BANGKOCK – Chaos im Finanzsystem für Händler und ehrliche Menschen, da die obersten Sicherheitsbehörden nach neuen Befugnissen für Banken streben.
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Aufmerksame Leser kennen dieses Phänomen von den Trucker-Protesten in Canada während der Covid-Zeit. Das WEF-Groupie Justin Trudeau gefiel sich darin, den Truckern durch Sperren von deren Konten einfach die Lebensgrundlagen zu entziehen!
In der EU gibt es derartige Vorschriften zur massenhaften Sperrung von Konten, im Verdachtsfall ebenfalls. Doch in Thailand wurde dieses Prinzip der Kontosperrungen nun das erste Mal auf eine breite Probe gestellt, als die Regierung diese Möglichkeit mit Hilfe einer Notstandsgesetzgebung erstmals in breitem Stil ausprobierte.
Das Bankkonto wurde so vom sicheren Aufbewahrungsort zum Überwachungsinstrument des Staates. Die Bürger Thailands lernen dieser Tage, dass wer heute Geld bei der Bank hat, der besitzt es nicht mehr frei. Der eigene Zugriff hängt von der Einschätzung staatlicher Stellen ab.
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Das Einfrieren des Kontos bei Verdacht
Doch auch die EU hat eine derartige Verordnung im Petto: Die EU-Verordnung 2015/847 (Geldtransfer-Verordnung) ist etwa 10 Jahre alt und vor einem Jahr mit der
aktualisiert worden. Dort ist in Artikel 23 nachlesbar:
Und Artikel 9 kann man entnehmen:
Banken sind demnach verpflichtet, Auffälligkeiten direkt an nationale Finanzermittlungsstellen weiterzugeben. In Deutschland ist es die FIU (Financial Intelligence Unit). Mit anderen Worten: Was „verdächtig“ ist, muss gepetzt werden.
Was in der EU inhaltlich als verdächtig zu gelten hat, regeln aktuell die europäischen Anti-Geldwäsche-Richtlinien (AMLD 4–6). Aktuell, denn diese Regeln können jederzeit durch weitere Regeln ergänzt werden.
In Europa dürfen dann Gelder blockiert werden, wenn ein Verdacht besteht – selbst ohne abschließendes Gerichtsurteil. De facto kann damit jeder Kontoinhaber in die Mühlen geraten, sobald eine Banktransaktion auffällig wirkt oder in den Raster von Algorithmen fällt. Während dies offiziell dem Kampf gegen Terrorfinanzierung und Betrug dient, öffnet es Tür und Tor für willkürliche Einschränkungen.
In Thailand hat nun genau das ein riesiges Chaos ausgelöst. Thailand hat nämlich eine Norstandsregel herausgegeben, um so bezeichnete „Mule Konten“, also betrügerische Konten, die Händler benutzen zu identifizieren und zu schließen und das ging kräftig schief:
Thailand: Notstandsdekret aktiviert Kontosperren bei „Verdächtigen“
Auch in Thailand gibt es diesen Mechanismus. Grundlage dafür sind das Technology Crime Act von 2023.
In Thailand spielt sich derzeit ein Finanzdrama ab, das weit über die Grenzen des Landes hinausweist. Tausende Bankkonten wurden in den letzten Wochen eingefroren – nicht etwa nach gerichtlicher Prüfung, sondern auf bloßen Verdacht. Grundlage dafür sind das Technology Crime Act von 2023 und ein Notstandsdekret von 2025, die den Behörden das Recht geben, Gelder zu blockieren, sobald eine Verbindung zu mutmaßlichen Betrugs- oder Geldwäschetransaktionen besteht. Quelle hier und hier.
Der „Thai Technology Crime Act 2023“bezieht sich auf den Königlichen Erlass über Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Technologiekriminalität BE 2566 (2023) (auch bekannt als Cybercrime-Dekret), das am 17. März 2023 in Kraft trat, um zunehmende Fälle von Technologie- und Online-Betrug wie Callcenter-Betrug und Finanzbetrug zu bekämpfen.
Dieses Dekret ermächtigt Behörden und Finanzinstitute zur Zusammenarbeit, unter anderem durch die Aussetzung verdächtiger Transaktionen, die Untersuchung von „Mule-Accounts“ und die Verhängung strengerer Strafen für Datenmissbrauch und SIM-Kartenhandel.
Änderungen im Jahr 2025 erweiterten diese Befugnisse weiter, verbesserten die Entschädigung der Opfer und zogen die Dienstleister stärker in die Verantwortung.
Massensperrungen auf Verdacht
Aus dem ganzen Land berichten Kunden, das sie bei thailändischen Banken kein Bargeld mehr abheben können. Konten wurden einfach gesperrt, Karten funktionieren nicht, Überweisungen sind blockiert.
Unbescholtene Bürger oder kleine Händler geraten ins Visier der automatisierten Maßnahmen, wenn nur eine einzige verdächtige Überweisung auf ihrem Konto landet. Die Höhe des Betrags ist hierbei offenbar irrelevant.
Der Thai Examiner dokumentiert eindrücklich, wie willkürlich die Maßnahmen wirken:
Auch Fälle von plötzlich negativen Kontoständen sind berichtet worden – ausgelöst durch verdächtige Transaktionen, die über die Systeme liefen. Für die Betroffenen bedeutete dies, dass sie nicht nur ihr eigenes Geld verloren, sondern auch tagelang ohne Zahlungsmittel dastanden.
Die Schattenseiten der „bequemen Digitalwelt“ schlagen zu
Nun bemerken die Bürger Thailands erstmals, mit welchem Risiko sie sich die digitale „sichere und bequeme“ Traumwelt eingekauft haben:
Die Bürger sind immer die Benachteiligten
Und wer hätte das gedacht: Nicht die Banken, die Bürger müssen sich um die Wiederherstellung ihrer Konten bemühen
Das Vertrauen schwindet
Die Folge: die betroffenen Bürgern kehren reumütig zum Bargeld zurück:
Und Anwälte toben:


