Springer-Chef Döpfner opfert mit Julian Reichelt den seiner eigenen Aussage nach „letzten und einzigen Journalisten in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Autoritätsstaat rebelliert“

Quelle: By http://latimesblogs.latimes.com/jacketcopy/2012/03/bestselling-mommy-porn-50-shades-of-gray-.html, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=35559151

BERLIN – „Säuberungen“ in der Medienlandschaft schreiten voran: Nach Verflechtung mit US-Medienkonzern opfert Springer den einflussreichsten deutschen Journalisten mit Hilfe einer Moral-Keule aus dem US-Arsenal. In „fifty shades of Grey“ bejubelt, in der Realität vernichtet: Erst williger, danach unwilliger aufstrebender Journalisten-Nachwuchs bringt einen offenbar zum Abschuss freigegebenen Bild-Chef zu Fall, denn – O Schreck –  dieser hatte gleichzeitig mehrere Beziehungen mit karrierebewußten, auftrebenden weiblichen „Nachwuchs-Journalisten“ und hat – O Schreck – dieses Dreiecksverhältnis seinem Chef nicht angezeigt! Reichelt aber kontert und stellt „Enthüllungen“ über die „ Medienkultur in Deutschland“ in Aussicht.

 

Bild in den Klauen mächtiger, kalvinisischer US-Moralisten: Männer, die Frauen nachobenschlafen lassen, werden gefeuert; Frauen, die sich durch Männer nach oben schlafen bleiben im Unternehmen. Am Abend des 18.10.2021 verkündete der Axel-Springer-Verlag wegen angeblich neuer „Erkenntnisse über das aktuelle Verhalten von Julian Reichelt“ seine Entbindung von all seinen Aufgaben als Bild-Chefredakteur „mit sofortiger Wirkung„. Fast 24 Stunden später verkündet der selbe Springer-Verlag, daß die größte Investition der Firmengeschichte, der Kauf des durch Big-Tech-„Philanthropen“ groß gezogenen US-Nachrichten-Unternehmens Politico, vollzogen ist. Der bisher klar antikommunistisch ausgerichtete Springer-Konzern verleibt sich einen klar links ausgerichteten US-Nachrichten-Konzern ein und feuert seinen antikommunistisch eingestellten Bild-Chefredakteur, wegen angeblich „neuer“ Informationen, die aber offenbar mindestens bereits ein halbes Jahr alt sind. Reichelt wurde an den kalvinistisch anmutenden Normen der US-Linken gemessen und fiel offenbar durch.  Sein Vergehen: er hatte – vergleichbar zu „fifty shades of Grey“ „Beziehungen“ zu karierehungrigen Nachwuchsjournalistinnen gepflegt und zu viele dieser karierehungrigen Nachwuchsjournalistinnen hatten danach wohl erstaunlich schnelle Karieren im Unternehmen gemacht.

 

Die merkwürdigen Zusammenhänge

Der Autor dieses „Enthüllungs-Beitrags“, der Reichelt den Kopf kostete, trägt den Namen „Ben Smith“. Er ist Medienkolumnist und Gründungs-Chefredakteur der eindeutig linken BuzzFeed News. Wurde vom Gründer der linksradikalen „Huffington Post“, Jonah Peretti gegründet. Dann berichtete Ben Smith über Politik für die linke Politico, der linken „The New York Daily News“, der in der Mitte angesiedelten „The New York Observer“ und The New York Sun. 2020 kam er zur linken New York Times. damit hatte er offenbar die zentralen linken Blätter New Yorks durch; für die eher als „rechts“ eingestuften New York Post arbeitete er offenbar nicht. Auf die Beine gestellt und finanziert wurde die linke BuzzFeed von als „Philanthropen“ bezeichneten US-Oligarchen auch aus dem Big-Tech-Umfeld So ist Wikipedia zu entnehmen:

Im August 2014 sammelte BuzzFeed 50 Millionen US-Dollar von der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz ein, was die vorherigen Finanzierungsrunden mehr als verdoppelte.[35] Die Site wurde Berichten zufolge von Andreessen Horowitz auf rund 850 Millionen US-Dollar geschätzt.[35] BuzzFeed generiert seine Werbeeinnahmen durch native Werbung, die zu seinen redaktionellen Inhalten passt und nicht auf Bannerwerbung angewiesen ist.[17] BuzzFeed nutzt seine Vertrautheit mit sozialen Medien auch, um konventionelle Werbung über andere Kanäle wie Facebook auszurichten.[36] Im Dezember 2014 erwarb die Wachstumskapitalgesellschaft General Atlantic Sekundäraktien des Unternehmens im Wert von 50 Millionen US-Dollar.[37]

Doch Reichelt wird nicht nur aus dem BuzzFeed-Umfeld aus den USA angegriffen, sondern zugleich auch aus dem ehemaligen BuzzFeed-Ableger in Deutschland.

