Jeffrey David Sachs, ein ehemaliger US-Democrat, der die Seiten gewechselt hat: Joe Biden hat den Ukraine-Krieg gewollt

Quelle: By Elekes Andor - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=132789332

WASHINGTON – Joe Biden wollte den Ukraine-Krieg und hat mit der EU zusammen dessen Beendigung bisher systematisch hintertrieben, was die Trump-Administration nun systematisch aufdecken wird, so die Überzeugung zweier einflußreicher Analysten.

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Immer mehr einflußreiche Kommentatoren der USA erkennen, daß die EU-Kommission unter Ursula vonder Leyen und zentrale EU-Staaten, wie z.B. Deutschland, sich freiwillig weiter an das kriegstreiberische Clinton-Biden-Netzwerk der US-Democrats ketten und deren Agenda verfolgen.

Offen im Trump-Lager stehen bisher nur Ungarn und die Slowakei, sowie zahlreiche Parteien, die von den Ablegern des kriegstreiberischen Clinton-Biden-Netzwerk in der EU als „rechts“ bezeichnet werden. Die „roten Linien“ hat vonder LEyen wie folgt definiert gehabt:

Das Kriterium für mich ist, dass die Abgeordneten, mit denen wir zusammenarbeiten wollen, denen wir ein Angebot machen,

  1. für Europa sind,
  2. für die Ukraine, also gegen Russland, und
  3. für den Rechtsstaat.

Gemeint ist damit natürlich das was die EU unter „Europa“ versteht und unter „Rechtsstaat“ versteht, also eine weitere Auflösung der Nationalstaaten um einen illegalen EU-Staat aufzubauen und ein „Rechtsstaat“, in dem man nicht mehr seine Meinung sagen darf, ohne Angst vor einer Hausdurchsuchung haben zu müssen. Seit Donald Trump an der Macht ist, gelten jedoch andere Grundsätze als diese, die vonder Leyen aufgezählt hat. Trump will

  1. Nationalstaaten fördern
  2.  den – aus Sicht der USA – von der Ukraine mitverursachten Krieg beenden und
  3. Meinungsfreiheit und damit Demokratie stärken, statt schwächen

Die EU und ihre Anhänger haben damit ein echtes Problem und müssen sich darauf einstellen, daß Trump all die Leichen aus dem Keller holt, die die Narrative der US-Democrats und der EU zusammenbrechen lassen.

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Wer ist Dr. Jeffrey Sachs?

Jeffrey David Sachs ist ein in den USA sehr bekannter Ökonom und Politikanalyst. Er lehrt als Professor an der Columbia University, wo er auch der ehemalige Direktor des Earth Institute war. Dort forschte er zu den Themen nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliche Entwicklung. Sachs ist außerdem Direktor des Center for Sustainable Development an der Columbia University und Präsident des UN Sustainable Development Solutions Network. Er ist ein Befürworter der so bezeichneten „Social Development Goals“ (SDG) des Generalsekretärs der Vereinten Nationen (UN) António Guterres. Mit  diesen sollen die „Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)“, das ist eine Reihe von 17 globalen Zielen, die bei einem UN-Gipfeltreffen im September 2015 verabschiedet wurden, erreicht werden. Von 2001 bis 2018 war Sachs außerdem Sonderberater des UN-Generalsekretärs und hatte die gleiche Position unter dessen vorherigen UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon inne.

