Griechische Polizei und griechischer Geheimdienst ermitteln gegen berliner NGOs in Lesbos wegen Bildung einer „kriminellen Vereinigung“

Quelle: Von Ruben Neugebauer / Sea-Watch.org - Sea Watch, by mail, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=80185275

LESBOS / BERLIN – Die griechische Polizei ermittelt mit Hilfe des griechischen Geheimdienstes und mit Hilfe griechischer Anti-Terror-Einheiten  gegen 33 Mitarbeiter von deutschen NGOs. Ihnen wird die „Bildung einer Kriminellen Vereinigung“ und „Schlepperei“ etc. vorgeworfen. Im Fokus der Ermittlungen stehen unter anderem die NGOs Watch the Med /AlarmPhoneMare LiberumSea Watch und die Forschungsgesellschaft Flucht & Migration e.V. die allesamt ihren Sitz im so genannten „Kulturzentrum“ „Mehringhof“ in Berlin-Kreuzberg haben.

 

Der Mehring-Hof in Berlin Zentrale eines Netzwerks der „Seenotretter“?

Der MehringHof in der Gneisenaustraße 2A, 10961 Berlin wurde Ende der 70er Jahre durch Progressive Hausbesetzer für 2 Millionen D-Mark gekauft und hat sich seither zu einem linken Biotop entwickelt. Alle wichtigen Entscheidungen des MehringHofs werden daher von den Gesellschaftern und in den Mieterversammlungen diskutiert und entschieden.

Auch soziale Projekte, Initiativen und Vereine haben hier ihren festen Platz: Etwa das Medibüro Berlin, das Menschen ohne Aufenthaltsstatus und ohne Krankenversicherung anonyme und kostenlose medizinische Behandlung vermittelt, die ambulanten Dienste, die persönliche Assistenz für chronisch kranke und behinderte Menschen organisieren, der AOB – Arbeitskreis Orientierungs- und Bildungshilfe e.V., bei dem Jugendliche und Erwachsene Lesen und Schreiben lernen können, dem Kälteschutz für Obdachlose oder Tauwetter e.V. als Anlaufstelle, für Männer*, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren.

Auf der SfE – Schule für Erwachsenenbildung kann Mensch sich auf die Prüfungen für das Abitur und die Mittlere Reife vorbereiten und beim Tu’ng Dojo e.V. Karate und Ju Jutsu trainieren. In dem großen Archiv des FDCL ist fast alles über Lateinamerika zu finden und die Lateinamerika Nachrichten informieren seit 1973 über Lateinamerika.

Über diese und viele andere Projekte könnt ihr euch auf der Website informieren. Durch seine (Frei-)Räume hat der MehringHof dazu beigetragen, dass über die Jahre über 100 selbstorganisierte Arbeitsplätze entstanden sind.

In diesem MehringHof befindet sich an einem Ort alles, was ein Antifantenherz beglückt. Geld, Netzwerke, Reichweite, Rechtsbeistand und Kampfausbildung. Alles unter einem Dach:

Und es befinden sich dort auch die Organisationen, denen die der griechische Geheimdienst und die griechische Terror-Abwehr vorwirft, „eine kriminelle Vereinigung“ gebildet zu haben und aktiv Schlepperei betrieben zu haben:
  1. Mare Liberum e.V., Gneisenaustraße 2a 10961 Berlin; Vereinsregister Charlottenburg – Register-Nr. VR36610 B; Fabienne Brozio; Hanno Bruchmann; Gregor Gilka
  2. Forschungsgesellschaft Flucht und Migration e.V. (FFM); Helmut Dietrich, Mehringhof, Gneisenaustr. 2a 10961 Berlin, ebenfalls verantwortlich für „Alarmphone“ Helmut Dietrich mitr seinem Projekt „Watch the Med Helmut DietrichWatch The Med / Forschungsgesellschaft Flucht und Migration e.V.„, in anderen Quellen
  3. Sea Watch, tritt im MehringHof auf auch hier, Vereinsregister Charlottenburg – Register-Nr. VR 34179 B versteckt sich hinter Anwälten: c/o dka-Anwälte Immanuelkirchstraße 3-4 10405 Berlin; Johannes Bayer (Vorsitzender des Vereins); Joshua Krüger (Stv. Vorsitzender des Vereins); Klaus Stramm (Schatzmeister)
  4. Josoor International Solidarity“ in Österreich

Nicht unerwähnt sollte man lassen, daß es der Sea-Watch eV war, der zwei Tage bevor Moria brannte, 13.000 Stühle in der Bannmeile des Bundestags aufstellen durfte, wozu man wiederum eine Genehmigung des Bundesinnenministeriums benötigt.

