EDMONTON – Der kanadische Medizinethiker Dr. Joffe hat als ehemals einer der entschiedensten Befürworter eines harten Lockdown angesichts der zunehmenden Tatsachen über das Covid-19-Virus seine bisherige Position über Bord geworfen und ist als Wissenschaftler in das Lager der Skeptiker der Regierungsmaßnahmen gewechselt.
Der kanadische Medizinethiker von der Universität Alberta in Kanada ist der Überzeugung, daß der Schaden, der durch Lockdowns mindestens in Kanada erreicht wird, etwa zehn Mal so hoch ist, wie der Nutzen. Der durch Lockdowns verursachte Schaden ist damit für ihn viel schlimmer als die Krankheit COVID-19 selbst.
Der Appell der Wissenschaftler vom 17.2.2020 für einen Lockdown
Zu Beginn der Pandemie unterzeichnete Dr. Joffe, der seit 25 Jahren im Stollery-Kinderkrankenhaus praktiziert, hatte zusammen mit 14 anderen führenden Fachleuten Kanadas, die mit Infektionskrankheiten und Intensivmedizin zu tun hatten, eine Kolumne der National Post unterzeichnet, die am 17.3.2020 erschien und in der sie verstärkte Maßnahmen für die öffentliche Gesundheit forderten, darunter auch strenge Schulschließungen und Schließungen von Geschäften und Restaurants.
schrieben sie. Kanada baute die Kapazitäten im Gesundheitswesen aus, aber die Ärzte warnten, dass unsere Krankenhäuser bald überfordert sein könnten, wie in China, Italien und Spanien zu sehen war:
Damals ging Joffe von folgender Überlegung aus:
Joffe und seine Kollegen beendeten ihre Warnungen an die Politik mit einem Appell:
Dr. Joffe gesteht seinen Irrtum ein und ruft Andere zur Umkehr auf
Ziemlich ein halbes Jahr später ruft der selbe Dr. Joffe dazu auf, in sich zu gehen und zu erkennen, daß man sich geirrt hat. Er selbst begründet seine Kehrtwende damit, daß er damals als Arzt Angst gehabt habe, auch selbst von einem Virus, das so tödlich war, wie es behauptet wurde, betroffen zu werden:
Die Sorgen von Dr. Ari Joffe vom Stollery Children’s Hospital und der University of Alberta gehen nun eher in die Richtung der bisher unerwähnten und übersehenen Opfer, die viel zahlreicher sind, als die Opfer, die das Virus betrifft
argumentiert Dr. Joffe.
Eine Auswahl der bisher auf die Seite gedrängten Schäden durch die Lockdownpolitik
Für Dr. Joffe steht fest, daß in Kanada die von der Politik mit Hilfe der Lockdowns verursachten Schäden mindestens zehnmal höher als deren Nutzen für die Gesundheit und für das Wohlbefinden der Bevölkerung.
Experten aus der Medizin wie John Ioannidis von der Stanford Universität veröffentlichten bereits im Frühsommer Informationen, aus denen hervorgeht, dass die Todesrate bei COVID-19-Infektionen viel niedriger war als die Zahlen, die zur Rechtfertigung der Lockdowns herangezogen wurden. Anstatt der 3,0 Prozent an prognostizierten Toten, waren es wahrscheinlich zum Glück „nur“ 0,25 Prozent.
Die Experten aus der Wirtschaftswissenschaft schwiegen zunächst weitgehend über die Folgen der Lockdowns. Inzwischen legen jedoch auch die ersten von ihnen Berechnungen vor.
Wenn man nun auch die sonstigen Auswirkungen des Lockdown, wie
- wirtschaftliche Rezession,
- soziale Isolation und
- Auswirkungen auf die Lebenserwartung restlichen Bevölkerung
- Auswirkungen auf die auf die Bildung
- und die wirklich gesamte Bandbreite der Folgen im Gesundheitswesen
mitberücksichtigt. Weltweit betrachtet geht er davon aus, daß
Ein wissenschaftsbasierter Ansatz zum Weg aus der Krise
Das Risiko für Kinder von Influenza ist jedes Jahr größer als das Risiko von COVID-19und wenn eine Person, die noch keine 65 Jahre alt ist und keine Vorerkrankungen aufweist, dann ist auch ihr COVID-Risiko gering, argumentiert Joffe.
Aus diesem Grund sollte seiner Überzeugung nach
Eine kurzsichtige und besessene Fokussierung auf nur einen Aspekt kann für Joffe keine Lösung sein. Vielmehr plädiert er dafür, daß zukünftig wieder ein stärkerer Fokus auf alle Auswirkungen gelegt wird, die die Politik durch ihre Lockdown-Maßnahmen bewirkt, also in allen Bereichen der öffentlichen Gesundheit und darüber hinaus auch noch die Auswirkungen in Betracht zieht, die in anderen gesellschaftlich relevanten Bereichen verursacht werden.
Joffes Argumente zeigen, daß sich zunehmend eine Welle an Fakten aufbaut die dazu führen könnte, mit weniger Angst zu argumentieren und eine breite Debatte über Maßnahmen und die Folgen dieser Maßnahmen einzuleiten.
Im Detail führt er seine Argumente in folgendem Mitschnitt aus eine, Medizin-Ethik-Seminar Der Universität von Alberta vom 17. September 2020 aus: