MÜNCHEN – Husch-Husch-Pfusch und Ehrenamtliche werden verheizt: Es mehren sich die Anzeichen, daß irrationale Vorgaben aus Innenministerium und Staatskanzlei die wirklich Verantwortlichen für das Versend-Chaos sind und Gesundheitsministerin Huml nur als Angebot für ein Bauernopfer ins Visier gerückt wurde. Da rückt die Farge ins Zentrum: Wie viel „Marks Söder“ ist für dieses Chaos verantwortlich? Offenbar mehr, als die meisten „Qualitätsmedien“ bisher berichtet haben:
Anfang Juli 2020 bleiben Bund und Länder angesichts steigender Infektionszahlen auf dem Balkan völlig tatenlos
Bereits am 1.7. erließ Österreich wegen steigender Einschleppungen von Corona-Viren Reisewarnungen für Bosnien-Herzegowina, den Kosovo, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro und Serbien. Es hatte sich nämlich herausgestellt gehabt, daß in jüngster Zeit mindestens 170 Fälle von Corona-Infektionen in Österreich auf Heimkehrer aus diesen Regionen zurückzuführen sind, hieß es.:
Am 8.7. weitet Österreich wegen weiter steigender Einschleppungen von Corona-Viren diese Reisewarnung auf Bulgarien, Rumänien, Moldau aus:
Eigentlich klare Aussagen, an denen es nichts zu interpretieren gibt. Wenn man davon ausgeht, daß die Reisenden vom Balkan nicht alle in Österreich bleiben, sondern auch nach Deutschland fahren, dann sollten in den Gesundheitsministerien oder den für den Zivilschutz zuständigen Innenministerien eigentlich alle Alarmglocken läuten. Doch das Gegenteil ist der Fall:
Diese Passivität der Regierungen ist vergleichbar mit der Passivität der Regierungen Mitte März diesen Jahres, als bereits bekannt war, daß sich in Ischgl viele Skifahrer angesteckt haben. Damals wie jetzt läßt man in Bund und Ländern diese Infizierten völlig unkontrolliert einreisen, ganz so, als ob man es wollte daß diese Infizierten unerkannt ins Land kämen, um dort weitere Personen anzustecken. Ein zugegebenermaßen böser, aber angesichts der schreienden Passivität legitimer Gedanke. Alle diese Warnhinweise aus Österreich läßt die Staatsregierung seit 1.7.2020 an sich abperlen, ebenso die, die von den „Partys“ auf dem Ballermann am ersten Wochenende nach der Wiedereröffnung desselben ausgehen.
Die Staatsregierung ist sogar so inaktiv, daß der Bayerische Hausärzteverband Mitte Juli versucht sie aus ihrem ,Tiefschlaf zu wecken:
Doch nicht einmal das fruchtete. So hat die von Markus Söder geleitete Staatsregierung ab dem 1.7.2020 drei oder vier Wochen verloren, bevor sie dann begann erste Aktivitäten zu entfalten. Dann aber mußte es auf einmal schnell gehen; sehr schnell sogar:
Donnerstag, 24.7.: Die Staatsregierung wird von den Ferienenden in einigen Bundesländern „überrascht“
Am Donnerstag, den 24.7. Gab der Spiegel mit einem Beitrag unter der Überschrift „Corona-Gefahr zum Ferienende Das tödliche Urlaubsmitbringsel“ den Startschuß für einen Wettbewerb über die notwendigen Handlungen für die die Regierungen in Bund und Ländern;
Am Donnerstag, den 24.7., also drei Wochen nach den ersten Reisewarnungen in Österreich erkennt dann auch Markus Söder, daß in einigen Bundesländern bald die Fernen zu Ende sind und Infizierte zurückkehren könnten und glaubt nun für ganz Deutschland aktiv werden zu können:
Beim Ankündigen dieser Test-Wohltat für ganz Deutschland, kann Markus Söder gar nicht laut genug auf die Trommel hauen, in der Hoffnung, daß in Deutschland ein Jahr vor der Bundestagswahl alle erkennen, welch ein Schützer für die Nicht-Angesteckten er doch sein könnte.
Nicht einmal zwei Wochen später wird er dann das Gesundheitsministerium als verantwortlich für diese Initiative hinstellen. Tatsache ist jedenfalls, daß die Wohlfahrtsverbände Bayerns den Auftrag bekommen haben an Transitstrecken innerhalb eines Tages Teststationen aufzubauen und zu betreiben, weil Private das so schnell nicht hin bekämen.
Söders Ehrgeiz: immer einen drauflegen, auch wenn es unrealistisch ist
Am 27.3. meldete die TAgesschau, daß der Bund daran arbeite , die täglichen Testkapazitäten bundesweit auf 200.000 pro Tag auszuweiten:
Nach der Besprechung der bayerischen Landesminister, auf der auch die ersten Defizite in der Weitergabe der Testergebnisse besprochen wurden, gibt der Ministerpräsident an, das vom Bund gesteckte Ziel in Bayern alleine erreichen zu wollen:
Der Verband der akkreditierten Labore ordnet diese Ankündigung als utopisch und unverantwortlich ein:
Die Zeitung die Zeit ergänzt:
Mit anderen Worten: Ähnlich wie bei den Masken droht bei Vorstößen, wie sie Markus Söder vorträgt, die Umsetzung an der Realität und an der Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern zu scheitern.
Diese beim Aufbau der Teststationen und bei der Ankündigung die Tests zu vervierfachen identische Handlungssprache verwiest klar auf ihren Urheber und der heißt Markus Söder.
Die Zeitung „die Zeit“ titelt daher mit Blick auf Markus Söder und mit einiger Berechtigung: „Gescheitert am eigenen Größenwahn“
Am Freitag, den 25.7. gibt die Staatsregierung die Anordnung innerhalb eines Tages die ersten Testzentren für „freiwillige Tests“ aufzubauen
In Bayern können sich Urlauber seit 25. Juli bei der Einreise nach Deutschland an mehreren Teststationen auf Corona freiwillig und kostenfrei testen lassen. Möglich ist das an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen. Das teilt das bayerische Gesundheitsministerium auf seiner Homepage mit. Seit dem 30. Juli gibt es dann zusätzlich ein Angebot für freiwillige Tests an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg sowie an den grenznahen Autobahnraststätten Hochfelln-Nord (A8), Inntal-Ost (A93) und Donautal-Ost (A3).
Dazu lag offenbar weder ein Plan in der Schublade des für Bevölkerungsschutz zuständigen Innenministeriums, noch konnte sich eine der Hilfsorganisationen vorbereiten, denn die Vorgabe lautete offenbar, innerhalb eines Tags beginnen zu können, um dieses Angebot am reiseintensiven Samstag bereits anbieten zu können.
Da Privatanbieter derartige Ad-Hoc-Entscheidungen nicht umsetzen können griff die Staatsregierung nun ein erstes Mal auf die Hilfsorganisationen des Freistaats zurück.
Federführend war hierbei offenbar die Staatskanzlei, was darauf hindeutet, daß diese Entscheidung innerhalb eines Tages alles umzusetzen, von der Staatskanzlei oder dem Ministerpräsidenten höchstselbst stammen dürfe. Eine fatale Vorgabe, wie sich bald zeigen wird.
Doch viel Zeit zur Vorbereitung wurde den Hilfsorganisationen durch die Staatsregierung angesichts der samstäglichen Reisewelle offenbar nicht zugestanden, denn
„„Man hätte der guten Idee der Testzentren besser ein, zwei, drei Tage mehr Reifezeit geben sollen“, sagte BRK-Sprecher Sohrab Taheri-Sohi am Donnerstag in München. „Es ist ein ganz grundlegendes Problem.“…
Zutreffend stellt der BRK-Sprecher damit fest, daß es ein „grundlegendes Problem“ war, den Aufbau innerhalb eines Tages über das Knie zu brechen, offenbar um die Reisewelle am Samstag noch mitnehmen zu können. Für diesen Einsatz bekamen die Hilfsorganisationen dann sogar einen offiziellen Auftrag:
Damit wäre eigentlich klar, wo der grundlegende Fehler zu suchen ist, nämlich in der Eitelkeit Restdeutschland bereits an diesem Reisewochenende vor infizierten Rückkehrern zu schützen und sich so als „Schild Deutschlands“ zu inszenieren. Zu verorten ist diese wiederum mindestens in der Staatskanzlei!
Doch es wird noch weitere Pannen und Fehler geben:
Das koordinierende Innenministerium erkannte die Kapazitätsprobleme im LGL nicht
Auf der Pressekonferenz vom 13.8. verriet Ministerpräsident Söder, daß der Leiter der Staatskanzlei und der Innenminister bei jeder Besprechung zu diesem Thema dabei waren. Dies läßt wiederum erkennen, daß die Staatskanzlei die Ziele ausgibt und das Innenministerium, in welchem auch der Katastrophenschutz angesiedelt ist, die Koordinierung übernimmt, um die aus der Staatskanzlei kommenden Vorgaben umzusetzen.
Die Vorgaben der Staatsregierung zur Menge der durchzuführenden Tests und zur Bearbeitungszeit eines jeden Tests waren für Einzelne erfüllbar, für Andere aber (zu) ambitioniert.
“ …als Ziel sei eine Mitteilung des Ergebnisses innerhalb von 48 Stunden vereinbart.“
Da private Dienstleister, die angeblich auch digitalisiert arbeiten können, innerhalb von 24 Stunden diese Testzentren nicht aufbauen können, würde für diesen Blitzeinsatz auf die Hilfsorganisationen und Behörden zugegriffen. Während das BRK seine Vorgaben ausweislich der obigen Einlassung erfüllen konnte, wurden Andere durch diese Vorgaben offenbar überfordert.
Das LGL hatte jedenfalls offenbar nicht die Ressourcen, die ihm gestellte Aufgabe zu bewältigen:
Die Hilfsorganisationen wurden jedoch auch noch dem LGL unterstellt und arbeiteten in dem ihnen vorgegebenen Rahmen und mit den ihnen vorgegebenen Mitteln:
Damit war nach der überstürzten Entscheidung der zweite Keim gelegt, der innerhalb von zwei Wochen zum Chaos führen wird. Es ist anzunehmen, daß das LGL hoffte, dieses Problem mit Hilfe eines Privatdienstleisters in den Griff zu bekommen, der die per Hand ausgefüllten Formulare dann digitalisiert. Doch es wird anders kommen, weil diese vom Innenministerium versprochene Ablösung durch einen Privatdienstleister nicht zum verabredeten Zeitpunkt kommen wird.
Die Probleme kumulieren sich
Hätte die Staatsregierung sich darauf begrenzt, nur die Bürger Bayerns zu schützen, so hätte sie für in Bayern wohnende Rückkehrer jederzeit eine Testpflicht einführen können, so wie es die AfD im Kreistag zu Altötting am 13.7. beantragt hatte und es die CSU und die anderen Altparteien abgelehnt hatten.
Ein Beitrag der Lokalpresse vom 6.8. mit der Überschrift „Erste Ergebnisse liegen vor“ ist wohl so zu verstehen, dass am 5.8. erst die ersten Laborergebnisse beim zuständigen Gesundheitsamt in Rosenheim eingingen, was seit Eröffnung der Teststation eine Laufzeit von 11 Tagen bedeuten würde:
Die Zustände an den Teststationen sind zu diesem Zeitpunkt offenbar bereits so unhaltbar, daß der VRK-Chaf selbst sich ein Bild dort macht und er fand nach dieser Inaugenscheinnahme deutliche Worte:
Doch diese deutlichen Worte fruchten nicht. Die Staatsregierung bleibt bei ihrer Linie, den Urlaubsheimkehrern aus ganz Deutschland ein Jahr vor der Bundestagswahl ein Angebot machen zu wollen:
Zeitgleich werden die beim Freistaat vorhandenen Kapazitäten in den Landkreisen zum Schutz der eigenen Bevölkerung in diesen Chaostagen durch diesen sogar noch abgebaut:
Am 5.8. meldet die Presse z.B., dass die Teststation im Landkreis Altötting abgebaut werden soll
Einige Tage später wird Markus Söder entscheiden/verkünden, daß in jedem Landkreis (wieder) ein Testzentrum zu sein hat. Chaos pur!
Einführung einer bundesweiten Testpflicht am 8.8. macht Söder-Tests an der Autobahn sinnlos
Spätestens mit der Einführung einer bundesweiten Testpflicht sind die Söder-Teststationen an den Autobahnen jedenfalls sinnlos geworden, Derjenige, für den die neue Testpflicht greift, der muss sowieso zuhause einen Test machen, oder den auf Kosten des bayerischen Steuerzahlers gemachten Test zuhause vorlegen, wenn er denn das Ergebnis überhaupt mitgeteilt bekommt. Das ist nämlich bisher nur in 50% der Fälle der Fall und dann in der Regel auch noch so verspätet, daß die Testergebnisse nichts mehr bringen:
Seit dem Samstag, den 8. August gilt jedenfalls eine bundesweite Testpflicht für alle Urlauber, die aus Risikogebieten nach Deutschland zurückkommen. Damit setzt der Bundesgesundheitsminister inhaltlich genau den Antrag um, den die AfD im Kreistag zu Altötting drei Wochen vorher bereits gestellt gehabt hatte. Damit sind aber auch die Söder-Teststationen an der Autobahn eigentlich sinnlos geworden, denn die Personen, die dort auf Kosten des bayerischen Steuerzahlers getestet werden, hättenab dem 8.8. zuhause sowieso getestet werden müssen. Damit haben die Söder-Teststationen ihren Zweck verloren und kosten nur noch das Geld der bayerischen Steuerzahler.
Doch an den Teststationen trafen am 8.8. die versprochenen Ablösungen nicht ein:
Ausbeutung der Hilfsdienste für eine sinnlose Tätigkeit
In Folge dieses erneuten Versagens des koordinierenden Innenministeriums, das auch die Verträge mit den Dienstleistern ausgestellt haben muss, erklärten sich die Hilfsorganisationen bereit der Staatsregierung noch einmal aus der Patsche zu helfen. Aus ganz Bayern wurden daher weitere Kräfte für eine sinnlos gewordene Tätigkeit zusammengekratzt:
An diesem Sonntag den 9.8. ist es dem BRK-Präsidenten gelungen den Innenminister höchstselbst dazu zu gewinnen,sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Diese Inaugenscheinnahme und der Ablauf an dieser Teststation am 9.8. wurde von der Lokalpresse wie folgt beschrieben:
Nach dieser Inspektion legt der Präsident des BRK wegen der durch das Innenministerium gebrochenen Zusagen nach:
Das Ergebnis: Ein Desaster
Am Montag, den 10.8. gab die Gesundheitsministerin das Desaster bekannt, daß 44.000 Befunde bisher nicht versandt wurden:
BR24Live: Wie ist die Lage an den Corona-Teststationen in Bayern?
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und der Präsident des LGL Andreas Zapf informieren auf einer Pressekonferenz.
