PRETORIA – Am Dienstag, den 23.11. – wohl in einer Probe vom 12.11. entdeckt – am Mittwoch, den 24ten an die WHO berichtet, am Donnerstag, den 25ten veröffentlicht, am Freitag, den 26.11. die Welt in Panik gesetzt. Großbritannien sperrt die Flughäfen für Fluguzeuge aus dem betroffenen Gebiet, in Deutschland dürfen Maschinen aus Südafrika weiter landen. HongKong meldet die Identifikation eines Falls, der am 11.11. mit Emirates Airways aus Johannesburg über Doha nach HongKong reiste und dort im Quarantäne-Hotel eine weitere Person ansteckte. Alle weiteren, bis zum 26.11. identifizierten Fluggäste, die bisher positiv auf die neue Variante getestet wurden. waren, soweit bekannt, voll durchgeimpft.
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Bereits am Freitag, den 26.11. war bekannt, daß es einen Fall in Belgien gibt und einen Fall in Botswana und zwei Fälle in HongKong und mindestens einen Fall in Israel. Alle waren Fluggäste, alle waren, soweit am 26.11. bekannt, voll geimpft (vgl. Video unten).
Der hieraus ableitbare, derzeitige Stand der Kenntnis lautet: Das Sars-Cov2-Virus ist wohl durch die zahlreichen Mutationen zu einer Art Sars-Cov3-Virus geworden. Die bisherigen PCR-Tests und „Impfungen“ wirken offenbar weniger effektiv und müssen wohl beide daher erst angepasst werden. Innerhalb der letzten zwei Wochen erreicht diese neue Variante bereits eine Dominanz von 90% in der betroffenen Provinz Guateng in Südafrika, was belegt, daß diese Omikron-Variante die Delta-Variante verdrängt.
Bisher liegen keine Informationen darüber vor, in welchem Umfang die Omikron-Variante auch Symptome hervorrufen kann, und sich deswegen auch auf Krankenhäuser oder Intensivstationen auswirken könnte. Fakt ist, daß am 26.11. noch keinerlei Informationen aus Krankenhäusern vorliegen, die in einen Zusammenhang mit dieser Variante gesetzt werden könnten. Es gibt bisher auch noch keine einzige Information darüber, ob die Personen, von denen die Proben stammen, asymptomatisch waren, oder Symptome zeigten. Selbst wenn sie Symptome zeigten, dann können diese theoretisch von einer Art Schnupfen, bei dem man zuhause bleiben kann, über Symptome, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, bis hin zur Pneumonie reichen, die auf einer Intensivstation behandelt werden muß. Bisher ist wurde noch kein einziger Fall bekannt gegeben, der mit der neuen Variante in das Krankenhaus eingeliefert wurde, oder auf der Intensivstation läge. Wenn dies der Fall sein sollte, dann stellt sich die Frage, warum dies nicht veröffentlicht wurde, wo doch sogar der Impfstatus derer veröffentlicht worden ist, die diese Variante nach Malawi, Hong-Kong und Israel eingeschleppt haben? Die einzge Ausnahme hierzu ist eine Stellungnahme der Vorsitzenden der südafrikanischen Ärztekammer, die die ihrem Land auferlegten Reisebeschränkungen als „voreilig“ und die Reaktion aus anderen Ländern als einen „Sturm im Wasserglas“ bezeichnete. Dr. Angelique Coetzee sagte am 26.11. gegenüber BBC News:
Tatsache ist, daß jeder der Fälle, die diese Variante nach Malawi, Hong-Kong und Israel eingeschleppt haben, voll geimpft waren (vgl. Video unten Min. 11:50)!
Erste Analysen der Mutationen deuten an, daß es sich größtenteils um altbekannte Mutationen handelt, die sich aber bisher nicht durchsetzen konnten und bisher aber auch keinen erkennbaren Schaden haben anrichten können. Wie sie aber in ihrer neuen Kombination auf den Menschen wirken, ist derzeit noch völlig unbekannt. Ob diese Variante von Covid den Körper des Menschen damit mehr oder weniger belastet ist am heutigen 26.11. eine reine Spekulation, da es dazu noch keinerlei Informationen gibt.
