PARIS / BERLIN – In seinem bisher nur auf französisch erschienenen Buch „Ich habe an einem Faden des Lügengespinstes gezogen und es ist alles ans Licht gekommen“ deckt der Autor Philippe de Villiers die Kräfte auf, welche die „Europäische Einigung“ im Hintergrund projektieren und vorantreiben. Was er hierbei ans Licht der Öffentlichkeit bringt, faßt er selbst auf z.B. Seite 218 wie folgt zusammen:
„Diese Kräfte arbeiten seit dreißig Jahren daran, nicht etwa ‹Europa aufzubauen› – das heißt, die historische Kontinuität einer Zivilisation zu sichern –, sondern im Gegenteil, alles zu dekonstruieren, um seine emotionalen Gemeinschaften zu untergraben und ihre grundlegenden Grenzen und Orientierungspunkte zu vernichten. Es geht nicht darum, eine ‹Europazität› aufzubauen, sondern eine ‹Globalität›, einen geschichts- und formlosen weiten Spielplatz, der von austauschbaren Menschen bevölkert ist.“ (de Villiers, S. 218)
Auf die Fangfrage in einem Interview mit dem Figaro, ob sein Buch ein Mittel sei, um sich für ´populistische Parteien` einzusetzen, antwortete er:
„Nein, ich gebe keine Anweisungen, ich schlage Alarm. Ich schlage und schlage (Alarm). Bevor der Muezzin kommt. Der Populismus ist der Schrei der Völker, die nicht sterben wollen.“
Philippe de Villiers hat demnach ein Buch herausgebracht, welches einen genaueren Blick Wert ist:
Philippe de Villiers ehemaliger Präsidentschaftskandidat und Abgeordneter im EU-Parlament
Philippe de Villiers st nicht irgend ein Autor. Vielmehr kennt Philippe de Villiers das, worüber er schreibt aus der Innenperspektive
Von 1987 bis 1994 und von 1997 bis 2004 war Philippe de Villiers Mitglied der französischen Nationalversammlung. Von 1988 bis 2010 war er Präsident des Generalrates des Départements Vendée
1994 bis 1999 gehörte Villiers dem Europäischen Parlament an.
1995 und 2007 trat Villiers bei den französischen Präsidentschaftswahlen an. Hauptthemen seiner Kampagne bei der Präsidentschaftswahl 2007 waren der Kampf gegen die Europäische Union und den starken Euro, seine Forderung nach einem Einwanderungsstopp und seine Warnung vor einer möglichen Islamisierung Frankreichs.
2009 gab Villiers seine Mitgliedschaft in der neu gegründeten paneuropäischen Organisation Libertas bekannt, die den Vertrag von Lissabon ablehnt. Bei der Europawahl in Frankreich 2009 wurde er ins Europäische Parlament gewählt, dem er bis 2014 angehörte.
- Er war Stellvertretender Vorsitzender / Mitglied des Vorstandes der Fraktion „Europa der Freiheit und der Demokratie“.
- Außerdem gehörte er dem Ausschuss für regionale Entwicklung an, der Delegation für die Beziehungen zur Schweiz und zu Norwegen, dem Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Island, dem Gemischten Parlamentarischen Ausschuss Europäischer Wirtschaftsraum sowie der Delegation für die Beziehungen zu Südafrika.
- Und er war stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Seit 1994 ist er Vorsitzender der Partei „Mouvement pour la France“ (MPF, ‚Bewegung für Frankreich‘), einer Abspaltung der UMP, die den Vertrag von Maastricht ablehnt und christlich-demokratische und rechtskonservative Werte vertritt. Sie tritt für ein weitgehend unabhängiges Frankreich ein, das keine Souveränität an die Europäische Union abgibt.
Mit seinem Buch „Les Mosquées de Roissy“ (Die Moscheen von Roissy‘) deckte er 2006 Netzwerke islamischer Fundamentalisten in der Gepäckabfertigung des Pariser Großflughafens auf.
Die Aufdeckung der Kräfte, welche die Europäische Union vorantreiben
In seinem neuen Buch arbeitet sich Philippe de Villiers an die Wurzeln der Vereinigung der bis dahin souveränen Staaten in Europa heran und suchte in Archiven Material , mit welchem er die Kräfte aufdecken kann, die diese Weichensteller antrieben.
