Niklas Boström, der „Philosoph“ auf dessen Ideen die UNO ihren „Weltstaat“ aufbauen möchte

Quelle: Von Robbie Shade - AI Existential Risk panel at EA Global, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57254043

NEW YORK – Kein Land wird das souveräne Recht haben, seine eigenen Ressourcen auszubeuten, da dies Konsequenzen für den gesamten Planeten haben könnte, wodurch allen Staaten der erde die Lebensgrundlagen entzogen würden. Stattdessen sollen die Ressorcen der Erde von einem UNO-Gremium verwaltet werden, so der aktuelle Vorstoß der UNO um die Staaten und Menschen der Erde von ihren Lebensgrundlagen abzuschneiden und sich selbst zu Diktatoren aufzuschwingen.

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In einem aktuellen Policy Brief fordert die UNO ihr die Macht über die Lebensgrundlagen der Menschen zu übertragen. Angeblich um „irreversible Kipppunkte“ zu vermeiden, fordert die UNO in einem aktuellen PolicyBrief dass auch die demokratisch legitimierten Staaten der demokratisch nicht legitimierten UNO alle lebenserhaltenden Systeme –

  • „die Atmosphäre (Luft),
  • Hydrosphäre (Wasser),
  • Biosphäre (Leben),
  • Lithosphäre (Land) und
  • Kryosphäre (Eis)“ –

übertragen. Genauer gesagt sollen diese supranational dann von einem

„globalen Governance-Gremium“

verwaltet werden. Dies bedeutet natürlich nichts Anderes, als die vollständige Kontrolle des Erdsystems (Planetary Commons) und die Einrichtung einer Weltregierung. Im Kern ist dies nichts Anderes, als ein Versuch einer Machtergreifung mit Hilfe von Umwletnarrativen.

Doch hinter diesen wohlwollend klingenden(?) Motiven verbergen sich tatsächlich wissenschaftlicher Rassismus, malthusianischer Elitismus und gefährliche techno-utopische Ideen über die Absicherung der Zukunft durch High-Tech-Überwachung. Dazu aber später mehr:

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Der Policy Brief der UNO

Im besagten Policy Brief heißt es:

Die Verwaltung der planetarischen Gemeingüter würde eine Abkehr von den gegenwärtigen nationalistischen, isolierten Ansätzen zum Umweltschutz erfordern. Stattdessen müsste man die grundlegende Tatsache anerkennen, dass unser Planet aus miteinander verbundenen, voneinander abhängigen Systemen besteht. Statt eines fragmentierten, auf Verträgen basierenden Systems schlägt der Planetary-Commons-Ansatz eine „verschachtelte“ Verwaltungsstruktur vor, die mehrere Regulierungsebenen umfasst und genau zugeschnittene lokale Maßnahmen vorsieht, die alle von einem globalen Verwaltungsorgan überwacht werden.

Dies bedeutet natürlich auch, dass kein demokratisch legitimierter Staat mehr das souveräne Recht haben soll, seine eigenen Ressourcen auszubeuten, da dies Folgen für den gesamten Planeten haben könnte. Letztendlich sollen die Staaten also die Herrschaft über ihre Lebensgrundlagen aufgeben:

Das heutige System basiert auf dem souveränen Recht der Nationalstaaten, Ressourcen innerhalb ihrer nationalen Grenzen auszubeuten, ohne Rücksicht auf globale Folgen.

Ein Konzept der globalen Verwaltung der planetarischen Gemeingüter als Umweltressourcen, von denen wir alle abhängig sind, würde diesem Grundverständnis des Völkerrechts direkt zuwiderlaufen und auf starken Widerstand stoßen, auch von Seiten der Entwicklungsländer, die einen solchen Schritt als Beeinträchtigung ihrer Fähigkeit zur schnellen Entwicklung ansehen könnten.

Die Wissenschaft ist jedoch zunehmend eindeutig und unumstößlich:

Ohne eine grundlegende Änderung der Governance-Rahmenbedingungen wird unser Planet zunehmend instabil, unberechenbar und unbewohnbar.

Die planetarischen Gemeingüter könnten die einzige Möglichkeit sein, den systemischen Wandel im Anthropozän zu bewältigen.