Im besten Fall könnte diese neue Mutation den Infizierten daher weniger belasten, so wie auch schon die Delta-Variante den Körper beriets weniger belastet hatte, als die vorhergehenden Varianten. Die neue Variante wäre dann ein weiterer Schritt der Entwicklung dieses Virus in Richtung einer Art Grippe, oder Erkältung, was einer natürlichen Entwicklung entspräche, da Viren ihren „Wirt“ zum eigene Überleben brauchen und daher grundsätzlich kein „Interesse“ haben, ihren „Wirt“ zu vernichten.
Auf natürlichem Weg Immunisierte dürften der Einschätzung von Dr. Campbell besser gegen die neue Variante geschützt sein, als Personen, die sich gegen Covid haben „impfen“ lassen, da das menschliche Immunsystem eine breitere Immunantwort liefert, als es die mRNA-Wirkstoffe in der Lage sind (vgl. Dr. Campbel, Video unten, am Ende).
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Der Belgien-Fall kam am 11.11. über die Türkei aus Ägypten und er entwickelte angeblich am 22.11. Symptome und wurde dann erst getestet (Video unten Min 13:20).
Der Botsuana-Fall wurde am 11.11. identifiziert und stammt aus einer Probe, die am 9.11. genommen wurde.
Der Hongkong-Fall ist bereits am 11. über Doha nach HongKong eingereist und hat offenbar in der Warteschlange oder im obligatorischen Quarantäne-Hotel (in der EU unbekannt) eine weitere Person angesteckt. Erst der vierte PCR-Test während dieser Standard-Quarantäne schlug in HongKong an. Beide Betroffenen waren voll geimpft. Der Ct-Wert betrug 19, war also sehr gering, was eine hohe Virenlast anzeigt!
Aus diesem Bild leiten die Forscher aus HongKong ab, daß es sich um eine so bezeichnete „Immunflucht“ handelt. Der Nobelpreisträger Luc Montagnier und der Impfstoffentwickler Geerd vanden Bossche haben hiervor bereits im Frühjahr gewarnt. Wenn man in eine Pandemie hineinimpft drängt man dadurch das Virus in die ungeimpften Nischen und erhöht in dem verengten Entwicklungskorridor den Mutationsdruck auf das Virus. Genau das ist nun offenbar geschehen. Hotspot ist diesmal die „Technische Uni“ in Pretoria, die aber tatsächlich eine Art Technikschule mit 90.000 „Studenten“, also Schülern ist. Impfquote in der Provinz 37%, bei den Jüngeren geringer und die Uni ist Treffpunkt der Jüngeren. Richtiger wäre wohl die Risikogruppen zu impfen und den Rest der Bevölkerung sich natürlich immunisieren zu lassen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte diese neue Variante B.1.1.529 bereits am als „Omikron“ bezeichnet und als „besorgniserregend“ eingestuft. Das bedeutet
- eine Variante kann ansteckender sein oder
- zu schwereren Krankheitsverläufen führen, oder
- die Gefahr besteht, dass herkömmliche Impfungen, Medikamente oder Maßnahmen weniger wirksam sind.
Bereits am Freitag versuchte Christian Drosten eine erste Einordnung:
Der Virologe Kekule ergänzt am Samstag:
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Der Ausbruch der Variante B.1.1.529 in Südafrika
Am 25.11.2021 veröffentlichten die Behörden Südafrikas – wohlgemerkt bei einer landesweiten Inzidenz von 16 – folgende Nachricht, die binnen Stunden bei anderen Regierungen der Welt Angst und Panik auslöste. In Folge wird diese Meldung von „Experten“ mit einem „steilen Anstieg“ der Fallzahlen in Südafrika in Verbindung gebracht. Wir haben diesen „steilen Anstieg“ rechts mit einer roten Farbe eingekringelt:
Grundsätzlich belegt diese Vorgehendweise eine begrüßenswerte Vorsicht. Bedenklicher wäre es, wenn die Behörden ihre Meldung später, oder zu spät, oder gar nicht abgesetzt hätten, was ja noch immer China vorgehalten wird. Südafrika und sein Nationales Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) scheinen jedenfalls besser auf dieses neue Phänomen reagiert zu haben, als es China in Wuhan tat.
Das südafrikanische „Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD)“ ist eine Abteilung des National Health Laboratory Service und ist für die laborbasierte Überwachung zuständig, um die Öffentlichkeit über COVID-19 in Südafrika zu informieren.
