LONDON – Inzwischen sind so viele Elektrofahrzeuge auf dem Markt, daß man schon aufgrund der Anzahl der enttäuschten E-Autofahrer deren Nachteile nicht länger wegrelativieren kann. Die Schonzeit für Elektroautos ist vorüber.
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Die Schonzeit für Elektroautos ist schon deswegen vorbei, da es inzwischen so viele davon gibt, daß man deren Nachteile nicht mehr mit Hilfe von Hochglanzmagazinen übertünchen kann.
Der als Mr. Bean bekannte studierte Elektroingenieur Rowan Atkinson, der als Mr. Bean eine enorme weltweite Reichweite hat, fährt seit zehn Jahren selbst ein rein elektrisches Auto und zog in einem Interview mit dem britischen Guardian ein ernüchterndes Fazit:
Mit anderen Worten: Die durch Regierungspropaganda verbreitete Schonzeit ist vorbei. Die Nachteile des Elektroautos sind bei deren Nutzer angekommen und erzeugen eine immer breitere gesellschaftliche Wirkung. Das scheint auch der Ölkonzern Shell verstanden zu haben. Er reduziert den Ausbau der Ökoenergie, weil dies kaum Rendite bringt und verstärkt sein Ölgeschäft, weil dieses Rendite bringt:
Rein beispielhaft möchte der Autor dieser Zeilen ergänzen, daß er selbst in den gerade endenden Ferien ein Elektroauto vor dem Haus stehen hat. Es ist das des Nachbarn, weil dieser wiederum seinen Benziner einem Kollegen gegeben hat, der in den Ferien in den Urlaub fahren wollte.
Offenbar stimmt also dieser E-Auto-Eigentümer mit den Füßen darüber ab, daß E-Autos eben nur eine geringe Reichwiete haben und deren Nutzer zu langen Tankstopps zwingt. Vor überfüllten Ladestationen einmal ganz abgesehen.
Atkinson verweist auch auf die schlechte Ökobilanz des E-Autos:
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Nach 10 Jahren als E-Fahrer erkennt der Elektroingenieur Atkinson, daß er durch E-Auto-Propaganda betrogen wurde
Nach knappen 10 Jahren mit einem reinen E-Fahrzeug dämmert es Atkinson nun, daß er – nacheigenen Worten – betrogen wurde:
Denn:
Mr. Bean ist Elektroingenieur mit Universitätsstudium
Was wohl wenige wissen: Rowan Atkinson, also Mr. Bean ist studierter Elektroingenieur. Er hat also das notwendige Verständnis um sich über die Sinnhaftigkeit von E-Autos ein Urteil zu bilden.
Atkinson ging mit dem zukünftigen Premierminister Tony Blair in die 1416 gegründete Durham Choristers Privat-Schule. Nachdem er Bestnoten in den Naturwissenschaften erhalten hatte, sicherte er sich einen Platz an der Newcastle University, wo er einen Abschluss in Elektrotechnik und Elektronik machte. 1975 schloss er dann sein Studium als MSc in Elektrotechnik am Queen’s College in Oxford ab, in dem schon sein Vater 1935 studierte und das Atkinson 2006 zum Honorary Fellow ernannte. In seiner 1978 veröffentlichten Masterarbeit befasste er sich mit der Anwendung der Selbstoptimierungssteuerung. Atkinson begann kurz mit der Doktorarbeit, bevor er seine ganze Aufmerksamkeit der Schauspielerei widmete.
In einem selbst verfassten Beitrag im britischen Guardian zum Thema Elektromobilität trat „Mr. Bean“ deswegen auch recht selbstbewußt auf.
Elektromotoren sind theoretisch ein Thema, über das ich etwas wissen sollte.