Und es sollen nicht nur die Herrschaft über die Lebensgrundlagen aufgegeben werden, sondern auch die Demokratie als Herrschaftsform: Deshalb müssen wir angeblich von oben geführt werden, statt von unten Demokratie praktizieren zu können.

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Wer fordert das? Die Bundesregierung und schwedische Oligarchen!

Doch wer steht hinter solchen Empfehlungen für den Zukunftsgipfel 2024? Wer hat sie ausgearbeitet? Dieser Policy Brief der UNO unter dem Titel:

„Towards a Planetary Commons Approach for Environmental Governance

wird von der

herausgegeben, wie man dem Briefkopf entnehmen kann:

Das bedeutet wiederum, daß genau die selben Akteure, die das Problem definiert haben, die uns die Lösung anbieten, was grundsätzlich skeptisch machen sollte.

Johan Rockström, die zentrale Figur der Klima-Apokalyptiker

Zentrale Figur dieses PolicyBriefs ist Professor Johan Rockström. Immerhin läßt er sich bereits im zweiten Satz selbst zitieren! Rockström ist sowohl

die ja beide im Briefkopf des PolicyBriefs der UNO auftauchen. Mit anderen worten. Prof. Johan Rockström hat alles in Händen, was mit diesem Klima-Alarmismus zu tun hat. Sehen wir uns nun einmal die von ihm geleitete Global Challenges Foundation etwas genauer an:

Die Global Challenges Foundation

Die Global Challenges Foundation spielt zusammen mit dem Stimson Institute eine wichtige Rolle bei den Vorbereitungen für den historischen „summit of the future“ der Vereinten Nationen im September.

Ziel dieses „summit of the future“ ist die Verabschiedung eines Abschlussdokuments mit dem Namen

erwartet. Der „Pact of the future“ enthält mehrere Elemente. Eines ist der bereits an anderer Stelle vorgestellte „Global digital Compact„. Ein anderer ist die so bezeichnete

Mit dieser möchten die Vereinten Nationen im Falle einer großen globalen Krise weitreichende Befugnisse übertragen bekommen.

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Die Global Challenges Foundation und ihr Gründer Laszlo Szombatfalvy

Die Global Challenges Foundation wurde im März 2013 vom schwedisch-ungarischen Finanzier Laszlo Szombatfalvy gegründet.

Laszlo, von Beruf Zauberer/Illusionist, war nach dem ungarischen Volksaufstand 1956 nach Schweden geflohen. Er studierte Betriebswirtschaft und begann nach einigen Jahren in der schwedischen Finanzabteilung von Shell Oil zu arbeiten.

Da er seine Zauberkünste jedoch effizienter einsetzen wollte, nutzte er seine Freizeit, um zu lernen, wie die Börse funktioniert, und entwickelte eine Methode zur Risikoberechnung für Investitionen. 1971, nach zwölf Jahren bei Shell, kündigte er seinen Job und begann seine dritte Karriere als Investor.

Szombatfalvy entwickelte sich zu einem erfolgreichen Börseninvestor. Mit Hilfe seiner Ansätze konnte er seine zunächst bescheidenen Ersparnisse von angeblich 6.000 SEK zu einem stattlichen Vermögen vermehren und entwickeklte sich in den achtziger Jahren zu einem von Schwedens erfolgreichsten Investoren. Sein Spezialgebiet waren Immobilienunternehmen. Sein Vermögen hatte er größtenteils mit  dem schwedischen Gewerbeimmobiliengiganten Castellum investiert.

Diese Fähigkeiten hatten zur Folge, dass er sich in der schwedischen Investment-Community vernetzte. 1973 wurde er so „nicht-redaktioneller Mitarbeiter“ des Wirtschaftsmagazins Affärsvärlden, nachdem er Kontakt zu dessen Börsenkommentator Björn Franzon (später Vizepräsident des Vierten Schwedischen Nationalen Pensionsfonds) aufgenommen hatte. Außerdem war er Miteigentümer von Alfred Berg Asset Management, wo er sich mit den CEOs Christer Jacobsson und dem Milliardär und Investor Patrik Brummer anfreundete.

Laszlo Szombatfalvy: eine Weltregierung als „Lösung“

Sein nächster Schritt war dann, das von ihm für seien Finanzinvestments erarbeitete Risikomodell – ganz unbescheiden – auch auf die Prozesse und Herausforderungen des gesamten Planeten anzuwenden. Schon zu jenem Zeitpunkt der Ungar dabei ein Befürworter einer Weltregierung. Nur eine Weltregierung könne die Probleme der Menschheit lösen. Bei den Bedrohungsszenarien war er recht flexibel. Das erste auserkorene Bedrohungsszenario, das er politisieren wollte, war die Bedrohung durch einen Atomkrieg. In den Worten seines Freundes Anders Wijkman (Präsident des Club of Rome von 2012 bis 2018):

Vor etwa 30 Jahren klingelte mein Telefon. Ich arbeitete beim Roten Kreuz und der Anrufer war László Szombatfalvy. Sie können sich meine Überraschung vorstellen, als er mir erzählte, was er vorhatte. „Ich möchte helfen, einen Film zu finanzieren, der gegen Atomwaffen protestieren und für eine neue Weltordnung werben soll.“

A.ls dann die Gefahr durch Atomwaffen schwand, suchte und fand er schnell Ersatz und fügte seiner Liste weitere globale Herausforderungen hinzu. 2009 fasste er seine Ideen dann in dem Buch

Die größten Herausforderungen unserer Zeit

zusammen. Als Problem definierte er nun vor allem die weltweite Bevölkerungsexplosion.

Seine dazu eingenommenen Positionen ähnelten dazu der Position von Wijkmans , einem damaligen Vizepräsidenten des Club of Rome. Demnach sei die Bevölkerungsexplosion in Kombination mit steigendem Lebensstandard ein Katalysator für katastrophale Klimaveränderungen und andere Umweltkatastrophen.

Szombatfalvy verfasste gemeinsam mit Wijkman Meinungsbeiträge zu diesem angeblichen „Bevölkerungsproblem“ und spendete später auch Geld für das Overpopulation Project, dessen Motto lautete:

„Zu viele Menschen konsumieren zu viel.“

Eine der von diesen Leuten empfohlene Lösung war: Schaffung eines neuen globalen Vertrags zur Beendigung des Bevölkerungswachstums, in dem alle Länder alle fünf Jahre Bevölkerungsziele festlegen und einen Plan zu ihrer Erreichung erstellen. Laut Szombatfalvy brauche die Welt eine

„politische Weltorganisation mit Verständnis, Macht und Autorität, um diese Probleme anzugehen“,

und fügte auf Seite 95 seines Buchs hinzu, es sei

„wichtig, dass das neue System nicht erfordert, dass alle Nationen im westlichen Sinne des Wortes demokratisch sein müssen“.

Damit war das Konzept einer „Weltregierung“ geboren, dessen Aufgabe es sei, Weltprobleme zu lösen.

Die Global Challenges Foundation: Gründung, Vorstand, Geschäftsführer und Aufgabe 

2012 setzte er dann an, diese Pläne in die Tat umzusetzen. Er gründete die Global Challenges Foundation und erlegte ihr die Aufgabe auf,

„verbesserte globale Entscheidungsmodelle zur Bewältigung globaler Risiken“

zu entwickeln und stattete sie bei der Gründung mit der Hälfte seines Vermögens aus, wodurch sie 500 Millionen SEK erhielt. Mit dem Geld machte sich die Stiftung daran, ein Rahmenwerk der planetaren Belastungsgrenzen erarbeiten, um angeblich Vorhersagen von so genannten „tiping points“, also „Wendepunkten“, zu identifizieren, die dann angeblich verheerende Kaskadeneffekte auslösen könnten.

Einige seiner Freunde aus der Investment-Community wurden für den Vorstand rekrutiert, darunter

  • Christer Jacobson,
  • Björn Franzon,
  • Mats Andersson, leitender Berater der Rockefeller-Stiftung und Präsident des Vierten Schwedischen Nationalen Pensionsfonds, der bereits erwähnte
  • Johan Rockström sowie der Direktor des Stockholm Resilience Centre, und die
  • Margot Wallström (ehemalige EU-Kommissarin  und Sozialdemokratin, die später schwedische Außenministerin wurde) als Sprecherin
  • Der ehemalige sozialdemokratische Politiker und Fernsehmoderator Jens Orback wurde zum geschäftsführenden Direktor ernannt.