Vor 2016 hatte er eine ähnliche Beraterposition im Zusammenhang mit den früheren Millenniums-Entwicklungszielen (MDGs) inne, das sind acht international abgesegnete Zielen zur Verringerung von extremer Armut, Hunger und Krankheit bis zum Jahr 2015. Im Zusammenhang mit den MDGs war er erstmals 2002 während der Amtszeit von Kofi Annan zum Sonderberater des UN-Generalsekretärs ernannt worden. Sachs ist auch Mitbegründer und Chefstratege der Millennium Promise Alliance, einer gemeinnützigen Organisation, die sich der Beendigung von extremer Armut und Hunger verschrieben hat. Von 2002 bis 2006 leitete er die Arbeit des Millennium-Projekts der Vereinten Nationen an den MDGs. 2010 wurde er Kommissar der Breitbandkommission für nachhaltige Entwicklung, deren erklärtes Ziel es ist, die Bedeutung des Breitband-Internets in der internationalen Politik zu stärken. Sachs hat mehrere Bücher geschrieben und mehrere Auszeichnungen erhalten.

Doch Sachs brauch wegen der Covid-Politik und der Ukraine-Politik mit seinen linken Freunde und wechselte die Seiten! Seither gilt er als Kronzeuge des konservativen Lagers und Sachs gibt bereitwillig Auskunft über Interna der Linken. Seine vom Mainstream abweichenden Ansichten zur Wirtschaft, zum Ursprung von COVID-19 und zur russischen Invasion in der Ukraine haben Aufmerksamkeit und einige Kritik hervorgerufen. Wir übernehmen in Folge die Beschreibungen dieser Abweichungen aus einem deutschen und englischen Wikipedia-Beitrag:

Bei Covid weicht Sachs von der Position der US-Regierung ab

Zu Beginn der COVID-19-Pandemie bezeichnete Sachs die Theorie des COVID-19-Laborlecks, das davon ausging, dass das SARS-CoV-2 -Virus aus einem chinesischen Labor freigesetzt wurde, als „rücksichtslos und gefährlich“ und sagte, dass rechte Politiker, die mit dem Finger auf das Wuhan Institute of Virology zeigen, „die Welt in Konflikte treiben könnten … Weder die Biologie noch die Chronologie stützen die Geschichte der Laborfreisetzung“. [ 41 ]

Im Frühjahr 2020 ernannte Richard Horton, Herausgeber von The Lancet, Sachs zum Vorsitzenden der COVID-19- Kommission, deren Ziele es waren, Empfehlungen für die öffentliche Gesundheitspolitik zu geben und die medizinische Praxis zu verbessern. [ 62 [ 63 [ 64 ] Sachs richtete mehrere Arbeitsgruppen ein, darunter eine zur Frage der Ursprünge des Virus. Sachs ernannte den britisch-amerikanischen Krankheitsökologen Peter Daszak, einen Kollegen von Sachs an der Columbia-Universität, zum Leiter dieser Arbeitsgruppe, zwei Wochen nachdem die Trump-Regierung vorzeitig eine Bundesförderung für ein von Daszak geleitetes Projekt namens EcoHealth Alliance beendet hatte, das mit dem Wuhan Institute of Virology zusammenarbeitete. [ 41 ] Später gelangte Sachs zu der Überzeugung, dass Daszak aufgrund seiner Verbindungen zum Wuhan-Labor und der Art der Forschung dieses Labors einen Interessenkonflikt hatte. Richard Ebright, chemischer Biologe an der Rutgers University, nannte die Kommission im National Review eine „durch und durch Potemkinsche Kommission“. Als Sachs sich immer mehr für die Theorie des Laborlecks interessierte, geriet er in Konflikt mit Daszak und seiner Task Force. Daszak verließ die Taskforce im Juni 2021 als Vorsitzender und Sachs löste die Gruppe im September desselben Jahres auf. [ 41 ]

Im Juli 2022 sagte Sachs, er sei „ziemlich überzeugt“, wenn auch „nicht sicher“, dass COVID-19 aus „US-Laborbiotechnologie“ stamme, was von der Europäischen Union als COVID-19-Desinformation Chinas angesehen wird. Während Sachs zu der Möglichkeit eines Viruslecks aus einem „von den USA unterstützten Laborforschungsprogramm“ neigt, erklärte er, dass „natürlich auch ein natürlicher Überlauf möglich ist. Beide Hypothesen sind zum jetzigen Zeitpunkt praktikabel.“ [ 65 ]

