Mußte die Ukraine weiterkämpfen, nur weil der Westen Russland schwächen wollte?

Quelle: Авторство: International Maritime Organization. IMO welcomes maritime humanitarian corridor in Black Sea, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=121346752

WASHINGON/LONDON/KIEW – 2022 war ein Friede in der Ukraine offenbar erreichbar, wurde jedoch aus dem westen heraus torpediert.

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Nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine im Februar 2022 führten zu einem Abkommen, das jedoch von der NATO sabotiert wurde. Es liegen Berichte vor, denen zufolge die USA und Großbritannien verhindert hätten, dass das Abkommen unterzeichnet wurde. Der Grund: Russland sollte mit Hilfe eines längeren Konflikts geschwächt werden. Das ist nichts Neues, sondern seit damals bekannt. Ukrainische und türkische Vermittler bestätigten jedoch, dass Kompromissbereitschaft vorhanden war. Russische und ukrainische Verhandler hatten sich sogar auf eine Neutralität der Ukraine verständigen können, was ein Verhindern einer NATO-Mitgliedschaft beinhaltete. Hiergegen wurde jedoch von britischer Seite interveniert. In diesem Beitrag sammeln wir Zitate zu diesem historischen Wendepunkt.
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Der Biden-Clan und Boris Johnson als Kriegstreiber?

Eigentlich ist das gar kein Geheimnis: Direkt nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine  fanden in Istanbul bereits Friedensgespräche zwischen den beiden Konfliktparteien statt. Diese führten auch zu einem Abkommen, das beide Seiten  unterstützten. Dieses Abkommen wurde jedoch durch die NATO hintertrieben. Die Ukraine wurde so gezwungen weiterkämpfen. Der Grund: der Westen wollte Russland schwächen und deswegen wurde die Ukraine geopfert, und Hunderttausende an Menschen verloren in diesem -Stellvertreterkrieg der  NATO ihr Leben.

Russland marschierte am 24. Februar 2022 in die Ukraine ein. Zu dieser Zeit tobte dort eine Art Bürgerkrieg. In den westlichen Medien liest man selten darüber: das Friedensabkommen vom März 2022.

Die vom Westen unterstützte Maidan-„Revolution“

Um das Jahr 2014 herum war der Sohn des damaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden, Hinter Biden, Chefjustiziar der ukrainischen Firma Burisma und als solcher auch dafür zuständig Verträge über Bodenschätze mit ausländischen Firmen, darunter auch US-Firmen zu schließen.  Das gefiel wiederum der mehrheitlich russischen Bevölkerung im Donbas nicht.

In der Nacht vom 11. auf den 12. April marschierte eine bewaffnete Gruppe um Igor Girkin, auch als Igor Strelkow bekannt, vom russischen Bezirk Rostow aus in die Stadt Slowjansk in die Region Donezk ein. Girkin ist ein ehemaliger Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB, möglicherweise auch des russischen Militärgeheimdienstes GRU. Die Girkin-Gruppe besetzte am Morgen des 12. April das Gebäude der Stadtpolizei von Slowjansk und kam so an weitere Waffen. Kurz darauf fielen die ersten Schüsse im Donbass.  

Im selben Zeitraum unterstützten die USA und der EU die Maidan-Revolution, die auch die Westukraine gegen den Osten aufbrachte.

Damals starben in den Straßenschlachten und dem späteren Brand im Gewerkschaftshaus in Odessa 48 Menschen und weitere 250 wurden verletzt.

Die Ereignisse an diesem Tag standen unter der ständigen Angst der ukrainischen Bevölkerung, dass es zu einer Invasion Russlands kommen könnte. Russland hatte sich bereits die Krim einverleibt und in der Ostukraine war es zu ersten schweren Zwischenfällen gekommen. Bereits seit Monaten kampierten pro-russische Aktivisten auf dem großen Platz vor dem Gewerkschaftshaus in Odessa, unweit des Hauptbahnhofs und des Strands des Schwarzen Meer.

