Die schmutzige Übergabe Afghanistans an die Koran-Wörtlichnehmer: War der Verrat des westlichen Marionetten-Präsidenten Teil eines Gesamtdeals?

Quelle: Von Staff Sgt. Markus Maier (U.S. armed forces) - Dieses Bild wurde von der US Air Force mit der ID 100428-F-0101M-003 herausgegeben.Diese Markierung zeigt nicht den Urheberrechts-Status des anhängenden Werks an. Es ist in jedem Falle zusätzlich eine normale Lizenz-Vorlage erforderlich. Siehe Commons:Lizenzen für weitere Informationen.العربية | বাংলা | Deutsch | Deutsch (Sie-Form) | English | español | euskara | فارسی | français | italiano | 日本語 | 한국어 | македонски | മലയാളം | Plattdüütsch | Nederlands | polski | پښتو | português | svenska | Türkçe | українська | 中文 | 中文(简体) | 中文(繁體) | +/−, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10907771

WASHINGTON / BERLIN / KABUL – Der am ersten Tag bereits offenkundige Verrat der Führung Afghanistans könnte Teil eines Deals zwischen allen Beteiligten der Doha-Verhandlungsrunde sein, der zwei Seiten hat, eine spektakulär erscheinende äußere Seite, die man nach außen kehrt und eine Umsetzung der tatsächlichen Verhandlungsergebnisse als innere Seite dieses „Deals“, über den man nicht spricht:

 

Betrachtet man die Übergabe Afghanistans etwas genauer, so zeigen sich zahlreiche und deutliche Spuren eines schmutzigen Deals ab. Ein Deal, bei dem alle maßgeblichen Verhandlungspartner optimal aus Afghanistan herauskommen: Mit dem Verrat des vom Westen eingesetzten Marionetten-Präsidenten kann der Westen den Rückzug halbwegs begründen, der Marionetten-Präsident hat für den Rest seines Lebens ausgesorgt, da er mit so viel Geld fliehen durfte, daß die Transportmittel dafür nicht reichten und die Taliban bekommen, was sie wollen, nämlich einen eigenen Staat. Alle Verhandlungspartner haben für sich das Optimum herausgeholt und dürften zufrieden sein.

Tatsache ist, daß in Doha seit ca. einem Jahr Verhandlungen mit den Taliban laufen. Fakt ist auch, daß der Westen offenkundig nicht in der Lage ist, die von den Bevölkerungen erwarteten Ziele durchzusetzen, bzw. die mit den Taliban verhandelten Ergebnisse, wie z.B. die Übergabe des kompletten Landes an die Taliban, den Bevölkerungen zuhause zu verkaufen. In einem Interview deutet Dr. Sarajuddin Rasuly an, daß aus seiner Erfahrung in Afghanistan heraus in Wirklichkeit ein schmutziger Deal geschlossen worden sein dürfte: Der Westen überlässt den Taliban das gesamte Land und ein „Verrat“ des westlich gestützten Präsidenten ermöglicht eine schnelle und schmerzlose Umsetzung dieses Ziels. Als Gegenleistung sorgen die Afghanen dafür, daß von afghanischem Boden aus keinerlei Bedrohungen mehr auf die USA und ihre Verbündeten durchgeführt werden.

Die Taliban nutzten die Unsicherheit, die durch die im Februar 2020 in Doha, Katar, erzielte Einigung zwischen dieser militanten Gruppe und den Vereinigten Staaten erzielt wurde, die einen vollständigen amerikanischen Rückzug aus Afghanistan beinhaltet. Einige afghanische Streitkräfte erkannten, dass sie bald nicht mehr auf die amerikanische Luftwaffe und andere wichtige Gefechtsunterstützung zählen konnten, und wurden so für das Vorgehen der Taliban empfänglich. Den USA und ihren Verbündeten kann dies kaum entgangen sein.

Nach dem Beginn des Rückzugs der NATO aus Afghanistan waren die Taliban in der Lage innerhalb weniger Monate viele Distrikte des Landes zu erobern. Für Dr. Sarajuddin Rasuly kam das alles nicht überraschend.

„Die Amerikaner haben 2001 ein Regime installiert, das sich nach und nach zu einem korrupten Regime entwickelt hat […]“,

erklärt der Politikwissenschaftler und deutete damit an, daß die Bevölkerung Afghanistans das Vertrauen in die Regierung verloren hat. Doch die Beschleunigung am Schluss habe er in dieser Intensität auch nicht erwartet, meinte Dr. Sarajuddin Rasuly. Daß sie innerhalb einiger weniger Tage ganz Afghanistan in eindrucksvoller Weise übernehmen, das war für ihn so auch nicht vorauszusehen.

 

Die deutschen  Geheimdienste sind angeblich ahnungslos:

Der spektakuläre Zusammenbruch des afghanischen Militärs, der es Taliban-Kämpfern ermöglichte, trotz 20-jähriger Ausbildung und amerikanischer Hilfe in Milliardenhöhe am Sonntag in die afghanische Hauptstadt einzumarschieren, begann mit einer Reihe von Geschäften, die in ländlichen Dörfern zwischen der militanten Gruppe und einigen der afghanischen . ausgehandelt wurden rangniedrigsten Beamten der Regierung.

Die ursprünglich Anfang letzten Jahres angebotenen Deals wurden von afghanischen Beamten oft als Waffenstillstand beschrieben, aber die Taliban-Führer boten laut einem afghanischen Offizier und einem US-Beamten tatsächlich Geld für die Übergabe ihrer Waffen durch die Regierungstruppen an. Im Laufe der nächsten anderthalb Jahre führten die Treffen bis auf Distriktebene und dann schnell in die Provinzhauptstädte, was laut Interviews mit mehr als einem Dutzend afghanischer Offiziere, Polizisten und Sondereinsätzen in einer atemberaubenden Reihe von ausgehandelten Kapitulationen der Regierungstruppen gipfelte Truppen und andere Soldaten.

Und von alldemn sollen die Geheimdienste angeblich nichts mitbekommen haben: Das berichtet jedenfalls die „Bild“, die aus dem Protokoll der Sitzung von Freitag, dem 13. August, zitiert. Darin heißt es demnach: Eine Übernahme Kabuls durch die Taliban vor dem 11. September sei

eher unwahrscheinlich“.

Die Terrororganisation habe

derzeit kein Interesse

an einer Eroberung der Hauptstadt. Im Rückblick eine grobe Fehleinschätzung der Situation.

Im Protokoll der Sitzung vom 13. August, das BILD exklusiv vorliegt, heißt es zur Position des BND: „Übernahme Kabuls durch TLB (Taliban, Anm. d. Red.) vor 11.9 eher unwahrscheinlich.“

Die Taliban-Führung hätte „derzeit kein Interesse“ an einer militärischen Einnahme der afghanischen Hauptstadt, so das Urteil des BND.

In die gleiche Richtung gehen Äußerungen von Vertretern des Verteidigungsministeriums und des Auswärtigen Amts im Verteidigungsausschuss und im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags am Freitag, über die „Business Insider“ berichtet.

So sei die Bundesregierung der Auffassung gewesen, dass die Taliban Kabul nicht angreifen würden. Vielmehr sei damit zu rechnen, dass sie sich mit der Kontrolle der Provinzen begnügen würden und die Hauptstadt in Händen der afghanischen Regierung bleiben werde. Afghanistan werde dann ein gespaltenes Land werden, die internationale Gemeinschaft müsse sich letztlich mit den Taliban arrangieren.

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Der afghanische Politikberater Dr. Sarajuddin Rasuly,

Dr. Sarajuddin Rasuly war von 1994 bis 2012 Lektor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien

Themen seiner Lehre: Politische Eliten und Nationbuildung und geo-strategische Bedeutung Zentralasiens, unter der besonderer Berücksichtigung der Lage Afghanistans für Regional- und Großmächte,  sowie Menschenrechte in islamischen Gesellschaften.