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Der Mehring-Hof in Berlin Zentrale eines Netzwerks dem u.a. von der griechischen Anti-Terror-Bekämpfung „Bildung einer Kriminellen Vereinigung“ vorgeworfen wird?

Seit 23. Mai laufende Ermittlungen der griechischen Anti-Terror-Behörde und anderer Einheiten haben ergeben, daß vier, vorwiegend von Deutschen betriebene NGOs in Griechenland und Lesbos eine „terroristische Vereinigung“ gebildet haben könnten und sich unter anderem der Schlepperei schuldig gemacht haben könnten. Sie hätten nicht nur passiv in Seenot befindliche Personen „gerettet“, sondern aktiv an Schleusungen teilgenommen, so der Vorwurf der Behörden.

Die Ermittlungen der griechischen Behörden begannen hierzu am 23. Mai 2020 und endeten vorerst am 23. September. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden bereits mehrere Zeugen befragt und eine Durchsuchung auf dem NGO-Boot „Mare Liberum“ durchgeführt. Auch dürften die Beschuldigten durch eine „Wanze“ von der Einheit ELAS abgehört worden sein, wie eine griechische Zeitung meldet.

Gemäß Presseinformationen aus Griechenland werden „in einer europäischen Hauptstadt“ die „Online-Bewerbungen“ / „Online-Anfragen“ für so bezeichnete „Flüchtlinge“

Es liegt offen auf der Hand, daß es sich bei dieser „Hauptstadt“ um Berlin handeln dürfte.

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Das NGO-Schiff „Mare Liberum“

Nach einer langjährigen Privatnutzung und einem zwischenzeitlichen Verkauf erwarb der „Aktivist“ Harald Höppner den 2017 auf Kiel gelegten ehemaligen Fischkutter vom Unternehmen Multiships für den Einsatz des privat finanzierten Projekts Sea-Watch. Nach einem Umbau und Ausrüstung für die medizinische Erstversorgung, einer Satellitenanlage, Schwimmwesten und Rettungsinseln begann das Schiff seine erste Reise ins Mittelmeer, wo der bei der so bezeichneten „Seenotrettung“ von so bezeichneten  „Bootsflüchtlingen“ eingesetzt wird. 2018 wurde das Boot dann an den Verein Mare Liberum verkauft, der im Mittelmeer wiederum ein so bezeichnetes „Monitoring-Programm“ gestartet hat. Neuer Name wurde Mare Liberum.

Das Nachrichtenportal Lesvos Post berichtet hierzu, daß nicht die Besatzung des durchsuchten Schiffs „Mare Liberum“ sondern die deutsche Sea-Watch e. V. in Berlin die deutsche Botschaft in  Griechenland kontaktiert haben soll. Die Folge war, daß die festgenommenen NGO-Mitglieder der Mare-Liberum nach acht Stunden Haft wieder freigelassen wurden, berichtete die Lesvos Post am 7. September. Es ist der selbe 7. September, an welchem der selbe Seawatch e.V. 13.000 Stühle vor dem Reichstag aufgestellt hatte. 2 Tage später, am 9.9. brannte dann der erste Teil des Lagers in Moria durch Brandstiftung ab. Derzeit wird den Mitgliedern der vier NGOs vorgeworfen an mindestens 32 Fällen der illegalen Einreise von Ausländern nach Griechenland über die Seegrenzen aktiv unterstützt zu haben:

 

Die Durchsuchung auf der „Mare Liberum“ vom 5. September

Besonders ergiebig war für die griechischen Behörden offenbar die Razzia am 5. September auf dem NGO-Boot „Mare Liberum“, das noch heute der idyllischen Bucht von Skala Loutron auf Lesbos liegt. So schreibt die Crew der „Mare Liberum“ auf Facebook.

Heute Morgen haben die Hellenic Coast Guard und die Polizei unser Schiff ′′ Mare Liberum ′′ durchsucht, alle elektronischen Geräte beschlagnahmt und vier Besatzungsmitglieder fast 8 Stunden lang zum Bahnhof gebracht. Es gibt eine Welle der Unterdrückung gegen Flüchtlinge und NGOs, die sie in Griechenland unterstützen, seit die rechtsextreme Partei Nea Dimokratia an der Macht ist…. für Flüchtlinge und gegen Repression. Solidarität wird siegen!

Was die NGO-Leute nicht schreiben: Bei dieser Durchsuchung wurde laut Akte der Behörden, aus denen griechische Zeitungen zitieren, ein Protokollbuch, Karten und Notizen sowie weitere Gegenstände beschlagnahmt, die derzeit noch durch die Forensik geprüft werden.

Das Protokollbuch habe auch Angaben zum Ablege-Ort der illegalen Boote an der türkischen Küste, zur Reisezeit, zum Alter, zum Geschlecht und zum Herkunftsland der Passagiere auf dem Boot enthalten.

Die Behörden zeigten sich durchaus beeindruckt vom Ausmaß der Kommunikation der Besatzungsmitglieder mit anderen NGO-Mitgliedern zum Informationsaustausch in Bezug auf Personen, die aus der Türkei nach Griechenland geschleppt wurden oder zukünftig hätten geschleppt werden sollen.

 

Bei Durchsuchung der „Mare Liberum“ beschlagnahmte Unterlagen führen zu weiteren Ermittlungen

Am 22. September wurden diese Untersuchungen von der Zeitung „To Vima tis Kyriakis“ enthüllt und hiernach durch die Behörden bestätigt. Der Veröffentlichung von „Vima tis Kyriakis“ ist unter anderem auch zu entnehmen, was die Behörden diesem Protokollbuch bisher entnehmen konnten.

Eine andere Zeitung, der die Akten der Behörden offenbar ebenfalls vorliegen, ergänzt:

Diese weiteren Untersuchung wurden laut griechischer Medien  in Zusammenarbeit mit folgenden Behörden geführt

  • Nationalen Geheimdienst (E.Y.P.) und mit Unterstützung des
  • Anti-Terror-Dienstes (D.A.E.E.B) sowie der
  • Direktionen für Verwaltung und Analyse von Informationen (DI.D.A.P.),
  • Attica Foreigners and Criminological Investigations (D.E.E.) und die
  • Abteilung für Informationssammlung und -verwaltung der Generalversammlung
  • Abteilung für Migrationsmanagement von Lesbos,
  • die 9. Regionalverwaltung der Küstenwache und die
  • Zentrale Hafenbehörde von Mytilene.

Der Einsatz des nationalen Geheimdienstes und des Anti-Terror-Dienstes legen nahe, daß hierbei auch geheimdienstliche Mittel eingesetzt wurden. Auf Basis ihrer Erkenntnisse wurden die Ermittlungen auf weitere Personen der NGOs und auf weitere Vorwürfe ausgeweitet:

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Ausweitung der Ermittlungen gegen die Vorstände von vier deutschen NGOs und weiterer Personen

Griechischen Presseinformationen zufolge wird nun insgesamt 35 Ausländer und 33 Mitglieder von vier Nichtregierungsorganisationen (NRO) vorgeworfen als „kriminelle Vereinigung“ Schlepperdienste angeboten zu haben. Bei den NGOs handelt es sich um

  1. Mare Liberum,
  2. Sea Watch,
  3. FFM e.V und
  4. Watch the Med, in anderen Quellen als „Josoor International Solidarity“ bezeichnet

Unter den 33 Personen, gegen die nun ermittelt wird, sind sieben Vorstandsmitglieder von diesen vier NGOs, sowie 24 gelegentliche Vorstandsmitglieder seit letzten Juni, bis heute.

Von den beschuldigten NGO-Mitglieder stammen gemäß der Zeitung Sto Nisi aus

  • 19 aus Deutschland,
  • 2 aus der Schweiz,
  • einer aus Frankreich,
  • einer aus Bulgarien,
  • einer aus Spanien,
  • Österreich
  • Norwegen

Außerdem wurden Presseberichten zufolge zwei illegale Einwanderer aus

  • Afghanistan (andere Pressemitteilungen nennen hier Pakistan) und dem
  • Iran

identifiziert die von Lesbos aus als Verbindungsleute in Tätigkeiten in der Türkei eingebunden gewesen sein sollen und dort direkt mit den Menschenhändlern zusammenarbeitetet haben sollen und diese sogar mit vertraulichen Informationen über die Bewegungen der griechischen Küstenwache versorgt haben sollen.

Dem ELAS-Dokument zufolge wurde ein erstes Verfahren gegen sieben Ausländer eingereicht, die derzeit in den Vorständen dieser NGOs tätig sind (zwei von ihnen haben den selben Hauptsitz in Berlin).

Ein zweites Verfahren wurde gegen 19 deutsche Staatsangehörige, zwei Schweizer, einen französischen, einen bulgarischen und einen spanischen Staatsangehörigen eröffnet, die von Juni bis heute als Besatzungen auf den Schiffen waren und an deren Operationen teilnahmen.

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Ausweitung der Ermittlungen auf Bildung einer „Kriminellen Vereinigung“

Nach monatelangen Ermittlungen, die durch die „Unterabteilung für Sicherheit in Mytilene“ koordiniert wurden, wurde ein Personenkreis identifiziert, der systematisch die illegale Einreise von Ausländern in das griechische Hoheitsgebiet über die Insel Lesbos ermöglicht / erleichtert haben soll, so die Vorwürfe.

Diesen Beschuldigten wird auf Basis der Auswertung dieser Unterlagen nun vorgeworfen, unter dem Deckmantel humanitärer Maßnahmen tatsächlich Informationen und vertrauliche Informationen zum Vorteil von Flüchtlingsströme aus der Türkei über geschlossene Chat-Gruppen und Internetanwendungen bereitgestellt zu haben.

Vier NGOs aus der EU seien Teil eines „riesigen Netzwerks“, und

  • am Handel und
  • an der Erleichterung der Verbringung illegaler Einwanderer aus der Türkei nach Griechenland und speziell nach Lesbos

beteiligt gewesen zu sein. Die Vorwürfe wiegen im Einzelnen schwer:

Die Angehörigen der NGOs sollen:

  • die Sammelorte an der türkischen Küste und den Zeitpunkt des Beginns bestimmter Flüchtlingsströme festgelegt haben, die sich dann in Richtung Lesbos ergossen;
  • die Koordinaten (Längen- und Breitengrad) bestimmter Flüchtlingsströme und ihre Richtung zu einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort offenbart haben;
  • die Anzahl der Ausländer und Drittstaatsangehörigen an Bord von Booten in sowie die während der Bootsfahrt herrschende Situation;
  • deren endgültiges Ziel festgelegt haben;
  • Details zur Unterkunft bei K.Y.T. in Moria von Lesbos

enthalten haben.

Darüber hinaus erschwerten sie – so die Vorwürfe – durch den umfassenden Einsatz einer bestimmten Anwendung von Telefonverbindungen die operative Arbeit der Schiffe der griechischen Küstenwache in der Zeit, in der sich Migrationsströme entwickelten.

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Kriminelle Machenschaften der „Seenotretter“?

Aus den bisherigen Ermittlungen geht Presseberichten zufolge hervor, daß den NGOs vorgeworfen wird, daß sie nach der beschriebenen Methodik in mindestens 32 Fällen es einer großen Anzahl von Drittstaatsangehörigen erleichtert hätten auf die Insel Lesbos gelangt zu sein, oder dies versucht hätten. Es gab mindestens 32 Schlepperfahrten, die so in die Wege geleitet und von den NGOs begleitet wurden. Laut der Zeitung To Ethnos sollen allerdings 27 der konspirativ geplanten Überfahrten misslungen sein, nur fünf Überfahrten seien gelungen.

Hierzu gehören die  einzelnen Vorhaltungen:

Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten steht die Anwendung „AlarmPhone“. Diese richtet sich – so die offizielle Lesart – an Flüchtlinge und Migranten, die beim Überqueren des Seegebiets von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln der östlichen Ägäis einer Gefahr ausgesetzt sind.

Zu diesem Zweck hätten sich die die NGOs der Website „Watch the Med“ und des Rufdienstes „Alarm phone“ bedient. Die „Migrations-App“ von AlarmPhone dient den deutschen NGOs dazu, nicht direkt mit den illegalen Schleppern auf der anderen Seite kommunizieren müssen. Sie sie wird vielmehr zur Kommunikation und Tarnungszwecken zwischengeschaltet. Ziel sei es so auch Druck auf die griechische Küstenwache auszuüben und deren Arbeit zu behindern.

Die Website „Alarm phone“ stellt eine angebliche „Notrufnummer“ bereit. Gemäß griechischer Medienberichte ist dies ist eine „eigenwillige Notrufnummer -0033486„. Außerdem erklärt sie den Migranten oder Schleppern das Verfahren: Zuerst müssen die Bootsinsassen die Küstenwache über die eigene Notsituation informieren, danach sollen sie das „Alarm phone“ anrufen, um so „von Seenot Betroffenen eine zweite Möglichkeit“ zu geben, „ihren Hilferuf an die Küstenwachen zu tragen“, wie deren Webseite schreibt.

