PROF. HANNS-WERNER SINN – Analyse der Wirkung der „Flüchtlingskrise“ durch Prof. Hanns-Werner Sinn. Prof. Sinn geht der Frage nach: Kommen überhaupt die Leute, die eine Industriegesellschaft überhaupt benötigt?
Neben sofortigen Sprachkursen in Deutsch und einer Berufsausbildung schlug Sinn die Aussetzung des Mindestlohns vor, damit eine Integration am Arbeitsmarkt überhaupt gelingen kann. Diese Maßnahme sollte mindestens für alle jungen unqualifizierten Arbeitnehmer gelten. Außerdem müssen die Hilfen für Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens massiv ausgebaut werden. Gleichzeitig müssen die Außengrenzen des Schengen-Raums gesichert und der Binnenmarkt funktionstüchtig gehalten werden. Eine wirksame Einreisekontrolle an der deutschen Grenze wäre hilfreich, so Sinn.
Prof. Sinn vertritt hierzu insbesondere folgende Position:
„Migration ist für die beteiligten Volkswirtschaften positiv, wenn sie durch Lohn- und Produktivitätsunterschiede ausgelöst wird, doch wird sie verzerrt, wenn sie außerdem durch Nettotransfers des Staates angeregt wird, wie in Form sozialstaatlicher Leistungen, Steuern und einer frei verfügbaren Infrastruktur. Derzeit führt auch die demographische, wirtschaftliche und politische Entwicklung in Ländern außerhalb Europas zu einer verstärkten Zuwanderung aus diesen Nachbarregionen nach Europa, insbesondere nach Deutschland. Das kann zu einem Abschreckungswettbewerb zwischen den möglichen Zielländern führen und den Sozialstaat erodieren.“