„Gegenwind Altötting“; Vortrag von Thomas Schürmann in Haiming: „Keine Windkraftanlagen im Altöttinger Forst“

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=wtU_nfU_ivA

HAIMING / BURGHAUSEN / ALTÖTTING – Im diametralen Gegensatz zu den Gesetzen der Physik wollen interessierte Kreise mit Hilfe von CSU; GRÜNEN; SPD; FREIEN WÄHLERN, FDP und ÖDP den Öttinger Forst mit Hilfe von Windkraftanlagen zu einem Industriegebiet umbauen, in dem angeblich Strom erzeugt wird.

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Nur die AfD und die Initiative „Gegenwind Altötting“ stellen sich als zwei Davide unabhängig voneinander gegen diesen einen Goliath, bestehend aus CSU; GRÜNEN; SPD; FREIEN WÄHLERN, FDP und ÖDP. Die AfD in den Gremien, in denen sie vertreten ist und die Initiative „Gegenwind“ bei den Bürgern.

Doch diese beiden Davide haben im Gegensatz zu „Goliath“ starke Verbündete, denn sie haben die Physik, die Ökonomie und die Tatsachen auf ihrer Seite. Wie dieses Ringen ausgehen wird, ist noch vollkommen offen.

Am 12.6.2023 hat die Bürgerinitiative „Gegenwind Altötting“ in Haiming zum Vortrag geladen. Im Publikum dieses Vortrags saßen auch der Bürgermeister von Haiming, sein Stellvertreter und einige Gemeinderäte Haimings. Damit können sie in Zukunft jedenfalls nicht behaupten, sie hätten nichts von den guten Gegenargumenten gewußt!

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Die Position der AfD zur Energieerzeugung im Chemiedreieck

Die AfD setzt zur Energiegewinnung im Chemiedreieck klar auf einen Energiemix mit einem Schwerpunkt auf grundlastfähige Energien, wie z.B. Biowasserstoff nach dem Stadtgasprinzip, Kernkraftwerke der neuen Generation, die vorzugsweise den Atommüll der letzten Jahrzehnte als Brennstoff nutzen, Wasserkraft, etc. Natürlich kann hierbei auch einmal irgendwo eine Solarplatte aufgebaut werden, aber vorzugsweise auf einem Hausdach, oder als Agri-PV, sodaß die Fläche nicht der Nahrungsmittelproduktion entzogen wird. Natürlich kann hierbei auch einmal ein Windrad genehmigt werden, wenn vor Ort genügend Wind weht.

Was die Chemieindustrie fordert ist das Gegenteil von dem, was ein Windpark im Öttinger Forst liefert

Was die Chemieindustrie fordert ist grundlastfähiger Qualitätsstrom und damit das Gegenteil von dem, was Windkraftanlagen mit ihrem unzuverlässigen Zappelstrom liefern:

Gerade die energieintensive Industrie (wie z.B. Chemie, Papier, Glas) ist aufgrund der dort ablaufenden Prozesse auf eine sehr sichere Stromversorgung an 365 Tagen im Jahr an 24 Stunden am Tag angewiesen – und zwar unterbrechungsfrei im Millisekundenbereich. Genauso wichtig ist, dass die großen Strommengen zu international wettbewerbsfähigen Preisen bezogen werden können – im globalen Wettbewerb führt dies ansonsten dazu, dass wichtige Grundstoffe hierzulande nicht mehr konkurrenzfähig produziert werden können…

Zum Vergleich: In Frankreich liegt dieser bei 4,2 ct, in USA bei 4 ct und in China z.T. bei 2,5 ct pro kWh (jeweils EUR-ct). Bereits 0,5 ct mehr pro kWh kann in dieser Situation energieintensive Unternehmensbereiche bereits in die „roten Zahlen“ bringen und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen gefährden.

Das wird aber von der CSU, SPD, den FREIEN WÄHLERN, der ÖDP und den GRÜNEN vor Ort in Burghausen und Altötting blockiert. Sie haben derartige Anträge der AfD erst jüngst abgelehnt.

