BERLIN/MÜNCHEN – Obwohl die Inzidenzen von einem Rekord zu nächsten eilen, heben immer mehr Länder, wie z.B. Dänemark bei einer Inzidenz von knappen 8000, die Bürgerschikanen auf. Nur Markus Söder glaubt bei einer Inzidenz von 2000 noch immer daran, Omikron mit einem Schnitzelverbot für Gesunde besiegen zu können.
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Eigentlich ist es eine Art naturwissenschaftliche Norm, daß sich Corona-Viren mit der Zeit immer stärker abschwächen und dann irgend wann einmal endemisch werden. Seit die Omikron-Variante nun diesen Grundsatz ein weiteres Mal praktisch bestätigt, ist die Fachwelt aber in heller Aufregung und weiß nicht, was zu tun ist und warnt ins Blaue hinein von neuen Horror-Viren. Doch es gibt neue Widerstände.
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Ministerpräsident Söder richtet sein Fähnchen nach dem neuen Wind aus
Kaum gibt es aber einen neuen Machtfaktor, orientiert sich Ministerpräsident Söder blitzschnell um, wobei die nach außen getragenen Gründe für „Lockerungen“, die er in der Bild-Zeitung verkündete doch recht merkwürdig klingen:
Erstens meint Söder wohl, daß z.B. Frauen weniger shoppen gehen, als in Gasthäuser, denn
aber:
Dann phantasiert der Ministerpräsident noch etwas davon, daß der Bundesgesundheitsminister die Kontaktbeschränkungen herunterfahren soll; warum er dazu dann keinen Antrag im Bundesrat stellt, verschweigt er jedoch. Als weitere Weisheit meint Söder Omikron dadurch aufhalten zu können, daß er die Inzidenz m Inland als unbeachtlich erklärt, die Inzidenz im Ausland aber so wichtig ist, daß man sich bei der Rückkehr testen lassen soll:
Offenkundig muß ein neuer Grund her, um das mit Covid verbundene Überwachungssystem nicht sinnlos werden zu lassen. Am Ende wiederholt Söder dann noch einmal das altbekannte Narrativ
Also genau das Gesundheitssystem, dem er mit einer Impfpflicht die Pfleger und Krankenschwestern entziehen möchte?!
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2021_02_01 Dänemark hebt bei der höchsten Inzidenz der Welt das Pendent zur „epidemischen Lage“ auf
Anfang November hatte Dänemark bereits einmal den „Freedom-Day ausgerufen gehabt. Angesichts von Omikron hatte die dänische Regierung jedoch aus Angst die Maßnahmen dann wieder verschärft gehabt, um sie jetzt dann ein zweites Mal aufzuheben.
Am 1.2.2022 hat Dänemark dann aber als erstes Land in Europa sogar alle Gesetze im Zusammenhang mit Coronaviren beendet. Das Besondere daran: An diesem 1.2.2022 hatte das praktisch komplett durchgeimpfte skandinavische Land eine Inzidenz von knapp 8000. Das ist unter den größeren Ländern am 2.1.2022 die höchste Inzidenz der Welt (vgl. Bild rechts).
Dennoch hat die dänische Regierung dem Covid-Virus den Status als
aberkannt, was in Deutschland der Aberkennung der „Epidemischen Lage nationaler Tragweite“ entspricht.
Auch bei einem positiven Test besteht daher nun keine gesetzliche Pflicht zur Selbstisolation mehr. PCR-Positive können daher problemlos in die geöffneten Diskotheken gehen. Nicht einmal die neue, noch leichter übertragbare BA.2-Omicron-Variante, die jetzt die Infektionen in Dänemark dominiert schreckt die Regierung davon ab, diesen Weg zu gehen.
Ein Grund dafür könnte sein: In Dänemark wurde die Epidemiologie nicht politisiert. Stattdessen sind sozialer Konsens und Vertrauen in die Regierung Dänemarks Markenzeichen des Zusammenlebens zwischen Staat und Gesellschaft. Wie in Island auch hat man die Bewältigung echten Fachleuten überlassen. Dänemark war auch das erste Land in Nordeuropa, das am 11. März 2020 Lockdowns einführte.
ergänzt Prof. Petersen. Die über 50-Jährigen – von denen 96 Prozent vollständig geimpft sind – übernehmen „Eigenverantwortung“, um jüngeren Gruppen wieder ein normales Leben zu ermöglichen, lautet das offizielle Narrativ in Dänemark.
sagt er. Stattdessen handelt es sich um „einen Kompromiss“, der auf Daten basiert – etwas, von dem Dänemark mit seiner erstklassigen Gensequenzierung und seinen Massentests eine Menge hat.
sagt Prof. Petersen.
