Bernard Rougiers Erfolgsbuch „Die durch den Islamismus eroberten Territorien Frankreichs“

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PARIS – Seit seinem Erscheinen wird in Frankreich Bernard Rougiers Studie / Buch mit dem Titel „Les territoires conquis de l´Islamisme„, also „Die durch den Islamismus eroberten Territorien Frankreichs“ kontrovers diskutiert. In dieser Studie untersuchte Rugier auch die Kollaboration zwischen linken Lokalpolitikern und Islamisten und deckte Erschreckendes auf.

In der Serie „Andruck“ stellte der Deutschlandfunk  Bernard Rougiers Erfolgsbuch „Les territoires conquis de l´Islamisme“ und die systematische Zersetzung der Lokalpolitik durch Islamisten vor:

Sein Buch, so Bernard Rougier, beschreibe, wie religiöse Agitatoren versuchen, den Problemvierteln ihre Agenda aufzuzwingen. Um das zu belegen, hatte der Pariser Islamwissenschaftler einige seiner Studenten in besonders betroffene Viertel geschickt.

„Sie sollten am Leben in den Vierteln teilnehmen, ganz nah an den Akteuren dran sein. Sie haben sich die Predigten und Koranunterweisungen, auch die auf Arabisch, angehört. Sie waren dort, wo die Leute miteinander reden, in den Cafés, in den islamischen Bibliotheken, auf den Fußballfeldern. Sie waren in den Social-Media-Gruppen der Moscheen unterwegs, wo viel über deren Sicht auf die französische Gesellschaft zu erfahren ist.“

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Spaltung als Eroberungsmethode

Fast vier Jahre dauerten diese Feldstudien. Das Ergebnis dieser Untersuchung war ernüchternd und brachte das zutage, wovor Islamkritiker seit langer Zeit warnen und hierfür von zu vielen Politikern regelmäßig verspottet werden.

„Wir haben es mit einem Paralleluniversum zu tun. Es geht im Grunde um den Konflikt zwischen zwei gegensätzlichen Weltbildern: dem der Emanzipation, der Aufklärung und dem salafistischen Verständnis von einem Gott, der die ungeteilte Aufmerksamkeit und das ganze Engagement des Gläubigen einfordert.“

Rougiers Studenten haben hierbei folgenden Ansatz der Islamisten identifiziert:

„Typisch für den Salafismus ist es, die Anfangszeiten des Islam zu idealisieren: als den triumphalen Kampf gegen die Ungläubigen. Die Salafisten reden den Gemeindemitgliedern ein, dass sie diesen Kampf heute fortsetzen. Damit geben sie ihnen das Gefühl, zu einer Elite zu gehören. Was sehr gut ankommt bei den sozial benachteiligten Schichten in den Vorstädten der großen Metropolen, wo die Arbeitslosigkeit 35-40 Prozent erreicht, wo die Familienstrukturen kaputt sind und wo der Drogenhandel grassiert.“

Umgesetzt wird dieser Ansatz auf die immer selbe selbe Weise. Zu Beginn erklären die Prediger Dinge für unrein und verboten, um die zu radikalisierenden Personen vom Rest der Gesellschaft zu trennen. Hierzu gehören:

  • bestimmte Sachen nicht zu essen,
  • Frauen die Hand zu geben,
  • Juden oder Christen als Freunde zu haben,
  • seinen Körper zu zeigen.

Bernard Rougier:

„Das hat man zuerst in den Umkleideräumen der Fußballvereine gesehen, dass man sich nicht mehr nackt unter die Dusche stellt, weil das den Keuschheitspredigten widerspricht.“

Darüber hinaus werden Nichtmuslime aus diesen Vierteln hinausgeekelt oder durch Gewaltandrohung verdrängt.

„Außenstehende würden in solchen Viertel gar nicht mehr geduldet, wer nicht dazu gehöre, werde schnell von kräftigen jungen Männern unter Androhung von Gewalt zum Gehen aufgefordert. Kinder sollen nicht mehr in die öffentlichen Schulen gehen, weil die ja laizistisch seien und damit islamfeindlich. Stattdessen würden sie in islamischen Einrichtungen, in illegalen Koranschulen oder per Internet unterrichtet. Auf diese Weise bringen die Islamisten Stück für Stück das gesellschaftliche Leben in den Moslemgemeinden unter ihre Kontrolle,“

sagt Rougier.

