„Gegenwind Altötting“ deckt die Lügen der Altparteien zur Windkraft im Öttinger Staatsforst auf

KASTL (AÖ) – Strom aus permanent zur Verfügung stehender Wasserkraft ablehnen, aber Strom aus situativ zur Verfügung stehendem Wind mit Hilfe von Lügen hochjubeln; das kennzeichnet die aktuelle Energiepolitik der Altparteien auch im bayerischen Chemiedreieck.

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Die Idee der Nutzung der Windkraft ist uralt, wie z.B. Segelschiffe, oder die Windmühlen in den Niederlanden bezeugen. Die Idee mit Hilfe der Windkraft Strom zu erzeugen realisierte wohl der Erfinder Charles Brush im Jahr 1888 aus Cleveland als erster. Auch in Deutschland hatte diese Idee ihre – unrühmlichen – Anhänger:

„Der Führer hat sich gegen Ihre Großkraftwerke mit hohen Türmen ausgesprochen“, sagte Ley laut Honnefs Protokoll. „Er will Kleinanlagen. Am liebsten möchte er auf jedem Dach ein Windrad sehen.“

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Mit Phantomrechnungen die Bevölkerung belügen

Alleine die Chemieindustrie verbraucht im Landkreis Altötting pro Jahr fünf Terrawattstunden Strom. Das ist etwa ein Prozent des Gesamtstromverbrauchs Deutschlands. Das ist unbestritten.

Die Befürworter eines Windparks von 40 Windkraftanlagen im Öttinger Staatsforst behauten:

„Ein Zehntel dieser derzeit benötigten Menge sollen die anvisierten 40 Windräder im besten Fall erzeugen.“

Wenn das stimmen würde, dann bedeutet dies, daß man 40 Mal einen einzigen Windkraft-Turm benötigen würde, der konstruktionsbedingt in der Lage ist, mit Hilfe von Wind 5TWh/10/40 = 0,0125 TWh = 12500 MWh/Jahr tatsächlich zu erzeugen (Ist-Arbeit). Diesen Wert lohnt es sich im Kopf zu behalten, denn im zweiten Teil dieses Berichts wird Dr.Ing. Ahlbeck vorstellen, wie viel Ist-Arbeit an Strom ein einziges Windkraftwerk erfahrungsgemäß tatsächlich erzeugt.

Das zentrale Problem ist bei der Windkraft – im Gegensatz zur Wasserkraft – nämlich nicht, daß sie berauschende Schreibisch-Werte liefer. Jeder weiß aber, daß weder 24 Stunden am Tag der Wind weht, noch daß der Wind in der maximalen Stärke weht, um z.B. eine Enercon 126 in die Lage zu versetzen, die optimale Stromausbeute zu erzeugen. Das Problem ist also, daß die Windmühlen sich nur dann drehen, wenn ein Schwellwert von z.B. 3 Meter pro Sekunde (Enercon 126) überschritten wurde. Danach drehen sich die Rotorblätter abhängig von der Windgeschwindigkeit in verschiedenen Geschwindigkeiten und erzeugen damit unterschiedliche Mengen an Strom. Im Gegensatz zur Wasserkraft erzeugt ein Windkraftwerk damit abhängig von der Zeit jeweils eine andere Menge an Strom.

Wie gering die Stromausbeute aus diesen 40 Windrädern wirklich sein wird, scheinen die Verantwortlichen auch bereits zu ahnen: warum sonst arbeiten sie mit Überfall-Anträgen um sich die Zustimmung der Gemeinderäte zu erschleichen und warum sonst legen sie nicht alle Karten auf den Tisch, was die tatsächlich zu erwartende Ausbeute betrifft. Um diese beiden Tricks geht es im weiteren Teil des Beitrags:

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Mit Überfallanträgen die Gemeinderäte über den Tisch ziehen

Ohne jegliche Vorankündigung überrumpelte eine zuvor nie in Erscheinung getretene „Rückenwind ChemDelta“ den Landkreis Mitte Dezember 2022 erstmals mit der Idee, Windkraftwerke in den Öttinger Staatsforst zu setzen. Ohne Informationen hierzu zu verteilen, wurde wenige Tage später z.B. im Stadtrat zu Altötting bereits abgestimmt.

Vergleichbar verhielt es sich in anderen Gemeinderäten, die ihre Zustimmung geben müssen, um das Gesamtprojekt zu ermöglichen.

Der Gemeinderat von Emmerting zum Beispiel hat neulich zwar nicht direkt Nein gesagt zum Projekt „Rückenwind ChemDelta“, das vom Interessenverband der örtlichen Chemieindustrie angestoßen wurde und das die Bayerischen Staatsforsten und das Landratsamt in Altötting gerade mit Nachdruck vorantreiben. Das Ja der jeweiligen Kommune, das die Staatsforsten als Auflage ihres Aufsichtsrats unbedingt brauchen, kam aus Emmerting allerdings auch nicht. Die Gemeinde liegt mittendrin im Projektgebiet, genau zwischen dem Öttinger und dem Burghauser Forst. „Uns ist einfach die Informationslage zu dünn“, sagt Bürgermeister Stefan Kammergruber (CSU), der sich erklärtermaßen überrumpelt fühlt von all den Leuten, die plötzlich Windräder „wie eine Monstranz“ vor sich hertrügen. 

