
WASHINGTON/MOSKAU/KIEW – Geheimgespräche: Washington zwingt Selenski zu Wahlen und zu einem Verhalten das einer Demokratie entspricht; Geheimgespräche bereiten Friedensverhandlungen vor.
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Deutlicher kann der Kontrast kaum sein. Noch am 9.1.2025 hatte Joe Biden der Ukraine weitere 500 Millionen:
Lediglich 15 Tage später, es ist der Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump, dann die Vollbremsung:
Die Ukraine gab vor kurzem bekannt, dass Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Trump und Selenskyj im Gange seien. Der US-Präsident selbst erklärte zudem, er wolle sich in den kommenden Tagen mit Putin treffen, um über ein Ende des Krieges zu sprechen. Moskau begrüßte Trumps Vorschlag für ein Treffen, äußerte sich jedoch skeptisch hinsichtlich eines möglichen Friedensabkommens und erklärte, man müsse zunächst die Ziele der USA verstehen, bevor man in Verhandlungen eintreten könne.
Noch vor wenigen Monaten, es war eines der letzten Treffen zum Ukraine-Krieg unter US-Präsident Joe Biden galt die Parole:
Bei einem letzten Treffen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag: „Wir sind schon so weit gekommen, dass es ehrlich gesagt verrückt wäre, jetzt den Ball fallen zu lassen und die von uns geschaffenen Verteidigungskoalitionen nicht weiter auszubauen.“
Das US-Außenministerium erklärte, dass mehr als 50 Nationen weiterhin darin vereint seien, dafür zu sorgen, dass die Ukraine über die Mittel zur Selbstverteidigung verfüge.
Im diametralen Gegensatz zu dieser früheren Position stellt Selenski nun keine Forderungen mehr an Putin, um mit diesem über Frieden zu sprechen, wie die französische Presseagentur AFP auf X erkennen lässt.
Derart antwortete Selenski zumindest dem britischen Moderator Piers Morgan auf die Frage nach möglichen Verhandlungen mit Putin. Der Ukrainer meinte, dass er dies tun würde, «wenn dies die einzige Konstellation ist, in der wir den Bürgern der Ukraine Frieden bringen können und keine weiteren Menschen verlieren». In einem solchen Fall würde er einem solchen Treffen zustimmen.
Selenski sagte weiter, dass er ein Treffen «mit vier Teilnehmern» akzeptieren würde. Welche vier Parteien, oder welche zwei weiteren das neben ihm und Putin sein würden, führte er nicht aus, wie «Le Monde» schreibt.
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US-Präsident Trump baut den Rahmen für Friedensgespräche auf
Am 30.1.2025 hat der neue US-Außenminister Marco Rubio in der Megan Kelly-„Show“ erste Einblicke in die neue Außenpolitik der USA unter Trump gegeben und dabei Folgendes gesagt:
Mit anderen Worten: Trump macht in den USA seinen Vorgänger Joe Biden und dessen Umgebung, bestehend aus Blinken, Sullivan, Victoria Nuland und deren Vasallen in der EU und in den Staatskanzleien europäischer Länder mit wenigen Ausnahmen wie Ungarn oder Slowakei dafür verantwortlich. Sie waren es, die für Trump die Ukraine in diese Patt-Situation führten, aus der die Ukraine niemals alleine herauskommen kann. Die Ukrainer wurden demnach ausgetrickst und betrogen. Sie wurden in einen Krieg gegen Russland geführt, ein Land, das weitaus mächtiger ist als sie selbst. Sie verlieren diesen Krieg. Und das Ergebnis? Er legt es dar. Die Ukraine wird um 100 Jahre zurückgeworfen.
Schuldzuweisung: Selenski und ex-Präsident Joe Biden sind Schuld am Ukraine-Krieg
Festhaltenswert ist zunächst, daß Trump den Ukraine-Krieg nicht als Schicksal sieht, sondern als bewußten Akt der US-Linken unter Joe Biden auf der einen Seite und dem offenkundig korrupten Präsidenten der Ukraine Selenski:
US-Präsident Donald Trump bereits im Wahlkampf an, dass sein Vorgänger, der ehemalige US-Präsident Joe Biden, und Selenski eine gemeinsame Schuld an der anhaltenden russischen Invasion trügen, und versprach, rasch ein Friedensabkommen zu vermitteln.