In Echtzeit wird ein Fall dokumentiert und ggf. weitere Unterstützung mobilisiert. Auf diese Weise wird – soweit wie möglich – auf die jeweiligen Verantwortlichen Druck ausgeübt Menschenrechtsverletzungen wie Pushbacks zu verhindern.“

Die Telefonnummer von AlarmPhone werde

„größtenteils im direkten Kontakt mit Geflüchteten Communitys in den wichtigen Transitländern Nordafrikas und in der Türkei verteilt“,

so die Webseite. Man kann annehmen, daß dies die Aufgabe des Afghanen/Pakistaners bzw. Iraners gewesen sein könnte, gegen die ebenfalls ermittelt wird. Wie dies dann praktisch umgesetzt wurde, kann man der griechischen Presse entnehmen:

Das Boot mit den Einwanderern hatte Mühe, über Wasser zu bleiben. Seit einiger Zeit hatten sie die türkischen Küsten hinter sich gelassen und waren nach Lesbos gesegelt.

„Sie werden dort auf dich warten“, hatte der Schlepper ihnen gesagt. Hamza aus Syrien hielt ein Handy fest und wartete auf den richtigen Moment, um die gespeicherte Nummer anzurufen, die sie ihm gegeben hatten. Als er es bekam, antwortete eine männliche Stimme. „Noch nicht, du bist noch in der Türkei, du musst noch ein bisschen weiter“, sagte sie zu ihm und legte auf.

Zwanzig Minuten später schickte der junge Mann eine Nachricht. „Wo sind wir jetzt? Sind wir in Griechenland angekommen? “ fragte. Ein paar Sekunden der Stille folgten, und die Antwort aus einem Raum irgendwo in Mitteleuropa lautete: „Ja, ihr seid in griechischen Gewässern.“

Auf diesem Video wird ein vergleichbarer Anruf mit Hilfe des „AlarmPhone“ dokumentiert:

In dem griechischen Pressebericht (der mit obigem Video nichts zu tun hat) heißt es weiter:

Das Telefon klingelte und der junge Hamza rief „112“ an, die europäische Notrufnummer, um ihn zu finden, und die griechische Küstenwache eilte ihnen zu Hilfe. Das Boot würde nicht lange dauern.

Die NGO-Mitarbeiter veranlassen dann z.B. über Medien oder Politiker, daß die Anrufer von der Küstenwache aufgefischt werden. Hiermit würden die Behörden und die Küstenwache unter Druck gesetzt, so die Griechen.

Medienangaben zufolge werden die  dann laufenden Operatopionen der Küstenwache dann durch die NGOs medial aufbereitet und in den sozialen Medien verbreitet, wie z.B. in regelmäßigen Abständen die genaue Position der Boote der illegalen Einwanderer unter Angabe der genauen Anzahl der Passagiere und Fotos von ihnen wenn sie auf Lesbos ankommen und auch Fotos der Schiffe der griechischen Küstenwache.

Unter den 33 Verhafteten sind laut Sto Nisi, einer lokalen Zeitung in Lesbos, sieben Vorstandsmitglieder der vier deutschen NGOs sowie 24 Mitarbeiter, davon 19 Deutsche, zwei Schweizer, ein Franzose, ein Bulgare, ein Spanier, ein illegaler Iraner und ein illegaler Afghane. Sie waren vor allem auf der Insel Lesbos aktiv und hätten seit Juni „ein Netzwerk gebildet, um illegale Migration zu fördern“, so die griechische Zeitung Vima Press.

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Wer finanziert diese Aktivitäten?

Ein Blog hat die  Spur des Geldes verfolgt und ist hierbei interessanten Zusammenhängen auf die Spur gekommen.

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Wer unterstützt diese Aktivitäten?

AlarmPhone hat noch eine Liste von Unterstützern aus der Gründerzeit online sichtbar. Hierbei handelt es sich um;

