Militärisch bewaffnete „Bunte“ rufen an Konföderiertendenkmal dazu auf den „Weißen Herrenmenschen“ die Stirn zu bieten

Black live Matters-Protest in Stone Mountain in Georgia https://www.youtube.com/watch?v=9dEReI4xD9k&feature=emb_title

STONE MOUNTAIN (GA) – Eine Gruppe „Bunter“ in ca. Bataillonsstärke marschiert bewaffnet auf das Denkmal „Stone Mountain“ zu. Anführer rufen „Black Lives Matter“ oder „Black Power“ oder „Black Love“. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Anführer der Demonstranten dazu aufrief, um so genannte „white supremacists“, also aus deren Sicht die „Weiße Herrenmenschen“ herauszufordern, die sich an diesem Platz sonst versammelten.

Man kennt diese Szene aus den Nordirlandkriegen. Britische evangelische Unionisten marschieren durch die Wohnorte der katholischen Iren. Diese Märsche der britischen Unionisten waren immer als Provokation der britischen „Besatzungsmacht“ auf der irischen Insel geplant und haben auf die Iren auch immer so gewirkt.

Eine vergleichbare Szenerie ereignete sich auch in Stone Mountain im amerikanischen Georgia.

 

Das „Denkmal Stone Mountain“

Quelle: KyleAndMelissa22 / Public domain

Das Relief an der Nordseite des Felsens zeigt drei Persönlichkeiten der Konföderierten Staaten von Amerika: Präsident Jefferson Davis und die Generäle Thomas „Stonewall“ Jackson und Robert E. Lee. Es befindet sich etwa 130 Meter über dem Fuß des Felsens und hat etwa die Größe eines Fußballfelds. Es ist etwa sieben Meter tief in das Gestein abgesetzt. Die Figurengruppe misst etwa 30 mal 60 Meter und ist an der tiefsten Stelle etwa vier Meter tief eingeschnitten. Seit 1983 wird nachts eine Lasershow auf das Relief projiziert.

Quelle: Gray wolf / Public domain

1909 wurden in den USA Hundertjahrfeiern zum Gedenken an den Präsidenten Abraham Lincoln gehalten. Bei dieser Gelegenheit kam erstmals der Gedanke auf, dem Andenken der Konföderierten ein Denkmal zu errichten. Mrs. C. Helen Plane von den United Daughters of the Confederacy gab den ersten Anstoß. Sie sprach den Bildhauer Gutzon Borglum an, und dieser erstellte bis 1917 einige vorläufige Modelle; wegen des Ersten Weltkriegs war es schwer, Sponsoren zu finden. 1958 kaufte der Staat Georgia den Berg für über eine Million Dollar und stellte das Relief unter Denkmalschutz und ist Teil der Geschichte Georgias.

„Das Denkmal der Helden der konföderierten Staaten von Amerika, gemeißelt in das Angesicht von Stone Mountain, soll niemals verändert, entfernt, verdeckt oder versteckt werden und soll für alle Zeit konserviert und beschützt werden.“

So steht es im Gesetzbuch von Georgia § 50-3-1.

Das Stone-Mountain-Projekt wurde 1963 wieder erweckt und Walker Hancock wurde ausgewählt, die Bildhauerarbeit zu vollenden. Erst 1972 wurde das Relief schließlich von Roy Faulkner vollendet.

Teile der Bevölkerung wollen dieses Denkmal ungeachtet der Gesetzeslage hingegen heute entfernen und protestieren regelmäßig hiergegen. Eine besonders provokante Art diesen Anspruch zu erheben hat ein gewisser „Großmeister Jay“ am Unabhängigkeitstag inszeniert:

 

Das Bedürfnis nach einem Bildersturm und Provokationen

Die Gesetzeslage hindert jedoch die BLM-Bewegung nicht daran zu versuchen gegen dieses Südstaaten-Denkmal vorzugehen. Offenbar aus der BLM-Bewegung heraus hat ein so genannter „Großmeister Jay“, wie er sich selbst nennt, die bewaffnete NFAC „Not Fucking Around Coalition“ gegründet, was wohl so viel heißen soll, wie „Mit uns ist nicht zu spaßen“-Vereinigung.

Der Gründer behauptet, daß diese „Coalition“ als Reaktion auf von Drohungen durch Mitglieder des KKK und anderer „weißer Herrenmenschen“ gegen Schwarze gegründet worden sei.

Jay sprach mit Roland Martin über NFAC und den Marsch, der die Aufmerksamkeit vieler auf sich gezogen hat.

 

Um den Anspruch zu bekräftigen, das Denkmal zu zertören stattete sich der NFAC paramilitärisch aus und instrumentalisierte das Feindbild des „Weißen Herrenmenschen“.

Ihr Anführer „Großmeister Jay“ gibt ein klares Ziel aus: Er will einen eigenen Staat, den ihm die USA zu überlassen haben und in dem nur Schwarze leben. Außerdem betont er, daß seine Leute ehemalige Militärangehörige seien, die im Schießen gut trainiert seien.

Folgendes zweites Video zeigt den Anführer der Miliz, wie er über Lautsprecher eine Ansprache an seine Leute hält und Weiße zur Konfrontation herausfordert:

„Ich sehe keine weiße Miliz”, betonte er. „Wir sind hier. Wo zum Teufel seid ihr? Wir sind bei Euch zuhause. Los geht’s!”

Die Bilder des Marschs zeigen einheitlich schwarz gekleidete und bewaffnete „Demonstranten“. Praktisch alle waren paramilitärisch ausgestattet und verbargen zu einem großen Teil mit Kleidung und Schals ihre Identität.

 

Zahlreiche der „Demonstranten“ trugen Gewehre, darunter auch militärische Waffen. Einige trugen Munitionsgürtel über den Schultern.

 

Und sie setzen deren psychologische Wirkung gegen weiße Autofahrer ganz gezielt ein. Offensichtlich folgen mindestens einige der „Demonstranten“ dabei ihrem „Großmeister Jay“: „Ich bin Dein größter Alptraum“

 

Parkbereiber: „Bewaffnete in Bataillonsstärke sind friedliche Leute“!

Die Parkverwaltung kann in dem Aufmatsch „keine Miliz“ erkennen und angesichts der produzierten Bildern von einem „friedlichen Protest“

John Bankhead, ein Sprecher der Stone Mountain Memorial Association, betonte, daß sich die Demonstranten friedlich und regelkonform verhielten.

„Es ist ein öffentlicher Park, ein State Park. Wir haben diese Proteste von Zeit zu Zeit auf beiden Seiten des Themas. Wir respektieren das First Amendment-Recht der Menschen “, sagte Bankhead gegenüber dem NBC-Partner WXIA-TV.

Der Sprecher der Stone Mountain Memorial Association ergänzt

„Wir verstehen die Sensibilität des Problems hier im Park … also respektieren wir das und erlauben ihnen, hereinzukommen, solange es friedlich ist, wie es war.“

Stone Mountain, das nach einer wochenlangen Schließung des Coronavirus für das Ferienwochenende wiedereröffnet wurde, wurde seit dem Tod von George Floyd, einem unbewaffneten schwarzen Mann, durch die Polizei von Minneapolis erneut um seine Entfernung gebeten.

 

„Friedlicher Protest“ in Sone Mountain