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Die zeitliche und örtliche Konkretisierung des Ausbruchs innerhalb der Provinzen in Südafrika
Am 1.10. lag die Verteilung der neuen Covid-Fälle auf die einzelnen Provinzen Südafrikas noch wie folgt:
- Die Mehrheit der neuen Fälle stammte am 1. Oktober vom Westkap (25%), gefolgt von KwaZulu-Natal (21%). Die Provinz Gauteng & Eastern Cape machten jeweils 12% aus; 11% entfielen auf den Freistaat; Auf das Nordkap entfielen 9%; Auf Nordwesten entfielen 5 %; Auf Mpumalanga entfielen 4%; und Limpopo machten 2% der heutigen Neuerkrankungen aus. Seit dem Vortag sind in der Provinz Guateng 194 neue Fälle hinzugekommen. Diese stammen jedoch aus einer abflauenden Covid-Welle.
- Einen Monat später, am 1. November haben sich dann die Fälle in der Provinz Guateng verdoppelt und diese Provinz auf den Platz eins vorgeschoben: Die Mehrheit der neuen Fälle stammte am 1. November aus der Provinz Gauteng (21%), gefolgt von KwaZulu-Natal (19%). Auf Westkap entfielen 18 %; Auf den Freistaat entfielen 15%; Auf das Ostkap entfielen 9%; Auf Nordwesten entfielen 7%; Auf das Nordkap entfielen 6%; Auf Mpumalanga entfielen 5 %; und Limpopo machten 1% der heutigen Neuerkrankungen aus. Seit dem Vortag sind in der Provinz Guateng 22 neue Fälle hinzugekommen.
- Zwei Wochen später, am Montag, den 15. November hat sich der Anteil der Provinz Guateng an den gesamten Fällen erneut verdoppelt: Die meisten Fälle am 15. November stammte aus Gauteng (43%), gefolgt von Westkap (16%). Auf KwaZulu-Natal entfielen 13%; Auf Northern Cape und North West entfielen jeweils 7 %; Auf Mpumalanga entfielen 6%; Auf das Ostkap entfielen 5 %; Auf den Freistaat entfielen 4%; und Limpopo machten 0% der heutigen Neuerkrankungen aus. Seit dem Vortag sind in der Provinz Guateng 58 neue Fälle hinzugekommen.
- Eine Woche später, am Montag, den 22. November hat sich der Anteil der Provinz Guateng erneut knapp verdoppelt: Die Mehrheit der neuen Fälle stammt demnach erneut aus Gauteng (77%), gefolgt von KwaZulu-Natal und Western Cape, die jeweils 5% ausmachen. Limpopo und Mpumalanga machten jeweils 3% aus; und Eastern Cape, Free State, North West und Northern Cape machten jeweils 2% der heutigen neuen Fälle aus. Seit dem Vortag sind in der Provinz Guateng 239 neue Fälle hinzugekommen.
- Am Dienstag, den 23. November kamen dann in der Provinz Guateng 605 neue Fälle hinzu;
- Am Mittwoch, den 24. November kamen dann in der Provinz Guateng 1,018 weitere neue Fälle hinzu;
- Am Donnerstag, den 25. November, dem Tag der Veröffentlichung der Entdeckung der neuen Mutation kamen dann in der Provinz Guateng 1,950 weitere neue Fälle hinzu;
- Am Freitag, den 26. November, dem Tag der Veröffentlichung der Entdeckung der neuen Mutation kamen dann in der Provinz Guateng 2,173 weitere neue Fälle hinzu;
Die Impfrate liegt in dieser Provinz mit ihrer jungen Bevölkerung und ihrer Universität bei 37% (vgl. rechts)
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Die Lokalisierung des Ausbruchs innerhalb der Metropolregion Guateng/Pretoria
Innerhalb der Provinz Guateng ist der Ausbruch örtlich noch weiter auf die Metropolgemeinden eingrenzbar.
- Der Distrikt Sedibeng mit 957,528 Einwohnern und 53 Fällen und der Distrikt West Rand mit 61 Fällen sind in diesem Zusammenhang bedeutungslos.
- Die City of Ekurhuleni Metropolitan Municipality ist eine Metropolgemeinde, die in der Region East Rand in der südafrikanischen Provinz Gauteng liegt, 3,18 Millionen Einwohner hat und am 26.11. 236 neue Covid-Fälle meldete.