Gepostet von BR Franken am Mittwoch, 12. August 2020
Nach zwei Wochen Betrieb kann festgehalten werden, dass das Ergebnis ein reines Desaster ist. Von 85.000 Getesteten haben bis zum 13.8. 44.000 Getestete noch keine Ergebnisse erhalten:
Doch nicht nur das: insgesamt wissen aus diesem Grund etwa 25% aller Neuinfizierten der letzten zwei Wochen nichts von ihrer Infektion.
„Man habe keine Erkenntnisse, dass Ergebnisse verloren gegangen seien.“
Ganz ohne Hilfsorganisationen kommt man dennoch nicht aus – weil Ecolog in München nicht so schnell qualifiziertes Personal rekrutieren konnte wie gedacht.
„Wir arbeiten nun mit starken regionalen Partnern wie den Maltesern zusammen“,
sagt der Firmensprecher der beauftragten Firma Ecolog Thomas Hüser.
Ab sofort nimmt aber angeblich eine Software die Daten digital auf. Schuld der Ehrenamtlichen sei das Daten-Debakel allerdings nicht, betonen sowohl Ecolog als auch das BRK.
so BRK-Sprecher Taheri-Sohi.
Die Staatsregierung versucht die Verantwortung den ausgebeuteten Hilfsorganisationen in die Schuhe zu schieben
In der Zwischenzeit wurde wohl überdeutlich, daß der für den Privatdienstleister vorgesehene Berg zu digitalisierender Formulare immer größer wird und der Dienstleister diese Aufgabe viel später beginnen wird, als durch das Innenministerium zunächst vorgesehen.
Dieses Chaos versuchen Staatsregierung und LGL zunächst den Ehrenamtlichen mit in die Schuhe zu schieben;
Der Präsident des LGL ergänzte:
Das bayerische Kabinett hat dann am Montag über die aktuelle Corona-Situation beraten
Am selben Montag, den 10.8. lieferte das Gesundheitsministerium gemessen an den zuvor verkündeten Vorgaben merkwürdig wirkende Erklärungen:
Damit bleiben mindestens noch zwei Fragen offen:
- wird behauptet „Man habe keine Erkenntnisse, dass Ergebnisse verloren gegangen seien“
- Über die Ausmaße der Verzögerungen wusste sie nach eigenen Angaben aber nicht Bescheid. „Diese Dimension war mir vorher nicht bekannt gewesen„, so Huml.“
Franz Bergmüller (MdL) richtet diese beiden und noch weitere Fragen an die Staatsregierung:
Franz Bergmüller (MdL) fragt die Staatsregierung:
1. Rechtsgrundlage des Einsatzes von Hilfsorganisationen an Corona-Teststationen
1.1. Unter welches der Tatbestandsmerkmale aus § 2 BRK-Gesetz „Es nimmt Aufgaben im Zivil- und Katastrophenschutz sowie im Gesundheits- und Wohlfahrtswesen wahr.“ meint die Staatsregierung den Einsatz des bayerischen Roten Kreuzes, der Johanniter, der Malteser zum Zweck der Betreuung von Corona-Teststationen subsumieren zu können (Bitte für Organisation, Aufbau, Betrieb, Verwaltung jeweils individuell angeben)?
1.2. Unter welches der Tatbestandsmerkmale der einschlägigen Rechtsgrundlage meint die Staatsregierung den Einsatz der Wasserwacht zum Zweck der Betreuung von Corona-Teststationen subsumieren zu können (Bitte diese Rechtsvorschrift angeben und für Organisation, Aufbau, Betrieb, Verwaltung jeweils individuell angeben)?
1.3. Unter welches der Tatbestandsmerkmale der einschlägigen Rechtsgrundlage meint die Staatsregierung den Einsatz des THW zum Zweck der Betreuung von Corona-Teststationen subsumieren zu können (Bitte diese Rechtsvorschrift angeben und für Organisation, Aufbau, Betrieb, Verwaltung jeweils individuell angeben)?