Im August 2022 trat Sachs im Podcast von Robert F. Kennedy Jr. auf, der sich für die Verbreitung von Falschinformationen zum COVID-19-Impfstoff einsetzt, und warf dort Beamten wie Anthony Fauci vor, über die Ursprünge von COVID „nicht ehrlich“ zu sein. [ 66 ]

Im September 2022 veröffentlichte die Lancet-Kommission einen umfassenden Bericht über die Pandemie, in dem es heißt, dass die Ursprünge des Virus weiterhin unbekannt seien. „Es gibt zwei führende Hypothesen: dass das Virus als zoonotischer Überlauf von Wildtieren oder Nutztieren auftrat, möglicherweise über einen Nassmarkt an einem noch unbestimmten Ort; oder dass das Virus bei einem forschungsbezogenen Vorfall, während der Feldsammlung von Viren oder durch einen Laborausbruch auftrat. Die Kommissare vertraten unterschiedliche Ansichten über die relativen Wahrscheinlichkeiten der beiden Erklärungen, und beide Möglichkeiten erfordern weitere wissenschaftliche Untersuchungen.“ [ 67 ] Der Virologe David Robertson sagte, die Vermutung einer Beteiligung eines US-Labors sei „wilde Spekulation“ und „es ist wirklich enttäuschend, einen potenziell so einflussreichen Bericht zu sehen, der zu weiterer Fehlinformation zu einem so wichtigen Thema beiträgt.“ Im selben Artikel sagte Angela Rasmussen von der Canadian Vaccine and Infectious Disease Organization, dass die Veröffentlichung des Berichts möglicherweise „einer der beschämendsten Momente für The Lancet gewesen sei, was seine Rolle als Verwalter und Führer bei der Kommunikation entscheidender Erkenntnisse über Wissenschaft und Medizin betrifft.“ [ 68 ]

Dieser Abschnitt stammte aus der englischen Version von Wikipedia

Bei der Ukraine-Politik weicht Sachs von der Position der US-Regierung ab

Im Juni 2022 unterzeichnete Sachs einen offenen Brief, in dem er zu einem Waffenstillstand aufrief und die anhaltende militärische Unterstützung der westlichen Länder für die Ukraine in Frage stellte. Er machte die USA für den russischen Überfall auf die Ukraine mitverantwortlich und äußerte, die NATO-Ausweitung auf die Ukraine, die Biden seit langem propagiert habe, sei ein gescheiterter Schachzug der USA. Die Neokonservativen, darunter auch Biden, hätten seit den späten 1990er Jahren geglaubt, dass die USA die NATO trotz Russlands lautstarker und langjähriger Opposition auf die Ukraine (und Georgien) ausweiten könnten. Dies habe Russland als existentielle Bedrohung seiner nationalen Sicherheit betrachtet und mehrfach deutlich zu verstehen gegeben. Biden, der immer dem militärisch-industriellen Komplex gedient habe, und sein Team, das an die eigene Propaganda glaube, hätten mehrere Möglichkeiten zur friedlichen Einigung und zur Beendigung des aussichtslosen und gefährlichen Konflikts „verachtet, ignoriert oder blockiert und dabei oft die große Lüge verbreitet, dass nicht die USA, sondern Russland Verhandlungen ablehnt“.[33] Im Februar 2023 bezeichnete er den Krieg als „absolut vermeidbar“. Er spiegele ein Vierteljahrhundert wachsender Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland wider. Als Schlüssel zu den Ereignissen führte Sachs die unipolare Weltsicht der strategischen Führer der Vereinigten Staaten nach 1991 an, die zur Bombardierung Serbiens durch die NATO, den Kriegen im Irak und in Afghanistan und dem versuchten Sturz Assads mit Hilfe der CIA (Operation Timber Sycamore) sowie anderen verdeckten Operationen führte. Im Wesentlichen wurde laut Sachs der Weg zum Krieg auf dem NATO-Gipfel in Bukarest 2008 mit der Entscheidung Bushs beschritten, die NATO-Osterweiterung voranzutreiben. Der Krieg mit Russland habe erst mit dem „Putsch“ von 2014 richtig begonnen, in den die USA seiner Ansicht nach ebenso aktiv verwickelt gewesen sei wie in die Konflikte innerhalb der Ukraine zuvor und in die Aufrüstung der Ukraine danach. Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland hätte mit einem Abkommen im Jahr 2021 noch verhindert werden können.[34]