Am Tag der Tragödie kam es in der Innenstadt zu straßenschlachtähnlichen Zuständen zwischen anti- und pro-russischen Aktivisten mit bereits sechs Toten, die sich gegen abends immer weiter in Richtung des Gewerkschaftshauses verlagerten. Schließlich flohen die pro-russischen Aktivisten schutzsuchend in das Gebäude, welches unter weiterhin nicht geklärten Umständen in Flammen aufging. Im Feuer starben 32 Personen und weitere 10 verloren ihr Leben als sie aus den Fenstern sprangen.

Unabhängige Institutionen stellten mehrfach fest, dass der Rechtsstaat  in der Ukraine bei der Aufklärung dieses Vorfalls versagte.

Der strategische Friede von Minsk

2015 wurde dann doch ein Friedensabkommen geschlossen. Dieses Abkommen von Minsk wurde von Frankreich, Deutschland, Russland und den gegeneinander kämpfenden Lagern in der Ukraine unterzeichnet.

Merkel sagte der ZEIT: „Das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden

In Folge flossen dann ab 2015 Milliardenwerte an Waffen in die Ukraine. Die Streitkräfte Kiews nutzten diese im Kampf gegen die russischsprachigen Rebellen. Mindestens 10.000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Russland drängte den Westen wiederholt, die Autonomie der Ostprovinzen anzuerkennen, doch Washington und Brüssel blieben diesen Bitten gegenüber taub und blind. Schließlich ließ sich Putin vom russischen Parlament beauftragen, einzugreifen.

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Ziel und Zweck der Unterstützung des Donbass

Der einzige Zweck der russischen Invasion bestand darin, die Bevölkerung des Donbass zu schützen – und einen NATO-Beitritt der Ukraine zu verhindern. Wir wissen das, weil Russland im März 2022, wenige Wochen nach der Invasion, in Istanbul ein Friedensabkommen mit der Ukraine unterzeichnete, in dem dies die einzigen russischen Forderungen waren.

Handelt es sich hier um russische Propaganda? Nein, das wurde von türkischen Vermittlern, vom damaligen israelischen Premierminister Naftali Bennett, der von der Ukraine um Vermittlung gebeten wurde, von ukrainischen Parlamentariern und von Selenskyj selbst bestätigt.

Bennett bejahte die Frage, ob die Verhandlungen vom Westen ausgesetzt worden seien. «Im Grossen und Ganzen, ja. Sie [der Westen, Red.] brachen die Verhandlungen ab, und damals dachte ich, sie hätten Unrecht. Aber jetzt sage ich, dass es zu früh ist, um Schlüsse zu ziehen.»

Nach Bennetts Einschätzung hätten die Verhandlungen damals noch zu einem positiven Ergebnis führen können. Heute bezweifelt er allerdings, dass es der richtige Weg war. «Damals schien mir ein Waffenstillstand das Richtige zu sein, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.»

Und so geschah es. Am 25. Februar 2022, dem ersten Tag nach Beginn der Feindseligkeiten, bestätigte Selenskyj, dass Moskau ihn kontaktiert habe, um Verhandlungen aufzunehmen. Am dritten Tag einigten sich Russland und die Ukraine auf die Aufnahme von Friedensverhandlungen. Die Russen forderten die Wiederherstellung der ukrainischen Neutralität. Selenskyj reagierte positiv auf diese Bedingung und befürwortete sogar ein „kollektives Sicherheitsabkommen“ innerhalb Europas.

Die ukrainischen Unterhändler hatten am 29. März 2022 den russischen Verhandlungspartnern in Istanbul einen 10-Punkte-Plan übergeben, in dem vor allem die Zusage Kiews auf dauerhafte Neutralität im Gegenzug zu Sicherheitsgarantien von anderen Staaten enthalten war.

Die Vorschläge der Ukraine

Die Vorschläge 1-3 und Vorschlag 8 sollen hier dokumentiert werden. Die anderen Vorschläge beziehen sich auf die Umsetzung der Sicherheitsgarantien im Falle bewaffneter Auseinandersetzungen und auf andere Umsetzungspunkte des möglichen Vertrages. Über die Neutralitätsfrage sollte das ukrainische Volk vorab eine Abstimmung durchführen.

