Freigegebene Geheimunterlagen: Italiens Regierung missachtete die Expertenempfehlung Covid-Ausbruchsgebiet durch lokalen Lockdown unter Kontrolle zu bringen

Quelle: Von Xplus1 - Case numbers from Dipartimento della Protezione Civile.Population data as of 2019-01-01., CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=92364826

ROM – Durch Gerichtsverfahren in die Enge getrieben veröffentlicht die Links-Regierung Italiens einige bisher geheim gehaltene Unterlagen zur Corona-Pandemie. Diesen Unterlagen zufolge beschloß die Links-Regierung Italiens das Land entgegen dem Ratschlag der Experten bereits am 5.3.2020 einem landesweiten Lock-Down zu unterwerfen und bewirkte hierdurch das Abwürgen der Wirtschaft Italiens.

Vor wenigen Tagen haben wir davon berichtet, daß in den drei Schlüssel-Ländern für die Corona-Pandemie Italien, Österreich, Deutschland die Ereignisse, die zum Lockdown führten ziemlich vergleichbar gelagert waren.  In allen drei Ländern traf sich die Regierung mit Corona-Experten und fällte danach die Entscheidung einen landesweiten Lockdown durchzuführen und dadurch die Wirtschaft im gesamten Land „zur Bekämpfung des Virus“ praktisch auszuschalten.

In Italien und in Österreich kam inzwischen jedoch bereits der Verdacht auf, daß die Regierung hierbei gerade nicht den Empfehlungen der Experten gefolgt ist, sondern ganz im Gegenteil, die Empfehlungen der Experten missachtet haben könnte, oder sogar Entscheidungen getroffen zu haben, die im diametralen Gegensatz zur Empfehlung der Experten und Virologen erfolgte.

 

In Österreich wurde die Aussage eines Medizinprofessors ohne dessen Wissen und Einverständnis als Begründung für eine Verschärfung des Lockdown missbraucht, in Deutschland herrscht das große Schweigen

In Deutschland sind, außer bei der AfD, keinerlei Aktivitäten erkennbar, diesen Fragenkomplex, welche Empfehlungen die Experten gaben, auf deren Basis die Politiker einen Lockdown beschlossen, zu vertiefen.

In Österreich wurde jedoch bereits bekannt, daß sich die Regierung Kurz die Entscheidungsgrundlage einfach dadurch  selbst zusammengebastelt hat, indem sie eine Tischvorlage produzierte, in der die Auffassung eines Mediziners und einiger Mathematiker wiedergegeben wurde. Das Pikante daran: Der Mediziner wußte davon gar nichts:

Ausführlicher die Antwort der Medizinuniversität Wien: Demnach sei Rektor Müller am Sonntag, 29.3., „auf persönliches Ersuchen von Rektor Heinz Engl“ wenige Stunden vor einer Sitzung von Schachermayer telefonisch kontaktiert und über die Arbeit an der Simulation informiert worden. Man habe über Masken, die Reproduktionszahl und – aus Sicht von Müller und Schachermayer zu unterlassende – Lockerungen vor dem 14.4. gesprochen. „Diese Kommunikation wurde offenbar als ‚Unterstützung‘ gewertet und auf der Tischvorlage, die Rektor Müller bei der Sitzung vorfand, angeführt“, so die Medizinuniversität Wien. Und weiter: „Dem Rektor war es niemals ein Anliegen, einer ihm inhaltlich nicht bekannten und auch nicht nachvollziehbaren Skizze ‚Gewicht zu verleihen‘.“ 

Mit anderen Worten: Der einzige Mediziner wußte gar nichts davon, daß er und eine beiläufige und aus dem Kontext gerissene Aussage von ihm als Tischvorlage für das Kanzleramt verarbeitet wurden. Und er wußte erst recht nichts davon, daß mit dieser Tischvorlage ein bereits laufender Lockdown noch einmal verschärft wurde.

 

In Italien führte die Links-Regierung einen landesweiten Lockdown entgegen der Empfehlung der Gesundheitssachverständigen durch

Alle Unterlagen des technisch-wissenschaftlichen Komitees des Zivilschutzes, die offiziell die Grundlage der Regierungsentscheidung für alle Corona-Maßnahmen bis heute sind, waren bis vor wenigen Tagen geheim gehalten worden. Nachdem alle Anträge auf Einsichtnahme von verschiedener Seite von der Linksregierung abgeschmettert worden waren, klagte die Fondazione-Einaudi, dagegen beim Verwaltungsgericht Latium – und bekam Recht. Hiergegen legte die Regierung Italiens Rechtsmittel ein und erreichte einen Aufschub der erzwungenen Veröffentlichung bis zur Hauptverhandlung über das Rechtsmittel im September diesen Jahres, wie man der Zeitung la Republica und anderen italienischen Medien entnehmen kann.

Diese Zeit nutzte die Regierung Italiens und veröffentlichte nun in der Hauptferienzeit ihrerseits Unterlagen, wohl ahnend, daß sie dies nach der anstehenden Gerichtsentscheidung  sowieso wird machen müssen.

