich nicht öffentlich Stellung«.

Aus diesen Passagen ist entnehmbar, daß der Geheimdienst, mit dem die USA zusammenarbeiten kein deutscher Geheimdienst gewesen sein kann, aber einer, der die ukrainischen Hinweisgeber einschätzen kann und auch richtig eingeschätzt hat.

Erneut kommen z.B. Polen und Großbritannien in Betracht. Insbesondere  Großbritannien, Großbritannien ja ihre maritimen Spezialeinheiten in der Ukraine hat.

Der britische Guardian hat zu den geleakten Dokumenten veröffentlicht, daß britische Soldaten in der Ukraine operieren

Seit dem Leak in den US-Streitkräften ist nun außerdem bekannt, daß verschiedene NATO-Staaten auch aktive Soldaten in die Welt geschickt haben.

Bei dieser Gelegenheit hatte sich nicht nur die Washington Post, sondern auch der britische Guardian diese geleakten Dokumente etwas genauer angesehen und festgestellt, daß der britische Special Air Service (SAS) und andere britische Spezialeinheiten in den letzten zwölf Jahren an verdeckten Operationen in 19 Ländern beteiligt waren.

So verhielt es such offenbar auch in der Ukraine. Insgesamt sollen im März 2023 ca. 100 NATO-Soldaten in der Ukraine aufgehalten haben. Alleine 50 davon sollen aus Großbritannien kommen:

Den Akten zufolge schätzten US-Beamte damals, dass von den 97 in der Ukraine aktiven Spezialeinheiten aus Nato-Staaten 50 Briten seien. Das ist deutlich mehr als die Zahl aus den USA und Frankreich, die jeweils 14 bzw. 15 Spezialeinheiten stationiert haben sollen.

Das Interessante an den Guardian-Beitrag ist, daß dieser auch die britischen Einheiten nennt, die sich in der Ukraine aufhalten:

Zu den Spezialeinheiten des Vereinigten Königreichs gehören die SAS, der Special Boat Service, das Special Reconnaissance Regiment sowie mehrere andere geheime Militäreinheiten wie das 18 (UKSF) Signals Regiment.

Die Einheiten, die verdeckte Operationen sowie verdeckte Überwachungs- und Aufklärungseinsätze durchführen, sind die geheimsten Organisationen des britischen Militärs. Anders als die Geheimdienste unterliegen die Spezialeinheiten keiner externen parlamentarischen Kontrolle.

Das bedeutet also, daß  in der Ukraine britische Spezialkräfte aktiv sind, die dem britischen Premierministerdirekt unterstehen.

  • Bei dem Special Reconnaissance Regiment handelt es sich um  Fernspäher, die auch beriets zur Nachrichtengewinnung im Inneren eingesetzt wurden
  • Bei dem 18 (UKSF) Signalregiment handelt es sich um die Fernmeldeeinheit, die für eine sichere Kommunikation mit den Spezialeinheitenzuständig ist 
  • Bei dem Special Boat Service handelt es sich u.a. um Sofortreaktionsteams für militärische Terrorismusbekämpfung (CT) und maritime Terrorismusbekämpfung (MCT) bereit. Sie identifizieren auch Ziele für Lenkwaffen und zerstören große (maritime) Objekte

Und nicht nur das, die britische Regierung hat seit Beginn des Ukraine-Russland-Krieges verschwiegen, daß ihre Spezialeinheiten in der Ukraine aktiv sind/waren. Lediglich vor der Invasion Russlands teilte die britische Botschaft in Kiew im Juni 2021 mit, daß ihre Spezialeinheiten Trainingsaktivitäten mit ukrainischen Streitkräften durchgeführt hätten.