- City of Johannesburg Metropolitan Municipality ist eine Metropolgemeinde in der südafrikanischen Provinz Gauteng mit 4.949.347 Einwohnern, die am 26.11. 634 neue Covidfälle meldete
- Die City of Tshwane Metropolitan Municipality ist eine Metropolgemeinde in der südafrikanischen Provinz Gauteng mit 3,379,104 Einwohnern und am 26.11. mit 823 gemeldeten neuen Fällen. Der Sitz der Verwaltung befindet sich in Pretoria.
Die City of Tshwane ist damit offenbar der HotSpot des Ausbruchs innerhalb der Provinz Gauteng. Über den Flughafen Johannesburg steht der Variante der Weg in die ganze Welt offen.
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Die Lokalisierung des Ausbruchs innerhalb Gautengs/Pretorias
Über Pressemeldungen und eine Mitteilung der Behörden ist der Ort des Ausbruchs innerhalb Pretorias doch noch weiter konkretisierbar:
Am Montag, den 22.11. meldete das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) in Gauteng (ZA), dass von dem Cluster-Ausbruch an der Tshwane University of Technology (TUT) bisher 55 aktive Fälle von Studenten und ein Fall von einem Mitarbeiter bemerkt wurden. Bei der TUT handelt es sich um eine Bildungseinrichtung mit 90.000 „Studenten“, also Schülern. Sie ist die größte ihrer Art im südlichen Afrika.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, daß den Behörden zufolge in ganz Pretoria der größte Anstieg in der Altersgruppe der 10- bis 29-Jährigen zu finden ist.
Eine Behördenmeldung aus Südafrika geht in die selbe Richtung:
sagte der Direktor des NICD, Professor Adrian Puren. Puren ergänzt:
Am Dienstag, den 23.11. bestätigte eine in Pretoria herausgegebene Zeitung, daß der plötzliche Anstieg der Covid-19-Fälle in der Provinz Gauteng durch einen Ausbruch unter Studenten der Tshwane University of Technology in Pretoria getrieben wird. Diese berichtete von 383 neuen Fällen am Montag bei 1.689 aktiven Fällen.
Der amtierende Direktor des NICD, Professor Adrian Puren meldete sich am 25.11. zu Wort und führte aus daß es nicht überraschend sei, daß im Land eine neue Variante entdeckt wurde.
Professor Tulio de Oliviera aus Südafrika führte aus, die Variante sei in mehreren Proben in privaten und öffentlichen Labors in der Provinz nachgewiesen worden. Er ergänzte, daß sich die Variante aber auch in anderen Provinzen verbreitete. De Oliviera gab zu bedenken, daß die Variante viele Mutationen habe und daß die Wissenschaftler ihre Auswirkungen weiter untersuchen würden. Die Wissenschaftler wüssten noch nicht viel über diese Variante. Die Variante B.1.1.529 wurde auch in Hongkong sowie Botsuana nachgewiesen.
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Erste Einschätzung der Gesundheitsbehörden Südafrikas
Die zuständigen Gesundheitsbehörden gaben derweil weitere Informationen bekannt, wie z.B. daß die betreffenden Proben ab dem 11.11. gesammelt wurden und daß der früheste entdeckte Fall damit der aus HongKong sei. Den Angaben der Behörden zufolge haben 41 % der Erwachsenen in ganz Südafrika bereits mindestens eine Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten, während 35 % der Erwachsenen vollständig geimpft sind.
Das Network for Genomics Surveillance in South Africa (NGS-SA, www.ngs-sa.org), das das National Institute for Communicable Diseases (NICD), KRISP an der University of KwaZulu-Natal (UKZN), University of Cape Town umfasst (UCT), Stellenbosch University (SUN), University of the Free State (UFS), University of Pretoria, University of the Witwatersrand (WITS) und National Health Laboratory Service (NHLS) haben die aktuellen Veränderungen bei SARS- CoV-2 untersucht und dazu folgende Stellungnahme herausgegeben. Dabei ist immer zu bedenken, daß sich diese Forschunsgergebnisse auch deswegen veröffentlichen lassen, weil der Forschung heute ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, als noch vor einigen Jahrzehnten. Damals hätte man derartige Mutationen nicht einmal bemerken können, da es das Instrumentarium, sie zu entdecken gar nict gab:
Was ist die B.1.1.529-Linie?