Statt aber grundlastfähigen Qualitätsstrom zu erzeugen will die Staatsregierung im Öttinger Forst mit Hilfe von Windkraft qualitativ minderwertigen Zappelstrom erzeugen und tut dabei so, als ob die Chemische Industrie diesen verwerten könnte. Das ist aber nicht der Fall:

Aktuell hören wir von einem „Consentec-Basismodell“ als vorläufiges Ergebnis eines Forschungsvorhabens im Auftrag des BMWK, das als Grundlage für weitere Diskussionen dienen soll und das in seinen bekanntgewordenen Eckpunkten für einen angedachten Industriestrompreis bereits zu erkennen gibt: Er kommt viel zu spät (2029/30), die Strommenge (32TWh bis 2030) ist viel zu gering (allein Chemie derzeit 50TWh), der erwartbare Strompreis liegt einschließlich Umlagen und Netzentgelten voraussichtlich weit über 4ct/kWh und ist damit viel zu teuer.

Hinzukommen – auf der Suche nach der letzten Gerechtigkeit – eine hohe Komplexität und unklare Zugangskriterien

Und am Ende hätten wir damit womöglich sogar einen Deindustrialisierungsstrompreis!

Hinzu kommt, daß die unsubventionierten Gestehungskosten für die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft geringer sind, als die aus Windkraft (vgl. Seite 6). Vergleichbares kann man auch aus einer Veröffentlichung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags entnehmen (vgl. Seite 20).

Die AfD will deswegen grundlastfähigen Qualitätsstrom aus der Wasserkraft der Salzach erzeugen

Die AfD setzt im Landkreis Altötting daher insbesondere auf den Ausbau der Wasserkraft in der Salzach!

Ein Grund: Die Salzach ist bereits ein begradigter Wirtschaftsfluß, weswegen die Wasserkraft bei der Salzach nur noch einen – gemessen an einem Naturzustand  -relativ geringen Eingriff benötigt, um ihn zur Stromproduktion zu nutzen. Außerdem ist zu befürchten, daß wenn die Salzach „renaturiert“ würde, so wie es z.B. SPD und GRÜNE anstreben, daß sich in diesen Auen dann eine der vielen Malariamücken ansiedeln wird, wie sie z.B. in den Rheinauen zwischen Basel und Mainz siedelten bevor sie durch die Begradigung des Rheins ausgerottet wurden.

Wer mit Malaria tropica infiziert wird, leidet zunächst an Kopf- oder Gliederschmerzen und bekommt unregelmäßige Fieberschübe. Hat sich das Plasmodium falciparum erst einmal im menschlichen Körper ausgebreitet, kann es die roten Blutkörperchen befallen. Blutarmut und schwere Organschäden können die Folge sein… Noch gibt es keine Impfung gegen die Malaria,

Ein weiterer Grund ist, daß eine ganz aktuelle und noch nicht veröffentlichte Anfrage der AfD an die Bayerische Staatsregierung bestätigt hat, daß die Salzach aufgrund ihrer Höhendifferenz von ca. 77 Metern zwischen Salzburg/Freilassing und Haiming theoretisch so viel Potentielle Energie (also Lage-Energie) in sich trägt, wie ca. 35 große im Öttinger Forst geplante Windkraftanlagen auf ihren Generatoren als Nennleistung stehen haben, die allerdings im praktischen Betrieb nie ausgeschöpft werden.

Nur um hier keine Verwechslung entstehen zu lassen. Die Windkraftanlagen entziehen dem Wind kinetische Energie, also die in der Windgeschwindigkeit innewohnende Energie und wandelt diese in Strom um. Die Wasserkraftanlagen nutzen hingegen nicht die dem  Wasser innewohnende kinetische Energie (das Wasser fließt in Haiming nicht viel langsamer als in Freilassing, denn die Fließgeschwindigkeit hängt stark von der Breite des Flusses ab), sondern die „potentielle Energie“, also die in der Höhendifferenz zwischen Freilassing und Haiming liegenden Höhenunterschied von 77 Metern innewohnende Energie und  wandelt also diese Lage-Energie in Strom um!

Rein theoretisch könnte man also aufgrund dieser Höhendifferenz, die ja zwischen Freilassing und Haiming ohne zeitliche Unterbrechung, also so, wie es die Chemieindustrie fordert, große Mengen an grundlastfähigen Qualitätsstrom vor Ort in Burghausen erzeugen.