  • Ausländerreferent des ZA der österreichischen Hochschülerschaften von 1982 bis 1985
  • Manager der humanitären Projekte in den afghanischen Flüchtlingslagern in Pakistan: mit Mitteln der österreichischen Außen- und Familienministerien und der Volkshilfe von 1987 bis 1992
  • Forschung zur politischen Eliten Afghanistans im Auftrag des Wissenschaftsministeriums unter Dr. Erhard Busek  von 1991  bis 1993
  • Sozialberatung für Flüchtlinge aus Bosnien, Afghanistan und Iran im Rahmen eines Beratungsvereins von 1992 bis  1994

Dr. Sarajuddin Rasuly war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte unter der Leitung von Prof. Manfred Novak und Prof. Hannes Tretter. Projektmanager des „Ante Mortem Data Base Project“ in Bosnien unter der Leitung des UNO Beauftragten für Vermissten in Ex-Jogoslawien, Prof. Manfred Novak, und unter Hospisiums der UN Hochkommissariat für Menschenrechte.

  • Mediation zwischen verfeindeten Gruppen in Bosnien von 1995 bis 1997
  • Registration Supervisor der OSZE in Tuzla/Bosnien im Jahre 1997

 AKTUELLE TÄTIGKEITEN

  • Sachverständiger f. aktuelle politische Lage in Afghanistan seit 1998 bis Gegenwart, hauptsächlich für Gerichte und auch für Rechtsanwälte in Österreich. Dolmetscher für afghanische Sprachen: Dari, Paschtu und Usbekisch
  • Mitglied der Großen Ratsversammlung in Herat in Afghanistan 1994
  • Mitglied der UN-Beratungsgruppe (UN Advisory Group) für Afghanistan in Quetta im Sep-Okt 1994.
  • Mitglied der “UN-Übergangsregierung“ für Afghanistan: UN – mechanism for the transfer power in Afghanistan Februar 1995.
  • Stellv.Vorsitzender des österr. sozialistischen Afghanistankomitees  von 1983 bis 1992
  • Mitglied der interministeriellen Kommission für Asien und pazifischer Raum, Wien.

Nach dem Truppenrückzug der NATO spitzt sich derzeit die Lage in Afghanistan dramatisch zu. Die Taliban erobern immer mehr Gebiete. Innerhalb Afghanistans sind viele auf der Flucht. Der Journalist Reitschuster konnte mit dem Afghanistan-Experten und Politikwissenschaftler aus Wien, Dr. Sarajuddin Rasuly ein Gespräch führen, aus dem einige der folgenden Zitate stammen. Seine Sichtweise lautet zusammengefaßt:

Nicht vergessen: Die heutigen Taliban sind ein Kompromiss der internationalen Gemeinschaft, wie es in Doha beschlossen wurde… Die Taliban sind großteils aus Afghanistan. Auch die Anführer sind Paschtunen. Sie werden vom pakistanischen Geheimdienst geleitet, die ebenfalls Paschtun sprechen.

Die Flüchtlingsströme haben übrigens mit den Taliban weniger zu tun. Der Flüchtlingsstrom hat zwei Gesichter. Das eine ist die tatsächliche Gefahr für die Menschen, die dann das Land verlassen. Oder, dass sie fürchten, selbst wenn es nicht begründet ist, dass sie verfolgt werden würden. Zum anderen aber sind fünfzig Prozent der Flüchtlinge jene, die einfach die Situation nutzen, in ein Land zu kommen, wo sie für immer in Sicherheit sind, sich wirtschaftlich verbessern können und ihre Kinder Bildung bekommen, also Zukunft haben.

Hierzu ergänzt der Stimmkreisabgeordnete der AfD-Rosenheim, Franz Bergmüller
Quelle: Von Ethnolinguistic_Groups_in_Afghanistan.png: derived fron the CIA World Factbookthis map: Furfur – Ethnolinguistic_Groups_in_Afghanistan.png, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35032992

Alleine anhand dieser Karte erkennt man, dass Afghanistan kein geschlossenes Staatsgebilde ist, sondern immer schon von Stämmen aus ethnischen Volksgruppen regiert wurden, die eben einen König vor dem sowjetischen Einmarsch hatten, der das gesamte Land repräsentierte. Entweder sie arrangieren sich mit den Taliban oder es gibt Bürgerkrieg, wobei die Taliban durch die kampflos von den korrupten Militärs überlassenen Waffen einen Vorteil haben gegenüber der früheren Zeit.

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Dr. Sarajuddin Rasuly: Übergabe an die Taliban als Folge eines „Deals von Doha“?

