FRANKFURT AM MAIN – Die Inflation ist politisch gewollt und hat bereits vor dem Ukraine-Krieg begonnen. Dessen ungeachtet versucht die Bundesregierung diese auf den „Ukraine-Krieg“ zu schieben.
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„Wann sie kein Brot haben, dann sollen sie halt Kuchen essen“ wird Marie Antoinette durch Rousseau zitiert. Die moderne, Version dieses Grundsatzes der in Berlin regierenden Ampel lautet wiederum „Wenn sie kein Benzin haben, dann sollen sie eben auf den ÖPNV umsteigen„.
Während die meisten Regierungen Europas sich damit beschäftigen, die Bürger durch Maßnahmen-Pakete vor der auf dem internationalen Parkett tosenden Inflations-Stürme abzuschirmen, weigert sich Rot-Grün im Bund in Deutschland vergleichbare wirksame Maßnahmen zügig einzuleiten.
Während mindestens in Frankreich, Italien, Belgien, Niederlanden, Luxemburg, Ungarn etc. die Steuern auf Treibstoffe bereits gesenkt wurden, tragen die Ampel-Koalitionäre noch ihre Wunschvorstellungen zusammen:
So will die FDP die deutsche Erdgasförderung ausbauen und verweigert sich einer Preisregulierung des Mineralölmarktes über die sogenannte „Höchstpreisverordnung“ und denkt an den von Christian Lindner vorgeschlagenem Tankrabatt und an eine „Absenkung der Energiepreise auf das europäische Mindestmaß“ und an einen „Einmal-Rabatt“ auf die KFZ-Steuer.
Die SPD behauptet die Familien entlasten zu wollen und denkt an einen Kinderbonus, der aber auf den Kinderfreibetrag angerechnet werden soll, um Familien mit normalem Einkommen davon weitgehend abzuschneiden. Außerdem daß Empfänger von Transferleistungen zusätzlich einen einmaligen Zuschlag bekommen und sie will, daß die Heizkostenpauschale für Wohngeldempfänger dauerhaft ausgezahlt wird. Hinzu soll für Rentner eine einmalige „Energiepreispauschale“ kommen, die allen steuerpflichtigen Haushalten ausgezahlt werden soll, die ebenfalls nach Einkommen gestaffelt werden soll, um Bezieher von normalem Einkommen weitgehend davon abzuschneiden.
Die Grünen wollen ab 2023 den Einbau von Gasheizungen verbieten und ebenfalls ein Energiegeld.
Hinzu kommt das „Kuchen statt Brot“-Angebot der Bundesregierung. Diese hatte am 24. März 202, für Staunen gesorgt, indem sie mit Hilfe eines 9-Euro-Tickets für Bus und Bahn für 90 Tage als Ersatz für den eigenen Wagen anbieten.
Die Bundesregierung missbraucht damit die Inflation dazu, ihre ökologische Wende voranzutreiben.
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Inflation
Am 6. Juni 1912 kostete ein Frühstücksei 7 Reichspfenninge. Am 15. November 1923 kostete das gleiche Ei dann 320 Milliarden Papiermark. Mit anderen Worten: Wenn eine zunehmende Menge an Geld einer abnehmenden Menge an Waren gegenüber steht, sind Abnehmer – aus welchen Gründen auch immer – bereit, mehr Geld für die gleichen Waren auf den Tisch zu legen, wodurch sich der auf dem Geld aufgedruckte Wert im Vergleich zu den erhaltenen Waren reduziert.
Inflation muß als auch bei den Konsumenten ankommen und das ist der Fall, wenn der Konsument die aufgerufenen höheren Preise akzeptiert. Während der Konsument noch die Wahl hat, erhöhte Preise z.B. beim Besuch eines Schwimmbads durch Verzicht zu kontern, hat er diese Wahl bei den notwendigen Dingen des täglichen Lebens, wie z.B. der Fahrt in die Arbeit und dem Kauf von Lebendmitteln nur begrenzt, oder gar nicht.
Darüber hinaus sind die Deutschen wegen ihrer historischen Erfahrungen beim Thema Inflation als besonders sensibel. Es ist daher nicht verwunderlich, daß die Verbraucher in Deutschland das Erleben einer Inflation mit Sorge aufnehmen.
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Politisch gewollte Ignorierung der Warnungen der Bundesbank
Am 1.8.2021 wertete berichtete die Bundesregierung von Inflation in der Eurozone und erklärt, für dieses Phänomen unzuständig zu sein
Bundesregierung relativiert Inflation in Deutschland weg
Am 1.8.2021 wertete die Bundesregierung die bereits aufziehende Inflation als temporäres Phänomen von Sondereffekten und gibt selbst zu, daß diese Inflation bereits Anfang 2021 begonnen hatte.
