Davos inside: ein Dialog zwischen dem Autor von „the great Reset“ und einem seiner schärfsten Kritiker

Quelle: By 7C0 - https://www.flickr.com/photos/7c0/52073707021/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=126337149

GENF – Nachdem Klaus Schwabs Buch „The Great Reset“ international verrissen wurde, verbreitet der ehemalige Leiter des Global Risks Network des WEF Dr. Mallignet, dieses Buch sei aus seinen Ideen entstanden und nimmt damit seinen ehemaligen Chef aus dem Feuer und würde mit Schwab gerne neue Buchprojekte starten.

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Im Juni 2020 beschrieb Klaus Schwab, der 1971 das Weltwirtschaftsforum (WEF) gründete und lange Zeit dessen CEO war, bis er über seine eigenen doppelten Standards stolperte, die drei Kernkomponenten des Great Reset wie folgt:

  1. „Die erste besteht darin, den Markt in Richtung gerechterer Ergebnisse zu lenken. Zu diesem Zweck sollten die Regierungen ihre Koordinierung (beispielsweise in der Steuer-, Regulierungs- und Fiskalpolitik) verbessern, Handelsvereinbarungen modernisieren und die Voraussetzungen für eine „Stakeholder-Ökonomie“ schaffen…
  2. dass Investitionen gemeinsame Ziele wie Gleichheit und Nachhaltigkeit fördern…. um ein neues System zu schaffen, das widerstandsfähiger, gerechter und auf lange Sicht nachhaltiger ist. Das bedeutet zum Beispiel, eine „grüne“ städtische Infrastruktur aufzubauen und Anreize für die Industrie zu schaffen, ihre Bilanz in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zu verbessern.
  3. „die Innovationen der vierten industriellen Revolution“ für das Gemeinwohl zu nutzen.

für den unbedarften Leser mag dies sogar noch angenehm klinge. Wo immer in diesem Namen Umsetzungen erfolgen, bemerkt der Bürger bald, daß unter diesen wolkigen Parolen etwas ganz Anderes umgesetzt wird:

  1. Die Wirtschaft dient nicht mehr der Gewinnmaximierung, sondern der Maximierung von „Gerechtigkeit“.  „Stakeholder-Ökonomie bedeutet, daß „Stakeholder“, also in der Regel von Milliardären unterhaltene NGOs die Unternehmenspolitik und die Produktpolitik definieren werden.
  2. „Gerechtigkeit“ ist kein individualethisches Gut mehr, das jedes Individuum vor seinem Gewissen ausmacht, sondern „Gerechtigkeit“ ist eine Unterwerfung unter das, was Andere, also die Machthaber im Rahmen der ESG der UNO als „gerecht“ diktieren.
  3. Computertechnologie zur Einhaltung der in 1 und 2 definierten Vorgaben zu nutzen, indem jede Person einen Verhaltenskorridor auferlegt bekommt, z.B. pro Jahr nur noch x-Kilogramm CO2 emittie3ren zu dürfen, der mit Hilfe von so genannter „Künstlicher Intelligenz“ überwacht wird.

Rosenheim-Alternativ bringt regelmäßig Berichte über die Theorie des „Great Reset“ und seine praktische Umsetzung.

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Klaus Schwabs „Great Reset“

Klaus Schwab vertritt die Auffassung, daß die Ökonomie und die Gesellschaft instabil sei und fühlt sich deswegen berufen, diese stabiler zu machen:

Wenn wir uns nicht darum kümmern, werden sich diese Krisen zusammen mit Covid-19 verschärfen und die Welt noch weniger nachhaltig, ungleicher und fragiler machen. Um dieses Szenario zu verhindern, werden schrittweise Maßnahmen und Ad-hoc -Lösungen nicht ausreichen. Wir müssen unsere Wirtschafts- und Sozialsysteme auf völlig neue Grundlagen stellen.

Und Malleret ergänzt höchstpersönlich:

„COVID-19: The Great Reset“ ist ein Leitfaden für alle, die verstehen möchten, wie COVID-19 unsere sozialen und wirtschaftlichen Systeme gestört hat und welche Änderungen erforderlich sind, um eine integrativere, widerstandsfähigere und nachhaltigere Welt zu schaffen.

Natürlich hat nicht „Covid“ diese Störungen verursacht, sondern es waren die Fehlentscheidungen der Machthaber, die diese Störungen z.B. durch wirkungslose Lockdowns bewirkt haben.

Selbstverständlich ist hierbei Klaus Schwab der Chef und alle haben sich ihm und seiner Idee unterzuordnen und wer dies nicht tut, bekommt bestenfalls den erhobenen Zeigefinger eines selbsternannten „Faktencheckers“. Obwohl jedermann die von Klaus Schwab abgesonderten Tatsachen selbst nachlesen kann. verbreiten derartige „Faktenchecker“ dreist:

Die Verschwörungstheorie „The Great Reset“ basiert auf einer gleichnamigen Initiative des Weltwirtschaftsforums, das 2020 Vorschläge für eine nachhaltigere, gerechtere Weltwirtschaft nach der Covid-19-Pandemie vorstellte. Darauf aufbauend wird die Verschwörung verbreitet, dass eine internationale Finanzelite eine neue Weltordnung zu ihrem Vorteil einführen wolle und die Pandemie dafür als Vorwand nehme.