Als Geschäftsführer wurde ebenfalls Johan Rockström eingesetzt. Seit dieser Johan Rocström auch Vize-Chef des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung ist, hat er auch Zugriff auf dessen Ressourcen ganz erhebliche Ressourcen:

Das PIK wurde 1992 gegründet und ist eine gemeinnützige Organisation… Ende 2022 beschäftigte das PIK 407 Mitarbeiter, davon 261 Wissenschaftler.

Das PIK ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.  Die Grundfinanzierung erfolgt durch Zuwendungen des Landes Brandenburg gemeinsam mit dem Bund und den übrigen Ländern. Im Jahr 2022 erhielt das Institut rund 13,3 Millionen Euro an institutioneller Förderung. Die zusätzliche Projektförderung aus Drittmitteln belief sich auf rund 18,2 Millionen Euro.

Rocström selbst ist Agronom, der 2003 vom ehemaligen IPCC -Vorsitzenden Bert Bolin persönlich zum Leiter des Stockholm Environment Institute ernannt worden war.

Im Jahr 2011 verfasste Rockström gemeinsam mit dem früheren Vizepräsidenten des Club of Rome Anders Wijkman das Buch

Bankrupting Nature: Denying our Planetary Boundaries“ ( Den stora förnekelsen ),

das 2012 als Bericht für den Club of Rome veröffentlicht wurde. Dieses Buch wurde daraufhin als „Stand der Wissenschaft“ vertrieben.

Rockström und Wijkman waren hierbei sozusagen „Brüder des Schicksals“. Johan Rockström war hierbei derjenige, der sich sozusagen um den „Vertrieb“ der Ideen kümmerte. Er spielt seither die Position eines prominenten und vertrauenswürdigen wissenschaftlichen Beraters der politischen und wirtschaftlichen Eliten der Welt einnehmen. Beim WEF ist er als „Agenda Contributor“ gelistet. Auch bei den Treffen in Davos, bei den Vereinten Nationen in New York und beim nicht enden wollenden Zyklus der Klimakonferenzen ist Johan Rockström regelmäßig anwesend ums eine Theorien zu verbreiten.

Die Global Challenges Foundation begann außerdem eine Zusammenarbeit mit der Stockholm School of Economics, um Studenten über

„dringende und groß angelegte Probleme der modernen Zeit“

zu unterrichten.

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Die Global Challenges Foundation: die globalen Katastrophenrisiken

Im Februar 2015 veröffentlichten die Global Challenges Foundation dann ihren ersten Bericht über globale Katastrophenrisiken. Als Autoren sind darin der

genannt.

Das Future of Humanity Institute der Oxford Martin School

Future of Humanity war wiederum ein futuristisches Forschungsinstitut, das 2005 von Bostrom gegründet wurde und das einen enormen Einfluß auf die Inhalte des World Economic Forum und die UNO ausübte. Als Doktorand an der London School of Economics in den 90er Jahren ließ sich Bostrom von Philosophien des Extropy Institute in Kalifornien inspirieren, die sich mit der

  • Lenkung der menschlichen Evolution, der
  • Ausrottung von Krankheiten und der
  • Schaffung einer Zukunftsutopie mit ewiger Lebensspanne durch Technologie

befassten. Eine ihrer ausgefalleneren Ideen war beispielsweise, Gedanken in Supercomputer hochzuladen und so eine posthumane Existenz zu schaffen. Zu seinen Direktoren und Beratern zählten der Futurist Ray Kurzweil, der KI-Pionier Marvin Minsky und Max More. Dieser Gedanke wurde dann von Klaus Schwab übernommen und steht im Zentrum seiner

„Vierten industriellen Revolution“ (Min. 1:30)

 

Dieses Future of Humanity Institute (FHI) an der Universität Oxford hat erhebliche Mittel aus verschiedenen Quellen erhalten. Einer der größten Beiträge kam vom Open Philanthropy Project, das bis zu 13,3 Millionen Pfund bereitstellte. Weitere namhafte Geldgeber sind Amlin, Elon Musk, der Europäische Forschungsrat, das Future of Life Institute und der Leverhulme Trust.

Das Institut begann mit dem EU-finanzierten Projekt ENHANCE, das die sozialen und ethischen Auswirkungen der menschlichen Verbesserung erforschte, und entwickelte sich zu einem Spielplatz für den transhumanistischen Kult, finanziert von Tech-Milliardären mit entsprechend ausgefallenen Science-Fiction-Fantasien.

Der Direktor des Future of Humanity Institute der Oxford Martin School: Niklas Boström

Direktor des Future of Humanity Institute der Oxford Martin School, ist wiederum der schwedische Philosoph Nick Bostrom (Niklas Boström). Nick Bostrom ist ein bekannter Philosoph und Autor, der insbesondere für seine Arbeit zu existenziellen Risiken und künstlicher Intelligenz bekannt ist.

Boström, der 1998 die World Transhumanist Association gründete (2004 in Humanity+ umbenannt), ist seitdem einer der bekanntesten transhumanen Philosophen und Autor von Büchern wie Human Enhancement und Superintelligence. Letzteres wurde von Bill Gates und Elon Musk gelobt.

Niklas Boströms Ideen fließen in die Agenda 2030 der UNO ein

Bostrom gilt als Vater des Longtermismus , einer ethischen Sichtweise, die den Schutz künftiger Generationen durch die Vermeidung existentieller Risiken fordert. Diese techno-utopische Ideologie weist Ähnlichkeiten mit Isaac Asimovs fiktiver „Psychohistorie“ auf und ist mittlerweile sowohl in der Global Challenges Foundation als auch in der Zukunftsagenda der Vereinten Nationen (wie sie in „ Our Common Agenda “ zum Ausdruck kommt ) verankert.

Bostrom hatte 2002 das Konzept der „existenziellen Risiken“ eingeführt und war Herausgeber des Buches Global Catastrophic Risks , in dem Risiken wie

„künstliche allgemeine Intelligenz, biologische Kriegsführung, nukleare Kriegsführung, Nanotechnologie, menschengemachter Klimawandel, globale Erwärmung, stabiler globaler Totalitarismus sowie Methoden zur Vorhersage und Bewältigung von Katastrophen“

aufgelistet wurden.

Im Jahr 2005 formulierte Bostrom die „Singleton-Hypothese“, die

„eine Weltordnung meint, in der es eine einzige Entscheidungsinstanz auf höchster Ebene gibt“.

Die Singleton-Hypothese hätte:

(1) die Fähigkeit, jegliche (interne oder externe) Bedrohung der eigenen Existenz und Vorherrschaft abzuwehren und (2) die Fähigkeit, eine wirksame Kontrolle über wesentliche Aspekte seines Herrschaftsgebiets auszuüben (einschließlich der Besteuerung und der Gebietsaufteilung).

Diese Ideen waren offensichtlich Musik in den Ohren der Reichen und Mächtigen. Die Global Challenges Foundation machte sich das zu eigen und stellte später den Transhumanisten Waldemar Ingdahl , Mitglied von Humanity+ , als Kommunikationsbeauftragten ein. Aus Bostroms Sicht könnte dies die

„Einrichtung einer Art Überwachungs- und Durchsetzungsmechanismus rechtfertigen, der es ermöglichen würde, Versuche einer zerstörerischen Handlung zu unterbinden.“

Das könnte der Singleton sein.

In der zweiten Hälfte des Jahres 2015 verabschiedeten die Mitgliedsstaaten die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Agenda 2030) und das Pariser Klimaabkommen.

Anfang 2016 riefen das Weltwirtschaftsforum und sein Vorsitzender Klaus Schwab die transhumane und technokratische vierte industrielle Revolution aus.

Kein Wunder, dass Bostrom (zusammen mit Rockström) zum Bilderberg-Treffen 2019 eingeladen wurde, um über

„Eine stabile strategische Ordnung“

und

„Die Ethik der künstlichen Intelligenz“

zu diskutieren. In diesem Jahr nahmen auch folgende Deutsche am Bilderbergtreffen teil:

  • Leyen, Ursula von der (DEU), Federal Minster of Defence
  • Achleitner, Paul M. (DEU), Treasurer Foundation Bilderberg Meetings; Chairman Supervisory Board, Deutsche Bank AG
  • Boos, Hans-Christian (DEU), CEO and Founder, Arago GmbH
  • Döpfner, Mathias (DEU), Chairman and CEO, Axel Springer SE
  • Jost, Sonja (DEU), CEO, DexLeChem
  • Teuteberg, Linda (DEU), General Secretary, Free Democratic Party
  • Zetsche, Dieter (DEU), Former Chairman, Daimler AG

Gegenseitige Preisverleihungen: Der New Shape Preis

Auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos im Januar 2018 erklärte Johan Rockström: Der New Shape Prize ist der erste Versuch, die ganze Welt dazu aufzufordern, die besten möglichen innovativen Ideen für eine Neue Weltordnung vorzubringen, einen Weg der globalen Regierungsführung, der uns den Übergang in eine gewünschte Zukunft ermöglicht, in der wir potenziell globale Katastrophenrisiken vermeiden – angefangen von der Gefahr eines Atomkriegs, Pandemien, Ungleichheit bis hin zum Kollaps des Klimasystems.

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Eine Blaupause für eine Neue Weltordnung

Während des selben Treffens des WEF im Jahr 2018 erklärte Johan Rockström unter Bezugnahme auf den Global Risks Report des WEF, dass sich eine Koalition führender Technologieunternehmen, Ingenieure und Unternehmer zusammenschließen werde, um als Verwalter unseres Planeten zu fungieren und die Welt in eine CO2-freie Zukunft zu führen:

Dieser Vorschlag sollte zur Blaupause für die neue Weltordnung werden. Die Gewinner würden im nächsten Teil dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen, wobei

  • Rockström die Position des Co-Vorsitzenden der Climate Governance Commission übernahm und
  • Anders Wijkman als Experte fungierte. Rockströms Aufstieg zum Star sollte 2018 als Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung fortgesetzt werden.

Die Gewinner erhalten 5 Millionen USD. Die Opportunisten rissen sich um dieses Geld. Zwischen November 2016 und September 2017 wurden 2.702 Beiträge aus 122 Ländern zum Wettbewerb eingereicht. Nach Auffassung der Jury erfüllte keiner der Vorschläge alle Wettbewerbskriterien und kürte stattdessen drei Gewinner, die sich das Preisgeld teilen. Dazu gehörte

Global Governance und die Entstehung globaler Institutionen für das 21. Jahrhundert“,

mit einem Vorschlag, der eine überarbeitete UN-Charta, ein Weltparlament und eine zweite, auf die Zivilgesellschaft ausgerichtete Kammer umfasste.

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Die Schließung des Future of Humanity Institute

Bostrom scheint jedoch für die herrschenden Eliten nicht mehr von Nutzen zu sein. Oder sind ihm die Ideen aus seinem transhumanistischen Irrenhaus vielleicht zu peinlich geworden?

Aufgrund zunehmender Spannungen mit der philosophischen Fakultät Oxfords stellte das Future of Humanity Institute seinen Betrieb am 16. April 2024 ein. Im Jahr 2020 stellte die Fakultät die Mittelbeschaffung und Einstellung neuer Mitarbeiter ein und entschied, dass die Verträge der verbleibenden FHI-Mitarbeiter Ende 2023 nicht verlängert werden.

Dem gingen einige Skandale innerhalb der Longtermism-Community voraus. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war eine Nachricht aus der Extropian-Mailingliste , die nach fast zwei Jahrzehnten wieder auftauchte. Darin hatte Bostrom argumemntiert, dass

„Schwarze dümmer als Weiße“

seien, basierend auf dem, was er gelesen hatte. Bostrom schrieb in seiner Entschuldigung, dass

„jemand in den Archiven des Extropians-Listservers gewühlt hat, um peinliches Material zu finden …“

Ironischerweise rächte sich die totale Überwachungsgesellschaft, die alles aufzeichnet und die er in seinen Artikeln und Büchern thematisiert hatte, an seinem Schöpfer. Die Revolution fraß wieder einmal ihre Kinder!