Das Investigativteam, ehemals Buzzfeed News, arbeitet seit Juni unter dem Namen „Ippen Investigativ“. Der Ippen-Verlag plante mit der Gründung, investigativen Journalismus in seinem Netzwerk zu fördern. Das Team um Gründer Daniel Drepper sollte demnach für das gesamte Netzwerk Recherchen realisieren.

Während der Angriff vom deutschen Ableger noch dadurch neutrallisiert werden konnte, daß der Inhaber Ippen eine Veröffentlichung seiner Angestellten unterband, drang der Angriff aus den USA offenbar durch. Rein beispielhaft sei an dieser Stelle die Reaktion des WDR mit ihrem „Bericht“ angeführt:

Zeitgleich expandiert der klassisch antikommunistisch eingestellte Springer-Konzern in die digitale Verbreitung von Nachrichten: Im Jahr 2015 kaufte das Unternehmen Business Insider (jetzt Insider genannt) für 442 Millionen US-Dollar. In diesem Sommer gab der Springer-Verlag bekannt, daß er Politico, für das auch der Autor des Beitrags Ben Smith, der Reichelt den Kopf kostete, für – angeblich – eine Milliarde US-Dollar gekauft habe. Der genaue Kaufpreis wurde nicht genannt. Axel Springer strebt nach eigenen Angaben damit an,

„der führende digitale Verlag in der demokratischen Welt zu werden“.

Nach der Ankündigung der Akquisition hatte das Handelsblatt bereits Ende August berichtet, daß es sich hierbei um die größte Investition des Springer-Konzerns in der Firmengeschichte handelt. Springer teilte am heutigen Dienstag mit:

„Die Transaktion wurde nach Erhalt aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen und gemäß den Bedingungen der bereits am 26. August 2021 angekündigten Vereinbarung erfolgreich abgeschlossen.“

Politico wurde 2007 gegründet und veröffentlicht Politiknachrichten aus aller Welt.

Ob, diese Expansion ins Digitale mit der Entlassung vom Chefredakteur der Bild-Zeitung in Verbindung steht, ist derzeit noch unbekannt, aber die Tatsache, daß

  • das Eine nur einen Tag dem Anderen folgt
  • der „Enthüllungsjournalist“, der die Geschichte um Reichelt recherchierte, zuvor bei Politico und dann bei der New York Times beschäftigt war,
  • der Maßstab, an dem Reichelt gemessen wurde und dann zu Fall gebracht wurde, den Maßstäben entspricht, die in US-Konzernen gelten,
  • Politico von „philanthropischen“ Investoren aus der US-Big-Tech-Szene gefördert wurde / wird
  • Politico den Aufstieg von Obama kräftig förderte und eine eindeutig linke Agenda vertritt

läßt vermuten, daß beides mit beidem doch zusammenhängt. Immerhin ist Reichelt laut dem Inhaber von Springer doch der „letzte antikommunistische Journalist“. Das jedenfalls geht aus einem Beitrag der New York Times hervor, der gemäß Döpfner schrieb, dass

„wir bei den Ermittlungen besonders vorsichtig sein müssen, denn Herr Reichelt ist wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Autoritätsstaat rebelliert“,

so eine Kopie der Nachricht, die der Journalist der NewYork Times erhalten hatte. Dabei ist Herrn Döpfner offenbar klar, daß Herr Reichelt

„mächtige Feinde“

habe. Diese, seine Feinde haben sich offenbar inzwischen durchgesetzt.

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Wenn karrierebewusste weibliche Nachwuchs-Journalisten wirklich „alles“ geben

Doch wenn das Strafrecht nicht genügt, dann gibt es noch die Moral, an der Reichelts Verhalten gemessen werden könnte. Im wurde vorgeworfen, daß er vor ca. 5 Jahren als hochrangiger Redakteur der mächtigen deutschen Boulevardzeitung Bild versuchte, mit einer Frau, die eine junge Angestellte bei der Zeitung war, Schluss zu machen. Damals war reichelt 36. Sie war 25, also bereits eine Erwachsene.