Die Abzugsvereinbarung von Doha

Fakt ist, seit September 2020 wird in der Hauptstadt Kathars, Doha über einen Weg zu Frieden in Afghanistan verhandelt. Die Bundesregierung unterstützt diese innerafghanischen Friedensverhandlungen intensiv: Heute wurde im informellen „Arria-Format“ des UN-Sicherheitsrats über die Situation in Afghanistan diskutiert.

Eine Verpflichtung zur Verringerung der Gewalt steht ebenfalls nicht im Abkommen, von einer Waffenruhe ganz zu schweigen. Warum also sollten die Taliban zustimmen? Laut Khalilzad habe es mündliche Absprachen gegeben. Stimmt, sagen die Taliban: Man habe aber nur zugesagt, keine US- und verbündeten Truppen und nicht mehr die Städte anzugreifen – und das auch eingehalten. Formal gesehen verletzen sie also mit Angriffen auf die afghanischen Regierungstruppen in ländlichen Gebieten das Abkommen nicht.

In all diese Vorgänge war die Bundesregierung offenbar nicht nur eingeweiht, sondern sogar beteiligt:

Die Bundesregierung unterstützt den Prozess nicht nur in Doha und Afghanistan– sondern auch in zahlreichen bilateralen Gesprächen und internationalen Formaten: Am 20. November diskutierten die Mitglieder des VN-Sicherheitsrats in einem erweiterten, informellen Rahmen – dem sog. „Arria“-Format – gemeinsam mit Vertretern Afghanistans und anderen Staaten über den aktuellen Stand der Verhandlungen und Möglichkeiten zur Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft. Das zentrale Ziel sind die Reduzierung der Gewalt und ein sofortiger Waffenstillstand.

Die Teilnehmer diskutierten auch die bevorstehende internationale Geberkonferenz für Afghanistan, bei der am 23./24. November über die weitere zivile Unterstützung für das Land verhandelt wird…

Als zweitgrößter bilateraler Geber ziviler Unterstützungsleistungen für Stabilisierung und Entwicklungszusammenarbeit (bis zu 430 Mio. Euro jährlich) richten sich dabei viele Blicke auch auf Deutschland. Deutschland setzt sich dafür ein, dass die internationale Gemeinschaft auch in Zukunft ein verlässlicher Partner Afghanistans bleibt…

Seit zwei Monaten wird in Doha über einen Weg zu Frieden in Afghanistan verhandelt. Die Bundesregierung unterstützt die innerafghanischen Friedensverhandlungen intensiv: Heute wurde im informellen „Arria-Format“ des UN-Sicherheitsrats über die Situation in Afghanistan diskutiert.

Doch den Taliban ist dies gleichgültig:

Achundsada betonte nun, dass die Taliban eine verhandelte Lösung für ein Ende des bewaffneten Konflikts finden wollten. «Unsere Botschaft bleibt bestehen: Anstatt uns auf Ausländer zu verlassen, lasst uns unsere Probleme unter uns selbst ausmachen. Und unser Heimatland aus dieser andauernden Krise retten», sagte er.

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Der gordische Knoten durch einen schmutzigen Deal gelöst?

Für Dr. Sarajuddin Rasuly steht fest:
Selbst extremste Ausprägungen des Islam waren für die USA bisher kein Hindernis für eine Kooperation
Klar ist ,Angela Merkel ist mitten drinnen in dieser Gemengelage und der Afghanistan-Experte Dr. Sarajuddin Rasuly glaubt nicht an eine solche „Verhandlungslösung“, sondern sieht die „Eroberungen“ durch die Taliban als einen Teil eines unter allen in Doha verhandelnden Parteien, darunter auch Deutschland abgesprochenen Deals:
Quelle: Screenshot