Ein drittes Argument sind die Gewerbesteuern. Das Inn-Kraftwerk in Stammham liefert einer Analyse des Wasserkraftbetreibers Markus Engelsberger zufolge der Gemeinde Stammham pro Einwohner 8000€ an Gewerbesteuern pro Jahr.

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Der Vortrag von Thomas Schürmann

Der von der Initiative „Gegenwind Altötting“ eingeladene Referent Thomas Schürmann hatte in seinem Vortrag alle gängigen Argumente gegen Windkraft wie eine Perlenschnur aufgereiht und über knappe 35 Folien verteilt. Er liefert damit einen sehr guten Überblick über verschiedenste Themenfelder. Hierdurch wird dem, der sich erstmals mit den Problemen der Windkraft beschäftigt ein sehr guter Einstieg in das Thema geboten.

Was der Vortrag nicht leistet und auch nicht leisten kann und offenbar auch nicht leisten soll, ist einzelne Themen und Probleme zu vertiefen. Das bleibt wiederum dem Zuhörer als eine Art Hausaufgabe überlassen.

Während zahlreiche Argumente, wie die Brandprobleme, die Probleme des Vogelschlags etc. inzwischen in der Bevölkerung weitgehend bekannt sind und deswegen hier nun auch nicht vertieft werden brauchen,  sind andere Probleme in der allgemeinen Wahrnehmung bisher vollkommen unbeachtet geblieben. Hierzu gehören auch die Auswirkungen von Windparks auf das lokale Wetter.

Den Rahmen bildete die Argumentation, die man schon von Prof. Sinn aus dessen weihnachtsvorlesung her kannte:

Hinzu kamen Argumente, die z.B. Prof. Ganteför in seinen Videos vorstellt und dort mit den betreffenden Studien belegt:

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Die AfD stellte zwei ketzerische Fragen

Wieder einmal war es die AfD, die damit auffiel, daß sie das vor ihrer Wahl in die Kommunalparlamente des Landkreises gegebene Versprechen einhielt, „die Dinge anzusprechen, von denen die Altparteien nicht wollen, daß sie angesprochen werden„:

Zwei dieser bisher vollkommen unbeachtet gebliebenen Argumente, die für Haiming jedoch eine ganz zentrale Rolle spielen dürften betrafen die Lage von Haiming. Dadurch, daß Haiming bei Westwind, was bei uns die vorherrschende Windrichtung ist, „hinter“ den Windkraftanlagen liegt, hat es durch seine Lage keine Vorteile bei den Windkraftanlagen und nur Nachteile. Das Windrad auf Haiminger Gebiet ist örtlich betrachtet bei Westwind das letzte, weswegen es das unwirtschftlichste ist,  da der Wind durch die Windräder davor abgebremst wurde. Hinzukommt, daß – in Strömungsrichtung betrachtet – nach dem Windpark, die Luft trockener ist, als vor dem Windpark, weswegen z.B. die Felder der Bauern wohl mehr Bewässerung benötigen werden, um den selben Ertrag zuhalten:

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Argument 1: Die Windkraftwerke auf Haiminger Grund sind bei Westwind in Windrichtung die Letzten und deswegen die Unrentabelsten

Es ist eine Tatsache, daß – wenn überhaupt Wind wehrt – dieser im Voralpenraum meist aus  dem Westen oder dem Nordwesten kommt. In diesem Fall trifft der Wind jedoch zuerst auf die Anlagen nahe Altötting.

Es ist eine weitere Tatsache, daß es physikalisch eigentlich gar keine „erneuerbaren Energien“ gibt.  Der Grund ist, daß man in Klasse 6 in Physik die Tatsache lernt, daß Energien nur umgewandelt werden können und niemals erzeugt werden können. Physikalisch gibt es daher gar keine „erneuerbaren Energien“, sondern nur „umwandelbare Energien“. Der Begriff der „erneuerbaren Energien“ ist lediglich ein Marketing-Begriff, um bei den Bürgern die Illusion zu erzeugen, daß es sich bei diesen „erneuerbaren Energien“ um eine Art Perpetuum Mobile handelt, das man unendlich lang und unendlich intensiv nutzen kann und das nie zu Ende geht. Genau das ist aber vollkommen falsch.

