LONDON – Der für seinen Mut gefeierte Buchautor Salman Rushdie verurteilte bei Preisverleihung Bestrebungen, historische Bücher zu bereinigen, und prangerte den Druck auf Bibliotheken und Schulen an.
In diesem Zusammenhang ging er auf Bibliotheken und Schulen in den USA ein, wo er derzeit lebt. Dort wüten ideologiegetriebene Gruppierungen, die Bücher, die ihren privaten Vorstellungen nicht entsprechen, verbannen wollten.
„Das ist ziemlich bemerkenswert alarmierend und wir müssen uns dem sehr bewusst sein und sehr vehement dagegen ankämpfen“,
betont Rushdie.
Rushdie sprach sich dagegen aus, historische Bücher von Begriffen zu bereinigen, nur weil dies eine kleine Gruppe fordert. In den USA sei dies derzeit beim Kinderbuchautor Roald Dahl und dem James-Bond-Autoren Ian Fleming der FAll.
„Die Idee, James Bond politisch korrekt machen zu wollen, ist beinahe skurril“,
betonte er. Für Rushdie sind Bücher Botschafter aus der Zeit und deswegen müsse man zuzulassen,
„dass Bücher aus ihrer Zeit zu uns kommen und ihrer Zeit entstammen“.
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Unter permanenter Lebensgefahr
Neun Monate sind inzwischen vergangen, seit der renommierte Autor Salman Rushdie während eines Vortrags über Meinungsfreiheit auf der Bühne von einer Person muslimischen Glaubens brutal erstochen wurde.
Jetzt tritt Rushdie erneut aus dem Schatten hervor und tritt in die Öffentlichkeit, indem er eine seltene und wirkungsvolle Videobotschaft an die British Book Awards überbringt, bei denen ihm am Montagabend der Preis „Freedom to Publish“ verliehen wurde.
Nachdem Rushdie ein von unerbittlichen Morddrohungen geplagtes Leben geführt hat, spricht er eine eindringliche Warnung aus und führt aus, daß sich die von ihm so geschätzte Meinungsfreiheit in der westlichen Welt am Rande einer großen Gefahr befindet.
Als einer der berühmtesten Literaten unserer Zeit wirft Rushdies persönlicher Leidensweg jedenfalls ein starkes Licht auf die immensen Herausforderungen, vor denen diejenigen stehen, die es wagen, den Islam in Frage zu stellen und ihm mit der Flammen des kritischen Denkens zu begegnen.
Der erschütternde Dschihad-Angriff gegen ihn ist eine erschreckende Erinnerung daran.
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Kontroverse
Salman Rushdie, geboren 1947 in Britisch-Indien, ist ein gefeierter Autor, der 19 Bücher geschrieben hat. Während ihm sein Roman „Midnight’s Children“ den prestigeträchtigen Booker Prize einbrachte, rückte ihn sein vierter Roman „The Satanic Verses“ in den Mittelpunkt einer weltweiten Kontroverse. Der Inhalt des Buches, der von der muslimischen Welt als blasphemisch bewertet wird, führte dazu, dass Ayatollah Khomeini 1989 eine Fatwa herausgab, in der er Rushdies Tod und die Ermordung der an der Veröffentlichung beteiligten Personen forderte.
Gewalt und Zensur
Die Veröffentlichung der „Satanischen Verse“ löste weltweit eine Welle heftiger Reaktionen aus. Verleger und Buchhandlungen waren Bombendrohungen und Angriffen ausgesetzt, während Übersetzer und Verleger gezielt angegriffen und sogar getötet wurden. Darüber hinaus wurde das Buch in mehreren Ländern verboten, darunter Indien, Bangladesch, Sudan, Südafrika und anderen.
Die Reaktion auf Rushdies Arbeit machte jedoch die alarmierende Realität deutlich, wie wahrgenommene Verstöße gegen die religiöse Orthodoxie zu Gewalt und Mord führen können und wie die Meinungsfreiheit angesichts solcher Bedrohungen zum Schweigen gebracht wird.
Orgie der Gewalt
Der schockierende Angriff auf Rushdie durch Hadi Matar, einen jungen muslimischen Terroristen, wurde von vielen Muslimen und Führern islamischer Nationen mit Jubel und Lob aufgenommen. Iranische Staatsmedien und extremistische Gruppen feierten den Angreifer als Helden und Verfechter des Islam. Die Reaktion muslimischer Organisationen, die finanzielle Belohnungen für Rushdies Ermordung anbieten, unterstreicht noch einmal das gefährliche Klima, das durch extremistische Ideologien geschaffen wird. Diese Orgie der Gewalt im Namen der Verteidigung religiöser Gefühle untergräbt die Werte der Toleranz und der freien Meinungsäußerung, die das Fundament demokratischer Gesellschaften bilden.
Schweigen und Unterwerfung
Die weltweite Reaktion auf Rushdies Tortur brachte eine entmutigende Realität ans Licht: das Schweigen und die mangelnde Unterstützung von Verlegern, Politikern und Diplomaten, die es versäumten, sich gegen die Drohungen und die Gewalt auszusprechen.
Die Angst vor Gegenreaktionen oder Vorwürfen der Islamophobie hat dazu geführt, dass der kritische Diskurs unterdrückt und das Recht auf freie Meinungsäußerung ausgehöhlt wird. Die Rot-Grüne Kollaboration, also das strategische Bündnis zwischen der Linken und religiösen Rassisten, die sich auf den Koran berufen, hat die Angelegenheit noch komplizierter gemacht, da beide Gruppen darauf abzielen, abweichende Meinungen zu unterdrücken und ihre ideologischen Ziele voranzutreiben.
Die anhaltende Bedrohung
Der Angriff auf Rushdie und die anschließende Reaktion islamischer Organisationen und Regierungen werfen jedoch ein Schlaglicht auf ein wichtigeres Problem: die konzertierte Anstrengung, als islamkritisch erachtete Äußerungen zu kriminalisieren.
Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) strebt mit Unterstützung einflussreicher Länder und der Vereinten Nationen die Einführung globaler Blasphemiegesetze an, die jegliche Kritik an der islamischen Religion zum Schweigen bringen sollen.
Die Einführung von Begriffen wie „Islamophobie“ und „Hassrede“ in rechtliche Rahmenbedingungen stellt eine erhebliche Bedrohung für die Meinungsfreiheit dar. Es dient als Instrument zur Unterdrückung des offenen Dialogs und der Kritik.
Salman Rushdies erschütternde Erfahrung ist eine deutliche Erinnerung daran, dass die Meinungsfreiheit im Westen ernsthaft bedroht ist. Der gewaltsame Angriff auf Rushdie, die Feier seines Angreifers durch extremistische Gruppen und die anhaltenden Bemühungen, Kritik am Islam zum Schweigen zu bringen, verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung zu schützen. Es ist von entscheidender Bedeutung für Verleger und Politiker!