2. Reisewarnungen Österreichs
2.1. Wie hat die Staatsregierung auf die Reisewarnungen reagiert, die Österreich am 1.7.2020 für die Länder des Westbalkans, umfassend die Länder Bosnien-Herzegowina, den Kosovo, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro und Serbien, ausgesprochen hat (Bitte unter Angabe der Federführung alle Maßnahmen angeben, die zur Abwehr der hieraus erkennbaren Gefahr für Bürger in Bayern getroffen wurden)?
2.2. Wie hat die Staatsregierung auf die Reisewarnungen reagiert, die Österreich am 8.7.2020 für die Länder Bulgarien, Rumänien, Moldau ausgesprochen hat (Bitte unter Angabe der Federführung alle Maßnahmen angeben, die zur Abwehr der hieraus erkennbaren Gefahr für Bürger in Bayern getroffen wurden)?
2.3. Welche Kenntnisse liegen der Staatsregierung vor, dass Bürger aus den in 2.1. bzw. 2.2. abgefragten Staaten prozentual seltener mit dem Corona-Virus infiziert gewesen sein könnten, wenn sie nach Deutschland einreisen, als wenn sie nach Österreich einreisen?
3. Rechtsgrundlage der Koordination des in 1 angefragten Einsatze durch das Innenministerium
3.1. Auf welcher Rechtsgrundlage erbringt das Innenministerium die von ihm geleistete Koordinierungsaufgaben zwischen den Beteiligten, die z.B. Hilfsorganisationen, Gesundheitsministerium etc.
3.2. In welcher Form, hat das Innenministerium die Ehrenamtlichen beauftragt (Bitte Datum und Kartenzeichen angeben)?
3.3. Aus welchen Gründen sollte das Wissen, dass ‘das LGL über keine Software zum Erfassen der Corona-Probanden bereitstellen kann, dem Innenministerium nicht zurechenbar sein (Bitte unter besonderer Berücksichtigung des Arguments beantworten, dass das Innenministerium im Rahmen des „Katastrophenfalls“ zur Bekämpfung der Pandemie die zuständige Behörde darstellte)?
4. Rolle der Staatskanzlei
4.1. Auf welchen der Besprechungen zwischen Innenministerium und Gesundheitsministerium oder den Kabinettsrunden, bei denen die Teststationen thematisiert wurden, war der Leiter der Staatskanzlei persönlich anwesend?
4.2. Welche Position vertrat die Staatskanzlei zu der Frage nach den Rechtsgrundlagen der in 1 abgefragten Einsätze der in 1 erwähnten Hilfsorganisationen?
4.2. Aus welchen Gründen sollte das Wissen, dass ‘das LGL über keine Software zum Erfassen der Corona-Probanden bereitstellen kann, dem Leiter der Staatskanzlei nicht zurechenbar sein (Bitte unter besonderer Berücksichtigung des Arguments beantworten, dass der Leiter der Staatskanzlei im Rahmen des „Katastrophenfalls“ zur Bekämpfung der Pandemie eine zentrale Rolle spielte)?
5. „Überraschende“ Ereignisse, wie z.B. Ferienenden?
5.1. Aus welchen Gründen hat die Staatsregierung sich nicht früher auf das Faktum vorbereitet, dass die ersten Ferienenden am Wochenende des 8.8. stattfinden und spätestens dann alle Urlauber aus Risikogebieten wieder an ihren Hauptwohnsitzen erwartet werden (Bitte unter besonderer Berücksichtigung des Arguments beantworten, dass bereits über einen Monat zuvor in Österreich die Erfahrung publik wurde, dass Rückkehrer aus Balkanländern höhere Infiziertenzahlen aufweisen)?
5.2. Aus welchen Gründen hat die Staatsregierung die Unterstützung der Testzentren durch die kassenärztliche Vereinigung auslaufen lassen, mit der Wirkung, dass diese wie z.B. im Landkreis Altötting, just zu dem Zeitpunkt geschlossen werden sollen, als das die Probleme in den Autobahntestzentren am größten waren?
