Putins Gefolgsmann Medwedew setzt die Eingriffsschwelle für den Einsatz von Atomwaffen durch Russland herunter

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MOSKAU – Angesichts des Aufmarschs der NATO an der ukrainischen Grenze gibt Dmitri Anatoljewitsch Medwedew, stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, bekannt, daß nicht mehr der Versuch der Eroberung Russlands einen Atomkrieg auslösen wird, sondern bereits der Versuch der Rückeroberung der aktuell durch Russland eroberten Gebiete in der Ukraine.

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Dmitri Anatoljewitsch Medwedew ist einer der wichtigsten Gefolgsleute Wladimir Putins. Er ist erster stellvertretender Vorsitzender der Militärisch-Industriellen Kommission der Russischen Föderation, Stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrats der Russischen Föderation und Vorsitzender der Partei „Einiges Russland“.

Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine begann Medwedew, mit äußerst militanter Rhetorik auf sich aufmerksam zu machen und wurde zu einem der Hauptredner der „Kriegsbefürworter“ in der russischen Führung. Insbesondere erklärte Medwedew, dass die Aufgabe Russlands im Krieg mit der Ukraine darin bestehe, „den obersten Herrscher der Hölle aufzuhalten“. seit der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 unterliegt es persönlichen Sanktionen der Europäischen Union, der USA, des Vereinigten Königreichs, Kanadas, Neuseelands und Japans.

Als einzige ehemalige Sowjetrepublik hat Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion keine Unabhängigkeitserklärung abgegeben, sondern den Anspruch erhoben, Rechtsnachfolger der am 26. Dezember 1991 aufgelösten Sowjetunion zu sein.

In seiner aktuellen Veröffentlichung auf Telegram gibt Medwedew bekannt, daß Russland Kernwaffen nicht erst dann einsetzen wird, wenn russisches Territorium angegriffen wird, sondern bereits dann, wenn die NATO versuchen wird, aktuell von Russland eroberte Landstriche in der Ukraine zurückzuerobern. Wörtlich sagt Medwedew:

„… der Versuch, Russland in die Grenzen von 1991 zurückzuführen, wird nur zu einem führen. Zum globalen Krieg mit den westlichen Ländern unter Einsatz des gesamten strategischen Arsenals unseres Staates.“

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Dmitri Medwedew verschiebt die Grenzen eines Atomwaffeneinsatzes

Bisher hat der Putin-Vertraute Dmitri Medwedew einen Einsatz von Kernwaffen immer dann ins Spiel gebracht, wenn das Kernland Russlands, wie es die Grenzen von 1991 definieren, angegriffen würde. Auf den Beginn aktueller Großübungen der NATO reagiert der Putin-Vertraute mit einer Neudefinition der Eingriffsschwelle für Atomwaffen. Nicht mehr ein Angriff auf Russlands Kernland, sondern bereits ein Angriff der NATO auf die in der Ukraine eroberten Gebiete würde dann die Eingriffsschwelle definieren.

Möglicherwiese möchte Medwedew hiermit Selenski davor abschrecken, die an seinen West-Grenzen aufmarschierenden NATO-Soldaten zur Hilfe zu rufen. Immerhin weiß niemand, ob der von der Bundesregierung veröffentlichte Beistandsvertrag alle Vereinbarungen enthält, die zwischen Deutschland und der Ukraine geschlossen wurden?  Medwedew  schreibt:

Vor einiger Zeit schrieb ich hier in meinem tg-Kanal: „Eine Atommacht kann keinen Krieg verlieren“. Sofort sprangen die rotznäsigen anglo-amerikanischen Trottel auf und schrien: „Nein, überhaupt nicht, sogar die USA haben Kriege verloren“. Das ist eine glatte Lüge. Ich habe nicht von Vietnam, Afghanistan oder den Dutzenden anderen Orten gesprochen, an denen die Amerikaner koloniale Eroberungskriege geführt haben. Ich habe über historische Kriege geschrieben, in denen es um die Verteidigung des Vaterlandes geht. Das eigene Land, das eigene Volk, die eigenen Werte. Das ist die Art von Krieg, die die Atommächte noch nie gegen jemanden verloren haben.

Warum schreibe ich wieder darüber? Ich lese die Worte von allen möglichen Pistoriuses und Shapps und denke: Sind sie wirklich solche Arschlöcher oder tun sie nur so als ob? „Die Welt kann sich einen russischen Sieg in diesem Krieg nicht leisten.“ Wie kommt das? Ganz einfach.

Nun gut. Stellen wir uns für einen Moment vor, dass Russland verloren und die „Ukraine mit ihren Verbündeten“ gewonnen hat. Was wäre für unsere Feinde – die Neonazis mit ihren westlichen Sponsoren – ein solcher Sieg? Nun, wie es schon oft gesagt wurde, eine Rückkehr zu den Grenzen von 1991. Das heißt, der unmittelbare und unumkehrbare Zusammenbruch des heutigen Russlands, das verfassungsmäßig neue Gebiete umfasst. Und dann ein wütender Bürgerkrieg mit dem endgültigen Verschwinden unseres Landes von der Weltkarte. Dutzende Millionen von Opfern. Der Tod unserer Zukunft. Der Zusammenbruch von allem in der Welt.

Und jetzt die wichtigste Frage: Glauben diese Idioten wirklich, dass die Menschen in Russland eine solche Teilung ihres Landes schlucken werden? Dass wir alle etwa so denken werden: „Nun, leider ist es passiert. Sie haben gewonnen. Das heutige Russland ist verschwunden. Es ist natürlich schade, aber wir müssen in einem zusammenbrechenden, sterbenden Land weiterleben, denn ein Atomkrieg ist für uns viel schrecklicher als der Tod unserer Lieben, unserer Kinder, unseres Russlands…“? Und dass die Staatsführung mit dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Russischen Föderation an der Spitze ihnen dann die Hand reicht, um die schwersten Entscheidungen zu treffen?

Genau so wird es sein. Es wird ganz anders sein. Der Zusammenbruch Russlands wird weitaus schrecklichere Folgen haben als die Ergebnisse eines gewöhnlichen, selbst eines langwierigen Krieges. Denn der Versuch, Russland in die Grenzen von 1991 zurückzuführen, wird nur zu einem führen. Zum globalen Krieg mit den westlichen Ländern unter Einsatz des gesamten strategischen Arsenals unseres Staates. Kiew, Berlin, London, Washington. Auf alle anderen schönen historischen Orte, die schon lange zu den Flugzielen unserer nuklearen Triade gehören.

Werden wir den Mut haben, dies zu tun, wenn das Verschwinden eines tausendjährigen Landes, unserer großen Heimat, auf dem Spiel steht und die Opfer, die das russische Volk im Laufe der Jahrhunderte gebracht hat, vergeblich sein werden?

Die Antwort liegt auf der Hand.

Es ist also besser, dass sie alles zurückgeben, bevor es zu spät ist. Oder wir werden es uns selbst zurückholen, mit maximalen Verlusten für den Feind. Wie Avdeevka. Unsere Soldaten sind Helden!