ROSENHEIM – Im Gastgarten der „Vetternwirtschaft“ in Rosenheim übten Autonome der Antifa vor dem Bundesparteitag der AfD in Köln im Rahmen eines „Antifa Aktionstrainings“ offenbar „tätliche Angriffe“. Das jedenfalls geht aus den Antworten zweier Anfragen der SPD und Grünen hervor, die bisher von der Öffentlichkeit völlig unbeachtet geblieben sind, die aber insbesondere vor den anstehenden Kommunalwahlen Fragen aufwerfen.
In den sozialen Medien wird die „Vetternwirtschaft“ in Rosenheim innerhalb des linksalternativen Milieus offenbar uneingeschränkt empfohlen. Über sie leist man in den Bewertungsportalen Rezensionen, wie:
oder:
„Ausgezeichnet, gastfreundlich, ausgefallen, kreatives und abwechslungsreiches Programm„
oder
Was damit aber auch gemeint sein dürfte ist, daß die Betreiber „Vetternwirtschaft“ mindestens einmal auf den linken Auge ziemlich blind waren:
Razzia stört friedliche Demonstranten, die gegen Polizeigewalt „üben“?
Die Presse schweigt weitgehend darüber. Lediglich zwei kleine, in der Lokalzeitung Innsalzach24.de veröffentlichte Berichte scheint es zu geben:
Zwei Tage nach diesem Ereignis begann die Relativierungsmaschinerie anzulaufen:
- „Wegen etwa 30 Personen einen solchen Aufmarsch der Exekutiven durchzuführen ist doch schlichtweg ‚a saubana Schmarrn!‘. Wenn sich junge Leute treffen um darüber aufgeklärt zu werden wie man legal protestieren kann, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, ist das noch lange keine Ausbildungsstätte für Terroristen!“
- „Absurde Begründung der Polizei! (…) Letztlich ist das alles ‚heiße Luft‘, denn wenn da wirklich etwas strafrechtlich relevantes da gewesen wäre, hätte die Polizei das lautstark per Pressemitteilung getönt.“
- „Gestern konnten wir das sinnlose Verschleudern von Steuergeldern miterleben.“
Doch vor den Kommunalwahlen in Bayern am 15.3.2020 stellt sich in diesem Zusammenhang eine ganz andere Frage: Ist Rosenheim ein Trainingszentrum von linken Schlägern, oder noch pointierter: Üben Autonome im Gastgarten der „Vetternwirtschaft“ in Rosenheim unter Anleitung der vom Verfassungsschutz beobachteten „Roten Hilfe“ eine Art Bürgerkrieg?
Katharina Schulze (Grüne) und Florian Ritter (SPD) springen den Autonomen parlamentarisch bei
In der Schriftlichen Anfrage der Abgeordneten Katharina Schulze BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 26.04.2017 unter der Überschrift „Kontrolle wegen „Demotraining“ in Rosenheim“ eingereichten Anfrage 17/17454 heißt es im Vorspruch:
Zum selben Themenkomplex reichte der Abgeordneten Florian Ritter SPD eine Anfrage vom 10.05.2017, Drucksache 17/17565 unter der Überschrift
ein.
Was wirklich geschah: Autonome üben unter dem Beistand der „Roten Hilfe“ im Gastgarten der Vetternwirtschaft „tätliche Angriffe“
Die Kontrollmaßnahme wurde durch 55 Beamte, die durch einen Polizeihubschrauber unterstützt wurden, über sechs Stunden bei 28 Personen in- und bei der Gaststätte „Vetternwirtschaft“ in Rosenheim durchgeführt, in deren Folge 17 Meldeauflagen erteilt wurden. Zu Beginn des Polizeieinsatzes verruchten offenbar einige der Teilnehmer des „Demotrainings“ zu fliehen und sich den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen.
Der Antwort der Staatsregierung auf die Anfrage der Grünen ist hierzu zu entnehmen:
Der Antwort der Staatsregierung auf die Anfrage des Abgeordneten Ritter (SPD) ist hierzu zu entnehmen:
Offene Fragen:
Dieser Vorgang wirft mindestens folgende Fragen auf, die die damals im Maximilianeum sitzenden Parteien – aus welchen Gründen auch immer – bisher nicht stellen wollten, und die nun deswegen die AfD stellt:
1. Gaststätte „Vetternwirtschaft“
1.1 Ist die Gaststätte Vetternwirtschaft als Treffpunkt von linksradikalen und/oder gewaltbereiten Linksextremisten bekannt (wenn ja, bitte die dieser Szene zuzurechnenden Gruppen angeben, die dort verkehren)?