US-Außenministeriumssprecher Ned Price lehnte Verhandlungen umgehend ab und forderte zunächst den Abzug aller russischen Truppen. Einen Monat später erklärte Price, der Konflikt sei Teil eines größeren Konflikts:

„Dies ist in vielerlei Hinsicht ein Krieg, der größer ist als Russland, größer als die Ukraine. Es geht um universelle Prinzipien.“

Alexander Tschaly, der ukrainische Botschafter, der an den Gesprächen teilnahm, sagte, Putin habe „alles versucht“, um ein Friedensabkommen zu erreichen, und es sei ihnen gelungen,

„einen sehr realistischen Kompromiss zu finden“.

David Arachamija, Parlamentsabgeordneter und Vorsitzender von Selenskyjs Partei, erklärte, Russlands Hauptforderung sei die Neutralität der Ukraine:

„Sie wären bereit, den Krieg zu beenden, wenn wir, wie zuvor Finnland, Neutralität akzeptieren und versprechen, nicht der NATO beizutreten.“

Auch Alexej Arestowytsch, ein ehemaliger Berater Selenskyjs, bestätigte, dass es Russland in erster Linie um die Wiederherstellung der ukrainischen Neutralität gehe.

Israelis bestätigen: USA und Großbritannien haben Friedensschluss verhindert

Ende März 2022 erklärte Selenskyj in einem Interview mit The Economist:

„Es gibt Leute im Westen, die kein Problem mit einem langen Krieg haben, weil er Russland zermürbt, selbst wenn er die Ukraine zerstört und ukrainische Leben kostet.“

Israelische und türkische Vermittler haben inzwischen bestätigt, dass sowohl die Ukraine als auch Russland kompromissbereit waren, um den Krieg zu beenden, bis die USA und Großbritannien intervenierten und den Frieden verhinderten. Selenskyj hatte den ehemaligen israelischen Premierminister Naftali Bennett um Unterstützung bei den Gesprächen gebeten. Bennett erklärte, Putin sei zu „großen Zugeständnissen“ bereit, wenn die Ukraine verspreche, ihre Nato-Mitgliedschaft aufzugeben. Selenskyj akzeptierte diese Bedingung.

„Beide Seiten wollten unbedingt einen Waffenstillstand“,

sagte Bennett. Er behauptete jedoch, die USA und Großbritannien hätten interveniert und das Friedensabkommen blockiert, weil sie einen langen Krieg bevorzugten.

Das vorläufige Friedensabkommen wurde von Fiona Hill, einer ehemaligen Beamtin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, und Angela Stent, einer ehemaligen Geheimdienstoffizierin für Russland und Eurasien, bestätigt. Sie schrieben in der Zeitschrift Foreign Affairs:

„Russische und ukrainische Verhandlungsführer scheinen sich auf die Grundzüge eines vorläufigen Abkommens geeinigt zu haben: Russland würde zu seiner Position vom 23. Februar zurückkehren, als es einen Teil des Donbass und die gesamte Krim kontrollierte. Im Gegenzug würde die Ukraine versprechen, keine NATO-Mitgliedschaft anzustreben und stattdessen Sicherheitsgarantien von einer Reihe von Ländern zu erhalten.“

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder , der ehemalige israelische Ministerpräsident Naftali Bennett und mehrere  türkische Beamte – die alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten an den Gesprächen beteiligt waren – erklärten hingegen, dass NATO-Beamte die Verhandlungen gestoppt oder untergraben hätten.