Der Präsident Afghanistans wollte sich nicht wehren

Die Taliban sind zuerst in Nordafghanistan einmarschiert, in den Provinzen. Dort haben nordafghanische Kommandanten Widerstand geleistet, weil sie der afghanischen Armee vertraut haben, dass sie Unterstützung bekommen werden und Ausrüstungen. Aber im Gegenteil: Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hat, als die Taliban dort einmarschiert sind, den Befehl gegeben, dass sich seine Armee zurückziehen soll. Und als im Norden wieder ein Widerstand formiert werden sollte, hat der General des afghanischen Armeecorps zugesichert, dass es eine Zusammenarbeit geben wird. Die haben zusammengearbeitet bei der Planung. Aber am Abend um 21 Uhr hat er den Befehl von Ashraf Ghani bekommen, diese Gegenwehr nicht zu unterstützen. Diese wirklich „komische“ Rolle von Ashraf Ghani ist interessant für die Analyse, warum der Präsident seine Armee nicht mehr in den Dienst des Widerstands stellte und einem seiner Militärs nach dem anderen befohlen hat, sich zurückzuziehen. Meine Erklärung dafür: Die Amerikaner könnten gesagt haben, dass in Doha beschlossen wurde, dass die Taliban kommen, dass der Widerstand also nicht stattfinden darf. Der Vertreter von Trump in Doha wurde von Biden übernommen. Der afghanischstämmige Amerikaner war zuvor schon Botschafter in Afghanistan, im Irak, war UN-Botschafter und hat auch schon im Pentagon gearbeitet. Dieser Mann hat sogar mit Ashraf Ghani gemeinsam studiert. Das ist eine Elite, die von den Amerikanern in Beirut erzogen worden ist.
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Die afghanische Armee: mehr ein Versorgungssystem für Günstlinge, als eine Streitkraft

Dr. Sarajuddin Rasuly sieht in der Armee Afghanistans keine Streitmacht, sondern Versorgungsposten für Familien und das Umfeld der Mächtigen. Mit Unterstützung Pakistans und des Westens wurde nach Dr. Sarajuddin Rasuly eine Show-Truppe geschaffen, die niemandem und vor allem Pakistan nie gefährlich werden darf

Es gab keine viele hunderttausend reguläre Soldaten in der afghanischen Armee, wie in den letzten Tagen vielfach behauptet wurde – nicht einmal 50.000. Der Rest waren alles Verwandte der ehemaligen Kommandanten, der Minister, des Präsidenten, ihre Chauffeure, ihrer Bodyguards und ihre Angestellten im Allgemeinen.

Afghanistan soll keine gegen Pakistan gerichtete Politik betreiben.

Es darf hier aus Sicht der Pakistani keine Zusammenarbeit mit Indien oder mit anderen Mächten geben, die gegen Pakistan gerichtet sind. Als Atommacht wollen die Pakistani sich ausweiten. Und sie können hier nur über Afghanistan ihren Einfluss erweitern, nicht etwa über China oder Indien. Das ist der Raum, den Pakistan gebraucht hat. Afghanistan ist ein geopolitisch sehr wichtiges Land. Im früheren Ost-West-Konflikt wurde deshalb immer über Afghanistan gestritten.

Das Budget der Armee wurde durch die einflussreichen Personen für eigene Zwecke und Ziele genutzt;

Alle waren registriert als Soldaten. Das gesamte Budget für die Armee wurde von den Kommandanten, Ministern und Präsidenten verbraucht. Das ist ein gigantischer Korruptionsfall im Sicherheitsapparat im Namen der Sicherheit. Das betrifft Armee, Staatssicherheitsdienst, paramilitärische Gruppen und Polizei. Da gibt es auch welche, die haben Tausende unter Waffen, die waren alle registriert in der Armee als Armeeteil. Aber sie standen gar nicht im Dienste des Staates. Die Amerikaner und diejenigen, die die Armee usw. ausbilden, haben das natürlich alles gewusst.

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Die Taliban korrumpieren die Provinzgouvaneure

Noch am 11. August, also vier Tage vor dem Fall Kabuls hatte der BND berichtet, daß eine Übernahme Kabuls durch die Taliban „unwahrscheinlich“ sei. Dies erstaunt, denn dem BND kann nicht entgangen sein, daß in den Monaten zuvor die Taliban einen Provinzguoverneur nach dem anderen korrumpierten.

Als die Militanten ihre Kontrolle ausweiteten, fielen die von der Regierung gehaltenen Bezirke zunehmend kampflos. Kunduz, die erste wichtige Stadt, die von den Militanten überrannt wurde, wurde vor einer Woche erobert. Tagelange Verhandlungen, die von Stammesältesten vermittelt wurden, führten zu einem Kapitulationsabkommen, bei dem die letzte von der Regierung kontrollierte Basis an die Taliban übergeben wurde.