Dieser Abschnitt stammte aus der englischen Version von Wikipedia

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Neue Enthüllungen des Jeffrey Sachs

Von Anbeginn an brachte Jefrey Sachs die Narrative der Kriegstreiber im Ukraine-Krieg zum Einsturz:

Joe Biden wollte den Ukraine-Krieg

In einem aktuellen Beitrag schildert Sachs seine Abkehr von den US-Democrats. Sein Austritt aus den US-Democrats erfolgte, als sich die US-Democrats zu einer Partei von Kriegstreibern wandelte, in der die Clintons und insbesondere Hilary Clinton die zentrale Kriegstreinberin ist (vgl. Min. 18:30). Präsident Joe Biden, den er selbst gewählt hatte, bezeichnete er als den größten Ausfall, den er sich vorstellen konnte, denn

„Biden wollte sich im Ukraine-Konflikt diplomatisch nicht betätigen“ (Min 3:30)

Mit anderen Worten: Sachs wirft Biden eine persönliche Verantwortung für den Ukraine-Krieg vor! Biden wollte diesen Krieg und hat diesen Krieg provoziert.

Seit dem NATO-Gipfel der USA im Bukarest ist Deutschland ein Vasall der USA

Nach der Überzeugung von Sachs unterwarf sich Deutschland im April 2008 den USA.

Auf dem Gipfel wollte der dama­lige amerikanische Präsident Bush eine schnelle Aufnahme der beiden früheren Sowjetrepubliken Ukraine und Georgien erreichen. Angela Merkel brauchte jedoch zunehmend Erdgas, um den vollzogenen Atom-Ausstieg und den angekündigten Kohle-Ausstieg zu kompensieren.

„Wir können nicht – wie manche fordern – aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen und dann so schnell wie möglich aus dem Erdgas aussteigen“, sagte sie. „Das wird nicht möglich sein.“ 

Deutschland und Frankreich verhinderten aus Rücksichtnahme auf ihren zukünftigen Gaslieferanten Russland eine Aufnahme der Ukraine in die NATO. Merkel ließ dann folgenden Satz in die Schluss-Erklärung einfügen:

„Die NATO begrüßt die euro-atlantischen Bestrebungen der Ukraine und Georgiens, die dem Bündnis beitreten wollen. Wir kamen heute überein, dass diese Länder NATO-Mitglieder werden“

Heraus kam also ein ty­pischer Gipfelkompromiss. Die beiden Länder erhielten eine Zusage, der Beitritt wurde aber nicht vollzogen (vgl. Min. 13:50).
Es war also Angela Merkels ideologisch getriebener Schritt, auf die Energieträger Kohle und Kernenergie in Deutschland zu verzichten, der Deutschland in die neue Abhängigkeit von Gas führte, mit der Folge, daß sich die beiden Großmächte USA und Russland um den neuen Großkunden Deutschland zu streiten begannen. Merkel hat damit Deutschland bei der Energie vom Ausland abhängig gemacht und Merkel hat damit die Frage der deutschen Energiesicherheit in die Rivalitäten zwischen Russland und den USA hineingezogen.

