GQEBERHA – Außerhalb jeglicher demokratischer Kontrolle treiben die G20 den Aufbau einer weltumspannenden digitalen Infrastruktur voran, an der sich jeder beteiligen „muß“ und das man auch als weltweites Kontrollnetz zur Überwachung verstehen kann.
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Südafrika: DPI verlassen die Planungsebene und treten in die Realisierung ein
Südafrika hat sich im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft dazu verpflichtet, die digitale öffentliche Infrastruktur (DPI) weltweit vom theoretisch-akademischen Konsens zum gemeinsamen Handeln voranzutreiben.
Am 7. April 2025 hielt der südafrikanische Minister für Kommunikation und digitale Technologien, Solly Malatsi, die Grundsatzrede beim zweiten Treffen der G20- Arbeitsgruppe für digitale Wirtschaft in Gqeberha in der südafrikanischen Provinz Ostkap.
Diese „Digital Infrastructure Investment Initiative“, die es sich also auf die Fahnen geschrieben hat, jeden Bürger der Welt einen Zugang zum Internet zu verschaffen, wurde erst 2024 gegründet. Die Initiative wird auch von der G20 – Präsidentschaft unterstützt und umfasst über 40 Interessenvertreter aus dem privaten und öffentlichen Sektor sowie Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen. Diese Interessenvertreter lauten:
DIII Co – Leads
- African Development Bank
- Asian Infrastructure Investment Bank
- European Bank for Reconstruction and Development
- Inter-American Development Bank
- International Finance Corporation
- Islamic Development Bank
DIII Knowledge Partner
- Boston Consulting Group (BCG)
DIII Working Group Members
- Amazon
- Asian Development Bank (ADB)
- Axiata
- Connect Humanity
- Connectivity Capital
- Convergence Partners
- Development Bank of Southern Africa
- DLA Piper
- Echostar/Hug
- European Investment Bank
- E& (Etisalat and)
- FTTH Global Alliance
- Global Digital Inclusion Partnership
- Government of Brazil – 2024 G20 presidency
- Government of Lithuania
- Huawei
- IEC Impact Fund
- Internet Society
- Kacific Broadband Satellites Group
- Liquid Intelligent Technologies Group
- Macquarie Group
- Mawingu
- Meta
- Michael J. Oghia
- Microsoft*
- Millicom International Cellular
- MTN Group
- Mozilla
- Nokia Corporation
- OECD
- Orange
- Ooredoo
- Private Infrastructure Development Group
- Samena Telecommunications Council
- SBA Communications
- State Secretariat for Economic Affairs (Swiss Government)
- Smart Africa
- Telefónica
- UNICEF
- University of Pennsylvania
- USAID
- Viasat
- Vodafone
- World Mobile Group
- ZTE Corporation
Es handelt sich also nicht um eine isolierte Initiative, sondern um Teil einer breit orchestrierten Kampagne, die auf dem UN-Gipfel im September 2024 formell begonnen hatte.
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Auf der UNO-Vollversammlung im September 2024 hatte man sich verschworen
Im September 2024 hatte die UNO einen „Zukunftsgipfel“ ausgerichtet, auf dem der von Deutschland vorbereitete
geschlossen wurde. Der „Zukunftsgipfel“ enthielt bereits eine Passage zur Digitalpolitik. Darüber hinaus wurde auch ein
beschlossen, in dem noch weitere Randbedingungen festgelegt wurden. Wenige Wochen darauf trafen sich die G20 in Brasilien um diese Beschlüsse umzusetzen.
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Auf dem G20-Trefffen in Brasilien 2024 vergattern sich die Staaten auf den Multilateralismus und den Kampf gegen „Desinformation“
Am 18.11.2024 waren Führungsspitzen der G20 in Rio de Janeiro zu einem zweitägigen Gipfeltreffen zusammengetroffen; wir haben darüber berichtet.
Vergatterung auf den Multilateralismus
Dort vergatterte man sich im Vorfeld des Amtsantritt von Donald Trump gegenseitig noch schnell auf den „Multilateralismus“, also eine „multilaterale Zusammenarbeit“, also auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit, die angeblich z. B. zu gegenseitig vorteilhaften Verträgen führen soll und oft bilaterale (Sonder-)Vereinbarungen ausschließt.
Im multilateralen System der EU ist z.B. die Stimme Maltas gleichwertig mit der Stimme Deutschlands:
Vergatterung auf den Kampf gegen „Desinformation“
In Brasilien starteten die G20 auch die
„Globale Initiative für Informationsintegrität zum Klimawandel “
Ziel der Globalen Initiative für Informationsintegrität zum Klimawandel ist, die Unterstützung für dringende Klimaschutzmaßnahmen zu stärken, da „Wissenschaftler“ warnen, dass der Welt die Zeit davonläuft. Deswegen wollen die UNO und Brasilien
Diese
„Globale Initiative für Informationsintegrität zum Klimawandel“,
wurde als Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen, der UNESCO und der brasilianischen Regierung angekündigt und ist im Kern ein Versuch,
„Desinformationskampagnen entgegenzuwirken, die Maßnahmen zum Klimaschutz verzögern und behindern“.
Im Namen dieser „Informationsintegrität“ soll also jede Darstellung, die die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der UN beeinträchtigen könnte, ausgemerzt werden.