Diesen bereits veröffentlichten Entscheidungsgrundlagen für den „Lockdown“ ist bereits ein interessanter Aspekt zu entnehmen: Das für Epidemien zuständige Beratergremium empfahl laut Tageszeitung Il Giornale am 3. März lokal begrenzte Absperrungen, nämlich die Abriegelung der Gemeinden Alzano und Nembro, wo Covid-19 aufgetreten war – aber nicht regionsweite und schon gar nicht italienweite Absperrungen!

Das Beratergremium gab Empfehlungen für eine differenzierte Strategie in Norditalien. Mittel- und Süditalien sowie Inselitalien waren noch gar nicht betroffen. Doch die veröffentlichten Unterlagen belegen klar:

Um diese Ignorierung der Empfehlungen der Wissenschaftler durch die italienische Linksregierung zu verstehen fehlen jedoch noch Unterlagen von Anfang März und über „die rote Zone“ – also den regionalen Lockdown – von Alzano und Nembro, die die Regierung Italiens noch immer nicht nicht freigegeben hat, was auf scharfe Kritik der Opposition der Lega trifft.

Die Parlamentarier der Lega Roberto Calderoli aus Bergamo, Daniele Belotti, Simona Pergreffi und Rebecca Frassini protestieren: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Regierung das Protokoll über die rote Zone von Alzano und Nembro weiterhin geheim hält. Wir bitten nachdrücklich darum, dass ein Teil der Dokumentation ebenfalls bekannt gemacht wird. des Wissenschaftlich-Technischen Komitees, das nach einem Urteil der TAR und starkem parlamentarischen Druck vom Premierminister an die Einaudi-Stiftung übergeben wurde, die es heute Morgen auf ihrer Website veröffentlicht hat. Wir werden der Kammer und dem Senat unverzüglich eine dringende Frage stellen weil wir es für ernst halten, dass wir einen der heikelsten Aspekte des Notfallmanagements nicht klären, nämlich das Fehlen der roten Zone im unteren Val Seriana. Der Staatsanwalt von Bergamo hat eine Untersuchung eingeleitet, aber es ist ein Recht der Bürger, insbesondere von Bergamo, den Inhalt dieser Protokolle zu kennen, um zu verstehen, warum die Regierung Hunderte von Carabinieri, Polizisten und Soldaten entsandt hatte, die bereit sind, die Zugänge zu Alzano und Nembro zu sperren und diese dann nicht eingesetzt wurden, und daher dann später die ganze Lombardei zu einer „orangefarbene Zone“ erklären mußten.

 

Die Regierung Italiens ignorierte den Rat der Experten regionale Ausbrüche durch lokal begrenzte Absperrungen unter Kontrolle zu bringen und erleichterte so die landesweite Ausbreitung des Virusses

Bisher fehlende Dokumente liegen seit wenigen Tagen jedoch der Zeitung „Il Giornale“ vor. Ihnen ist entnehmbar, daß die Zentralregierung in Rom einen lokalen Lockdown wie zuvor in Codogno entgegen der Expertenmeinung verzögerte und hierdurch dann einen landesweiten Lockdown selbst provozierte:

So lautete die klare Empfehlung der Experten:

Am 2. März besuchte der stellvertretende Gesundheitsminister Pierpaolo Sileri, selbst Chirurg und akademischer Professor den Katastrophenschutz und gibt sich selbst ahnungslos:

Am 3.3. wurden die hohen Reproduktionszahlen aus Alzano Lombardo und Nembro bekannt und die Situation änderte sich innerhalb eines Tags:

Am 4.3. gab sich der stellvertretende italienische Gesundheitsminister öffentlich ahnungslos. Auf Basis der hohen Reproduktionswerte in Alzano Lombardo und Nembro empfehlen die Experten die Abriegelung der beiden Orte, so wie es in Codogno bereist geschehen war

Die Regierung in Rom beschloss in den späten Abendstunden des 5. März den landesweiten Lockdown. Umgesetzt wurde dies jedoch erst am 9. März.

Am 5. März traf das von der Regierung zur Absperrung der Orte entsandte Personal im Hotel Continental in Osio Sotto ein, blieb jedoch dort kaserniert und wurde nicht eingesetzt.

Die Nachricht vom 7.3., daß 14 norditalienische Provinzen in den Lockdown gehen müssen bewirkte eine Massenflucht in den Süden, weswegen am 9.3. der Lockdown über das ganze Land verhängt wurde.

Durch die verschleppte Abriegelung der lokalen Ausbruchszentren konnte sich das Virus ungehindert in der gesamten Region um Bergamo ausbreiten. Durch die Ankündigung des landesweiten Lockdown am 7.3. flohen die  in Norditalien befindlichen Süditaliener förmlich nach Hause und verteilten damit das Virus im gesamten Land.

Durch den landesweiten Lockdown würgte die Zentralregierung dann „erfolgreich“ die Wirtschaft und das soziale Leben im gesamten Land ab und schuf damit die Voraussetzungen, um nach „Hilfe“ zu rufen, die die EU und Angela Merkel dann ohne nachzufragen über hunderte von Milliarden Euro bereitwillig geben werden und zusätzlich noch das Vertragsgeflecht EU zur Schuldenunion ausbauen, wobei völkerrechtlich betrachtet nur Staaten Schulden machen können/dürfen und nicht Vertragsgeflechte, wie  die EU.  Nebenbei bemerkt ist ihr das gemäß der Verträge ausdrücklich verboten.