„Und von da an können sie als Wortführer der Gemeinde auftreten und von den Behörden Dinge einfordern, zum Beispiel den Bau einer neuen Moschee. So verschiebt sich das Kräfteverhältnis mit den staatlichen Institutionen immer mehr, und das ist auch ihr Ziel.“

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Falsche Toleranz und Kollaboration als Türöffner in die Lokalpolitik

Bestätigt werden diese Untersuchungen durch Gilles Kepel. Kepel ist französischer Sozialwissenschaftler. Er ist Professor am Institut d’études politiques de Paris und hat auch den Lehrstuhl für den Nahen Osten und den Mittelmeerraum der Paris Sciences et Lettres (PSL) Research University an der École Normale Supérieure (ENS) inne. Er ist Autor soziologischer und politikwissenschaftlicher Werke und gilt als einer der besten Kenner des politischen Islam und des radikalen Islamismus in Frankreich.

Kepel verwiest darauf, daß sich die Islamisten zum Zweck ihrer Ausbreitung gerne der Keule der der Islamophobie bedienen. Mit ihrer Hilfe stellen sie Moslems pauschal als Opfer dar und fordern Solidarität ein. Gilles Kepel sieht das als Falle:

„Die Islamophobie ist ein Begriff, der von den militanten Islamisten erfunden wurde, um jede Kritik an ihrer Auslegung des Islams zu unterbinden und die Mehrheit der Moslems hinter sich zu vereinen.“

Kriminelle und Islamisten stützen sich übrigens gegenseitig, darauf weist Gilles Kepel hin:

„Wenn Kriminelle sich den Salafisten anschließen, bekommen sie eine Art Freibrief. Es sei ja gottgefällig Drogen an die Ungläubigen verkaufen, weil die damit zugrunde gerichtet werden. Also wird ihnen verziehen.“

Begleitet wird dies durch eine aktive Kollaboration zwischen Islamisten und in der Regel linken Lokalpolitikern. Die nichzt kollaborierenden Politiker schweigen hingegen, beobachtet Gilles Kepel:

„Die Abgeordneten fürchten als islamfeindlich dazustehen. Und deshalb umwerben sie in einer Reihe von Fällen die islamischen Organisationen. Weil die eine ganze Menge Stimmen kontrollieren. Und damit den Kandidaten bei einer Wahl sagen können, ich bringe Dir 200 Stimmen, wenn Du mir dafür das und das gibst. Das könnten zum Beispiel strategische Posten in der Stadtverwaltung sein, die Zuständigkeit für Wohnungen, für die Beschäftigung, für Sport- und Kulturvereine, für die Jugend.

Gilles Kepel spricht von einem Kulturkampf, der sich heute in Frankreich abspielt:

„Es ist ein Kulturkampf zwischen denen, die unsere muslimischen Mitbürger mit ihrer salafistischen Vision in Geiselhaft nehmen, eine Vision, die direkt zum Dschihad gegen die Ungläubigen führt – und auf der anderen Seite jenen, die daran glauben, dass es in der französischen Gesellschaft für alle Menschen, unabhängig von ihrem Glauben, den gleichen Platz gibt, nach dem Prinzip der Laizität.“

Die Republik ist in Frankreich auf dem Rückzug.

Die oftmals aus dem Ausland stammenden islamistischen Prediger schaffen auf diese Weise eine Art von Festung bzw. Enklaven innerhalb der Gesellschaft. In Frankreich wird für dieses Phänomen mit dem Begriff des „Communautarisme“ bezeichnet.

Der französische Innengeheimdienst DGSI hat in einer geheimen Analyse, über die das „Journal de Dimanche“ dieser berichtete, 150 Territorien identifiziert, die auf diese Weise bereits in der Hand von Islamisten gefallen sind.