Bereits in Trumps erstem Interview im Oval Office griff er seine Position aus dem Wahlkampf auf, dass es nie zu einer groß angelegten Invasion Russlands in die Ukraine gekommen wäre, wenn er, also Trump, zu diesem Zeitpunkt im Amt gewesen wäre:
„Selenski … hätte [den Krieg] auch nicht zulassen dürfen. Er ist kein Engel“,
Trump warf der linken Biden-Regierung vor, Putin provoziert und Putin ermöglicht zu haben, von den hohen Energiepreisen zu profitieren. Präsident Donald Trump führte am 23. Januar aus, er werde die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bitten, den Ölpreis zu senken:
„Wenn der Preis sinken würde, wäre der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sofort vorbei“,
argumentierte der per Videolink beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos zugeschaltete Trump dann noch einmal:
fügte er hinzu. Die Zielrichtung ist klar: über einen niedrigen Ölpreis will Trump Putin verhandlungsbereit machen. Tatsache ist, daß Moskau im Jahr 2020, als der Ölpreis bei ca. 40USD lag, massive Haushaltsprobleme bekam.
Trump griff Selenski aber nicht nur als Präsident an, sondern auch persönlich: Der US-Präsident kritisierte seinen ukrainischen Amtskollegen Selenski dafür, dass er kämpfen wollte, anstatt ein Abkommen auszuhandeln.
„Selenskyj … hätte das auch nicht zulassen dürfen. Er ist kein Engel“,
erinnerte Trump.
„Ich hätte diesen Deal so leicht machen können, und Selenskyj hat entschieden: ‚Ich will kämpfen‘“,
ergänzte er und fügte hinzu, dass die Ukraine gegen ein
„viel größeres Gebilde“
kämpfe. Zugleich würdigte Trump den Mut der Ukraine im Widerstand gegen Russland und sprach an Stelle Selsnkis: der ukrainische Präsident habe „genug“ und sei bereit zum Frieden.
sagte Trump.
„Putin hätte es nicht tun sollen (eine groß angelegte Invasion zu starten) … und es muss aufhören“,
sagte Trump und offenbarte, Russland habe rund 850.000 Soldaten verloren, die Ukraine 700.000. Damit hat Trump erste Pflöcke für die von im angestrebten Friedensverhandlungen eingeschlagen. Diese weiter auszubauen überlässt Trump offenbar seinen Vertrauten:
Das Weiße Haus baut über Tucker Carlson Druck auf beide Seiten auf
Wenige Tage später, am 31.1. steigerte Tucker Carlson die öffentliche Demontage Selenskis noch. In einem am 31. Januar veröffentlichten Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan bezeichnete Carlson den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski als „Diktator“ und wirft reichen Ukrainern vor, im Ausland im, Luxus zu schwelgen (Min. 25:00), während zuhause die Gleichaltigen zur Schlachtbank geführt werden.
Carlson führt aus, Selenskyj sei ein Diktator, der in der Ukraine (vgl. Min. 21:10; Min 45:00)
erklärte er.
Der Trump-Vertraute greift Selenski also damit am, daß die linke US-Regierung unter Biden und die britische Regierung unter dem linken Keir Stamer einen „Diktator“ in der Ukraine unterstützen, der
Carlson argumentiert auch, dass Selenskyj die „Muttersprache“ in der Ukraine verbiete und dass Wahlen abgehalten werden sollten, um
„den Zwergdiktator loszuwerden, der jetzt die Ukrainer unterdrückt. Er ist nicht gewählt“,
sagte Carlson.
Carlson äußerte sich auch empört darüber, dass die Ukrainer ihr Geld im Ausland ausgeben. Ihm zufolge kaufen ukrainische Bürger teure Dinge in Europa.
erklärt Carlson und nannte es einen „Diebstahl“.
Donald Trump möchte in einem Deal mit der Ukraine „Seltene Erden“ aus der Ukraine
Am 3.2.2025 gab US-Präsident Trump bekannt, dass er es zur Bedingung für die Lieferung weiterer US-Hilfen machen will, daß die Ukraine den USA Seltenen Erden liefert.
Zur Erinnerung: Joe Biden und sein Sohn Hunter Biden waren daran beteiligt, daß die Ukraine nach dem so bezeichneten Euro-Maidan mit Hilfe der Firma Burisma Verträge über Öl- und Gasvorkommen der Ukraine zu schließen.
Ein große Teil dieser Lagerstätten ist seither aber unter die Kontrolle Putins geraten und für die US-Firmen nun verloren. Die USA denken unter Donald Trump nun offenbar daran, sich ihre Hilfe statt mit Öl und Gas mit anderen Rohstoffen bezahlen zu lassen:
sagte Trump Reportern am 3. Februar im Oval Office.
fügte er hinzu.
Mit dieser Initiative dürfte er den Plänen der EU in die Quere kommen, denn diese hatte im Sommer 2021, also ein halbes Jahr vor dem Ausbruch eines offenen Kriegs in der Ukraine Zugriff auf derartige Rohstoffe beansprucht:
EU und Ukraine bringen strategische Partnerschaft für Rohstoffe und Batterien auf den Weg
Dabei war die EU davon mausgegangen, daß in Russland ein Regime-Change gelänge und
Doch die Situation ist nun genau gegenteilig. Die USA streben nach dem Machtwechsel von Biden zu Trump nun nicht mehr einen Regime-Change in Russland an, sondern in der Ukraine.