Elektromobilität entspricht also seiner Veranlagung:
Atkison war genau deswegen einer der ersten, die überhaupt ein Elektroauto kauften:
Und er war begeistert:
Die Batterie ist das Kernproblem beim E-Auto
Atkonson erkennt auch, daß bei dem E-Autos die heiliggesprochenen Batterien der hautsächliche Belastungsfaktor sind.
Auch weil ihm dies offenbar bisher verschwiegen wurde, fehlt sich Atkinson betrogen.
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Atkinson erkennt die unausgesprochenen Nachteile des E-Autos
Doch diese Begeisterung ist nach 10 Jahren Fahren eines Elektroautos der Ernüchterung gewichen. Er hat bemerkt, daß er der E-Auto-Propaganda auf den Leim gegangen ist. Einer der Tricks der E-Auto-Lobby ist nämlich die Randbedingungen eines Vergleichs zu ihrem Vorteil zusetzen. Da wird beider Rechnung dann einfach die Lebensdauer des Benziners willkürlich auf die Lebensdauer der Batterie eines E-Fahrzeugs begrenzt und die höheren Aufwendungen bei der Produktion eines E-Fahrzeugs werden weggeschnippelt:
Atkinson fühlt sich betrogen, weil der“CO2-Fußabdruck“ der Herstellung eines E-Fahrzeugs 70% höher ist, als der eines Benziners
Die Firma Volvo hat den CO2-Forabdruck eines von ihnen produzierten Benziners mit einem von ihnen produzierten E-Fahrzeug verblichen. Das Ergebnis ist ein Desaster:
Saubere Energie ist auch ein wichtiger Faktor zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei der Herstellung eines Elektroautos. Die Ökobilanz zeigt, dass die Produktionsemissionen eines C40 Recharge um 70 Prozent höher sind als die eines benzinbetriebenen XC40. Dies ist vor allem auf die Kohlenstoffintensität der Batterie- und Stahlproduktion sowie auf den erhöhten Aluminiumanteil im Auto zurückzuführen.
Volvo bietet nämlich auf der selben Plattform einen Verbrenner und ein reines E-Auto an. Deswegen kann Volvo die Emission von Treibhausgasen von beiden Antriebsarten vergleichen, wenn diese in das gleiche Chassis verbaut werden.
Genau dieses Ergebnis zitiert Atkinson:
Atkinson fühlt sich betrogen, weil Benziner eine längere Lebensdauer haben als ein E-Fahrzeug
Hinzu kommt: die Batterie eines E-Fahrzeugs hält nur ca. 10 Jahre. Der Motor eines Verbrenners hält viel länger.
Wenn man die Statistik über die Belastungen mit dem Fahrzeug nur so bemisst, daß man bei einem langlebigen Diesel z.B. die Hälfte von dessen Lebensdauer einfach wegschnippelt und nicht in die Statistik einbezieht, weil man z.B. nur von einer Lebensdauer von 10 Jahren ausgeht, dann werden natürlich alle Herstellkosten nur auf 10 Jahre verteilt.
Korrekterweise müßte der gesamte Lebenszyklus des Verbrenners betrachtet werden:
Zutreffend wäre also:
Hinzu kommt, daß die Haltefristen sich am Leasingvertrag ausrichten:
Diesen Punkt könne man problemlos beheben:
Davon getrennt wäre das zu behandeln, was als Treibstoff zu verwenden wäre, also
kommt. Diese Solche Randbedingungen sind zu Gunsten des E-Autos angesetzt, das eine kürzere Lebensdauer aufweist.
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Weitere Nachteile des E-Fahrzeugs
Darüber hinaus zählt Atkinson noch weitere Nachteile des E-Autos auf:
Nachteil: E-Autos sind ein Fortbewegungsmittel für Reiche
Ein VW-Käfer kostete 1970 grob um die 5000 Mark. Ein Mercedes Heckflosse ca. 10.000 Mark, also ca. 5000€. Ein vergleichbarer „Mittelklasse“-Mercedes heute kostet hingegen in der Basisausstattung knapp über 66.000 Euro (s.u.).