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Auf dem G20-Trefffen in Südafrika 2025 beginnt man die Digital Public Infrastructure (DPI) umzusetzen
Am 7. April 2025 hielt der südafrikanische Minister für Kommunikation und digitale Technologien, Solly Malatsi, die Grundsatzrede beim zweiten Treffen der G20- Arbeitsgruppe für digitale Wirtschaft in Gqeberha in der südafrikanischen Provinz Ostkap.
„Südafrika und die G20 haben DPI als strategische Priorität zur Förderung der Inklusion und Ermöglichung von Innovationen identifiziert.
Wir dürfen nicht zulassen, dass sich eine neue Form digitaler Ungleichheit in unserer Welt durchsetzt. Wir müssen unsere Anstrengungen bündeln – Nord und Süd, öffentlich und privat –, um in Konnektivität für alle zu investieren.“
Aufbau einer Digital Public Infrastructure (DPI)
Mit Hilfe einer Digital Public Infrastructure (DPI) soll es in Zukunft möglich gemacht werden, jeden Menschen auf dem Planeten mit dem Internet zu verbinden.
DPI ist ein Civic-Technology-Stack, der aus
- digitaler Identität,
- schnellen Zahlungssystemen und
- massivem Datenaustausch zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen besteht.
Die vier ersten Randbedingungen für eine praktische Umsetzung
Malatsi sagte, die G20 werde sich vom Konsens zum gemeinsamen Handeln in Sachen digitale Transformation bewegen, indem sie sich auf vier Hauptpfeiler konzentriere:
- Überbrückung der digitalen Kluft durch sinnvolle Konnektivität
- Aufbau einer inklusiven digitalen öffentlichen Infrastruktur,
- Förderung von Innovationsökosystemen für die lokale Entwicklung,
- Wir setzen uns für eine ethische KI ein, die unsere unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Werte respektiert.
Säule 1: „Überbrückung der digitalen Kluft durch sinnvolle Konnektivität“
Die erste Säule, „Überbrückung der digitalen Kluft durch sinnvolle Konnektivität“, erfordert die Bereitstellung des Internets für die schätzungsweise 2,9 Milliarden Menschen, die weltweit noch immer keinen Zugang haben.
Diese Zahl ist höher als beim UN-Zukunftsgipfel im vergangenen September, als die Generalsekretärin der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), Doreen Bogdan-Martin, erklärte, dass 2,6 Milliarden Menschen keinen Internetzugang hätten und dass die Kosten für die Bereitstellung eines Internetzugangs auf schätzungsweise 1,6 Billionen Dollar geschätzt würden.
Säule 2: Herstellen einer „inklusiv digitalen öffentlichen Infrastruktur“
Sobald jeder an das Internet angeschlossen ist, besteht die zweite Säule darin, eine „inklusive digitale öffentliche Infrastruktur“ zu installieren.
DPI beginnt mit der digitalen Identität, die mit programmierbaren Schnellzahlungssystemen wie digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs), Stablecoins und tokenisierten Einlagen verknüpft ist, wobei alle Daten aus diesen Systemen zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor ausgetauscht werden.
Der Weg zur digitalen öffentlichen Infrastruktur ist ziemlich geradlinig:
- Zugang zu Elektrizität: Ohne Elektrizität können Menschen nicht auf das Internet zugreifen oder Geräte nutzen, und KI-Rechenzentren benötigen enorme Mengen an Energie für ihren Betrieb.
- Internetverbindung für alle: Man kann kein digitales Kontrollnetz aufbauen, ohne dass jeder an das Internet angeschlossen ist
- Installieren einer digital öffentlichen Infrastruktur (DPI): Sobald jeder Strom hat und mit dem Internet verbunden ist, kann das digitale Kontrollnetz über DPI aufgebaut werden (digitale ID, schnelle Zahlungssysteme wie programmierbare digitale Währungen und massiver Datenaustausch).
Dabei soll auf die Erfahrungen aus Indien zurückgegriffen werden:
Säule 3: Herstellen einer „Förderung von Innovationsökosystemen für die lokale Entwicklung“
Die dritte Säule der digitalen Transformationsagenda der G20, „Förderung von Innovationsökosystemen für die lokale Entwicklung“, zielt darauf ab, kleine Unternehmen mit Finanzierungsinitiativen, Innovationszentren und Technologieparks zu unterstützen und gleichzeitig den regulatorischen Aufwand zu verringern und Mentorennetzwerke bereitzustellen.
Mit der richtigen Unterstützung können diese kleinen Unternehmen so innovativ sein, dass sie zum nächsten großen Ding in der Technologiebranche werden, oder lange genug florieren, bis sie von großen Konzernen mit globalisierten Interessen übernommen werden.
sagte Minister Malatsi.
Säule 4: Herstellen einer „Förderung von Innovationsökosystemen für die lokale Entwicklung“
Die vierte Säule, auf die sich die G20 konzentriert, ist schließlich die „Förderung einer ethischen KI, die unsere unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Werte respektiert“.
Laut Malatsi ist
wozu auch die Bekämpfung sogenannter „Fehlinformationen“ gehört.
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Versuch einer Einordnung


