DAVOS – Der wohl einflussreichste Geostratege der Welt, Henry Kissinger erkennt im Ukraine-Krieg eine vom Westen vorangetriebene Fehlentwicklung, die Russland letztendlich in die Arme des mutmaßlich zukünftigen Aggressors Peking treibt. Vergleichbare Positionen nehmen/nahmen Noam Cchomsky, Hans-Georg Maaßen, Peter Scholl-Latour, Oskar Lafontaine, Sarah Wagenknecht und die AfD ein.
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Inzwischen wird das Ringen um die richtige Position im Krieg zwischen Russland und der Ukraine auf höchster Ebene öffentlich ausgetragen.
Auf der einen Seite stehen die US-Democrats mit ihren Hinterleuten und ihren Verbündeten, wozu auch Ursula vonder Leyen zu zählen ist, und alle Altparteien, darunter auch die Bundesregierung und andere Regierungen in der EU, darunter auch Polens Regierung, sowie die völkerrechtswidrig angegriffene Ukraine . Diese Seite setzt offenkundig alles daran, diesen Krieg auf möglichst viele Nationen und auf möglichst viele Konfliktfelder auszuweiten, um so Russland in die Knie zu zwingen. Ihr Argument ist im Kern die „Unverletzlichkeit der Grenzen“.
Auf der anderen Seite stehen – öffentlich wahrnehmbar – bisher nur einige „elder statesmen“, sowie gewichtige Stimmen aus der Öffentlichkeit, darunter seit jüngster Zeit der ehemalige Präsident des Verfassungsschutzes, Georg Maaßen, Oskar Lafontaine, der verstorbene Peter Scholl-Latour, die AfD und seit dem heutigen 24.5.2022 auch der wohl profilierteste, noch lebende, fast 100-Jährige Welten-Stratege Henry Kissinger. Ihr Kernargument ist das im Völkerrecht ebenfalls verankerte Selbstbestimmungsrecht der Völker, das auch für den innerhalb der Grenzen der Ukraine lebenden russischsprachigen Teil der Bevölkerung gilt. Ja sogar der hochumstrittene George Soros ist in Davos zugegen und ist (in dieser Frage) nicht auf der Seite Klaus Schwabs:
In anderen Fragen ist Soros jedoch auf Linie der Altparteien (oder umgekehrt), denn er will die EU vom Vertragsgeflecht zu einem Staat ausbauen, obwohl dies in keiner Verfassung eines EU-Staats enthalten ist und er will, daß dieser EU-Staat imperialistisch auftritt und expandiert, was den wenigsten Bürgern in der EU gefallen dürfte.
Doch dies nützt alles nichts, so lange der Präsident der Ukraine Selenski nicht bereit ist, die russisch geprägten Provinzen im Osten aus dem ukrainischen Staatsverband zu entlassen und auf Maximalforderungen beharrt:
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Positionen gegen die Kriegstreiberei
Henry Kissinger gegen Kriegstreiberei und für eine Abspaltung der russisch geprägten Ostprovinzen der Ukraine
Am gestrigen 24.5.2022 ist am Wallfahrtsort der Globalisten in Davos etwas äußerst Ungewöhnliches geschehen:
- während der US-Präsident zu einem Regime-Change in Russland aufgerufen hat, was seine Umgebung danach wegzurelativieren versuchte
- während die US-Democrats und ihre Hinterleute große Energien darauf setzen, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu einem Weltkrieg zu eskalieren
- während der Veranstalter des WEF, Klaus Schwab noch letzte Woche die Losung ausgab
- während Klaus Schwab dem Präsidenten der von Putins Truppen überfallenen Ukraine jegliche Unterstützung zusagte
- während Polen die letzten Tage ein Abkommen mit der Ukraine schloss, das dem NATO-Land praktisch eine Teilnahme an diesem Krieg ermöglicht
Während dieses Netzwerk also auf maximale Eskalation setzt, fliegt der fast 100-Jährige und wohl einflussreichste noch lebende Welten-Stratege Henry Kissinger höchstselbst nach Davos um dort die genau gegenteilige Botschaft zu verkünden. Bisher hat jedoch kein deutsches „Qualitätsmedium“ hierüber berichtet, was womöglich seinen Grund darin haben könnte, daß die Chefs der großen Verlagshäuser regelmäßige Gäste in Davos sind.
Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger hat ausweislich des britischen „Telegraph“ in Davos betont, daß der Westen aufhören sollte, Russland eine vernichtende Niederlage zufügen zu wollen, und hat vorgeschlagen, dass die Ukraine die russischsprachigen Gebiete aufgeben sollte.
Kissinger forderte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, daß die Ukraine Verhandlungen aufnehmen müsse,
Kissinger appellierte nach der Rede des ukrainischen Präsidenten, daß es „fatal“ für den Westen sei, sich von der
mitreißen zu lassen und Russlands Machtposition in Europa zu vergessen. Laut The Telegraph erklärte er, dass Russland über vier Jahrhunderte lang ein
gewesen sei, und stellte fest, dass die europäischen Führer
„die längerfristigen Beziehungen nicht aus den Augen verlieren“
oder anderweitig riskieren dürften, Russland in ein dauerhaftes Bündnis mit China zu bringen.