Die Taliban zogen mit diesen Deals die führenden Köpfe der jeweiligen Provinz auf ihre Seite und überließen deren Sicherheitspersonal damit deren Schicksal:

Bald darauf führten Verhandlungen in der westlichen Provinz Herat zum Rücktritt des Gouverneurs, höchster Beamter des Innenministeriums und des Geheimdienstes sowie Hunderter Soldaten. Der Deal wurde in einer einzigen Nacht abgeschlossen.

Ein Mitglied einer Spezialeinheit eröffnete der Washington Post Details dieses Vorgehens:

„Einige wollten nur das Geld“, sagte ein afghanischer Spezialeinheit-Offizier über diejenigen, die sich zuerst zu einem Treffen mit den Taliban bereit erklärten. Aber andere sahen das Engagement der USA für einen vollständigen Rückzug als „Zusicherung“ an, dass die Militanten in Afghanistan an die Macht zurückkehren würden und wollten ihren Platz auf der Gewinnerseite sichern, sagte er.

Diese Spezialeinheiten wurden von den USA und auch von der Bundeswehr ausgebildet, weswegen man engste Beziehungen pflegte und dennoch sollen diese Zustände z.B. dem BND  unbekannt gewesen sein? Schwer zu glauben!

„Ich habe mich so geschämt“, sagte ein Beamter des Kabuler Innenministeriums und bezog sich auf die Übergabe des hochrangigen Ministerialbeamten Abdul Rahman Rahman in Herat. „Ich bin nur ein kleiner Mensch, ich bin nicht so groß. Wenn er das tut, was soll ich tun?“ Im vergangenen Monat wurde auch die südliche Provinz Helmand Zeuge einer Massenkapitulation. Und als Taliban-Kämpfer sich der südöstlichen Provinz Ghazni näherten, floh ihr Gouverneur unter dem Schutz der Taliban, um nicht auf dem Rückweg nach Kabul von der afghanischen Regierung festgenommen zu werden.

All das, was in Afghanistan sogar in den Zeitungen steht, soll nicht nur dem BND, sondern allen westlichen Geheimdiensten, deren oberste Dienstherren in Doha mit den Taliban verhandeln entgangen sein?

Zeitgleich waren die wirklich  regierungstreuen Spezialeinheiten quer durch das gesamte Land verteilt worden und fern ab von der zusichernden Hauptstadt Kabul:

Ein in Kandahar stationierter afghanischer Spezialeinheitenoffizier, der zum Schutz eines kritischen Grenzübergangs eingesetzt worden war, erinnerte sich an den Befehl eines Kommandanten zur Kapitulation. „Wir wollen kämpfen! Wenn wir uns ergeben, werden die Taliban uns töten“, sagte der Offizier der Spezialeinheit. „Schießen Sie keinen einzigen Schuss ab“, sagte der Kommandant der Einheit, als die Taliban das Gebiet überschwemmten, erzählte der Offizier später. Die Grenzpolizei ergab sich sofort und ließ die Spezialeinheit allein. Ein zweiter Offizier bestätigte die Erinnerung seines Kollegen an die Ereignisse. Unwillig, sich zu ergeben oder unterlegen zu kämpfen, legten die Mitglieder der Einheit ihre Waffen nieder, zogen sich Zivilkleidung an und flohen von ihrem Posten. „Ich schäme mich für das, was ich getan habe“, sagte der Erste Offizier. Aber, wenn er nicht geflohen wäre, „wäre ich von meiner eigenen Regierung an die Taliban verkauft worden.“

Was veranlaßte den Präsidenten und den Verteidigungsminister, die kampfbereiten Einheiten aus Kabul an die Grenzen des Landes zu entsenden und damit möglichst weit von der eigentlich zu schützenden Hauptstadt wegzuschicken, während die Taliban durch Verrat einen Provinzgouverneur nach dem Anderen korrumpieren und umdrehen?

Auf die Truppenwirken derartigeDeals jedenfalls nicht wirklich motivierend:

Bacha, ein 34-jähriger Polizeikommandant, war in den letzten drei Monaten permanent im Rückzug begriffen… In einem Interview sagte er, die wiederholten Rückzüge hätten seinen Stolz verletzt – aber es sei zum Verzweifeln, ohne Bezahlung zu sein.