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Nur engagierte Bürger und die AfD halten dagegen

Eigenes Werk

Hätten Mitglieder der  örtlichen AfD nicht aus eigener Motivation heraus sofort die Initiative ergriffen, dann wäre dieser Überfall der „Rückenwind ChemDelta“ wohl gelungen. Während dieser Überfall-Antrag durch die Gemeinderäte geisterte organisierte der AfD-Stadtrat und Kreisrat Günther Vogl unabhängig von der AfD die Interessengemeinschaft „Gegenwind Altötting“ und organisierte eine erste Abwehrlinie der Bürger des Landkreises.

Die Position der AfD

Dazu ist festzuhalten: Es gibt dazu innerhalb der AfD im Landkreis Altötting keine besondere Beschlusslage. Das Thema „Windkraft“ war bisher nicht einmal Gegenstand einer Vorstandssitzung der AfD im Landkreis Altötting. Die AfD ist daher weder Organisator, noch Veranstalter dieses Aufklärungsvortrags gewesen.

Vielmehr steht im alten Wahlprogramm der AfD für Bayern auf Seite 56 geschrieben:

„das Abholzen unserer Wälder zur Errichtung von Windkraftanlagen“   

lehnt die AfD ab! Dem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 ist dazu zu entnehmen:

Studien zeigen seit Jahren die verheerende Wirkung von Windkraftanlagen auf Vögel, Fledermäuse und Insekten. Gravierend sind auch die gesundheitlichen Schadwirkungen durch Schattenschlag, Infraschall und Lärmemissionen. Die massive Subventionierung de Windindustrie zerstört nicht nur Kulturlandschaften und Wälder, sondern mindert durch den Bau von Stromtrassen auch die Grundstückswerte.

Genau diesen Teil des Wahlprogramms der AfD setzen einzelne Mitglieder der örtlichen AfD um, wenn sie ohne Beschlusslage der AfD als Bürger initiativ werden und sich mit anderen Bürgern in dieser einen Sache zusammenschließen, um ein Ziel zu erreichen und  die Bürger im Landkreis über die tatsächlichen Kosten / Nutzen von Windkraft aufzuklären. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Dazu braucht es keine eigene Beschlusslage, sondern nur ein beherztes Umsetzen! Die Umsetzung erfolgte dann außerhalb der AfD.

Die AfD ist also nicht pauschal gegen Windkraft. Sie ist vielmehr für einen vernünftigen Einsatz der Windkraft bei einer unverfälschten Konkurrenz der einzelnen Energieerzeugungsarten, also für einen Wettbewerb der Stromerzeugung auf Basis der tatsächlichen Erzeugungskosten für Strom. Das aber ist bei Abwägung aller Tatsachen im Öttinger Forst offenkundig nicht gegeben!

Um Strom im Landkreis zu erzeugen setzt die AfD auf den Ausbau der Wasserkraft der Salzach und auf die Erzeugung von Wasserstoff ohne Elektrolyse und mit Hilfe des Stadtgas-Prinzips. Auf diesem Weg kann 24 Stunden am Tag grundlastfähiger Qualitätsstrom erzeugt werden, statt minderwertiger Zappelstrom.

Überraschung für einige Gemeinderäte

So staunten die Bürgermeister und Gemeinderäte von Kastl nicht schlecht, als auf einmal 150 Zuhörer in die Gemeinderatssitzung drängte:

Schwindlig werden könnte einem Dorfbürgermeister auch, wenn auf einmal 150 Zuhörer in die Ratssitzung drängen, weil plötzlich Plakate im Ort hingen und in jedem Briefkasten ein Flugblatt lag. So ist es vor Kurzem im nahen Kastl gewesen, wo jene 150 Zuhörer im brechend vollen Sitzungsraum dann applaudiert haben, als Bürgermeister Gottfried Mitterer (FW) und die Fraktionssprecher ankündigten, dem Windpark vorerst nicht zuzustimmen. Wer wo welche Plakate klebt und Flugblätter einwirft, verabreden die „Gegenwind“-Aktivisten über den Messengerdienst Telegram. Die offene, knapp 250 Mitglieder starke Gruppe dort hat der Altöttinger Stadt- und Kreisrat Günther Vogl von der AfD eingerichtet, dessen Partei gerade versucht, die Kritik am geplanten Windpark auf die eigenen Mühlen zu lenken.

In Neuötting waren 100 Bürger anwesend und in Haiming rund 80.

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Dr.-Ing. Detlef Ahlborn

Am 10.2. informierte „Gegenwind Altötting“ die Bevölkerung und klärte sie über die tatsächlich zu erwartende Ausbeute einer einzigen Windturbine auf:

Teil 1:

Teil 2:

Prof. Sinn:

Vergleichbare Argumente trägt auch Prof. Sinn in seiner Weihnachtsvorlesung 2022 im zweiten Teil, ab ca. 1h vor.