Am 22. November 2021 haben wir in Südafrika eine Gruppe verwandter SARS-CoV-2-Viren mit dem Namen B.1.1.529-Linie nachgewiesen. B.1.1.529 wurde in Gauteng mit relativ hoher Häufigkeit nachgewiesen, wobei >70% der Genome sequenziert wurden (n =71) von Proben, die zwischen dem 14.-23. November 2021 gesammelt wurden und dieser Linie angehören. Diese Abstammungslinie besitzt eine hohe Anzahl von Mutationen, die zuvor in anderen interessierenden SARS-CoV-2-Varianten (VOI) oder besorgniserregenden Varianten (VOC) beobachtet wurden, aber auch andere Mutationen, die neu sind. Eine dieser Veränderungen kann durch diagnostische Standardtests nachgewiesen werden, die auf das S-Gen abzielen, was den Nachweis dieser Abstammungslinie in Südafrika ohne Sequenzierung von Daten ermöglicht.
Die Weltgesundheitsorganisation und das South African National Department of Health wurden Anfang dieser Woche auf diese Abstammungslinie aufmerksam gemacht. Die NGS-SA überwacht weiterhin die Häufigkeit dieser Abstammungslinie und Labortests zur Bewertung der funktionellen Auswirkungen dieser Mutationen sind im Gange. Bisher erfüllt das Virus nicht die WHO-Kriterien für VOC oder VOI. Dies wird erneut aufgegriffen, insbesondere wenn sich der Virus ausbreitet und Daten angesammelt werden.
Wie unterscheiden sich die C.1.2-, Beta- oder Delta-Varianten von der B.1.1.529-Abstammung?
Während die B.1.1.529-Linie einige gemeinsame Mutationen mit den C.1.2-, Beta- und Delta-Varianten teilt, weist sie auch eine Reihe zusätzlicher Mutationen auf. Gegenwärtig unterscheidet sich die B.1.1.529-Linie relativ von den C.1.2-, Beta- und Delta-Varianten und hat einen anderen evolutionären Weg.
Führt eine Infektion mit B.1.1.529 zu ähnlichen Symptomen wie bei anderen Varianten?
Derzeit wurden keine ungewöhnlichen Symptome nach einer Infektion mit der Variante B.1.1.529 gemeldet und wie bei anderen Varianten sind einige Personen asymptomatisch.
Was sind die Auswirkungen? Beeinflussen diese Mutationen die Wirksamkeit des Impfstoffs, die Schwere der Erkrankung und die Übertragbarkeit?
SARS-CoV-2 verändert sich, wie alle Viren, mit der Zeit, wobei Mutationen, die dem Virus einen Vorteil verschaffen, bei kürzlichen Infektionen ausgewählt werden. Während einige der Mutationen in der Abstammungslinie B.1.1.529 in anderen besorgniserregenden oder interessierenden SARS-CoV-2-Varianten aufgetreten sind, sind wir hinsichtlich der Auswirkungen vorsichtig, während wir weitere Daten sammeln, um diese Abstammungslinie zu verstehen.
Es wird bereits daran gearbeitet, das Immun-Escape-Potenzial von B.1.1.529 im Labor zu untersuchen. Wir bauen auch ein Echtzeitsystem zur Überwachung des Krankenhausaufenthalts und des Ergebnisses im Zusammenhang mit B.1.1.529 auf. Basierend auf unserem Verständnis der Mutationen in dieser Linie ist eine teilweise Immunabwehr wahrscheinlich, aber es ist wahrscheinlich, dass Impfstoffe immer noch ein hohes Maß an Schutz vor Krankenhausaufenthalten und Tod bieten.
Wir erwarten, dass überall dort, wo sich das Virus ausbreitet, weiterhin neue Varianten auftauchen. Impfungen sind nach wie vor von entscheidender Bedeutung, um diejenigen in unseren Gemeinden zu schützen, die einem hohen Risiko für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle ausgesetzt sind, um die Belastung des Gesundheitssystems zu verringern und die Übertragung zu verlangsamen. Dies muss in Verbindung mit allen anderen öffentlichen Gesundheits- und Sozialmaßnahmen erfolgen, daher raten wir der Öffentlichkeit, wachsam zu bleiben und die COVID-19-Protokolle weiterhin zu befolgen, indem sie: eine gute Belüftung in allen Gemeinschaftsräumen sicherstellen, Masken tragen (die Nase und Mund bedecken) und Kinn), halten Sie 1,5 m Abstand zu anderen und waschen oder desinfizieren Sie Ihre Hände und Oberflächen regelmäßig und halten Sie 1,5 m Abstand zu anderen. Diese nicht-pharmazeutischen Interventionen (NPIs) verhindern nachweislich die Verbreitung aller SARS-CoV-2-Viren.