Trump gab zwar nicht an, welche Art von Materialien Washington von Kiew fordert. Klar ist aber, was Kiew anbietet. Ein Blick in das Ukraine-Haus am Weltwirtschaftsforum in Davos ergibt:
Eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle im Büro des Präsidenten sagte dem „Kyiv Independent“, dass die Weitergabe ukrainischer Ressourcen an Verbündete Teil des „Siegesplans“ von Präsident Wolodymyr Selenskyj sei, den er ausländischen Staatschefs, darunter Trump, vorgestellt habe.
„Aber dafür muss die (ukrainische) Sicherheit gewährleistet sein, damit die Russen dieses ukrainische Land nicht mit Mineralien besetzen“,
sagte die Quelle dem Kyiv Independent. Man kann also davon ausgehen, dass ein „Deal“ mit der Ukraine die Elemente beinhaltet, daß Trump sich mit Rohstoffen aus der Ukraine beliefern lässt und dafür seine Vasallen in Europa, wie vielleicht Polen, damit beauftragt, den „Frieden“ abzusichern.
Finanziert wurden derartige Deals in der Ukraine bisher über Programme der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID). Doch wegen deren Verstrickung in die Entwicklung von Biowaffen hat Trump diese Behörde aktuell geschlossen. Seit der groß angelegten Invasion Russlands hat USAID der Ukraine jedenfalls so bezeichnete „humanitäre Hilfe“ im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar und Entwicklungshilfe im Wert von 5 Milliarden US-Dollar und direkte Haushaltsunterstützung im Wert von über 30 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt. Der parlamentarische Ausschuss für humanitäre Hilfe und Informationspolitik der Ukraine deswegen hat Konsultationen mit seinen europäischen Kollegen über die vorübergehende Ersetzung der durch USAID bereitgestellten US-Finanzierung aufgenommen.
Die russische Propaganda ist jedenfalls hocherfreut über die klaren Aussagen donald Trumps:
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Donald Trump greift öffentlich Selenskis Legitimität an
Selenskis fünfjährige Amtszeit hätte eigentlich 2024 enden sollen, doch aufgrund des Kriegsrechts, das die Ukraine im Februar 2022 verhängt hat, sind Präsidentschafts- und Parlamentswahlen nicht möglich.
Putin hatte hingegen öffentlich erklärt, daß er Selenski ohne ein erneuertes Wahlmandat nicht als einen legitimen Vertreter seines Landes ansehen könne und daß der ukrainische Präsident am Ende daher nicht das Recht habe, verbindliche Dokumente im Zusammenhang mit einem möglichen Friedensabkommen zu unterzeichnen. Dem russischen Präsidenten zufolge könne Selenski zwar in der Zwischenzeit ein bisschen mitverhandeln und an den Verhandlungen teilnehmen, müsse dann aber zuerst ein von Selenski selbst im Jahr 2022 unterzeichnetes Dekret widerrufen, das Gespräche mit Russland für die Dauer von Putins Amtszeit verbietet.
Präsident Selenski hatte in der Vergangenheit die freie Meinungsäußerung unterdrückt, Gottesdienste verboten, die ihm nicht gefielen, und seinem Volk das Wahlrecht verweigert. Zwar steht in der Verfassung der Ukraine – übrigens identisch zu Art. 105h des Grundgesetzes – daß im Kriegsfall keine Wahlen stattfinden. Doch das interessiert die USA offenbar wenig.
Trump sieht das jedenfalls anders und verwies darauf, dass Lincoln hat wählen lassen, so wie es jeder echte demokratische Führer getan hätte. Nichts sei wichtiger als der Wille der Regierten.
Keith Kellogg, Sonderbeauftragter des US-Präsidenten für die Ukraine und Russland knüpfte hieran an und sagte in einem Interview, dass die ukrainischen Wahlen, die während des Krieges undemokratisch ausgesetzt wurden,
sagte Kellogg.
Und führt aus, daß er es seltsam findet, dass die Menschen, die unbedingt
wollen, nie ein Wort darüber verloren haben, daß diese „Demokratie“ dort in Wirklichkeit – mangels Wahlen – gar nicht existiert? Es ist fast so, als ob sie sich nicht wirklich für „Demokratie“ interessieren und die Ukraine insgeheim nur als Mittel zum Zweck ihrer gestörten außenpolitischen Agenda betrachten. Hunderttausende sind deshalb gestorben.
Mit anderen Worten: Donald Trump hat Selenski fallen lassen.