Die Verschwörungserzählung bedient sich bereits existierender, teilweise antisemitischer Verschwörungserzählungen und verbreitet sich vor allem durch starke Emotionalisierung in den sozialen Netzwerken. Die Verschwörungserzählung hat Einzug in den aktuellen Bundestagswahlkampf gehalten. Parteien wie die AfD und Direktkandidaten wie Hans Georg Maaßen versuchten damit laut Experten, die liberale Demokratie zu delegitimieren.

Ein genauerer Blick

Aus diesem Grund lohnt es, sich einmal mit den Originalen auseinanderzusetzen. Dazu gehört beispielswiese die Vorstellung der Idee / des Buchs „the Great Reset“ durch Klaus Schwab höchstpersönlich:

Ein Sachbuch von Schwab und dem Ökonomen Thierry Malleret vom Juli 2020 entwickelt den Plan detaillierter. Dr. Thierry Malleret, ist offiziell „nur“ Co-Autor von „ COVID-19: The Great Reset “. In einem Interview über sein neuestes Buch „Deaths at Davos“ beanspruchte er jedoch die Idee des „Great Reseet“ für sich.

Bizarre Art von Humor

Auch im neuen Buch nutzt Malleret die Umgebung des WEF: Der reißerische Titel des Buchs „Deaths at Davos“ zeigt schon wo die Reise hingeht. Natürlich spielt Malleret mit dem Davos-Zirkus, den er in- und auswendig kennt und im vorliegenden Buch „The Circle“ nennt und die auch eine in der Schweiz ansässige Organisation ist, die vor 53 Jahren von „The Don“ gegründet wurde. Hahaha, wie phantasievoll!

Natürlich würzt Malleret dies mit einem aktuellen Thema, in das „zufällig“ auch das WEF intensiv verstrickt ist:

Olena Kostarenko, eine junge ukrainische Überfliegerin, ist in Davos, um für ihren Reconstruct Ukraine Fund zu werben. Bald beginnen die Dinge sehr schief zu laufen und erschüttern die normalerweise behütete und kodifizierte Atmosphäre des jährlichen Treffens des Zirkels. Eine Reihe unheilvoller Ereignisse stellt dessen Integrität in Frage und vermittelt Olena zunehmend den Eindruck, dass sie im Zentrum der Verschwörung stehen könnte. Aber ist sie das?

Im Vorwort des Buchs heißt es dann vielsagend:

„ Dieser kurze geopolitische Thriller ist ein fiktives Werk (jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen oder vergangenen Ereignissen und Personen ist rein zufällig) “,

hahaha, wie witzig…. Das muß wohl die in diesen Kreisen zirkulierende Art von „Humor“ sein, während die nachfolgenden Fortsetzungen

„ durch die Fiktion und ihre Vorstellungskraft Licht auf einige sehr reale Probleme von globaler Relevanz werfen werden “.

Das Interview und die Selbstoffenbarung des Herrn Malleret

Tatsache ist, daß Malleret versucht sein neues Buch auch dadurch zu vermarkten, indem er mit Kritikern des WEF spricht. Dazu gehören Interviews mit Naomi Wolf von Daily Clout, mit Reason.com und mit Primo Radical, um nur einige der jüngsten Beispiele zu nennen.

Im offenen Dialog enthüllt Malleret dann auch die Ursprünge des „Great Reset“, spricht Verschwörungstheorien an und gibt Einzelheiten zu seiner früheren Rolle als Gründer und Leiter des Global Risks Network des WEF bekannt.

In der ersten Hälfte unseres Gesprächs geht es um die Themen und Charaktere von „ Todesfälle in Davos “ und beide versuchen auch auf die psychologischen Aspekte von „The Don“ einzugehen, während sich die zweite Hälfte (ab etwa 25 Minuten) auf Thierrys Sachbücher konzentriert.

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Nach dem Interview

Als Bonus zu der obigen Diskussion hat der Interviewer Malleret im Nachhinein noch zwei zwei Fragen gestellt:

„Haben Sie ‚Todesfälle in Davos‘ mit Klaus Schwab geteilt?“,

worauf er antwortete:

„ Nein, ich habe ‚Todesfälle in Davos‘ nicht mit Klaus Schwab geteilt .“

Und:

„Sind Sie offen für eine erneute Zusammenarbeit mit Professor Schwab bei einem zukünftigen Buch für das WEF?“,

worauf er antwortete:

„ Ja, ich bin offen für eine erneute Zusammenarbeit mit Professor Schwab bei einem neuen Buch, natürlich abhängig vom Thema .“

Darüber hinaus veröffentlichte der Autor auch noch zwei Clips zu zentralen Fragen:

Frage: welche „Verschwörungstheorien“ ärgern Malleret am meisten