«Was in diesem grundlegenden Chaos auffällt, ist die Geheimhaltung bei der Abfassung der Texte; die Protagonisten schreiben sich ausserhalb des Rahmens der Institutionen; Schuman gestand später: ‹Es war Jean Monnet, der mit seinen Mitarbeitern in einem kleinen Hotel in der Rue de Martignac, in wenigen Monaten ohne das Wissen der Öffentlichkeit oder gar der Regierung, die Idee der Gemeinschaft für Kohle und Stahl entworfen hat.›» (de Villiers, S. 134)
«Monnet wollte ein Europa aufbauen, das den amerikanischen Zielen entsprach – den institutionellen, kommerziellen und kulturellen.» (de Villiers, S. 117)
Am 26.3.2019 veröffentlichte Le Figaro ein Interview mit Philippe de Villiers, in welchem er sich den Fragen der Reporter stellte. Auf die Frage, ob er das in Frankreich dann losgetretene Kreuzfeuer der Kritik so erwartet habe, antwortete er:
„Ja, natürlich. Seit Jahrzehnten bewegt sich die Union im Verborgenen. Sie ist ein Wesen des Abgrunds; was sie fürchtet, ist das Licht. Der plötzliche Lichtstrahl, der auf die Gründungslüge gerichtet wird, hat die kleine Welt der akkreditierten «Possenreißer» in Panik versetzt. Zu spät. Das Buch ist im Umlauf. Es findet reißenden Absatz…. Es ist kein Buch mit Halbwahrheiten, das mit einer wissenden Handbewegung weggewischt werden könnte. Es ist ein Buch, das sich auf Untersuchungen stützt, mit 111 Seiten Beweismaterial, neu freigegebenen Archivdokumenten, die für sich sprechen. Der Gegenangriff der in Angst versetzten Vertreter der offiziellen Meinung, die versuchen, eine Schutzzone zu errichten, kommt an der störenden Wahrheit der Beweise nicht vorbei. Alles gerät ins Wanken. Es wird offensichtlich, dass die ´Gründerväter` nicht dem geheiligten Bild der mythologischen Erzählung entsprachen. Es waren Menschen in der Hand der Amerikaner, geschwächt und abhängig. Was das Projekt des ursprünglichen Europas betrifft, so war es keineswegs das einer ´Europäischen Macht`. Die Amerikaner wollten einen zusätzlichen Markt mit einer Exekutivkommission, das heißt einer technischen, postpolitischen Autorität, von Funktionären geleitet und von der Kontrolle der Staaten unabhängig.“
Mit Hilfe der von hm gefundenen Belege weist Philippe de Villiers in seinem Buch nach,
„dass das heutige Europa, ohne Körper, ohne Kopf, ohne Wurzeln, ohne Grenzen, keine falsche Umsetzung darstellt. Die geöffneten Archive liefern den Beweis: Das dekonstruktive Gen, das die Europäische Union unterhöhlt, befand sich in der DNA der ´Gründerväter`. Das Programm war von Anfang an festgelegt. Sie wussten, was sie taten und was sie wollten: eine gehirnlose Governance, um sich auf einen globalen Massenmarkt zuzubewegen. Wir sind weit entfernt von einem unabhängigen Europa.“
Das bei derartigen Argumenten einsetzende Standardargument ist das der „Verschwörungstheorie“. Diesen Argument hält Philippe de Villiers entgegen:
„Bei Verschwörungen geht es um Theorien, Gerüchte, Fantasien. Bei mir geht es um das Gegenteil: Ich veröffentliche Dokumente. Mein Buch ist sogar die Antwort auf die echte Verschwörung. Ich habe herausgefunden, dass Monnet, um dem Einfluss des Quai d’Orsay [französisches Außenministerium] zu entkommen, sein Team ein ´Kommando von Verschwörern` nannte. Die ´europäische Konstruktion` hat sich schon immer mit Geheimhaltung umgeben. Undurchsichtigkeit war die Regel. Die ´Monnet-Methode` ist verschwörerisch, gegen die Völker gerichtet. Er verheimlicht es nicht. Diese Konstruktion ist in Wirklichkeit ein Serienmord an den Demokratien Europas.“
Die Aufdeckung der Kräfte, welche die Europäische Union vorantreiben
Jean Monnet
Monnet gilt als einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaften und wird als „Vater Europas“
