
SAN FRANCISCO – Mit Hilfe von „KI“ ist es nun möglich auf der Basis ausschließlich visueller Inhalte einen Ort zu ermitteln, mit der Folge, dass jeder Schnappschuss nun über eine Maschinenanalyse zu einem Bewegungsprofil zusammengefügt werden kann, sei es „nur für Werbezwecke“ oder bei der Suche nach „Andersdenkenden“ ohne daß der Betroffene das jemals bemerkt.
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KI ersetzt den Willensakt der Offenlegung von Standortdaten
Am 16.4. hat ChatGBT ein neues „Modell“ (das ist so etwas, wie ein Softwareprogramm) freigeschaltet, das frühere Fähigkeiten verbessert und einige neue Fähigkeiten hinzufügt. Darunter auch die Fähigkeit Bilder zu analysieren.
Umsetzbar ist das z.B. mit Hilfe des seit zwei Wochen neuen „Modells“ von ChatGBT, das als „o3“ und „o4-mini“ bekannt ist. In beiden „Modellen“ ist nun die Fähigkeit implementiert, Bilder zu analysieren. Stellt man dann ChatGBT zu einem Bild die Frage „wo ist das?“, analysiert das KI-Modell das Bild, sucht im Bild nach Hinweisen und versucht auf Basis der Hinweise weltweit nach dem Ort, den das Bild widergeben könnte.
- Schilder,
- architektonische Stile,
- Schriftarten auf Speisekarten oder die
- Form von Straßenlaternen etc.
können also von nun an dazu dienen, diesen Ort festzustellen.
Damit wird der Willensakt der Offenlegung eins Orts in Zukunft durch eine Maschine ersetzt und das ohne Willensakt des Fotografen oder des Aufgenommenen. Diese Informationen werden aus den Pixeln herausgeholt von denen der Betroffene zuvor keine Ahnung hatte. ein neues Paradies für Stalker!
OpenAI stellt diese neuen Fähigkeiten in einem eigenen Blogbeitrag vor und führt hierbei auch gleich wieder eine neue „Sprache“, genauer gesagt ein neues Kauderwelsch ein. OpenAI behauptet in diesem Zusammenhang, daß diese Versionen o3 und o4-mini
Das soll bedeuten:
Dazu gehört beispielsweise auch, dass die Modelle selbstständig Bilder drehen können oder in diese hineinzoomen und diese Schritte im „Denkprozess“ verarbeiten.
OpenAI bezeichnet dies in seiner eigenen Vorstellung der neuen „Modelle“ als als „Denken mit Bildern“
Es ist natürlich völliger Unfug diese Rechenleistungen als „Denken“ zu bezeichnen aber wer die Macht hat, kann derartige Fake-News natürlich ungestraft verbreiten.
Die Fähigkeit, allein durch visuelle Inhalte einen Ort zu erschließen, verändert die Erwartungen an digitale Privatsphäre grundlegend. Was früher eingebettete Daten oder eine explizite Offenlegung erforderte, kann jetzt lautlos durch Maschinenanalyse aufgedeckt werden. Ein Moment, den man beiläufig teilen wollte, kann heute zu einem rückverfolgbaren Ereignis werden, für jeden zugänglich, der das richtige Tool besitzt. So kann man mit Hilfe von ChatGBT nun auch Bewegungsprofile erstellen!
Maschinelles Lernen, trainiert auf Milliarden von Bildern, beginnt nun, Verbindungen herzustellen, die früher unmöglich waren. Es heißt nicht mehr:
„Das ist Berlin“,
sondern es heißt:
„Diese Person besucht wohl gerne Donnerstags nach dem Einkaufen den selben Dönerladen im Wedding“
Man braucht nur in einer gewissen Regelmäßigkeit Fotos aus der Umgebung posten und darauf sind die derselben Straßenlaternen, Ziegelmuster, die selbe Buslinie. Und wie gesagt: man braucht keinen Standort mehr taggen und kann sein GPS deaktiviert haben. Das Ergebnis ist dennoch:
Die KI kennt Ihre Gewohnheiten jetzt besser als Ihre Freunde und sie wird sie nie mehr vergessen.
Journalisten, Aktivisten, Kriminelle und normale Nutzer gingen bisher von der Grundrege aus: Keine Metadaten, kein Risiko! Bisher war es daher State of the Art beim Schutz der Privatsphäre und beim Teilen von Fotos folgende Regeln einzuhalten:
- Entferne die Metadaten.