Madjiguene Cisse, former Sans-Papier-Movement in Paris, Dakar | Étienne Balibar, Philosopher, Paris | Elfriede Jelinek, Author & Nobel Literature Prize Winner, Vienna | Fr. Mussie Zerai, Habeshia Agency, Rome | Mohanad Jammo, Physician & Survivor of 11.10.13 Shipwreck, Aleppo/Bad Bergzabern | Fabrizio Gatti, Journalist, Rome | Jean Ziegler, former U.N., Special Rapporteur on the Right to Food, Geneva  |  Emmanuel Mbolela, author of ‚Mein Weg vom Kongo nach Europa‘, Amsterdam  |  Boats4People  |  Imed Soltani, La Terre pour Tous, Tunis | José Palazon, Pro.De.In, Melilla | Mikel Araguas, Andalucia Acoge | Conseil des Migrants Subsahariens au Maroc | Petja Dimitrova, Artist, Academy of Fine Arts Vienna | Antonio Negri, Philosopher, Paris | Nina Kusturica, Filmmaker, Vienna | Ilija Trojanow, Writer, Translator, Publisher, Vienna | Network of Social Support to Refugees and Migrants, Athens | Gabriele del Grande, Journalist, Milano | Jesuit Refugee Service Schweiz | Stiftung:do, Hamburg | Ousmane Diarra, AME (Association Malienne des Expulsés), Bamako |  Stefan Schmidt, Captain of Cap Anamur 2004, Refugee-Commissioner of Schleswig-Holstein, Lübeck | FTDES (Forum Tunisien pour les Droits Économiques et Sociaux), Tunis | ODS, Sevilla | Karl Kopp, Director of European Affairs PRO ASYL and ECRE, Frankfurt | Amadou Mbow, AMDH (Association Mauritanienne des Droits de l’Homme), Nouakchott | Fulvio Vassallo Paleologo, L‘Altro Diritto, Sicilia |  Elias Bierdel, 2002-2004 Leiter der Cap Anamur, Austria | Martin Glasenapp, Medico International, Frankfurt | Patrice Boukar Zinahad, A.R.A.CE.M (Association des Refoulés d’Afrique Centrale au Mali), Bamako | KEERFA – Movement Against Racism & Fascist Threat, Athens | ATMF, France | ARCI, Italy | Ferenc Kőszeg, Honorary Chairman of the Hungarian Helsinki-Committee, Budapest | Borderline Sicilia Onlus | Sandro Mezzadra, Border and Migration Researcher, Bologna | Osaren Igbinoba, The Voice Refugee Forum, Jena | Solidarité sans Frontières, Switzerland | Village all together, Mytilini | Association Les voix libres, Strasbourg | Article 13, Tunis | Daniel Moundzego, ARSF (Association des Refugees Sans Frontieres), Douala | Ilias Panchard, Co-Präsident Junge Grüne Schweiz, Lausanne | All Included, Amsterdam | MigSzol – Migrant Solidarity Group of Hungary | Humanistische Union, Germany | Barbed Wire Britain | Balthasar Glättli, Fraktionspräsident Grüne, Schweiz  |  Orcun Ulusoy, Researcher, The Hague | Maria Bacchi, Comitato Scientifico Fondazione Langer, Bolzano & Associazione Mantova Solidale | Chabaka, Tanger  |  Antiracist Initiative of Thessaloniki |  Gergishu Yohannes, Initiative gegen Tod im Mittelmeer 2009 e.V. Bonn  |  Karl Heinz Roth, Social Historian & Physician, Hamburg  |  Michael Genner, Asyl in Not, Vienna  |  Conseil des Migrants France  |  CADTM Europe  |  Africa con voz propia  |  APDHA, Spain  |  The Refugee Councils, Germany  |  David Fedele, Filmmaker, Sydney  |  Franck Düvell, Researcher, COMPAS, Oxford  |  ALECMA (Association Lumiére sur l`Emigration Clandestine au Maghreb)  |  Rete Antirazzista Catanese  |  Comitato NoMuos/NoSigonella, Catania  |  Paolo Cutitta, Migration researcher, Amsterdam  |  Federica Sossi, Università di Bergamo  |  Hélène Yamta, La Voix des Femmes Migrantes, Rabat  |  Sabine Hess, Leiterin des Labors für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung, Göttingen  |  Campaign to Close Campsfield  |  Luciana Zarini, retired teacher, Palermo  |  Maria Rosa Ragonese, teacher, Palermo  |  Association Horizons Migrants; bordermonitoring.eu  |  Wolf Dieter Narr and Dirk Vogelskamp, Commitee for Basic Rights and Democracy, Berlin/Cologne  |  Ahmed Jlassi, Filmmaker and University teacher, Tunis  |  Atmf (Association des Travailleurs Maghrébins de France). section Bas-Rhin  |  U.D.E.ES, l’union des étudiants de Strasbourg  |  CCFD-terre solidaire Strasbourg  |  Hatem Gheribi, Tunisien, Strasbourg  |  Mehdi Mohamed Amadir, Moroccan, Strasbourg  |  Omar Naman, Syrian refugee, Strasbourg  |  ATTAC Liège  |  Initiativkreis MenschenWürdig, Leipzig  |  Prof. Sabine Broeck, Research Group Black Knowledges, Universität Bremen  |  glokal e.V., Berlin  |  Lampedusa-Bündnis Göttingen  |  Integrationsrat Göttingen  |   Imam-Jonas Dogesch, Network of Migrants Organisations in Mecklenburg­-Vorpommern  |  Fouad HASSAM  |  Peter Birke, SOFI, Göttingen  |  Barbara Cárdenas and Willi van Oyen, Left Party, Hessen  |  Action-Alliance against Deportation, Rhine-Main  |  no one is illegal, Hanau  |  Lampedusa in Hanau  |  no one is illegal, Cologne  |  NoLager Bremen  |  transact  |  Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung  |  European Civic Forum  |  Peter Marhold, Helping Hands, Vienna  |  Ulrich Brand, Institutsleiter und Professor für Internationale Politik an der Universität Wien  |  Network for the Political and Social Rights, Athens  |  Augenauf Bern  |  Bleiberecht Bern  |  Sans-Papiers-Anlaufstelle Zürich SPAZ  |  Johannes Bühler, Autor des Buches „Am Fusse der Festung“, Fribourg  |  Salvatore Pittà, Journalist und Aktivist, Bern  |  Pauline Milani, Präsidentin SOSF, Lausanne  |  Myriam Schwab-Ngamije, CSP Vaud, Lausanne  |  MediNetz Bremen  |  Die Linke Bremen  |  Recherche International e.V., Köln  |  Charlotte Wiedemann, Journalistin, Berlin  |  Wohnungsbaugenossenschaft WiSe e.G.  |  Stadtkommune Alla Hopp, Bremen  |  Tobias Linnemann, Diplompädagoge, Bremen  |  Bruno Kraft, Diplompädagoge, Bremen  |  Luca Bräuer, Schüler, Bremen | Veith Weers, Bremen |  Barbara Funck, Studentin, Bremen |  Cornelius Hertz, Galerist, Bremen |  Sarah Lempp, Journalistin |  Ted Gaier, Goldene Zitronen  |  SOAS Detainee Support (SDS), London  |  Cetta Mainwaring, Assistant Professor, University of Waterloo  |  Right to Remain, London  |  kein mensch ist illegal, Hamburg  | Association pour la Défense des Emigrés Maliens (ADEM), Bamako  |  Association Retour Travail Dignité (ARTD), Bamako  | Association des Migrants Repatriés de Libye et de la Cote d’Ivoire (AMRLEC), Bamako  |  Association des Femmes et Enfants Repatriés et Migrants de la Cote d’Ivoire (AFERMACI), Bamako  |  Association des Jeunes Reoules de l’Espagne de la Commune Yanfolila (AJRECY), Yanfolila  |  Hellenic League for Human Rights, Athens  |  Solidarity Social Clinic (KIA), Thessaloniki  |  Yiorgos Tsiakalos, Professor Emeritus, Aristotle University of Thessaloniki  |  Spyros Marchetos, School of Political Sciences, Aristotle University of Thessaloniki  |  Jérôme Valluy, Université Panthéon-Sorbonne  |  Gilles Reckinger, Department of History and European Ethnology, Innsbruck  |  Alexander Pollak, SOS Mitmensch, Vienna  |  Anna Fuchs, Berlin  |  www.migrazine.at – Online-Magazin von Migrantinnen für alle  |  Medinetz Freiburg  |  Die ganze Bäckerei, Leipzig  |  Sieglinde Rosenberger, Department of Political Science, Head of the research group INEX ‚The Politics of Inclusion & Exclusion‘, Vienna  |  Peter HerrmannEURISPES, Rome  |  Stefan Thimmel, Rosa Luxemburg Stiftung, Berlin  |  Angelika Wahl, Frankfurt  |  Konstantinos Tsitselikis, Associate Professor, University of Macedonia, Thessaloniki  |  Athanasios Marvakis, Associate Professor, Aristotle University of Thessaloniki  |  Institute of Race Relations, London  |  Gurminder K. Bhambra, Professor of Sociology, University of Warwick  |  South Yorkshire Migration and Asylum Action Group  |  No One Is Illegal, England   |  L’Association Rencontre Méditerranéenne