bezeichnet. Die EU feiert ihn noch heute als den politischen Architekten, der die Pläne zum Zusammenschluss der westeuropäischen Schwerindustrie verwirklichte. Durch die Regierungschefs der EG wurde er 1976 zum ersten Ehrenbürger Europas ernannt, eine Auszeichnung, die erst 1998 an Helmut Kohl ein weiteres Mal verliehen wurde. Zu diesem französischen Gründungsvater eines vereinten Europa und dessen Verstrickungen mit den USA hat de Villiers herausgefunden:
„Dieser Präsident des ´Komitees für die Vereinigten Staaten von Europa` erhielt geheime Zahlungen über die ´Ford Foundation´, aus CIA-Kreisen und über ein Konto bei der Chase Manhattan Bank. Viele Biographen wiederholen Monnets Worte, der behauptete, er habe ´jegliche staatliche Subventionen ausgeschlossen`. Ich beweise jedoch, dass dies eine Lüge ist, indem ich alle Dokumente veröffentliche, die die geheimen Überweisungen von stolzen Summen belegen und die Beeinflussungsoperationen, die die Gegenleistung darstellten. Es gibt auch andere Dokumente, die zeigen, dass Monnet ein Agent des Außenministeriums war. Diese Historiker haben einige Unterlassungen begangen!“
Walter Hallstein
Walter Hallstein gilt als ein weiterer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft
Seine offiziellen Biographiedaten lauten laut einer Online-Enzyklopädie:
- Von 1930 bis 1941 war Hallstein ordentlicher Professor für Privat- und Gesellschaftsrecht an der Universität Rostock. Er war Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes, der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, des NS-Luftschutzbundes und des NS-Dozentenbundes. 1941 war er Professor für Rechtsvergleichung, Gesellschafts- und Internationales Wirtschaftsrecht an der Universität Frankfurt.
- 1942 wurde Hallstein als Reserveoffizier zur Wehrmacht eingezogen und diente im Artillerie-Regiment 1709 (709. Infanterie-Division) in Nordfrankreich. Im Juli 1944 kam er während der Kämpfe um Cherbourg in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im Kriegsgefangenenlager Camp Como im US-Bundesstaat Mississippi wirkte Hallstein an der Einrichtung einer Lageruniversität zur Weiterbildung mit.
- Bereits im November 1945 kehrte Hallstein aus der Kriegsgefangenschaft zurück und setzte sich unverzüglich für die Wiedereröffnung der Frankfurter Universität ein.
- Mit seiner Rückkehr nach Deutschland begann Hallstein sich intensiv für die Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in internationale Organisationen und die westliche Staatengemeinschaft einzusetzen.
- Er wurde nicht nur am 1. Februar 1946 Dozent an der wiedereröffneten Hochschule in Frankfurt am Main, sondern im April 1946 auch deren erster freigewählter Nachkriegsrektor. Dieses Amt hatte er bis 1948 inne. Zudem war Hallstein Vorsitzender der Süddeutschen Rektorenkonferenz und Leiter des Gründungsausschusses der Hochschule für Politik in Frankfurt am Main.
- 1948 erhielt Hallstein den Ruf auf eine Gastprofessur an der Georgetown University in Washington, D.C.
- Im Januar 1950 gründete er in Bad Soden eine Organisation, die gezielt auf die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die UNESCO hinarbeitete.
- Im Juli 1950 wurde Hallstein von Bundeskanzler Konrad Adenauer zum Leiter der bundesdeutschen Delegation bei der Pariser Konferenz für die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) berufen. Vor allem das Bundeswirtschaftsministerium kritisierte diese Entscheidung, da man Hallstein als Juristen nicht für kompetent für die wirtschaftspolitischen Verhandlungen hielt. Hallstein wurde dennoch zum engen Vertrauten Adenauers und gestaltete dessen Außenpolitik wesentlich mit.
- Am 28. August 1950 ernannte Adenauer Hallstein zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
- Bereits 1951 wurde er unter Adenauer, der selbst das Amt des Bundesaußenministers übernommen hatte, Staatssekretär des Auswärtigen Amts. Diese Funktion hatte er bis 1958 inne.