- Lösche die EXIF-Daten
- Lösche die GPS-Koordinaten
- Lösche die Kamerainformationen
- Lösche die Zeitstempel
Nun ist es so: sogar Nutzer, die die Standortdienste deaktiviert haben, Metadaten entfernt haben und sogar VPNs genutzt haben, können nun mit Hilfe der Abbildungen leichter als bisher geortet werden, denn das Abbild selbst ist nun zur Quelle der Geo-Lokalisierung geworden.
Der Betroffene wird auch nie erfahren, daß seine früheren Aufenthaltsorte und damit seine Präferenzen identifiziert wurden, obwohl der Betroffene selbst einen Standort niemals geteilt hatte und niemals einen Name erwähnt hatte.
Beispiele:
Auf Plattformen wie X haben Nutzer nun damit begonnen mit dieser Fähigkeit herumzuspielen, indem sie verschiedenste Bilder analysieren lassen. Manche stark gefiltert oder verschwommen, andere völlig unscheinbar. Die KI antwortet oft mit erstaunlicher Präzision:
- Ein Teilnehmer lud ein düster beleuchtetes Bild aus einer Bar hoch. Das Modell identifizierte mit Hilfe eines Bilds eines lilafarbenen, ausgestopften Nashornkopfes zutreffend ein Speakeasy in Williamsburg.
- Ein anderer testete ein unscheinbares Foto aus einer Bibliothek und diese wurde gefunden.
X ist schon nach 2 Wochen voll von weiteren Beispielen von Benutzern, die ChatGPT
geben und o3 anweisen, sich vorzustellen, es würde „GeoGuessr“ spielen, ein Onlinespiel, bei dem die Spieler Standorte anhand von Google Street View-Bildern erraten müssen.
In wenigen Sekunden weiß dann der Nutzer, daß der Betroffene z.B. im Franziskaner in München daß.
Oder man stellt ein Bild vom morgendlichen Gassi-Gehen mit dem Hund online. Die Blätter sehen schön aus, das Licht ist gut, die Schlappen sind auch schon alt. Zehn Minuten später kommt eine Nachricht herein:
„Das ist die Brotmanufaktur am Kufsteiner Pl. 2, 81679 München, oder?“
Das digitale Detektivspiel ist in nur 2 Wochen bereits jetzt zum Breitensport für jedermann geworden, GeoGuessr war gestern. In den neuen Zeiten der ChatGBT-Onlinekultur im Jahr 2025 ist viel mehr möglich. Gelangweilte, Kriminelle, Geheimdienstler haben nun ein neues Instrument in der Hand. Die Privatsphäre der Zielperson war ja schon immer deren Rätsel.
Aber der Werbebranche und der politischen Manipulation öffnen sich neue Möglichkeiten des Micro-Targeting: Werbung nach Postleitzahl oder Suchverlauf im Browser war gestern. OpenAI kann die Zielperson nun direkt ansprechen, basierend auf den realen Orten, die jemand wohl besucht oder ggf. besuchen will, auch ohne daß die Zielperson den Ort jemals erwähnt hat!
- Wer der KI ein Foto von sich im Fitnessstudio geschenkt hat, darf sich nicht wundern wenn er dann auf einmal Proteinpulver und Fitness-Apps angezeigt bekommt und das ggf. sogar von einem Geschäft an dem er gerade vorbei läuft.
- Nach Brunch-Fotos bietet einem das Lieblings-Cafe auf einmal Treuepunkte an.
All das kann dann automatisch erfolgen! Das Ergebnis ist ein neues Überwachungsökosystem, das vielfach genutzt werden kann. Sogar bei Demonstrationen gegen die Regierung, z.B. wegen idiotischer Masken-Regeln, weil gerade wieder Schnupfen-Saison ist.
Datenhygiene weicht der Datenunvermeidbarkeit.
- Datenschutzerklärungen nützen hiergegen nicht! Rechtstexte in Schriftgröße können eine neuronale KI nicht daran hindern, den Ort Ihres Selfies anhand der Form einer Mülltonne zu erkennen.
- Ortungsdienste deaktivieren nützen hiergegen nicht! Das System benötigt keine GPS-Signale etc.
Die Zukunft braucht kein Signal , sondern nur ein Muster. Und die KI lernt dieses Muster, zur Not auch in Echtzeit!