„Wenn sie herausfinden, dass ich eine Affäre mit einer Auszubildenden habe, verliere ich meinen Job“,

soll ihr der Redakteur Julian Reichelt im November 2016 mitgeteilt haben. Das ergeben spätere Ermittlern einer von Bild beauftragten Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei. Der Reichelt-Jäger Ben Smith gibt in seinem Beitrag in der New York Times an, eine Kopie dieser Untersuchung erhalten zu haben und zitiert daraus wie folgt:

Kurz bevor der Redakteur diese Worte sprach, hatte eine andere Frau der Zeitung eine Anzeige wegen sexueller Belästigung gegen den Bild-Herausgeber eingereicht. Aber die Beziehung von Herrn Reichelt zu der Nachwuchsmitarbeiterin blieb bestehen, sagte sie aus, und sie wurde 2017 auf einen Top-Job in „Newsroom“ befördert.

Doch dieses durch Reichelt geförderte Nachwuchstalent fühlte „sich nicht bereit“ für diese hochkarätige Tätigkeit. Im Gegensatz zu ihrem Job fühlte sie sich aber „bereit“ sich mit Reichelt weiterhin in Hotelzimmern in der Nähe der Axel Springer-Zentrale in Berlin, und beschwert sich.

„So läuft das bei der Bild immer“, sagte sie den Ermittlern. „Wer beim Chef schläft, bekommt einen besseren Job.“

Diese Darstellung geht auf ein Interview zurück, das im Frühjahr von der von Axel Springer beauftragten Anwaltskanzlei Freshfilds für ein schnell abgeschlossenes Ermittlungsverfahren geführt wurde, das Herrn Reichelt freigab. Eine Sprecherin von Axel Springer und Herrn Reichelt, Deirdre Latour, sagte, die Zeugenaussage der Frau enthalte „einige ungenaue Fakten“, lehnte es jedoch ab, zu spezifizieren, welche.

Herr Reichelt verlor nicht, wie er befürchtet, seinen Job, als seine Beziehung zu der Frau sowie sein Verhalten gegenüber anderen Frauen bei Bild öffentlich wurden. Stattdessen nahm Herr Reichelt, der den Missbrauch seiner Befugnisse leugnete, einen kurzen Urlaub und wurde dann als vielleicht mächtigster Zeitungsredakteur in Europa wieder eingestellt, nachdem das Unternehmen festgestellt hatte, dass seine Handlungen keine Entlassung rechtfertigten.

Die Frau sagte auch aus, dass sie sich bei Herrn Reichelt beschwerte, der eine Sonderzahlung von 5.000 Euro genehmigte und ihr sagte, dass sie niemandem davon erzählen sollte, als die Ausgaben für die Stelle, an die sie vermittelt worden war, ihr Gehalt überstiegen.

Auch die Compliance-Abteilung von Axel Springer erhielt in diesem Jahr eine Beschwerde, dass Herr Reichelt eine gefälschte Scheidungsurkunde vorgelegt habe, aus der hervorgeht, dass er von einer Frau geschieden wurde, die bei Axel Springer unter Vertrag stand und mit der er eine Beziehung unterhielt. Eine Kopie der gefälschten Scheidungsurkunde wurde mir zur Verfügung gestellt.

Der vollständige Bericht der Anwälte, die Axel Springer untersuchten, war mir nicht zugänglich und das Unternehmen lehnte es ab, ihn zur Verfügung zu stellen. Herr Döpfner sagte in der per E-Mail gesendeten Erklärung:

„Die Kultur bei Bild entsprach nicht unseren Standards und spiegelt nicht die allgemeine Unternehmenskultur wider. Zu sagen, dass dies der Fall ist, zeichnet ein falsches Bild von Axel Springer.“

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Deckt Straßen-Journalismus Straßen-Verhalten?

Bereits zum Jahreswechsel wurde Reichelt mit diversen Vorwürfen konfrontiert. Der Spiegel beschrieb die Vorwürfe wie folgt:

Volontärinnen und Praktikantinnen soll der Chefredakteur schon mal über Instagram zum Abendessen eingeladen haben. Junge Mitarbeiterinnen wurden mitunter rasch befördert. Ähnlich rasant gestaltete sich bisweilen ihr Absturz. »Vögeln, fördern, feuern«, heißt das intern derb, mit Sprache sind »Bild«-Leute auch bei der Beschreibung des eigenen Ladens nicht zimperlich.

Dies bewertete der Verlag wiederum:

Im Kern der Untersuchung standen die Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen sowie Drogenkonsum am Arbeitsplatz. Entgegen der in einigen Medien kolportierten Darstellung gab es keine Vorwürfe und auch im Untersuchungsverfahren keine Anhaltspunkte für sexuelle Belästigung oder Nötigung. Julian Reichelt hat die Vermischung von beruflichen und privaten Beziehungen eingeräumt, die oben genannten Vorwürfe jedoch bestritten und dies auch eidesstattlich versichert.

Und der Vorstand kam zu einem eindeutigen Ergebnis:

Der Vorstand ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht gerechtfertigt wäre, Julian Reichelt aufgrund der in der Untersuchung festgestellten Fehler in der Amts- und Personalführung – die nicht strafrechtlicher Natur sind – von seinem Posten als Chefredakteur abzuberufen. 

Mit anderen Worten: Wieso soll es bei einer Boulevard-Zeitung nicht ebenso rau zugehen dürfen, wie auf der Straße selbst, über die man ja berichtet? Doch inzwischen ist der Investor KKR bei dem Verlag eingestiegen

2019 kaufte die amerikanische Private-Equity-Gesellschaft KKR mehr als 40 Prozent des Unternehmens und nahm es privat, eine Bestätigung der Strategie von Herrn Döpfner. 2020 kaufte Axel Springer das Newsletter-Unternehmen Morning Brew – und nahm Politico ins Visier.

Doch damit stand offenbar auch der Einzug der „Moral“ der Amerikaner auf dem Programm: Es wurde folglich hervorgehoben, daß die Bild-Arbeitsplatzkultur in den Vereinigten Staaten nicht repliziert werde.

„Wir werden in unseren Organisationen weltweit kein Verhalten tolerieren, das nicht unseren sehr klaren Compliance-Richtlinien entspricht. Wir streben danach, das beste digitale Medienunternehmen in der demokratischen Welt mit den höchsten ethischen Standards und einer integrativen, offenen Kultur zu sein“, sagte er.

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Kalvinistische Pseudomoral als Waffe

Die Beteiligung von KKR beim deutschen Mediengiganten Axel Springer war das Ergebnis des spektakulären Angriffs der US-Beteiligungsfirma KKR auf die deutsche Medienlandschaft. Die US-Amerikaner halten inzwischen mehr als 35 Prozent der Anteile. Es gelang ihnen den Co-Leiter des europäischen Private-Equity-Geschäfts von KKR, Philipp Freise, im Aufsichtsrat von Springer zu platzieren.

Kurz vor der Verabschiedung von Reichelt führte das Manager-Magazin mit Philipp Freise und  Henry McVey, der aus New York die Investitionen von KKR verantwortet, ein Interview Ofenbar verfolgen beide aggressiven Expansionspläne in Deutschland. Es liegt nahe anzunehmen, daß Reichelt diesen Plänen im Weg stand. Und so stellte der „Enthüllungsjournalist“ Ben Smith fest (wobei er durch seine Formulierungen, wie „rechtsextremistische AfD“ und „Neigung zu Donald Trump“:

Die Bild-Politik ist jetzt Mitte-rechts, aber unter Herrn Reichelt, einem ehemaligen Kriegsberichterstatter, scharfkantig geworden. Die Boulevardzeitung begrüßte zunächst syrische Flüchtlinge, wandte sich dann bitter der Einwanderungskritik zu (obwohl sie auch der rechtsextremen AfD feindlich gegenübersteht). Ein Washington-Korrespondent der Bild beklagte sich in internen Slack-Nachrichten, die später durchgesickert waren, über eine Neigung zu Donald Trump in der Berichterstattung über die US-Präsidentschaftsdebatten 2020. Das Papier hat auch die Covid-Beschränkungen der deutschen Regierung und ihren wichtigsten Experten für öffentliche Gesundheit angegriffen.

Und natürlich darf auch die Frase der „Weißen Männer“ nicht fehlen:

Die größte Wirkung von Herrn Döpfner bestand darin, das Unternehmen online zu stellen. Im Jahr 2012 entsandte er Mitglieder des überwiegend männlichen Führungsteams ins Silicon Valley, wo sie zusammen wohnten, eine Studie über die neue Medienwirtschaft erstellten und ein albernes Video produzierten, in dem sie sich Kingsize-Betten teilen. Ziel war es, Axel Springer zu einem globalen Giganten zu machen, der das Rätsel lösen kann, wie man vom digitalen Journalismus profitieren kann.

Und da war dann noch die Personalie Reichelt selbst:

Doch wie die Berichte über die Bild-Untersuchung vermuten lassen, steckt die Arbeitsplatzkultur des Unternehmens möglicherweise in einer Zeitschleife fest. Und als Axel Springer diesen Sommer auf seinem Kaufrausch über den Atlantik zog, sorgte der aggressive und – ein wichtiger amerikanischer Manager sagte – „hinterlistige“ Geschäftsstil des Unternehmens für Reibungsverluste.

KKR ist offenbar mindestens offen dafür, ganz andere Maßstäbe anzuwenden, als das deutsche Strafrecht:

KKR liebäugelt offenbar perspektivisch damit, einzelne Sparten von Axel Springer an die Börse zu bringen. Dazu könnte auch der Firmenzweig News Media gehören. Unruhestifter wie Julian Reichelt kann der US-Investor dabei kaum gebrauchen.

Aber wie aus den USA gewohnt, gilt dieser Maßstab offenbar nur bei Männern! Davon, daß Frauen sich über „Beziehungen“ Vorteile in ihrer Kariere verschaffen, wird an keiner Stelle berichtet, was zeigt: Für Frauen, die mit Chefredakteuren ins Bett steigen, und nicht „nein“ sagen, gilt dieser Maßstab offenbar nicht.

Wie aus einem Video-Beitrag des Springer-Chefs Döpfner hervorgeht, unterwirft sich dieser kritiklos diesen US-Maßstäben und lässt Reichelt fallen.

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Der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Autoritätsstaat rebelliert will sich wehren:

Am 18.10.2021 wurde auf Telegramm ein „Julian Reichelt Original“-Kanal ins Leben gerufen. Ob dieser authentisch ist, oder nicht, ist noch unklar. Theoretisch könnte es sich auch um einen Fake-Kanal dubioser „Spaßvögel“ mit linksradikalem Hintergrund, wie z.B. Böhmermann, dem „Zentrum für politische Schönheit“, oder aus dem Umfeld der „Partei“ handeln. Dem Kanal gemäß wurde Reichelt von seinen „mächtigen Feinden“ intensiv gejagt:

„Seit gestern bekomme ich unzählige Interviewanfragen. Viele von den Medien die meinen Rauswurf über Jahre provoziert und aktiv erzwungen haben. Die Schamlosigkeit und Dreistigkeit die mir vorgeworfen wird, leben diese Redaktionen wohl doch selbst aus.“

Gemäß der Beiträge aus diesem Kanal will Reichelt aber nicht aufgeben und gibt sich kämpferisch und kündigt Enthüllungen an.

„Ich muss jetzt erstmal mit meinem Rechtsanwalt die Freistellung beim Axel Springer Verlag und meine damit verbundenen Rechte und Pflichten klären. Wenn das geklärt ist, möchte Ich diesen Kanal gerne nutzen, um euch über die Medienkultur in Deutschland aufzuklären. Ich kann euch jetzt schon versprechen, dass es da einiges zu erzählen gibt.“

Die „Bild“-Zeitung sieht Reichelt offenbar nicht als Treiber der Agitation gegen ihn

„Auch wenn hier nun einige die Bild jetzt kritisch sehen (oder auch schon immer kritisch gesehen haben), werde ich dieses Medium nicht boykottieren. Schon lange vor meiner Zeit als Chefredakteur habe ich dort unter den Kollegen viele echte Freunde gewonnen. Freunde die dort auch weiterhin einen super Job machen werden und sich von nichts und niemanden etwas einreden lassen. Ich hege also keinen Groll gegen die Bild. Vom Axel Springer Verlag, der sich nicht zum ersten Mal von äußeren Faktoren beeinflussen lassen hat, kann ich selbiges leider nicht behaupten.“

Nachtrag: Einige Zeit nach diesem Abstatz wurde bekannt

„Julian Reichelt’ s Telegram-Kanal war ein Fake“

Wir lassen den letzten Absatz dennoch stehen, da wir bereits in der ersten Zeile des Absatzes auf diese Möglichkeit hingewiesen hatten.