pour l’Immigration et le Développment (ARMID), Tanger  |  Spitou Mendy, SOC-SAT, Almería  |  Noborder, Frankfurt  |  Helga Dierichs, Munich  |  Matthias Plieninger, Hamburg  |  Ramona Lenz, Medico International, Frankfurt  |  Ivana DomazetRefugee Council Brandenburg, Potsdam  |  Antirassistisches Netzwerk Sachsen-Anhalt  |  Arbeitskreis Antirassismus, Magdeburg  |  Anne Bathily, Brussels  |  f.lo.p.s, autonomous feminist women-lesbian group, Bremen  |  no-racism.net, Vienna  |  acompaassistance group for refugees, Bremen  |  Christian Peacemaker Teams, Mediterranean  |  Kommune Niederkaufungen  |  Natalia Paszkiewicz, Anthropologist, London  |  Alexander Stoff, Vienna  |  Hannelore Stoff, Vienna  |  Susanne Heim, Berlin  |  Youth without Borders, Germany  |  Afghans United Association, Athens  |  Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück & Freunde, Vienna  |  Nadine Kegele, Author, Vienna  |  Dr. James Brassett, University of Warwick  |  Alev Korun, Abgeordnete zum Österreichischen Nationalrat, Vorsitzende des parlamentarischen Menschenrechtsausschusses  |  Thalia Tsalouhidou, Apothekerin, Solidarische Klinik, Athens  |  ausbrechen, Paderborn  |  David Loher, Social Anthropologist, Bern  |  Harald Bauder, Ryerson Centre for Immigration & Settlement (RCIS), Toronto  |  Andrea Ypsilanti, Institut Solidarische Moderne, Member of the Hessian parliament (SPD)  |  Bremer Friedensforum  |  Analyse & Kritik, newspaper for left debate, Hamburg  |  Resf13, Réseau Éducation Sans Frontières, France  |  Dietrich Gerstner, Kirchlicher Entwicklungsdienst – Menschenrechte und Migration, Hamburg  |  Tom Rodriguez-Perez, Football Beyond Borders, London  |  Yasmine Accardo, Activist, Naples  |  Flüchtlingsinitiative Bremen  | Heinz Nigg, Visual Anthropologist and Community Artist, Zurich  |  Athanasios Papaisiou, Teacher at the State Conservatory of Thessaloniki  |  Flüchtlingsrat Bremen  | SolidaritéS (mouvement anticapitaliste, féministe et écologiste),  Suisse  |  Ulla Jelpke, MdB, Innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Berlin  |  Frans Zoer, Visitors Group to migrant detention centre, Amsterdam  |  ASTU (Action citoyennes interculturelles), Strasbourg  |  FelS (Für eine linke Strömung), Berlin  |  Senol Akkilic, Integrations- und Jugendsprecher der Wiener Grünen im Rathaus  |  Kritnet Schweiz  |  Mattea Meyer, Kantonsrätin SP, Zürich  |  Salvatore die Concilio, SPAZ Vorstand und alt Gemeinderat SP, Zürich  |  Shedhalle, Zürich  |  Sarah Schillinger, Migrationsforscherin und Aktivistin, Basel  |  Ueli Mäder, Professor für Soziologie, Basel  |  Andrea Vogel, Ärztin, Bremen  |  Joachim Welsch, Osnabrück  |  Katerina Stavroula, journalist, Athens  |  Elias Perabo, Adopt a Revolution, Berlin  |  Dr Chris Rossdale, Royal Holloway, University of London  |  Center for Political Beauty, Berlin  |  Christiane Benner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, Frankfurt  |  Vicki Squire, Associate Professor, University of Warwick  |  Solidaritätsnetz Sans-Papiers, Bern  |  Marianella Sclavi, Milano  |  an.schläge, Das feministische Magazin, Wien  |  Cristina Martín Asensio, Juristin, Berlin  |  Alix Loubeyre, Paris  |  Aktion Bleiberecht Freiburg  |  Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung  |  Hanns Heim, Berlin  |  José Ángel Brandariz, University of A Coruna, Spain  |  Judith Rückert, Münster  |  Medibüro – Büro für medizinische Flüchtlingshilfe Berlin  |  Matthias Niemann, Social Worker, Germany  |  Venanzio Raspa, University of Urbino  |  Mariarita Peca, Medici per i Diritti Umani (MEDU) Onlus  |  Augenauf, Basel  |  Basler Anlaufstelle Sans-Papiers  |  Elisabeth Joris, Historikerin, Schweiz  |  Berner Beratungsstelle für Sans-Papiers