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Merkel hat die deutschen Energiesicherheit in die Rivalitäten zwischen Russland und den USA hineingezogen

In einem aktuellen Interview des Formats Redacted diskutieren Natali und Clayton Morris mit dem in Brüssel lebenden US-amerikanischen Wissenschaftler und Russland-Kenner Gilbert Doctorow über die US-Russland-Diplomatie. In diesem Gespräch wirft er den ehemaligen US-Regierungen vor, Russland systematisch provoziert zu haben.

Doctorow kritisiert die gescheiterte Russland-Politik der US-Regierungen von Obama bis Biden. Er fasst zusammen:

  • Die USA bewegen sich auf Diplomatie mit Russland zu, während Europa weiterhin an einem Konfrontationskurs festhält.
  • JD Vance hat die Spaltung zwischen den USA und Europa offengelegt.
  • Die NATO steht möglicherweise vor einer historischen Umstrukturierung.
  • Europa ist in einer existenziellen Krise – ohne die USA ist es militärisch machtlos.

Das Interview

Natali Morris:

Während die Medien über Diplomatie mit Russland in Panik geraten, sagt unser nächster Gast, der amerikanische Wissenschaftler Gilbert Doctorow, dass Respekt gegenüber Putin und diplomatische Beziehungen mit Russland einen wahren amerikanischen Patrioten auszeichnen. Denn das bedeute, dass man die Macht des Friedens und der Diplomatie anerkenne – anstatt ständiger Provokationen.

Er hat seit Jahren davor gewarnt, dass die Neokonservativen unter der Führung von John McCain versuchen, einen Krieg mit Russland anzuzetteln. Er warnte bereits während der Obama-Regierung vor Provokationen gegen Russland, insbesondere im Zusammenhang mit der Art und Weise, wie die Olympischen Spiele damals medial behandelt wurden.

Nun sagt er, dass die Trump-Regierung das Richtige tut, jedoch diese Situation möglicherweise nutzt, um einen Keil zwischen Russland und China zu treiben. Das Thema ist also noch nicht abgeschlossen.

Gilbert Doctorow,

vielen Dank, dass Sie wieder bei Redacted sind.

Diplomatie mit Russland – Ein notwendiger Schritt?

Gilbert Doctorow:

Sehr gerne.

Clayton Morris:

Sie leben in Europa, es ist also bereits spät für Sie. Wir wissen das zu schätzen. Denken Sie, dass Diplomatie mit Russland der Weg gewesen wäre, den wir von Anfang an hätten einschlagen sollen? Und warum warnen Sie schon seit über einem Jahrzehnt davor?

Gilbert Doctorow:

Nun, zurückblickend auf das Jahr 2015, als ich mein erstes Buch Hat Russland eine Zukunft? schrieb – damit meinte ich, ob Russland eine Zukunft als Großmacht hat. Einige Jahre später folgte Hat Amerika eine Zukunft?.

Der Grund für diese Titel ist, dass die USA seit etwa 2010–2012 entschlossen waren, Russland als Großmacht zu eliminieren und als globalen Konkurrenten auszuschalten. Die USA haben ihr Schicksal an genau diese Politik geknüpft. Das bedeutet, dass der Erfolg oder Misserfolg der Angriffe auf Russland direkte Auswirkungen auf Amerikas Stellung als Großmacht hat.

Wir sehen heute, dass all diese Versuche der aufeinanderfolgenden US-Regierungen – von Obama über Biden – Russland zu schwächen, am Ende die USA selbst geschädigt haben.

Erst Donald Trump hatte den Mut, sich dieser Realität zu stellen und die Beziehungen zu Russland zu normalisieren, um daraus geopolitische Vorteile zu ziehen. Und diese Vorteile werden sich in einer realpolitischen Tradition manifestieren, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und den Jalta-Konferenzen zwischen Roosevelt, Churchill und Stalin zurückreicht.