- 1953 trat er in die CDU ein.
- Am 19. Oktober 1954 nahm Hallstein mit Bundeskanzler Adenauer (CDU) an der ersten deutsch-französischen Konferenz in Paris teil.
- Hallstein selbst nahm 1955 an der Konferenz von Messina teil, die wichtige Weichen für die wirtschaftliche Integration der europäischen Länder stellte.
- Den Ende 1957 in Kraft getretenen EWG-Vertrag, der die Ergebnisse der Konferenz festschrieb, entwarf Hallstein maßgeblich mit.
Das Buch von Philippe de Villiers belegt jedoch weitere Wurzeln Hallsteins zum Nationalsozialismus.
Walter Hallsteins Arbeit für ein nationalsozialistisches „Neues Europa“
Mehrere Dokumente aus dem Bundesarchiv von Berlin und Koblenz bestätigen, dass Professor Hallstein seine Beziehungen zum Nationalsozialismus zumindest heruntergespielt hatte.
- Das gilt insbesondere für
- die herausragende Rolle von Walter Hallstein als einem Vertrauten von Hans Franck, sowie
- bei der Nazifizierung der Gesetzgebung in Deutschland und
- der Ausarbeitung des Projekts „Neues Europa“ von der Rom-Konferenz von 1938:
Auf den Seiten 194 – 195 seines neuen Buchs beleuchtet Philippe de Villiers den Werdegang Hallsteins in der nationalsozialistischen „Akademie des Deutschen Rechts“, die an dieser Stelle wiedergegeben werden sollen:
Der Bund der nationalsozialistischen Juristen wurde 1928 von Hans Frank gegründet und der Hitlerpartei NSDAP angegliedert, aus der 1936 der NSRechtswahrerbund (NSRB) wurde.
Hans Frank sollte Minister und Gouverneur – man sollte eher „Henker“ sagen – von Polen werden. NSRB-Mitglieder galten als „Inbegriff nationalsozialistischen Rechts“.
Um ihm bei seiner Mission zum nationalsozialistischen Recht zu helfen, gründete Frank die Akademie des Deutschen Rechts. Walter Hallstein arbeitete als Experte in einigen der 45 Arbeitsgruppen.
Die Akademie arbeitet auch daran, das neue Europa durch einen intensiven Austausch zwischen den faschistischen und nationalsozialistischen „Rechtswahrheiten“ zu gestalten, die von Juristen gepflegt werden, die sich mit Wissenschaft und Rechtsprechung befassen.
Die erste von der Kommission für italienisch-deutsche Rechtsbeziehungen organisierte Konferenz findet vom 21. bis 25. Juni 1938 in Rom statt.
Reichsminister Hans Frank tönte in seiner Antrittsrede:
„Denken Sie deutsch, handeln Sie deutsch, bekennen Sie sich zu Ihrer deutschen Essenz und seien Sie stolz, Deutscher zu sein! Du stirbst lieber in Deutschland, als deine deutsche Herkunft zu leugnen! Aus diesem tiefen Sinn Ihrer Rasse leitet sich die höchste Regel Ihres Verhaltens gegenüber der Gesellschaft ab! Aus diesem Glauben an die Macht unseres Volkes ergibt sich unsere Auffassung vom Rassenproblem: Nach unserer Gesetzgebung ist nur Deutsch das deutsche Blut, das heißt das arische Blut. „
Draußen auf seinem bronzenen Reittier zeigt die Gestalt von Marc Aurelius einen strengen Schmollmund, während die Hand des weisen Kaisers uns zu warnen scheint: „Geht nicht hinein, Unglückliche! “
Drinnen zeigt ein gebrechlicher junger Universitätsstudent hinter seiner kleinen Brille sein teilnahmsloses Gesicht.
Professor Hallstein sitzt unter der Delegation von fünfzehn hochrangigen Rechtsanwälten unter der Leitung des Reichsministers. Der junge gelehrte Hallstein, der religiös das „unvergleichliche gesetzgeberische Genie Mussolinis und Hitlers“ preist, hat keinen Zweifel daran, dass die Geschichte ihn in fast zwanzig Jahren hierher zurück ins Kapitol bringen wird, um zu unterschreiben: im Namen des Post-Hitler-Deutschland soll der europäische Vertrag seine Vorstellungen dann umsetzen.
Deren Aufgabe ist es jedoch vorerst, die rechtlichen Grundlagen für die Vereinigung zu schaffen, sobald die Waffen dem Deutschen Reich seine europäische Dimension gegeben haben:
„Das neue Europa“.
Diese Arbeit fand nach der berühmten Italienreise des Führers im Mai 1938 in Begleitung seiner Minister Hess, Goebbels, Himmler, von Ribbentrop und Hans Frank statt. 500 Personen, die mit drei Sonderzügen ankamen, waren von Mussolini und König Victor Emmanuel in Rom in einem eigens für diese Veranstaltung gebauten Bahnhof begrüßt worden. Die Tageszeitung La Nazione wird die vollständige Liste der Mitglieder der deutschen Aristokratie und Bourgeoisie sowie der lokalen faschistischen Partei veröffentlichen, die nach dem Galadinner die Aufführung einer Verdi-Oper im kommunalen Theater besuchte.
Wir sind am Vorabend des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs durch die Achsenmächte. Minister Hans Frank bedankte sich herzlich bei dem jungen Professor Hallstein aus Rostock für die „Bewunderung dessen, was Ihnen die deutsche Rechtsprechung schuldet„, bevor er seine Hoffnung hinzufügte, dass in Italien
„die sterile Idee ersetzt werden könnte aber dennoch mächtig, resultierend aus der französischen Vorstellung einer Einheit lateinischer Familien, durch das fruchtbarere Programm einer deutschen Schule; Die Einheit und damit die Erhaltung der europäischen Rechtskultur kann meines Erachtens sehr gewinnbringend ausfallen. „
Der Nazi-Würdenträger, ein großer Bewunderer von Professor Hallstein, wird in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt und 1946 erhängt. “
Walter Hallsteins Arbeit für die Nationalsozialisten
Das Buch von Philippe de Villiers bietet auch neue Enthüllungen über Walter Hallsteins Faszination für den Nationalsozialismus, dessen Doktrin er den Wehrmachtssoldaten lehrte. Er erklärt auch, dass die amerikanischen und deutschen Behörden der Nachkriegszeit Hallsteins Vergangenheit sehr gut kannten und sie wissentlich verheimlichten:
Auf den Seiten 198 – 199 seines Buches legt Philippe de Villiers die tatsächliche Rolle Hallsteins während der NS-Zeit wie folgt dar:
Im Berliner Bundesarchiv fand er eine Karte im Namen von Walter Hallstein vom Juli 1934 mit der Nummer 310212. Das Bundesarchiv bestätigte mir, dass dies seine NSLB-Mitgliedskarte ist ( Nationalsozialistischen Lehrerbundes).
Seine etwas mühsame Militärkarriere hatte dann auch viel früher begonnen, als er selbst während seiner Entnazifizierung erklärt hatte:
Tatsächlich hatte er bereits 1935 tausend Anstrengungen bei den Behörden unternommen, um das Ehrenkreuz des Kämpfers für seinen Militärdienst bei den „Pfadfindern in Belgien“ zu erhalten und dann zu einem Artilleriekurs zugelassen zu werden. Beim ersten Versuch wurde er noch als medizinisch nicht tauglich erachtet, bevor es ihm im Februar 1936 dennoch gelang und er später dann auch noch Reserveoffizier wurde.
Das 1943 auf Befehl Hitlers gegründete Korps der Nationalsozialistischen Führungsoffiziere (NSFO) hatte den Auftrag, den Soldaten den Nationalsozialismus beizubringen, um ihren Willen zum Kampf bis zum Tod sicherzustellen. Mit der politischen Überwachung der Truppen, Prediger und Spitzel beauftragt, ähnelten sie den Kommissaren der Roten Armee. Man wurde kein nationalsozialistischer Kommissar, ohne Mitglied der NSDAP zu sein, ohne von zwei Mitgliedern gesponsert worden zu sein oder ohne genügend ideologische Zusagen gemacht zu haben.