Beeinflussen diese Mutationen die Testempfindlichkeit?
Die B.1.1.529-Linie weist eine Deletion (△69-70) innerhalb des S-Gens auf, die eine schnelle Identifizierung dieser Variante in Südafrika ermöglicht und eine kontinuierliche Überwachung dieser Linie unabhängig von verfügbaren Sequenzdaten ermöglicht. Die meisten anderen Targets (einschließlich der N- und RdRp-Gene) bleiben jedoch von Proben, die in über 100 Proben aus Testlabors in Gauteng getestet wurden, unberührt, so dass es unwahrscheinlich ist, dass die PCR-Testempfindlichkeit insgesamt beeinflusst wird. Diese PCR-Tests weisen typischerweise mindestens zwei verschiedene SARS-CoV-2-Targets nach, was im Falle einer Mutation in einem als Backup dient.
Die Analyse der Mutationen im Nukleokapsid (N-Gen) von B.1.1.529-Viren legt nahe, dass Antigen-Schnelltests unberührt bleiben sollten, dies wird jedoch derzeit überprüft.
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Reaktionen
Die Reaktionen auf diese bisher bekannten, wenigen Tatsachen sind überhaus heftig. Politik und die der Politik nachgeordneten Bereiche überbieten sich dieser Tage hierzu geradewegs in der Verbreitung von Panik.
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Erste Maßnahmen durch Politiker
Am Freitag hatte London ein sofortiges Landeverbot für Flüge aus Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botswana, Lesotho und Eswatini erlassen. Das Flugverbot bleibt bestehen, bis das Quarantänesystem des Hotels in Betrieb ist. Reisende, aus mehreren südlichen afrikanischen Ländern sich angesichts nach ihrer Einreise in England unter Quarantäne stellen. Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid bestätigte am Freitag ab 12:00 Uhr GMT, dass sechs Länder auf diese Rote Liste aufgenommen wurden, deren Flüge vorübergehend verboten werden. Ab Mittag wird nicht-britischen und irischen Einwohnern die Einreise nach England untersagt, wenn sie sich in den letzten 10 Tagen in den sechs Ländern aufgehalten haben. Jeder britische oder irische Einwohner, der am Sonntag nach 04:00 Uhr aus den Ländern anreist, muss in einem Hotel unter Quarantäne gestellt werden, wobei diejenigen, die vorher zurückkehren, gebeten werden, sich zu Hause zu isolieren. Diejenigen, die in den letzten 10 Tagen zurückgekehrt sind, werden von der britischen Gesundheitsbehörde (UKHSA) aufgefordert, einen PCR-Test zu machen.
Bei der Aufnahme der sechs Länder auf die Rote Liste gehe es darum,
„vorsichtig zu sein und Maßnahmen zu ergreifen und zu versuchen, unsere Grenzen so gut wie möglich zu schützen“,
wie die Behörden Großbritanniens mitteilen.
Während London die direkten Verbindungen zu seiner ehemaligen Kolonie kappt, verweist Südafrika darauf, daß über die Wirkungen der Mutationen bisher rein gar nichts bekannt ist
Ganz anders (wie die letzten Male) dazu die Behörden Deutschlands. In Deutschland können Flugzeuge aus Südafrika weiterhin problemlos landen, wie am 26ten in Frankfurt am Main und an 27ten in München. Am 26ten, als Markus Söder auf Pressekonferenzem im Land Panik schürt konnte man aus Kapstadt problemlos um 19h45 nach München einfliegen:
Noch am 26.11. ist es möglich für den 27.11. Flüge aus Johannesburg, der Gegend mit den zweitmeisten Nachweisen nach dem Großraum Pretoria (s.o.) nach Frankfurt am Main und über FFM nach München zu buchen:
DAs Problem: Südafrika gilt erst ab Samstag, den 27.11. als „Virusvariantengebiet“. Erst ab dann dürfen nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland fliegen und diese müssen erst ab dann für 14 Tage in Quarantäne und zwar unabhängig von ihrem Impfstatus. Während Ministerpräsident Söder in BAyern Angst und Panik verbreitet machen die Behörden Deutschlands Dienst nach Vorschrift:
Vor diesem Hintergrund scheint es erstaunlich, dass am Freitagmorgen auf dem Frankfurter Flughafen noch eine Lufthansa-Maschine aus Kapstadt landete. Um 5.32 Uhr traf der Flug LH 577 am Gate B22A ein – und mit ihm viele Reisende aus dem Virusvariantengebiet. Doch in Quarantäne müssen die Passagiere nicht, denn die Regelung gilt erst ab Mitternacht.