„Der umfangreiche Einsatz britischer Spezialeinheiten in zahlreichen Ländern im letzten Jahrzehnt wirft ernsthafte Bedenken hinsichtlich Transparenz und demokratischer Kontrolle auf“, sagte Iain Overton, der Geschäftsführer von AAOAV. „Der Mangel an parlamentarischer Zustimmung und nachträglichen Überprüfungen für diese Missionen ist zutiefst besorgniserregend.“

Darüber hinaus gibt es noch ein weiteres Indiz. Der doch recht dubiose „Kim Dotcom“ hat per Twitter verbreitet, daß die britische Premierministerin an den US-Außenminister Blinken nach der Sprengung von ihrem von den Russen abgehörten Privattelefon die Nachricht

“ it’s done“

geschickt haben soll.

In der Zusammenschau aller bisher öffentlich vorliegenden Informationen deuten eine Menge Indizien auf Großbritannien als Quelle der Gemeindienstinformation, daß Nordstream gesprengt werden soll.

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Der Präsident der Ukraine als Schachfigur der US-Regierung?

Darüber hinaus enthält der Geheimdienstbericht eine sehr merkwürdige Passage. Die Washington Post meldet:

Im englischen Original steht da

All those involved reported directly to Gen. Valery Zaluzhny, Ukraine’s highest-ranking military officer, who was put in charge ….

Da stellt sich die Frage: Wer hat den beteiligten Soldaten den Befehl gegeben, sich unter Umgehung des politisch verantwortlichen Präsidenten direkt beim Oberkommandierenden der Streitkräfte der Ukraine für diesen Einsatz zu melden?

Diese Person wird jedenfalls nicht genannt! Was aber diese Passage zu erkennen gibt ist, daß es Kräfte gibt, die eine Operation dieser Art befehlen können und dann die ausführenden Kräfte direkt dem Oberkommandierenden der Streitkräfte der Ukraine unterstellt.

Ergänzt man hierzu die Informationen die Seymour Hersh geliefert und veröffentlicht hat, nämlich daß es US-Kräfte waren, die in Florida trainiert hatten, dann deutet dies in Richtung der USA als verantwortliche Macht für eine Sprengung, die dann durch den Geheimdienst eines „engen Verbündeten“ identifiziert und gemeldet wurde!

Und noch etwas, der Präsident der Ukraine wurde wie eine Schachfigur behandelt und absichtlich übergangen:

Selenskyj aus dem Verkehr zu ziehen, hätte dem ukrainischen Führer eine plausible Möglichkeit geboten, die Beteiligung an einem dreisten Angriff auf die zivile Infrastruktur zu leugnen, der öffentliche Empörung hervorrufen und die westliche Unterstützung für die Ukraine gefährden könnte – insbesondere in Deutschland, das vor dem Krieg die Hälfte seines Erdgases bezog Russland hatte sich seit langem gegen den Widerstand anderer europäischer Verbündeter für das Nord-Stream-Projekt eingesetzt.

Und noch einmal die Frage: Wer hat die Macht den Präsidenten der Ukraine wie eine Schachfigur zu behandeln und ihn so zu positionieren, daß er – im Fall des Falls – seine Beteiligung leugnen kann? Auch das deutet wohl in Richtung der USA!

Darüber hinaus verwiest der Bericht noch darauf, daß die Ukraine ja ein hohes Interesse daran hatte, daß Nordstream gesprengt würde, da der Ukraine durch Nordstream hohe Umsätze aus den Transitgebühren verloren gehen.

Eine Verschiebung der Operation vom Juni auf den September

Der Geheimdienstbericht betrifft eine Planung, die im Juni während des BALTOPS-Manövers hätte ausgeführt werden sollen. Eine große Anzahl an Enthüllungen aus dem Geheimdienstbericht stimmt mit den Enthüllungen überein, die nach dem im September durchgeführten Angriff auf Nordstream durch deutsche Ermittler um die Yacht Andromeda festgestellt und auch veröffentlicht wurden.  Doch der Angriff im Juni wurde auf September verschoben und in diesen Monaten wurden noch einige Änderungen vorgenommen: