MÜNCHEN / ROSENHEIM – Einem viel zu selten durchgeführte Verkehrskontrolle von Fahrradfahrern in Rosenheim ergab zahlreiche Beanstandungen und verweist auf ein grundsätzliches Problem: Die Opferzahlen verunfallter Fahrradfahrer steigen. Ein Grund ihr oftmals anarchistisches Verhältnis zur StVO.
In der öffentlichen Berichterstattung werden Fahrradfahrer durch die „Qualitätsmedien“ in der Regel als „Opfer“ dargestellt. Unterstützt wird diese Darstellung in der Regel durch den Umstand, daß Radfahrer sich bei einem Sturz in der Regel verletzten. Unterstützt wird diese Darstellung außerdem, daß Verstöße der Fahrradfahrer gegen die Verkehrsregeln erst einmal einen Verwaltungsprozess durchlaufen, an dessen Ende feststeht, ob dieser Vorwurf berechtigt war oder nicht. Unterstützt wird diese Darstellung nicht zuletzt auch noch dadurch, daß es relativ wenige Kontrollaktionen gibt, die sich auf Verkehrsverstöße von Fahrradfahrern konzentrieren. Da auch bei Radfahrern gilt, daß Verkehrsverstöße als „Kontrolldelikte“ gelten, bedeutet dies: Wenige Kontrollen führen zu wenigen Beanstandungen, was wiederum zu einer gut aussehenden Statistik führt.
Auf diesem Weg wird in der Regel in der Öffentlichkeit ein Bild von Fahrradfahrern als „die Guten“ aufgebaut, das mit der Realität meist so gut wie gar nichts zu tun hat.
Jeder kennt die Szene: Zu viele Fahrradfahrer missachten Rot-Ampeln, fahren gegen Einbahnstraßen, biegen ab, wann und wo sie wollen, fahren auf Gehwegen und ihre Fahrer haben viele zu oft einen Knopf im Ohr um während der Fahrt Musik zu hören. Ein Blick in die lokale Statistik, von z.B. Rosenheim und auf die lokalen Gegebenheiten dort belegt diesen subjektiven aus dem täglichen Straßenbild schon fast gewohnten Eindruck und verwiest auf ein viel zu oft anarchistisches Verständnis von Straßenverkehrsregeln bei Fahrradfahrern:
Fahrradfahrer: Zu geringer Respekt vor Verkehrsregeln und hohe Opferzahlen
So legt die aktuelle Statistik für Unfälle, an denen Fahrradfahrer in Rosenheim beteiligt waren, offen:
Laut Polizeistatistik waren zu 63 Prozent Radler die Hauptverursacher der Unfälle, Autofahrer waren zu 27 Prozent an Unfällen mit Radlern schuld.Jeweils vier Prozent der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern wurden von Lkw und Fußgängern verursacht. Ein Prozent verursachte der Linienbusverkehr und ebenfalls ein Prozent waren auf andere Umstände zurückzuführen.
Die Unfälle passierten meist, weil die Fahrradfahrer zu schnell oder auf der falschen Fahrbahnseite fuhren oder die Vorfahrt nicht beachtet hatten. Viele der verletzten Radler hätten laut Polizei keinen Helm getragen. Das betraf 78 Prozent der schwerverletzten Radfahrer und 75 Prozent der leichter Verletzten.
Aus dieser Unfallstatistik kann man auch herauslesen, wie viele einen Helm trugen
Besonders häufig sind Fahrradfahrer mit elektrischer Unterstützung Opfer von schweren Verkehrsunfällen:
Wer glaubt, daß die Jugend hier den größten Teil dieser Anarchisten stellt scheint einem Fehlurteil zu unterliegen. Die uneinsichtigsten Radfahrer scheint es in der Altersgruppe zwischen 50 und 60 zu geben, denn diese verunfallen zumindest in Rosenheim statistisch gesehen besonders häufig und an den Unfällen sind wiederum statistisch gesehen die Verunfallten selbst weit überwiegend selbst Schuld:
Die anarchistische Einstellung viel zu vieler Radfahrer zu den Straßenverkehrsregeln zeigt sich auch bei der Lobby-Organisation der Radfahrer, dem ADFC. Während bereits seit 50 Jahren zum Schutz der Autofahrer vor Verletzungen eine Gurtpflicht eingeführt und durchgesetzt wurde und während beim Skifahren auf den Pisten auchohne Hempflicht fast jeder Helm trägt, verweigert der ADFC einen vergleichbaren Schutz der Fahrradfahrer vor Verletzungen, den eine Helmpflicht bringen könnte, kategorisch:
Wenigstens ist der ADFC ehrlich: er riskiert lieber Tote, als eine Maßnahme einzuführen, die seine Ideologie behindern dürfte, mehr Bürger aufs Rad zu zwingen! Man stelle sich vor, der ADAC hätte Mitte der 70er argumentiert: „Man ist gegen die Einführung der Helmpflicht bei Motrradfahrern 1976 und bei Mopedfahrern 1987, weil dann ein Rückgang des Motorradverkehrs zu befürchten ist“!
München: 25.000 Rotlichtverstöße durch Radfahrer am Tag
Die Verschärfung des Bußgeldkatalogs durch den von der CSU gestellten Bundesverkehrsminister hat hohe wellen geschlagen, denn er beinhaltet auch das Element, daß die Schwelle, ab der ein Fahrverbot von einem Monat verhängt wird, abgesenkt wurde.
Die alte Regelung sah vor:
- Überschreitung bis einschließlich 20 km/h ein Verwarnungsgeld in Höhe von maximal 35 Euro,
- Überschreitung ab 21 km/h drohte eine Geldbuße von mindestens 60 Euro und ein Punkt,
- Überschreitung ab 31 km/h droht eine Geldbuße von mindestens 120 Euro und ein Punkt und ein Monat Fahrverbot.
Wohl durch Initiative der Grünen und durch eine Art teilnahmsloses Wegsehen durch den CSU-Verkehrsminister wurde die Änderung der StVO in den Hinterzimmern der Macht ausgehandelt. Eine dieser Änderungen betraf diese Stufung, der gemäß zuerst eine Strafe, dann ein Punkt und dann ein Fahrverbot verhängt wurde.
Die neue Regelung sah dann auf einmal vor:
- Überschreitung bis einschließlich 20 km/h ein Verwarnungsgeld in Höhe von maximal 70 Euro, was einer Verdoppelung entspricht,
- Überschreitung ab 21 km/h droht eine Geldbuße von mindestens 80 Euro und ein Punkt und ein Monat Fahrverbot,
- Überschreitung ab 31 km/h droht eine Geldbuße von mindestens 160 Euro und zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Damit hatte der CSU-Verkehrsminister eine wahre Führerscheinschredder in Kraft gesetzt. Nur ein Formfehler bewahrt die Bürger von der Anwendung dieser Führerscheinschredder.
Doch auch bei Rotlichtverstößen unter einer Sekunde werden Autofahrer mit einer Strafe von 90 EUR und 1 Punkt gebüßt und bei Verstößen von länger als einer Sekunde sogar mit 2 Punkten und einer Strafe von mindestens 200 EUR und zusätzlich 1 Monat Fahrverbot. Außer, ja außer bei Fahrradfahrern. Da diese keinen Führerschein benötigen, kann er ihnen zwar abgenommen werden, dies interessiert einen eingefleischten Fahrradfahrer jedoch wenig, denn dann fährt er in diesem Monat halt Rad.
Wenn einem Radfahrer verboten würde, als Radfahrer am Straßenverkehr teilnehmen, so kann angenommen werden, dann würde sich das anarchische Verständnis vieler Radfahrer wohl bald verbessert haben, kann angenommen werden.
Jeder Autofahrer kennt diese Szene: Man wartet an der roten Ampel darauf, daß sie grün wird und von irgendwoher kommend fährt ein Radfahrer bei rot über die Ampel. Hochgerechnet passiert dies in München 25.000 Mal am Tag:
Rosenheim: steigende Zahl an Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern
Alleine in Rosenheim waren deswegen 80 verletzte Radfahrer in die Statistik eingegangen:
Eine aktuelle Kontrolle während einer Schwerpunktaktion, an der in Rosenheim 30 Polizisten teilnahmen, legte das bei Fahrradfahrern oftmals vorherrschende anarchistische Verständnis von Straßenverkehrsregeln auch in Rosenheim offen.
So dürfte sich zwar jeder Radfahrer dafür aussprechen, daß Autofahrer einen Gurt beim Fahren anzulegen haben. Den analogen Schutz auf dem Fahrrad, also einen Helm, tragen hingegen viel zu wenige Radfahrer:
Einen Helm trug nur einer der kontrollierten Personen, ein Rennradfahrer aus Frankfurt. Alle anderen wies die Polizistin darauf hin, dass ein Helm mehr Sicherheit bringen würde.„Ich fahre nur kurze Strecken, deshalb trage ich keinen Helm“ – so wie dieser junge Mann denken wohl viele Radfahrer. Bei der Radler-Kontrolle am Mittwoch in Rosenheim war es vor allem der fehlende Helm, der den Polizisten bei den Verkehrsteilnehmern auf zwei Rädern auffiel.
Dies belegt, daß Fahrradfahrer als Teilnehmer im Straßenverkehr dazu gebracht werden müssen, sich zum eigenen Schutz regelkonformer zu verhalten, indem beispielsweise die Kontrolldichte erhöht wird.
Die einstündige Kontrollaktion wurde medienwirksam in Szene gesetzt:
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