Dänemark mußte hierbei auch nicht spekulieren, denn es leistet sich den Luxus den höchsten Anteil an Sequenzierungen in der Welt durchzuführen. Die Folge: Man wußte in Dänemark immer womit man es zu tun hatte. Viele Experten glauben, dass sie es zu einem der besten Pandemie-Performer der Welt gemacht haben, vielleicht zum besten.
Tyra Grove Krause, die Direktorin für Infektionsvorsorge bei der Landesbehörde für Infektionskrankheiten SSI, gab bekannt:
„es gebe nichts anderes, als die neue Welle „durch die Bevölkerung laufen “
zu lassen.
ergänzte sie. In Bezug auf die Gesundheit der Gesellschaft sei Covid jetzt mit einer Erkältung zu vergleichen.
Dänemark hat dies trotz Einschränkungen geschafft und die Zahl der Todesfälle pro Million bei der Marke von 640 gehalten. Das ist etwa der Hälfte des westeuropäischen Durchschnitts. Wenn man sich internationale Vergleichsdiagramme der Leistungen der Gesundheitssysteme während der Pandemie ansieht, findet man Dänemark oft nicht etwa bei seinen europäischen Nachbarn eingereiht, sondern mit Singapur und anderen ostasiatischen Ländern.
Aber Søren Brostrøm, der Direktor der dänischen Gesundheitsbehörde, sagt, dass es angesichts der führenden Impfrate Dänemarks und der relativen Milde der Omicron-Variante auch keinen Sinn mehr macht, sich die Infektionsraten anzusehen.
sagte er dem Sender TV2 zum Abschluss. Sogar dann, wenn die Aufhebung der Beschränkungen zu einem weiteren Anstieg der Infektionen führen sollte, wird die Rate bald danach wieder zurückgehen, denn:
sagte Brostrøm.
„Das bedeutet auch, dass wir bald das Ende davon sehen werden.“
Dänische Experten sind optimistisch, dass omicron den „Anfang vom Ende“ der akuten Phase der Pandemie eingeläutet hat. Prof. Lone Simonsen, Epidemiologin an der Universität Roskilde, dazu:
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2022_01_17 Spanien hebt alle Beschränkungen auf
Die Gesundheitsministerin Carolina Darias erklärte diesen Mittwoch nach dem Interterritorialen Rat des Nationalen Gesundheitssystems, dass es bei einer massiv geimpften Bevölkerung und bei anscheinend milderen Varianten
„notwendig ist, ein neues Covid-Überwachungssystem zu bewerten“,
und sich dafür entschieden hat, „führend“ zu sein international Foren diese Debatte.
Wie EL PAÍS an diesem Montag mitteilte, haben die Gesundheitsbehörden, die Gemeinden und das Nationale Zentrum für Epidemiologie bereits einen Pilotplan zur Überwachung von Covid nach dem seit Jahren praktizierten Vorbild der Grippe. Dieses besteht aus einem Netzwerk von Wächterärzten, die sozusagen als Melder dienen, um zu erkennen, wie sich ein Virus ausbreitet. Die Ministerin wollte aber nicht vorhersagen, ob dieses System angenommen werden soll.
betonte sie.
Obwohl die Pläne für dieses Sentinel-System weit fortgeschritten sind und es auf eine lange Vorgeschichte mit der Grippe zurückgeht, muss die schließlich verabschiedete Überwachungsstrategie mit den internationalen Behörden abgestimmt werden. Sowohl das Europäische Zentrum für die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) als auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordern derzeit von Fall zu Fall erschöpfende Daten an.
Darias hat versichert, dass Spanien das ECDC bereits gebeten hat, neue Strategien zu untersuchen.
versicherte die Ministerin.
Fünf autonome Gemeinschaften testen bereits die Covid-Sentinel-Überwachung in Gesundheitszentren und neun in Krankenhäusern als Pilotprogramm. Einer von ihnen ist Extremadura. Sein Gesundheitsminister José María Vergeles erklärte am Dienstag, dass bereits seit mehreren Wochen „Schatten“-Simulationen durchgeführt würden und „gute Ergebnisse“ geliefert hätten. Die Überwachung der Krankheit an Schlüsselpunkten hat den Vorteil, dass eine sehr genaue Annäherung an die Realität erreicht werden kann, ohne dass das gesamte System zusammenbrechen muss.