Fakt ist damit, daß Deutschland wieder einmal wegschaut, wenn Infizierte ins Land kommen.
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Erste Einschätzungen durch Fachleute
Einer, der einige der erkannten Sequenzen untersuchte, ordnet viele der Mutationen als solche en, die bereits bekannt sind, sich aber bisher nicht durchsetzen konnten:
Ein anderer erkennt in den Sequenzen einen kompletten Reset, also Neubeginn der PAndemie:
Eine Verhinderung der Ausbreitung ist offenbar nicht mehr möglich, wobei es bisher nur um die reine Ausbreitung geht und nicht um den potentiellen Schaden, den diese Variante der Gesundheit zufügen könnte.
theosanderson kommentierte vor 3 Tagen
Interessant, dass diese 100 % der im November gesammelten Gauteng-Sequenzen ausmachen, aber zumindest leicht unterschiedliche Standortdaten in Johannesburg und eine Reihe von Probenahmestrategien (ein Impfstoffdurchbruch, andere Überwachung) aufweisen, was auf eine hohe Prävalenz hindeutet
Auch im Haushalt breitet sich diese Variante offenbar aus
c19850727 kommentierte vor 3 Tagen •
Einer der Patienten (EPI_ISL_6647962) ist ein 0-jähriges Mädchen, was bedeutet, dass es sich um eine Haushaltsübertragung handelt.
Weitere Informationen sind seit dem 25.11. aus HongKong vorhanden. Ein zweiter Infizierter hatte sich beim ersten Infizierten im Quarantäne-Hotel angesteckt gehabt. Der Fluggast war am vierten Quarantäne-Tag bei dessen 2. PCR-Test identifiziert worden. Der durch diesen Fluggast Infizierte war wiederum erst am achten Quarantäne-Tag bei dessen vierten PCR-Test identifiziert worden. Das Interessante an dem Fluggast ist: er war am 11.11., also noch vor der Entdeckung durch die Behörden Südafrikas aus Südafrika mit Emirates Airways über Doha nach HongKong geflogen, also einen Tag vor dem 12.11., dem Tag der frühesten Probe, in der die Behörden Südafrikas diese Variante fanden.
Nachtrag vom 27.11.: Auf dem „Dienstweg“ erreichten derartige Informatoinen die Virologen offenbar erst mit Verspätung:
„Die Virologen haben mit dem wissenschaftlichen Diskurs noch gar nicht richtig begonnen, sind noch dabei, die mit dieser Variante verbundenen Probleme zu definieren. Laut Streeck in der Mail von Freitag, 26. November 11:59 Uhr sind das folgende: Es gäbe „ungewöhnlich viele Mutationen im Spike Protein (32 Mutationen) zusätzlich um die 10 Mutationen in anderen Proteinen. Es gibt die Möglichkeit, dass die „Mutationen im RBD und NTD eine Resistenz gegen therapeutische monoklonale Antikörper zeigen und natürliche neutralisierende Antikörper, die durch den Impfstoff induziert werden, in ihrer Wirksamkeit heruntergesetzt“ sind.
Jetzt gibt es zwei Probleme mit dieser Analyse. Diese Vermutungen sind allesamt unbewiesen, so Streeck. Wir wissen es schlicht nicht zu diesem Zeitpunkt, in diesem Fall am 26. November um 13:39 Uhr. Es ist somit die Aufgabe des wissenschaftlichen Diskurses diese Fragen zu klären. Das kostet Zeit, die wir auch haben. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie das Kappen der Flugverbindungen in das südliche Afrika macht deshalb Sinn.“
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Erste Einschätzungen durch (Gesundheits-)Politiker
Ein Experte beschrieb die als B.1.1.529 bekannte Variante als
„die übelste, die wir bisher gesehen haben“,
und es gibt Bedenken, dass sie die Immunität umgehen könnte. Herr Javid sagte, die Wissenschaftler seien „zutiefst besorgt“ über die neue Variante, aber es müsse noch mehr darüber erfahren werden.
