Wirecard, wie viel Staatsregierung steckt im Wirecard-Skandal

Quelle: Von Ordercrazy - Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=70056769

BERLIN / MÜNCHEN – Der Wirecard-Skandal läßt die Verstrickungen höchster politischer Kreise und mehr oder weniger gezieltes Wegschauen von zu vielen Verantwortlichen erkennen.

 

Bei der Wirecard AG handelt es sich um einen deutschen Zahlungsabwickler und Finanzdienstleister, der im Deutschen Aktein Index DAX gelistet war. Bei dem Wirecard-Skandal handelt es sich wiederum um eine ganze Reihe von Buchhaltungsskandalen, die letztendlich zur Insolvenz der in Bayern beheimateten Firma Wirecard geführt haben.

Die Wirecard AG ist ein Zahlungsabwickler mit Hauptsitz bei München. Das Unternehmen bot seinen Kunden elektronische Zahlungsverkehrsdienste und Risikomanagement sowie die Ausgabe und Verarbeitung physischer Karten an. Die Tochtergesellschaft Wirecard Bank AG besitzt wiederum eine Banklizenz und Verträge mit mehreren internationalen Finanzdienstleistungsunternehmen. Die Wirecard Card Solutions Ltd. (WDCS) ist wiederum eine hundertprozentige Tochtergesellschaft mit Hauptsitz in Newcastle upon Tyne, Großbritannien, die über eine E-Geld-Lizenz verfügt, mit der virtuelle Karten ausgestellt werden können.

Vorwürfe von Buchhaltungsfehlern haben das Unternehmen seit den Anfängen seiner Gründung verfolgt. 2019 haben diese Vorwürfe einen Höhepunkt erreicht, nachdem die Financial Times eine Reihe von Untersuchungen zusammen mit Beschwerden von Whistleblowern und internen Dokumenten veröffentlicht hatte. Am 25. Juni 2020 meldete Wirecard Insolvenz an, nachdem bekannt wurde, dass 1,9 Milliarden Euro „fehlten“. Es folgte die Kündigung und Verhaftung des CEO Markus Braun.

Der Skandal wirft Fragen zum regulatorischen Versagen der Bundesfinanzaufsichtsbehörde (BaFin), Deutschlands oberster Finanzwächter, und zu möglichen Fehlverhalten des langjährigen Wirtschaftsprüfers Ernst & Young aufgeworfen.

Zuständig für die rechtlichen Rahmenbedingungen ist der Gesetzgeber. Kontrolliert wird dieser hierbei durch die Opposition. Was dabei herauskommt, wenn sich Grüne in dieser Aufgabe versuchen zeigt Robert Habeck in einem Interview. Denn Chef der Grünen nahm in diesem Interview völlig unzutreffend an, daß die BaFin Handwerkerrechnungen überprüfe.

„Die BaFin ist vielleicht gut darin, mittelständischen Unternehmen nachzuweisen, dass Handwerkerrechnungen falsch eingebucht wurden. Aber sie ist schlecht darin, internationale Finanzakteure zu kontrollieren. Das muss sich schleunigst ändern“,

behauptet Habeck.

Dies ist jedoch völliger Unfug. Ein Oppositionsführer sollte wissen, daß die BaFin gar nicht dafür zuständig ist, Handwerkerrechnungen zu überprüfen. Diese Aufgabe kommt dem Finanzamt zu. Aufgabe der BaFin ist es vielmehr, Banken, Versicherer und andere Kapitalmarktgesellschaften zu beaufsichtigen. Die BaFin ist also für die Finanzwirtschaft zuständig, nicht aber für den Mittelstand und das Handwerk.

Auf Twitter erntet Habeck Kritik und Spott, die sich am besten wie folgt zusammenfassen läßt

„Nichts wissen, nichts verstehen, alles sagen.“

Es ist aber nicht das erste Mal, daß der Crünenchef Probleme mit der Lebensrealität vieler Deutscher hat. In einem Interview in der ARD ließ er seine Unkenntnis über die Ausgestaltung der Pendlerpauschale erkennen (Min 2:50):

 

Einen interessanten Überblick über die verheerende Tatsachenlage liefert dieser qualitativ hochwertige journalistische Beitrag: