STUTTGART – Diese Ergebnisse lassen aufhorchen: eine Studie über 190 Studien zu Zusammenhängen zwischen Funkstrahlung und Insektensterben zeigt, daß die Zunahme an Elektrosmog wohl mit der Abnahme an Insekten in Verbindung steht.
Insekten und Funkstrahlung
Das Thema Insekten und Funkstrahlung ist offenbar ein Jahrzehnte langer Dauerbrenner, dennoch wird es von den großen „Qualitätsmedien“ wenn überhaupt, nur mit spitzen Fingern angefasst. So wird der deutsche Lesemichel beispielsweise über eine aktuelle Metastudie zum schädlichen Einfluss von Funkstrahlung auf Insekten bestenfalls in Fachzeitschriften oder in einigen Regionalzeitungen informiert.
Bereits im Jahre 2000 hatte die ICNIRP als „Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung“, Untersuchungen an „Pflanzen, Tieren, Vögeln und anderen lebendenden Organismen“ als gefordert habe. Das in den Jahren 2002-2008 mit 17 Millionen Euro ausgestattete deutsche Mobilfunkforschungsprogramm hatte Insekten dennoch unberücksichtigt gelassen. 2017 hatte der NABU Klima- und Biotopveränderungen als Hauptverursacher für das Insektensterben dann ausgeschlossen gehabt und so den Kreis der in Frage kommenden Gründe eingeengt.
Wenn nun tatsächlich zutrifft, was die vorgelegte Metastudie nahe legt, dann könnte dies erhebliche Konsequenzen haben. So könnten die Landwirte mit noch mehr Recht die Frage aufwerfen, warum ihnen von Gesellschaft und Politik die Alleinschuld für das Insektensterben auferlegt wird und warum bisher ausschließlich sie dazu angehalten werden, ihre Zeit und ihre Arbeit zu investieren und die durch Blühstreifen bewirkte Verkleinerung ihrer Felder mit geringerem Ertrag auszukommen und warum die Mobilfunkkonzerne hierzu keinen Beitrag leisten?
Mobilfunk- und WLAN-Strahlung öffnen die Calciumkanäle der Zellen
Es ist seit längerer Zeit bekannt, daß Insekten selbst elektromagnetische Wesen sind. So sind die elektromagnetischen Eigenschaften von Bienen seit den 1970er Jahren bekannt. Im Jahr 2007 hatte der Biologe Ulrich Warnke über die Zerstörung der Natur durch ‚Elektrosmog‘ im Hinblick auf Bienen, Vögel und Menschen publiziert.
Insekten leben in natürlichen elektromagnetischen Feldern, und wenn diese durch die künstlichen Mobilfunkfelder überlagert werden, dann hat dies such Konsequenzen, so einige Studien zu diesem Thema. So belegen Studienergebnisse beispielswiese, daß im Umfeld von Funkstrahlungen
bei Bienen
- die Größe der Kolonien,
- die Leistung der Arbeiterbienen,
- der Polleneintrag,
- die Honigproduktion,
- die Orientierungsfähigkeit
leiden und ihre Immunabwehr unter Mobilfunkeinwirkung geschwächt wird.
Studien aus den Jahren 2012 und 2014 zeigen, daß bei Ameisen
- die Lern- und Gedächtnisleistung von Ameisen negativ beeinflusst wird;
- Futterstellen würden nicht mehr gefunden,
- die Brutentwicklung leide.
- Auch hier gebe es Orientierungsprobleme: die Ameisen finden ihren Bau nicht mehr und können bei Gefahr keine Helfer holen.
- Die Strahlung von Dect-Telefonen, Smartphones und WLAN verringern ihre Fähigkeit, sich linear fortzubewegen; stattdessen laufen sie im Kreis.
Bei Frucht- und Taufliegen
- nimmt unter Handystrahlung die Fruchtbarkeit ab,
- die Zahl der Verpuppungen geht bis zu 30% zurück,
- die DNA wird zerstört.
Diese Wirkungen von Funkstrahlung auf diese Insekten können aus einzelnen Studien herausgelesen werden
Metastudie über „Biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder auf Insekten“ durch Hochspannung, Mobilfunk und WLAN
190 derartiger Studien und anderer wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu diesem Thema wurden im Rahmen einer so genannten „Metastudie“ ausgewertet. aus. Auftraggeber war der Biologe und Umweltwissenschaftler Alain Thill im Auftrag
- der Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk,
- des NABU Baden-Württemberg und
- der Luxemburger Umweltorganisation AKUT.
Diese Metastudie kommt zu dem Ergebnis, dass neben Pestiziden und auch dem Verlust von Lebensräumen zusätzlich auch noch Mobilfunkstrahlung einen negativen Einfluss auf Insekten hat. Damit wäre ein weiterer Faktor gefunden, der für die Reduktion der Anzahl an Insekten in Betracht kommen dürfte.
Der Autor der Metastudie hat zu diesem Zweck 190 wissenschaftliche Publikationen ausgewählt. Alle untersuchten Studien sind wiederum peer-reviewed, was ein Minimum an Qualität sicherstellen sollte. Die Kriterien, mit denen diese Auswahl getroffen wurde, konnten jedoch noch nicht eingesehen werden was eine gewisse Schwäche an dieser Metastudie ist. Als Auswahlkriterium ist lediglich bekannt, daß sich die Studie mit dem Thema Insekten und elektromagnetische Felder beschäftigen muß. Von diesen 190 Studien wurden dann wohl 83 genauer analysiert. 72 von diesen 83 hätten negative Effekte von elektromagnetischer Strahlung (EMF) auf Insekten nachgewiesen.
Nach der Auswertung dieser Studie steht nun für die Auftraggeber der Studie fest, daß Mobilfunk- und WLAN-Strahlung bewirken, daß z.B. die Calciumkanäle der Zellen der Insekten geöffnet werden, sodaß Calciumionen vermehrt einfließen kann. Calcium ist wiederum ein wichtiger Botenstoff dieser Tiere. Er löst eine biochemische Kettenreaktion aus, die wiederum bei Insekten zu oxidativem Zellstress führt. Im Einzelnen werden diesen Vorgängen folgende Wirkungen zugeschrieben;
- die Tag-Nacht-Rhythmik wird gestört
- der Orientierungssinn wird eingeschränkt
- die Reproduktionsfähigkeit nimmt ab
- das Immunsystem wird fehlaktiviert.
Studien aus Griechenland zeigen auch, dass Mobilfunkstrahlung deutlich schädlicher ist als das 50-Hertz-Magnetfeld einer Hochspannungsleitung.
Doch diese Metastudie hat noch weitere Ergebnisse gebracht:
Wirkung von Mobilfunkstrahlung häufig unterschätzt
Eines der Ergebnisse ist, daß die Umweltverschmutzung durch Elektrosmog kaum zu gesellschaftlicher Ablehnung von Elektrosmog führt. Auch Umweltschützer schätzen offenbar die Annehmlichkeiten von kabellosen Verbindungen so sehr, daß sie auf breit angelegte Kampagnen verzichten.
Eine Folge dieser ideologischen Auswahl negative Umwelteinflüsse zu thematisieren dürfte dann sein, daß eine Berufsgruppe, wie z.B. Landwirte ungerechtfertigterweise die gesamten Lasten des Insektensterbens aufgelastet werden.
Forderung nach weniger Strahlenbelastung in der Umwelt
Die Auftraggeber fordern mehr gesellschaftliche Akzeptanz für die Zusammenhänge zwischen Insektensterben und Mobilfunk ein. Zu den Lebensräumen von Insekten gehören nicht nur die für die menschlichen Sinne wahrnehmbaren Einflüsse, sondern eben auch Einflüsse, die den menschlichen Sinnen entzogen sind, für die jedoch Insekten sehr wohl Sinne haben und sie deswegen wahrnehmen können.
Die Ergebnisse der Metastudie sind für Wissenschaftler wie den Biologen Dr. Ulrich Warnke keinesfalls überraschend und stehen im Widerspruch zur Haltung der Bundesregierung, die bisher Effekte elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf Flora und Fauna negiert oder verharmlost hat. Der Biologe Prof. Herbert Zucchi von der Hochschule Osnabrück, einer der führenden Experten auf dem Gebiet Insekten und elektromagnetische Felder, bewertet die Metastudie als sehr gründliche Arbeit, die Insektenforschern einen guten Überblick über den aktuellen Kenntnisstand bietet.
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„Ergebnisse der neuen Insektenstudie zeichnen sich schon lange ab.“
In einem Interview mit dem renommierten Insektenforscher Dr. Ulrich Warnke. zeigte sich dieser nicht verwundert über das Ergebnis dieser Studie. Warnke war Dozent an der Universität Saarbrücken und erforscht seit den 1970er Jahren den Einfluss von Radar und elektromagnetischen Feldern auf Bienen. Seine Artikel gehören heute zur Standardliteratur zu diesem Thema.
Warnke fordert zu erkennen, daß Insekten, wie z.B. Bienen andere Sinne haben, um sich in ihrer Umgebung zurecht zu finden, als Menschen. Wenn der Mensch also erst einmal nichts davon bemerkt, wenn er z.B. mit Hilfe von Funkstrahlung arbeitet, weil seine eigenen Sinne nicht in der Lage sind diese wahrzunehmen, so bedeutet dies nicht, daß nicht andere Lebewesen davon auch nichts wahrnehmen würden. das Gegenteil ist nämlich der Fall:
Warnke betont vor allem die Verweigerungshaltung des Bundes, diese wissenschaftlich belegten Einflüsse zur Kenntnis zu nehmen:
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass abseits von Pestiziden und dem Verlust von Lebensräumen auch die zunehmende Belastung der Umwelt mit elektromagnetischer Strahlung „vermutlich einen negativen Einfluss auf die Insektenwelt“ habe. Demnach wiesen sechzig von hundert aus der Gesamtmenge als seriös eingestuften Studien in Labor- und Feldversuchen negative Auswirkungen auf Bienen, Wespen und Fliegen nach. Diese reichten vom Verlust der Orientierungsfähigkeit durch die Magnetfelder bis hin zur Schädigung des Erbguts und der Larven.
Vertreter der Funk-Lobby
Die Vertreter der Funk-Lobby kontert die Studie mit der Wiederholung ihrer altbekannten Argumente: Nichts sei bewiesen, die Studie habe Schwächen und brächte nichts Neues. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand gebe es keine wissenschaftlich belastbaren Hinweise auf eine Gefährdung von Tieren und Pflanzen durch hochfrequente elektromagnetische sowie niederfrequente und statische elektrische und magnetische Felder unterhalb der Grenzwerte.
Die Position der AfD zu 5G
die Position der AfD zu 5G lautet, daß 5G ein Industriestandard ist, der dem Privatkunden keinen unmittelbaren Vorteil bringt. Technische Denkverbote kommen für die AfD auch nicht in Betracht. Daher sollen die Mobilfunkfirmen ihr 5G-Netz, das derzeit sowieso nur der Industrie nützt auf ihren Fabrikgeländen ausbauen, aber nicht in Siedlungsgebieten. Ein Ausbau in Wohngebieten kommt erst in Betracht, wenn sichergestellt ist, daß die von diesen Masten ausgehende Strahlung mindestens für den Menschen ungefährlich ist.