Helmut Heiber, ein wissenschaftlicher Historiker, der mit der Erstellung der eindrucksvollen Dokumentation für die Nürnberger Prozesse betraut war, arbeitete jahrzehntelang an der Rekonstruktion der Aufzeichnungen des Kanzleramts für die Zeit von 1940 bis 1945 und der Partei. In seiner lang dokumentierten Lehrerstudie über das Dritte Reich klassifiziert Heiber Wissenschaftler in zwei Kapitel mit erklärenden Titeln: „Gegner oder Gleichgültige“ (Kapitel II) und solche, die er „Gläubige“ nennt (Kapitel III).
Unter den „Gläubigen“ des Dritten Reiches kommt der Name Hallstein folgendermaßen vor:
„Nach einer Untersuchung der Leitung der Reichsfakultät Anfang 1944 gab die Universität Frankfurt eine Liste heraus, bestehend aus fünfzehn im Nationalsozialismus qualifizierten Offizieren im Rang eines Offiziers und sechsundzwanzig weiteren, beginnend mit Walter Hallstein und endend mit Wilhelm Ziegelmayer. Sie intervenieren für die „vollständige Mobilisierung der gesamten Wehrmacht in unerhörten Ausmaßen“ sie sind natürlich auch „politische Aktivisten“ (im Vergleich dazu meldete die Technische Universität Darmstadt keinen Nazioffizier und drei aktive Sprecher). “
Wie fand sich Hallstein auf einer solchen Liste unter fünfzehn von der Universität Frankfurt vorgeschlagenen nationalsozialistischen Lehrern? Professor Hallstein hielt eine echte Faszination für die Armee aufrecht.
Walter Hallsteins Arbeit für ein amerikazentriertes „Neues Europa“
Später lehrte er dann Recht im amerikanischen Kriegsgefangenenlager. Dort lehrte der nüchterne und diskrete Walter Hallstein Privatrecht im Vergleich zum angloamerikanischen Wettbewerbsrecht
Er war offenbar einer, der seine Kurse an die Notwendigkeiten der Geschichte anzupassen verstand. Er richtete seine Inhalte nach dem Stand der politischen Sonne aus. Eine echte „Sonnenblume“, ein echter „Wendehals“.
Wie kann man sich nicht von Walter Hallsteins Sammlung von Loyalitäten gegenüber dem nationalsozialistischen Regime stören lassen, während viele andere Persönlichkeiten mit vergleichbarer Verantwortung in Erwartung besserer Tage flohen, sich widersetzten oder versteckten?
Den Preis für seine „Flexibilität“ bezahlt Hallstein heute dadurch, daß er einer der wenigen Gründungsväter ist, nach dessen Namen keines der Gebäude im europäischen Viertel benannt wurde. Die Hierarchen Europas gaben vor, nichts von dieser Geschichte zu wissen.
Aber die Amerikaner, ihre Wähler, hatten all diese Informationen. Die Belege im Bundesarchiv von Berlin und Koblenz waren bekannt, auch das Foto auf Mikrofiche, auf dem Leutnant Hallstein, ein Lehr-Offizier des Nationalsozialismus, im Kreis anderer Offiziere abgebildet ist war bekannt.
Der deutsche Unterhändler des Vertrags zur Gründung der EG, der Unterzeichner des Vertrags von Rom, der erste Präsident der EWG, war daher eine „Persönlichkeit des Dritten Reiches“.
Der ehemalige Nationalsozialist Hallstein wird erster Präsident der EWG
Als solcher war er einer der brillanten Köpfe, die genau den Rahmen eines supranationalen Rechtssystems entwickelten, einmal das eines von „Großdeutschland“ dominierten Europa, einmal das der EWG, in beiden Fällen das eines „Europäischen Reichs“.
All dies erlaubt zumindest von einer Täuschung durch Verschweigen zu sprechen. In Washington und Bonn wussten man jedenfalls Bescheid. Und diejenigen, die es wussten, hielten an ihm fest und halfen die Wahrheit zu verbergen.
Viele weitere Enthüllungen finden sich in diesem Buch und in der Untersuchung, die die UPR nicht nur über Walter Hallstein, sondern allgemein über die Rolle der nationalsozialistischen Behörden bei der Entstehung des europäischen Aufbaus und über den Willen der USA durchführt.
Es bliebt zu hoffen, daß das Buch auch auf Deutsch übersetzt werden wird, um mehr Licht auf die Hintergründe zu werfen, welche die EU vorantreiben.