So wird bei Windkraftanlagen die dem Wind innewohnende „kinetische Energie“ dazu genutzt, Strom zu erzeugen. das bedeutet, daß der Wind schnell in die Windkraftanlage hineinbläst, die Rotorblätter in Bewegung setzt und langsamer aus der Windkraftanlage wieder herausströmt. Die Differenz zwischen diesen beiden Energien, die in diesen beiden Geschwindigkeiten steckt wird mit Hilfe des durch diese Geschwindigkeit angetriebenen Generators in elektrische Energie umgewandelt und dadurch dem einströmenden Wind entzogen.

Da aber zwischen Altötting und Haiming eine Menge an Windkraftanlagen hintereinander aufgestellt werden sollen, wird die Anlage bei Haiming, da sie in Windrichtung meist die letzte sein wird, nur noch den Rest an Windgeschwindigkeit abbekommen, nämlich maximal den Betrag, den die Anlagen davor nicht schon in elektrische Energie umgewandelt haben.

Die Anlage in Haiming wird daher offenbar den geringsten Ertrag abwerfen und daher auch die geringsten Gewerbesteuern erbringen, aber genauso viel kosten, wie jede andere Anlage auch. Je weiter hinten die Anlage in Strömungsrichtung also steht, desto unwirtschaftlicher ist sie und die Anlagen in Haiming und Burghausen werden in der Regel die letzten Windkraftanlagen sein, die vom Westwind durchströmt werden.

Bereits 2011 hatte ein Umweltminister Söder „Bürger-Windparks“ gefordert gehabt. Gekommen sind sie natürlich nie! Auch um den Widerstand von Windkraft-Gegnern zu brechen wurden auch im Landkreis Altötting wieder „Bürger-Windparks“ ins Spiel gebracht. Hierbei müssen die Interessenten jedoch besonders auf der Hut sein, daß nicht die ertragsstärksten Premium-Lagen, also die, die hart im Wind stehen, an „Investoren“ vergeben werden und die hintersten, ertragsschwachen Lagen, ja wohl unrentablen Windkraftanlagen dann als „Bürger-Windparks“ naiven Gemeinden und naiven Bürgern aufs Auge gedrückt werden.

Dieses bisher noch nie gehörte Argument hat bei nicht wenigen Anwesenden die Kraft aus dem Gesicht fallen lassen, da sie nun erstmals erkannten, welch eine Gefahr mit diesem Vorhaben auf die Gemeinde zukommen kann.

Ein Bürgermeister, der sich nun, nachdem dieses Argument auf dem Tisch ist, auf diese Weise noch austricksen ließe, wäre es jedenfalls Wert nicht mehr gewählt zu werden.

Der anwesende Bürgermeister Haimngs dürfte diese Gefahr für Haiming und für seine zukünftige Wiederwahl jedenfalls erkannt haben und wird nun wohl kaum einer Lösung zustimmen, in der die auf / bei Haiminger Gemeindegrund aufzustellenden Anlagen als „Bürger-Windpark“ betrieben werden sollen!

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Argument 2: Die Windkraftwerke auf Haiminger Grund sind bei Westwind in Windrichtung die letzten und deswegen die Unrentabelsten

Es ist eine weitere physikalische Tatsache, daß – wenn überhaupt Wind wehrt – dieser in den Windkraftanlagen einen Widerstand erfährt, auf den die Luftströmung auftrifft und dadurch die Rotorblätter in Gang setzt. Durch diesen Widerstand des Windparks wird die Luft vor dem Windpark tendenziell zusammengedrückt und damit auch die in ihr befindlichen Wassertröpfchen / Feuchtigkeit. Hierdurch wird die Luft vor den Windkraftanlagen feuchter und es regnet dort wohl etwas mehr / intensiver. Hinter der Windkraftanlage hingegen entsteht hierdurch ein Unterdruck. Die verbliebene Restfeuchtigkeit wird expandiert und erhält mehr Raum, es wird also dort tendenziell trockener. Dieses Phänomen wird hier und hier weiter vertieft.

Auf Haiminger Gebiet existieren jedoch einige Felder, die zu Bauernhöfen gehören und bewirtschaftet werden. Die betreffenden Bauern dürften also nach dem Bau der Windkraftanlagen mit trockeneren Feldern und deswegen mit höheren Kosten für Bewässerung konfrontiert werden. Das selbe gilt für den Golfclub Altötting-Burghausen e.V. – Course Schloss Piesing bei Haiming. Seine Bewässerungskosten dürften steigen.