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Die Falken in Großbritannien und den USA setzen sich durch

Mehrere US-Berichte  dokumentierten eine Spaltung in der NATO. Die USA und Großbritannien führten Berichten zufolge eine Fraktion von Staaten an, die einen längeren Krieg einem schnelleren Frieden vorzogen. Der Historiker Niall Ferguson berichtete, er habe im März 2022 einen namentlich nicht genannten US-Beamten sagen hören:

„Das einzige Endspiel ist jetzt das Ende des Putin-Regimes.“

Das Interview bestätigt Behauptungen, die erstmals im Mai 2022 von der weitgehend westlich ausgerichteten  Zeitung Ukrainska Pravda veröffentlicht wurden. Dort hieß es , Boris Johnson habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesagt, der Westen werde kein Friedensabkommen unterstützen, ganz gleich, was die Ukraine wolle, und man ziehe es vor, den Kampf weiter zum russischen Präsidenten Wladimir Putin zu tragen, der weniger mächtig sei, als man gedacht habe.

Johnson selbst hatte in einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron bestätigt , dass er Selenskyj vom Frieden abgeraten habe, wenn auch nicht mit so vielen Worten.

Am 9. April 2022 flog der britische Premierminister Boris Johnson eilig nach Kiew, um das Abkommen zu sabotieren.

Ukrainische Medien berichteten, Johnson habe zwei Botschaften übermittelt:

„Erstens, dass Putin ein Kriegsverbrecher ist, mit dem man nicht verhandeln sollte, sondern Druck ausüben muss. Und zweitens, dass Großbritannien und die USA, selbst wenn die Ukraine bereit wäre, ein Abkommen mit Putin zu unterzeichnen, nicht dazu bereit sind.“

Im Juni 2022 erklärte Johnson vor den G7 und der NATO:

„Die Lösung für Krieg ist strategisches Durchhaltevermögen, und jetzt ist nicht die Zeit, sich zu einigen oder die Ukrainer zu ermutigen, einen schlechten Frieden zu akzeptieren.“

Johnson veröffentlichte außerdem einen Kommentar im Wall Street Journal, in dem er sich gegen Verhandlungen aussprach:

„Der Krieg in der Ukraine kann nur mit der Niederlage Wladimir Putins enden.“

Vor Johnsons Reise nach Kiew interviewte der Historiker Niall Ferguson mehrere US-amerikanische und britische Staatschefs, die bestätigten:

„Es wurde beschlossen, den Konflikt zu verlängern und Putin zu zermürben“, denn „das einzige Endziel ist jetzt der Sturz des Putin-Regimes.“

Der pensionierte deutsche General Harald Kujat, ehemaliger Chef der Bundeswehr und ehemaliger Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, bestätigte, dass Johnson die Friedensverhandlungen sabotiert habe. Kujat sagte:

„Die Ukraine hatte zugestimmt, ihre NATO-Mitgliedschaft aufzugeben und keine ausländischen Truppen oder Militäreinrichtungen zuzulassen, während „Russland offenbar einem Abzug bis zum Stand vom 23. Februar zugestimmt hatte.“

Allerdings:

„Boris Johnson intervenierte am 9. April in Kiew und verhinderte eine Unterzeichnung.“

Laut Kujat wollten die Amerikaner Russland in die Zange nehmen,

„um sich auf den einzigen zu konzentrieren, der ihre Weltmacht bedroht: China“.

Die NATO versprach Selenskyj bedingungslose militärische Unterstützung. Die EU stellte umgehend 450 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Nato schaltete die Propagandamaschine ein. Die russische Invasion sei ein Angriffskrieg, Putin wolle die Sowjetunion wiederherstellen, Verhandlungen mit ihm seien unmöglich. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte: „Waffen sind der Weg zum Frieden.“ Der westlichen Öffentlichkeit wurde erzählt, die Nato sei nur eine passive Drittpartei, die die Ukraine vor einem neuen Hitler schützen wolle. Selenskyj wurde zum neuen Churchill.

Der Krieg verlief jedoch anders als erwartet. Russland baute eine starke Armee auf und besiegt täglich die von der NATO ausgebildete ukrainische Armee. Russland umging die Sanktionen, indem es seine Wirtschaft nach Osten ausrichtete. Statt isoliert zu sein, übernahmen die Russen eine führende Rolle beim Aufbau einer multipolaren Weltordnung.