Ein wichtiger Punkt ist hierbei die Corona-Krise. Diese damit in Zusammenhang stehenden aufgeschobenen Bedürfnisse bewirken nämlich, daß dieser Inflationsschub von den Bürgern auch angenommen wird und nicht durch Verweigerung von Konsum zumindest teilweise zurückgewiesen wird:
Das war die am 1.8.2022 veröffentlichte Position des zuständigen Bundesministeriums. Nur 23 Tage, also drei Wochen später veröffentlichte die Bundesbank eine völlig andere Prognose:
Der wohl angesehenste Ökonom Deutschlands warnt in seiner Weihnachtsvorlesung 2021 vor der Inflation mit den Worten „Die Inflation ist schon da“.
Mit seinen Gliederungspunkten steht Sinn im Einklang mit dem Investment-Guru Warren Buffet.
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Die Geldentwertung ist politisch gewollt
Wie schon durch Prof. Sinn angedeutet ist die Geldentwertung von der EZB politisch gewollt. Sie unterstützt den Abbau von Schulden, die Konzerne und auch Staaten, wie sie z.B. im so genannten „Club Med“ zusammenwirken, aufgehäuft haben. Altschulden werden entwertet und mit neuem Geld bezahlt. Dies war schon Taktik der italienischen Zentralbank vor der Einführung des Euro und ist nun offenbar die Taktik der EZB. So verwundert es nicht, wenn die EZB bei der 2021 bereits erkennbaren Inflation einfach wegschaute und dann rückblickend sinngemäß feststellt „Wir haben und verrechnet“
Und der bayerische Rundfunk verbreitet unter der Überschrift „Russlands Krieg treibt Inflation in Deutschland auf 7,3 Prozent“ das Narrativ, daß der Ukraine-Krieg an der 2021 bereits erkennbaren Inflation die Schuld trage:
Der Missbrauch der Inflation zum Zweck des Durchsetzenes einer Öko-Agenda
Hierbei fällt insbesondere auf, daß Regierungen in zahlreichen Ländern der EU versuchen die Bürger vor einer zu hohen Inflation zu schützen, indem sie z.B. die Steuern auf Kraftstoffe reduzieren.
Je Liter Benzin schlägt der Staat 65,4 Cent Energiesteuer drauf, die früher als Mineralölsteuer bekannt war. Für Diesel liegt diese bei 47,0 Cent pro Liter. Auf diese Preise (inklusive der „Energiesteuern“ wird dann noch die Mehrwertsteuer draufgesetzt, wodurch also die „Energiesteuer“ besteuert wird. Hierdurch generiert der Staat bei einem angenommenen Kraftstoffpreis von 1€ bei 19 Prozent Mehrwertsteuer, 19ct Zusatzeinnahmen und bei einem Kraftstoffpreis von 2€ 38ct Zusatzeinnahmen.
Damit verdoppeln sich die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer bei einer Verdoppelung des Kraftstoffpreises. Der Staat ist damit ein großer Profiteur steigender Ölpreise. Statt hierüber aufzuklären berichtet die Tagesschau dem Bundes-Michel:
Ein Blick auf die Rohölpreise lehrt erstens, daß der Rohölpreis das frühere maximale Niveau von 133USD nicht überschritten hat, während hingegen die Treibstoffpreise weit über den Preisen von damals, vor 10 Jahren liegen.
vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine zurückgefallen ist:
Ein Blick auf die Rohölpreise lehrt zweitens, daß der Rohölpreis Anfang April 2022 bei knapp über 100USD lag, während er vor Beginn des Einmarschs der Russen in die Ukraine bei knapp über 92USD lag, was bedeutet, daß die Rohölpreise derzeit „nur noch“ ca. 10% über denen vor dem Einmarsch liegen.
Ein Blick auf die Preise für z.B. Dieselkraftstoff zeigt hingegen, daß dieser am 18.2., also vor dem Einmarsch der Russen bundesweit bei ca. 1,67Eur/Liter lag, während er Anfang April bei ca. 2€/Liter lag. Das sind 33ct oder knappe 20%
Die Tagesschau erklärt dem deutschen Michel dieses Phänomen, mit dem er ausgeplündert wird, wie folgt:
EU-Länder entlasten Autofahrer, die Ampel verschleppt dieses Thema in Deutschland
Während also die Bundesregierung Entlastungen verschleppt, haben zahlreiche Länder der EU derartige Entlastungen bereits durchgeführt und z.B. am 1.4. in Kraft gesetzt.