Er sagte auch:
„Ich hoffe, die Ukrainer werden dem Heldentum, das sie gezeigt haben, mit Weisheit entsprechen.“
Mit anderen Worten: Dieser Krieg wird nicht durch den Einsatz von Waffen gelöst werden. Die Ukraine wird Russland nie erobern können.
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Noam Chomsky gegen Kriegstreiberei
Noam Chomsky wurde 1928 als Sohn eines Ukrainers und einer Weissrussin geboren und wanderte als Jude dann in die USA aus. In den USA entwickelte er sich zu einem der führenden Intelektuellen und einem der Begünder der modernen Sprachphilosophie. Er ist einer der wenigen, dem es gelingt, Gedanken und Worte scharf wie Messer zu einzusetzen. In folgendem Beitrag beleuchtet der fast 100-Jährige den Ukarine-Krieg.
Noam Chomsky beleuchtet den Krieg zwischen Russland und der Ukraine, die Rolle der Medien, Propaganda, Zensur im Bildungswesen, Orwell, Neusprech und Sprache. Gibt es Hopfen für die Menschheit? Glaubt Chomsky, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt? Das Ausmaß der Propaganda, der wir im Westen ausgesetzt sind, kann man nach Chomsky ganz einfach dadurch selbst erkitteln, wenn man (Min 15:30)
- „unprovoked Invasion of Ukraine“ in Google eingibt und 22. Millionen Treffer bekommt
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Er spricht über seinen Vater, der in der Ukraine geboren wurde und dort 17 Jahre lebte, bevor er in die USA auswanderte. Über seine in Weißrussland geborene Mutter und über die Bedeutung der jüdischen Kultur und Literatur in seiner Familie. Über die totale Vernichtung seiner Großfamilie in Europa und einige frühe Erinnerungen an seine Eltern.
Wir sprechen über Orwell, Animal Farm, Neusprech und das Informationsministerium. Wie sehr Orwells Schriften auch heute noch aktuell sind.
Sein Buch Manufacturing Consent ist bis heute zutreffend. Wir diskutieren kurz das Propagandamodell und wie die Medien genutzt werden, um die öffentliche Zustimmung zu Kriegen herzustellen. Und schließlich sprechen wir über das Abrufen zuverlässiger Informationen aus zuverlässigen Quellen. Wie kommt Professor Chomsky an seine Informationen? Wie beurteilt er die Zuverlässigkeit einer Informationsquelle?
Noam Chomsky ist eine lebende Legende. Der wohl wichtigste heute lebende Intellektuelle. Einer der wenigen öffentlichen Intellektuellen, die der Macht die Wahrheit sagen. Der Vater der modernen Linguistik. Aber vor allem ein Intellektueller des Volkes, der nicht allzu stolz darauf ist, mit Leuten mit einer sehr kleinen Fangemeinde zu sprechen. Er hält sich nicht für eine berühmte Person, die mit Samthandschuhen und Bewunderung behandelt werden sollte. Chomsky macht sich Sorgen um die Gerechtigkeit und ist auf einer Mission. Noam Chomsky ist ein lebender Schatz und ich kann nur hoffen, dass er seine Mission noch viele Jahre fortsetzen wird.
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Hans-Georg Maaßen gegen Kriegstreiberei
Im Grunde die selben Argumente trägt der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts in einem von ihm auf Twitter verbreiteten Beitrag für die WELTWOCHE vor. Maaßen argumentiert im Kern, daß dieser Krieg kein Krieg der Deutschen sei und daß sie sich deswegen auch nicht in diesen Krieg hineinziehen lassen sollten.
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Peter Scholl-Latour gegen Kriegstreiberei und für eine Abspaltung der Ostprovinzen der Ukraine
Während der Annexion der mehrheitlich von Russen bewohnten Krim durch Putin vertrat der profunde Kenner der Ukraine bereits die Auffassung, daß zur Entschärfung des Konflikts der russisch geprägte Osten und der westlich geprägte Rest der Ukraine eigene Staatsgebilde bilden sollten und unter dem Dach des Landes „Ukraine“ eine Konföderation bilden sollten. Doch diesen vernünftigen und im Völkerrecht vorgesehenen Ansatz hatte seither niemand aufgegriffen gehabt.
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Ukraine-Experten im März 2014
Eine vergleichbare Position durften Experten damals bei Phönix vertreten. Die Krim wurde der Ukraine in den 50ern der Ukraine quasi geschenkt, so der Experte im folgenden Beitrag. Im folgenden Beitrag um die Krim-Krise erklärt der befragte Experte, daß Russland wohl zu Verhandlungen über die Krim und die dort stationierte Schwarzmeerflotte bereit gewesen wäre, daß das Problem jedoch in Kiew säße, die „von Nationalisten unterstützt“ werde.