Die Person, die Bostroms Diskussionsgruppennachricht von 1996 fand, war ein ehemaliger Mitanhänger des Longterminismus, Émile Torres , der sich gegen die techno-utopischen Ideen gewandt hatte und sie als gefährlich brandmarkte.

Er wies auch darauf hin, dass Bostrom in seinem bahnbrechenden Artikel Existential Risks (erschienen 2002 im Journal of Evolution and Technology ) „dysgenischen Druck“ als existenzielle Bedrohung bezeichnet hatte. Dabei handelt es sich um die Idee, dass es mehr dumme Menschen als intelligente Menschen geben könnte, was zu einer allgemeinen Verblödung der Bevölkerung führen würde (wie im Film Idiocracy ).

Würde eine solche Selektion über einen längeren Zeitraum hinweg wirksam sein, könnten wir uns zu einer weniger intelligenten, aber fruchtbareren Spezies entwickeln: dem Homo philoprogenitus. Bostroms Ideen hatten laut Torres ihre Wurzeln im

„wissenschaftlichen Rassismus“.

Diese Ansichten hinderten Bostrom nicht daran, eine „besonders wichtige Rolle“ im ersten Global Catastrophic Risk Report der Global Challenges Foundation zu spielen (und zum Liebling der Tech-Milliardäre zu werden). Es ist vielmehr sehr wahrscheinlich, dass dies

mit den malthusianischen Idealen übereinstimmte, die die Global Challenges Foundation durchdringen, und ihrem Streben nach einer neuen Weltordnung.

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Der Bericht über globale Katastrophenrisiken

Der mit Unterstützung aus diesem Future of Humanity Institute der Oxford Martin School verfasste Bericht über globale Katastrophenrisiken baute auf Szombatfalvys Ideen und den Theorien über globale Katastrophenrisiken auf.

Niklas Boström spielte ersten Bericht über globale Katastrophenrisiken eine „besonders wichtige Rolle“, während

Johan Rockström „wichtige Beiträge hinsichtlich Struktur und Methodik lieferte“.

In einem 2021 veröffentlichten Video über den „The TED Talks channel“ auf Youtube mit seinen knapp 3 Millionen Abonnenten verbreitete der Schwede  2021 Angst und Schrecken. Von den knapp 3 Millionen Abonnenten haben sich jedoch nur 191.000 Personen das Video angesehen, das sind nicht einmal  10%,

Letztendlich geht es ihm darum, die Argumente zu liefern, mit deren Hilfe die UNO eine weltweite Machtergreifung durchführen sollte und weswegen Demokratie reduziert werden sollte:

Ich sehe keinen anderen Weg, als dass 200 Nationen einen Teil ihrer Entscheidungshoheit an eine globale institutionelle Verwaltung abgeben müssen. Wir müssen mit den Institutionen arbeiten, die wir haben, und es gibt nur eine globale Institution, die UNO.

In einer aktuellen Studie führt er unter der Überschrift

Das planetarische Gemeingut: Ein neues Paradigma zur Sicherung erdregulierender Systeme im Anthropozän

quasi inhaltsidentisch aus:

Wir schlagen einen neuen Rahmen vor – die planetarischen Gemeingüter –, der sich vom Rahmen der globalen Gemeingüter dadurch unterscheidet, dass er nicht nur global gemeinsam genutzte geografische Regionen, sondern auch kritische biophysikalische Systeme umfasst, die die Widerstandsfähigkeit und den Zustand und damit die Lebensqualität auf der Erde regulieren. Die neuen Gemeingüter des Planeten sollten durch eine Governance des Erdsystems umfassende Verantwortungsverpflichtungen formulieren und schaffen, die auf die Wiederherstellung und Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Gerechtigkeit des Planeten abzielen.

Die schwedische Global Challenges Foundation hat aber – wie gezeigt – einen großen Einfluss auf die UN-Agenda (mit finanzieller Unterstützung des High-Level Advisory Board on Effective Multilateralism und des Exekutivbüros des Generalsekretärs).