BRÜSSEL / STRASSBURG – Der Vorsitzende der ALDE-Fraktion im EU-Parlament Guy Verhofstadt möchte die EU zum Imperium, übersetzt also zu einem „Europäischen Reich“ ausbauen.
Völlig unbeachtet blieb eine Rede von Guy Verhofstadt, dem gescheiterten belgischen Premierminister aus dem gescheiterten Belgien, dem es seit Jahrzehnten nicht gelingt Flamen und Wallonen in Einklang zu bringen. Dies hindert Verhofstadt aber nicht daran, das belgische Staatsmodell auf die ganze EU ausweiten zu wollen. Als Chef der “Alliance of Liberals and Democrats for Europe (ALDE)”-Fraktion im EU-Parlament gilt er einer der zentralen Strippenzieher. Darüber hinaus äußer er sich regelmäßig besonders fanatisch für einen EU-Staat.
Dies hat Verhofstadt erst jüngst in einer Rede vor seinen Anhängern wieder unter Beweis gestellt.
Am 14. September hat Verhofstadt auf dem derzeit in Bournemouth stattfindenden Parteitag der Liberal Democrats, die in Teilen von Britannien von LibDem (Liberal Democrats) in iLibDim (iliberal Dimwits) umbenannt wurden, einen Vortrag gehalten.
In diesem Vortrag berichtet Verhofstadt die Ziele der Kommission für die Europäische Union. Es ist nichts Gericngeres, als die Schafffung eines „European Empire“, also eines „Großeuropäische Reichs“. Denn, so meint Verhofstadt in Bournemouth, die Welt der Zukunft sei eine Welt der Großreiche. China, Indien, die USA, sie sind Großreiche, Reiche, die mehrere Sprachen und Religionen umfassen. Um mit diesen Großreichen mithalten zu können, um die europäischen sozialen, ökologischen und Arbeitsstandards halten zu können, müsse auch die EU zu einem Großreich „modernisiert“ werden, zu einem „European Empire“, sagt Verhofstadt.
Diese Sicht auf die Dinge brachte ihm im EU-Parlament eine saftige Erwiderung aus England ein:
Die Anhänger eines Brexit vertreten die Auffassung, daß die EU ein administratives Monster ist. Ein Selbstbedienungsladen für abgetakelte nationale Politiker, die nichts Besseres zu tun haben, als Anschläge auf die Freiheitsrechte ihrer Mitbürger auszuhecken.
Wie als Beleg für diese Auffassung mute da der Parteitag der iLibDims an, auf welchem Verhofstadt auftritt. Verhofstadt spricht dort rund 12 Minuten, ohne auch nur ein Argument zu liefern.
Das einzige, was an diesen 12 Minuten bemerkenswert ist, beginnt ab Minute 8:00 im Video. Dort entspinnt er die Vision für die Europäische Union. Um im Jargon der Brexisnhänger zu bleiben, ist es der jüngste Anschlag auf die Nationalstaaten, der in Brüssel und durch die Kommission wohl derzeit ausgeheckt wird: das Großeuropäische Reich.
Mit anderen Worten will Verhofstadt zurück in die Zeit des Kolonialismus, in der Großreiche die Völker unterjochen, nur mit dem Unterschied, daß Verhofstadt nicht fremde Völkeer unterjochen will, sondern die eigenen Völker Europas.
Dass sich Verhofstadt bei den iLibDims in guter Gesellschaft befindet, das zeigt das folgende Video, in dem Mitglieder dieser Partei des Nukleus des Großeuropäischen Reiches ihr Parteiprogramm am Strand von Bournemouth tanzen.