Zugleich zahlte man den einfachen Soldaten über Monate kein Geld mehr aus:

„Als ich Sie das letzte Mal sah, boten die Taliban jedem von der Regierung 150 Dollar, um sich zu ergeben und sich ihnen anzuschließen“, sagte er einem Reporter, als das Interview zu Ende ging. „Weißt du, wie hoch der Preis jetzt ist?“ Er lachte nicht und mehrere seiner Männer beugten sich vor, begierig darauf, die Antwort zu hören. 

Und all das soll allen Geheimdiensten entgangen sein? Kann den mit diesen kampfwilligen Einheiten eng verbundenen Ausbildern aus den USA und Deutschlands all dies wirklich entgangen sein? Wohl kaum!

All diese Tatsachen legen es wohl eher nahe, daß die in Doha zusammensitzenden Verhandlungspartner all dies wußten und mindestens wissend geschehen ließen, wenn nicht sogar genau dies der Deal war, über den man sich in Doha  verständigt hatte:

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Angela Merkel als Teil dieses „schmutzigen Deals“?
Die Interessen einer Lösung in Afghanistan sind in erster Linie an den Interessen Pakistans ausgerichtet, die wiederum an den Interessen der USA ausgerichtet sind.
Dr. Sarajuddin Rasuly sieht vor diesem Hintergrund einen Deal der Taliban mit allen anderen international Verantwortlichen, der durch das aktuelle Schock-Szenario einer schnellen Einnahme Kabuls durch den „Verrat“ des Präsidenten nur den öffentlich kommunizierten Teil dieses Deals betrifft.

Das die Taliban in dieser Art und Weise, in dieser rasanten Geschwindigkeit nach Afghanistan gekommen sind ohne Blutvergießen – das ist eine gemeinsame Entscheidung der Weltpolitik. Eine Verabredung. Ein Deal.

Angela Merkel – wer auch immer – sie lügen alle. Die Vertreter waren alle in Doha, die Amerikaner, Russen, Chinesen, Deutsche, Saudi-Araber, Pakistani, Iraner und Türken. Sie wussten um den Vormarsch der Taliban, es war verabredet. Alle Großmächte und regionalen Mächte waren dort. Sie haben das alle gemeinsam entschieden. Anschließend erklären sie alle, einschließlich der Amerikaner, sie hätten damit nichts zu tun, dass die Taliban nach Afghanistan gegangen sind. Aber sie haben dort mit der Führung der Taliban verhandelt.

Letztendlich wird man die Absprachen dieses Deals an den tatsächlichen Handlungen der Parteien ablesen können. Von diesen Handlungen sind einige bereits jetzt erkennbar, wie z.B. keine Gegenwehr der afghanischen Armee; kein Vorstoß der Taliban auf den Flughafen Kabuls und freier Abzug des westlichen Personals; Eine Amnestie durch die Taliban, Mindestrechte für die Frauen und Mädchen, und vor allem deutet Dr. Sarajuddin Rasuly an, daß es nicht so sein wird, daß jetzt Millionen von Afghanen aus Afghanistan nach Deutschland fliehen werden und deutet an, daß dies aber vielmehr eine gute Gelegenheit wäre, wenn die Türkei unter diesem Deckmantel ihre Afghanen in die EU los werden würde. Und es gibt ein weiteres Indiz, was teil dieses „Deals“ sein könnte. Bis jetzt haben die Taliban jeden vernichtet, der ihnen im Weg stand. das soll sich offenbar gewandelt haben:  Die heutigen Taliban erklärten offiziell …. ständig, es gäbe eine Amnestie für alle.

Der Talibansprecher Suhail Shaheen hat jetzt Mädchen und Frauen Schulen und Universitäten zugesagt. Sogar in der Regierung sollen sie sitzen und eine Rolle spielen. Aber eben mit Hijab, mit dem Kopftuch usw.

Der Westen wird jetzt aus propagandistischen Gründen tausende Leute mitnehmen aus Afghanistan. Warum? Nur, damit sie ihr Image in diesen Ländern nicht verlieren. Es soll klar sein, dass der Westen seine Helfer nicht im Stich lässt. Diesen Eindruck will man nicht hinterlassen.

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