1.2 Welcher Art sind die auf der Webseite der Gaststätte Vetternwirtschaft unter „Team und Freunde => Partner“ angegebenen Kontakte zum „Stadtjugendring“ und/oder ggf. zum „Kreisjugendring“?
1.3 Welcher Art sind die auf der Webseite der Gaststätte Vetternwirtschaft unter „Team und Freunde => Partner“ angegebenen Kontakte zum „Bürgernetz Rosenheim“ bzw. zum „Bürgernetz Rosenheim e.V.“?
2. Gefahrenabwehr
2.1 Welche genaue „Gefahr“ in Sinne von Art. 23 Abs. 4 PAG i.V. mit Art. mit Abs. 1 PAG galt es bei dieser Maßnahme abzuwehren?
2.2 Welche genauen Tatbestände nach Art. 7 des Landesstraf- und Verordnungsgesetzes (LStVG), insbesondere aus Abs. 1 wurden erfüllt (Bitte Handlungen angeben, die diese Tatbestände erfüllt haben, oder Tatbestände angeben, welche zur Besorgnis Anlass gaben, dass diese erfüllt werden)?
3. Training gewalttätiger Aktionen
3.1 Welche Gruppen haben zu diesem „Aktionstraining“ aufgerufen (Bitte diese Gruppen namentlich angeben)?
3.2 Welche Art gewalttätiger Aktionen wurde bei diesem „Aktionstraining“ geübt oder besprochen, wie z.B. Durchbrechen von Polizeiabsperrungen etc.?
3.3 Welche Verbindungen sind den bayerischen Behörden zwischen der Gaststätte „Vetternwirtschaft“ und deren Betreibern und den in 3.1. abgefragten Gruppen bekannt?
4. Die „Rote Hilfe“ in der Gaststätte „Vetternwirtschaft“
4.1 Wurde der Referent der „Rote Hilfe“ in der Gaststätte „Vetternwirtschaft“ auch einer Identitätsfeststellung unterzogen?
4.2 In welcher Beziehung steht der in 4.1. abgefragte Referent zu den politischen Parteien SPD und/oder Grüne und insbesondere zu den Anfragestellern „Florian Ritter“; „Katharina Schulze“?
4.3 Welchem Stützpunkt der „Roten Hilfe“ ist die in 4.1. bzw. 4.2. abgefragte Referent zuzurechnen?
5. Personenkontrollen
5.1 Von wie vielen Personen wurden personenbezogene Daten aufgenommen?
5.2 Wie viele der in 5.1 abgefragten Daten wurden an staatliche Stellen übermittelt (Bitte nach Landesamt für Verfassungsschutz, Landratsämter, Stadt Rosenheim, ausländische Polizeibehörden ausdifferenzieren)?
5.3 Welchen linksextremen Gruppierungen sind die in 5.1. und 5.2. abgefragten Personen zuzurechnen, wie z.B, Autonomen Gruppen, der „Roten Hilfe“ etc. (Bitte Zahlenmäßig nach Gruppen aufschlüsseln)?
6. Meldeauflagen
6.1 Aufgrund welcher Ermittlungsverfahren wurden die 17 mit Meldeauflagen beaufschlagten Personen bisher konfrontiert (Bitte unter Wahrung der Anonymität die einschlägigen Rechtsvorschriften angeben)?
6.2 Während welcher AfD-Parteitage haben die Landratsämter AÖ; BGL; EBE; ED; MÜ; M-Land; RO-Land und die kreisfreien Städte M; RO; TS potentiellen Gewalttätern Meldeauflagen erteilt (Bitte nach Aktenlage und/oder Kenntnis der damit in Verbindung stehenden Beamten oder Angestellten aufschlüsseln)?
7. Rosenheim als Treffpunkt Linksextremer
7.1. Welche Rolle spielt Rosenheim als Treffpunkt für Linksextremisten?
7.2. Wie hoch schätzt die Polizei die Gewaltbereitschaft der Rosenheimer linksextremen Szene ein?
7.3. In welchen linksextremen Netzwerken sind die Rosenheimer Linksextremisten vernetzt?
8. Aussteigerprogramme
8.1 Welche Aussteigerprogramme aus der linken Szene hält die Staatsregierung für den in den Fragen 1 bis 6 abgefragten Personenkreis bereit?
8.2. Welche Initiativen haben die Behörden ergriffen, um den in den Fragen 1 bis 7 abgefragten Personen einen Ausstieg aus dem Linksextremismus zu eröffnen (Bitte begründen)?
8.3. Wie erfolgreich waren die in 8.2. abgefragten Initiativen?