Die drei Prioritäten in den neuen Verhandlungen

Gilbert Doctorow:

Während der Gespräche in Riad wurden drei zentrale Punkte diskutiert, um die Beziehungen zwischen den USA und Russland wiederherzustellen:

  1. Wiederherstellung diplomatischer Kanäle
    • Ohne funktionierende Diplomatie kann keine sinnvolle Arbeit an der Ukraine-Krise oder anderen Themen beginnen.
    • Die Biden-Regierung hat fast alle diplomatischen Verbindungen gekappt – es gibt nicht einmal Botschafter in Moskau oder Washington.
    • Die russische Botschaft in Washington kann ihre Rechnungen nicht bezahlen, weil ihre Bankkonten eingefroren wurden.
    • Dies wird eine der ersten Maßnahmen sein, die in den kommenden ein bis zwei Wochen gelöst werden.
  2. Identifikation gemeinsamer Interessen
    • Es gibt zahlreiche Themen, in denen eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland möglich ist.
    • Dazu gehört auch eine Lösung für den Ukraine-Krieg.
  3. Geopolitische Strategie
    • Die USA versuchen weiterhin, Russland von China, Iran und Nordkorea zu trennen.
    • Doch diese geopolitische Agenda steht nicht im Widerspruch zu den ersten beiden Punkten – Fortschritte in der Diplomatie können unabhängig davon erfolgen.

Natali Morris:

Auf der europäischen Seite gibt es viele Unruhen. In den vergangenen 24 Stunden beschweren sich europäische Politiker, dass sie nicht in die Verhandlungen einbezogen werden. Ursula von der Leyen fordert weitere Sanktionen gegen Russland, während die USA erwägen, einige Sanktionen zu lockern. Was halten Sie davon?

Gilbert Doctorow:

Die jüngsten Ereignisse waren ein Schock für Europa.

  • Erst das 90-minütige Telefongespräch zwischen Trump und Putin, über dessen Inhalt kaum etwas bekannt wurde.
  • Dann die Rede von JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz, in der er deutlich machte, dass die Ukraine weder ihre Vorkriegsgrenzen wiederherstellen noch NATO-Mitglied werden wird.

Diese Aussagen haben die europäischen Führer erschüttert.

JD Vance hat Europa als „undemokratisch“ bezeichnet und argumentiert, dass die EU durch autoritäre Zensur und Ausschluss von politischen Gegnern ihre eigene Sicherheit gefährdet.

Steht die NATO vor dem Zerfall?

Clayton Morris:

Es gibt Gerüchte – auch aus der Bild-Zeitung und der Financial Times –, dass die USA sich komplett aus der NATO zurückziehen könnten. Was denken Sie darüber?

Gilbert Doctorow:

Schauen wir uns genau an, was Trump gesagt hat:

  • „Wir werden nicht alle Truppen aus Europa abziehen.“
  • Das bedeutet, dass ein Teil der US-Truppen aus Europa abgezogen wird – möglicherweise mehr als nur die bisher geplanten 20.000 Soldaten.

Europa ist ohne die USA militärisch hilflos.

  • Ohne die amerikanischen Geheimdienste, Satellitenüberwachung und Logistik kann Europa keinen Krieg gegen Russland führen.
  • Wenn die USA ihre militärische Präsenz reduzieren, muss Europa eine neue Strategie finden – und zwar schnell.

Ich glaube nicht, dass die aktuellen EU-Führungskräfte – Ursula von der Leyen oder Kaja Kallas – sich lange im Amt halten können. Macron kann opportunistisch manövrieren, aber andere europäische Spitzenpolitiker könnten bald abgesetzt werden.

Gilbert Doctorow:

Vielen Dank für die Einladung. Ich wünsche euch eine gute Nacht.

Natali Morris:

Vielen Dank, Gilbert. Sie befinden sich wirklich mitten in einem „Nest von Vipern“ in Brüssel. Schlafen Sie gut!

Gilbert Doctorow:

Danke, euch auch!

Das vollständige Interview ist auf Redacted verfügbar.

 

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