Aber er sagte, die Variante habe eine signifikante Anzahl von Mutationen,
„vielleicht doppelt so viele Mutationen wie bei der Delta-Variante“.
Er fügte hinzu:
„Und das würde darauf hindeuten, dass es möglicherweise besser übertragbar ist und die aktuellen Impfstoffe, die wir haben, möglicherweise weniger wirksam sind.“
Susan Hopkins, leitende medizinische Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde, sagte, die neue Variante sei die
„komplexste, die wir je gesehen haben und die besorgniserregendste, die wir je gesehen haben“.
Aber die großen Fragen – wie viel vermeidet es Impfstoffe, ist es schwerwiegender, breitet es sich schneller aus als Delta – sind vorerst unbeantwortbar.
Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) treffen sich am Freitag mit südafrikanischen Beamten, um die sich entwickelnde Situation im Land zu bewerten. Wissenschaftler sagen, dass die Variante insgesamt 50 Mutationen und mehr als 30 auf dem Spike-Protein aufweist, das das Ziel der meisten Impfstoffe und der Schlüssel ist, den das Virus verwendet, um die Tür zu unseren Körperzellen zu öffnen.
Experten in Südafrika sagten, die Variante sei „sehr anders“ als andere, die im Umlauf waren,
Professor Neil Ferguson vom Imperial College London sagte, es gehe darum, dass die neue Variante „einen schnellen Anstieg der Fallzahlen in Südafrika herbeiführt“ und sagte, die Reisebeschränkung sei „umsichtig“.
Er sagte jedoch, es sei nicht klar, ob die Variante übertragbarer oder resistenter gegen Impfstoffe sei, und daher sei es zu früh, um das von ihr ausgehende Risiko einzuschätzen.
Professor James Naismith, Direktor des Rosalind Franklin Institutes an der Oxford University, sagte:
„Es sind schlechte Nachrichten, aber es ist kein Weltuntergang“.
Gegenüber dem Today-Programm von BBC Radio 4 meinte er, dass die Variante die Impfstoffe
Es sei nicht bewiesen, dass die Variante übertragbarer sei, aber sie habe Mutationen, die mit der Delta-Variante übereinstimmen, und schien sich schneller zu verbreiten als andere Varianten, sagte er.
sagte Prof. Naismith.
„Es wird hier ankommen, aber dadurch haben wir ein paar Wochen gewonnen.“
In Südafrika sieht man sich zu Beginn der dortigen Sommer-Feriensaison zu Unrecht bestraft
Das Land befindet sich derzeit auf Alarmstufe 1 – der niedrigsten von fünf, was auf
„eine geringe Covid-19-Ausbreitung bei hoher Bereitschaft des Gesundheitssystems“
hinweist.
Die Vorsitzende der Ärztevereinigung Südafrikas gab auf einer Pressekonferenz zu bedenken:
Prof. Tulio de Oliveira, der Direktor des Zentrums für Seuchenbekämpfung und Innovation twitterte:
In Anlehnung an seine Verärgerung bezeichnete Otto de Vries, der CEO der Association of Southern African Travel Agents, es als „eine reflexartige Reaktion“, die Fluggesellschaften, Hotels, Reiseunternehmen und Reisende in eine schwierige Situation brachte.
Bryan West, der Verkaufsleiter des Wildreservats Abelana im Nordosten des Landes gibt zu bedenken:
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BioNTech will abwarten
Erstaunlich ist eine Äußerung des Chefs von BioNTech.
Während die Daten, daß es sich um eine „Escape-Variante“ handeln dürfte, bereits im Internet verfügbar sind, spielt er auf Zeit und behauptet, daß diese erst in „spätestens“ zwei Wochen kämen?! Und nicht nur das, er setzt noch eine weitere Nebelkerze
Tatsache ist, daß alle international Reisenden, die das Virus in die Welt verreitet haben voll geimpft waren.
Was BioNTech mit den alten Chargen macht, die bereits bei den Regierungen von Bund und Ländern liegen und dann mehr oder weniger sinnlos verspritzt werden, wenn sie gegen die neue Variante schlechter wirken, sagt Herr Sahin nicht. Da ist es ja gut, daß ihn die notwendigen Informationen erst in „spätestens“ zwei Wochen erreichen. Bis dahin können die Regierungen ja nochmal Gas geben und die gegen die bald dominate Variante weniger wirksame Variante Altbestände verimpfen!