Die Gehälter haben sich jedoch seit ca. 1970 bis heute nicht verzehnfacht.
Dies zeigt: Ein E-Auto ist – auch mit staatlichen Subventionen, die letztendlich auch den Rentnern weggenommen werden – (derzeit) nur etwas für Reiche.
Nachteil: E-Autos sind ineffizient
Das neue E-Mercedes EQC SUV 408 ist E-PS stark und dafür 2,5 Tonnen schwer, wie der ADAC mitteilt. Er ist ein wahrer E-Koloss. Allein die Batterie wiegt 650 Kilogramm! DAs ist aber ungefähr genau so viel wie früher ein VW-Käfer wog. Nur zur Erinnerung vor da. 30 Jahren wog ein Käfer 1200, als das Standard-Auto eines Arbeiters knapp über 650 Kilo. Damals wog also das gesamte Auto etwa so viel wie heute nur die Batterie:
Dieser Vergleich zeigt: die Ressourcen, die heute in einem einzigen Automobil stecken sind im Vergleich zu früher enorm gestiegen.
Die in Europa gebauten Autos werden außerdem immer größer: Alleine seit dem Jahr 2000 ist ein Auto im Durchschnitt 7 Zentimeter höher geworden, 10 Zentimeter breiter und 20 Zentimeter, hat eine Auswertung des Beratungsunternehmens Inovev ermittelt. Das Gewicht liegt seit 2000 mit rund 1,5 Tonnen ein Fünftel höher. Der Grund: die wachsende Nachfrage nach SUVs und Elektroautos.
Nachteil: Die bestehende Flotte zu vernichten ist unökologisch
Hinzu kommt: schmeißt man die alten Benziner, in denen so viele Rohstoffe und Energie stecken auf den Schrott, werden dadurch enorme Werte vernichtet. In Falle eines Exports nach z.B. Afrika bringt es aber keine ökologischen Vorteile, wenn der aus Deutschland verbannte Verbrenner dort weiter läuft. Attkinson fasst dazu zusammen:
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Alternative Antriebsarten / Treibstoffe
Nicht der Verbrennermotor ist unsauber, sondern der Treibstoff. Es ist daher unlogisch de Verbennermotor zu verteufeln statt einfach nur den Treibstoff zu verbessern.
Es überrascht nicht, dass große Anstrengungen unternommen werden, um etwas Besseres zu finden.
Alternative: Synthetische Kraftstoffe
Atkinson ist daher -wie die AfD – der Auffassung, daß es vorzuziehen wäre, nicht den Verbrenner auslaufen zu lasse, sondern die Treibstoffe zu verändern.
Die Formel 1 und Porsche machen das:
Wer an dieser Stelle mit dem Argument kommt, daß dies zu ineffizient sei, dem sei erwidert, daß das für die Elektrolyseverfahren zutrifft, nicht aber für die Herstellung von z.B. Wasserstoff als Primärenergieträger nach dem Tetzlaff-Prinzip.
Alternative: Wasserstoff
Atkinson zählt auch Wasserstoff als alternativen Antrieb auf. Dieser entwickelt sich seiner Ansicht nach zu einem interessanten alternativen Kraftstoff, auch wenn wir bei der Entwicklung einer wirklich „grünen“ Art seiner Herstellung nur langsam vorankommen.
Alternative: Festkörperbatterien
Eine Festkörperbatterie nutzt Festkörpertechnologie mit Festkörperelektroden und einem Festelektrolyten anstelle der flüssigen oder Polymer- Gel-Elektrolyten, die in Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer- Batterien zu finden sind.
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Das vernichtende Fazit
Das von Atkinson gezogene Fazit ist für ihn eindeutig und ernüchternd:
Kaufen Sie kein E-Auto, außer Sie werden dazu gezwungen:
Und er meint: warten lohnt sich!