5.3. Wie ist es rechtfertigbar, dass das LGL die offiziell angegebene Servicenummer zum Nachfragen für Ergebnisse mindestens am 13.8. einfach durch eine Bandansage ersetzt und damit Anrufer hängen lässt, statt ihnen die Wahrheit zu sagen?
6. Keine Meldungen an den Innenminister?
6.1. Welche Meldungen über mögliche Probleme betreffend der zeitnahen Benachrichtigung von Infizierten erhielten das Innenministerium und/oder die Staatskanzlei bis incl. 7.8.2020 (Bitte vollständig auflisten und insbesondere die Meldungen des BRK-Chef Theo Zellner berücksichtigen, der in der Woche zuvor an der Teststation an der Donautal-Raststätte der A3 bei Passau sich selbst ein Bild der Lage gemacht hatte)?.
6.2. Welche Meldungen über mögliche Probleme betreffend der zeitnahen Benachrichtigung von Infizierten erhielten das Innenministerium und/oder die Staatskanzlei vom in 6.1. abgefragten Zeitraum bis zum bis incl. 9.8.2020 (Bitte vollständig auflisten und insbesondere die Meldungen an den Innenminister selbst ausführen, der mit BRK-Präsident Theo Zellner am 9.8. die Teststation Hochfelln-Nord an der Autobahn bei Rosenheim besuchte)?
6.3. Welche Zahlen/Mengen nicht versandter Corona-Testergebnisse waren auf jeder der Online-/Sitzungen des Kabinetts zwischen dem 25.7. und dem 13.8. besprochen worden (Bitte lückenlos darlegen)?
7. Verheimlichung des Nichtversendens von ca. 50% der in Bayern ermittelten Corona-Testergebnisse?
7.1. Wie ist es erklärbar, dass das Argument verbreitet wird, dass das LGL seit Beginn der Tests an den Autobahnen die Nichtversendung der Ergebnisse von ca. 44.000 Tests von den insgesamt getätigten ca. 85.000 Tests, also etwa 50% aller getätigten Tests, habe geheim halten können?
7.2. Wie ist es erklärbar, dass das Argument verbreitet wird, dass das LGL seit Beginn der Tests an den Autobahnen die Nichtversendung der Ergebnisse von ca. 1150 meist positiven Testergebnisse, habe geheim halten können, wobei das RKI im selben Zeitraum ca. 3800 Neuinfektionen entdeckt und am Dienstag, den 11.8. gemeldet hatte?
7.3. Was spricht dagegen, die Äußerung des Ministerpräsidenten auf der Pressekonferenz am 13.8., dass die, die noch kein Testergebnis erhalten haben und schon länger darauf warten, lieber einen zweiten Test machen sollten, so zu verstehen, dass ein Teil der Testergebnisse im LGL verloren gegangen ist?
8. Vorgaben der Staatsregierung
8.1. Wie ist der unauflösliche Widerspruch erklärbar dass das BRK angibt „Wir waren sogar auf eine viel höhere Anzahl an Tests personell eingestellt. Wir hatten Vorgaben, dass 16.000 Tests am Tag durchgeführt werden können.“, während der Leister des LGL angibt „Es sind wesentlich mehr Tests abgenommen worden, als wir gedacht haben – von den Hilfsorganisationen„?
8.2. Welche Zahlen und/oder Zeiten haben das Innenministerium und/oder die Staatskanzlei dem LGL und dem BRK als Vorgabe gegeben (Bitte hierbei auch Quellbehörde und Adressat und Zeitpunkt der Vorgabe …als Ziel sei eine Mitteilung des Ergebnisses innerhalb von 48 Stunden vereinbart.“ darlegen)?
8.3. Welche Maßnahmen haben das Innenministerium und die Staatskanzlei eingeleitet, um die Umsetzung der in 8.1. und 8.2. abgefragten Vorgaben zu kontrollieren?