
PORTO – Eine Art WLAN-basierte Radartechnik hat das Potential das Verhalten von Bürgern im öffentlichen Raum zu identifizieren und vorfherzusagen, auch ohne deren Einverständnis, bzw. Kenntnis.
.
.
Den Autoren einer neuen Studie zufolge könnte drahtlose Strahlung dazu verwendet werden, Menschen ohne deren Wissen oder Einwilligung zu überwachen, selbst wenn diese kein „intelligentes“ Gerät tragen oder kein Mobiltelefon in der Hand halten .
.
Welchen Stand der Technik gibt es bereits?
Eine ähnliche Technologie gibt es bereits auf dem Markt des so genannten „Human Activity Recognition“ (HAR). Bei „Human Activity Recognition“ handelt es sich um die Identifizierung und Klassifizierung statischer und dynamischer menschlicher Aktivitäten, die z.B. in Bereichen wie
- Gesundheitswesen,
- Unterhaltung,
- Sicherheit und
- cyber-physischen Systemen
Anwendung finden können. Die Firma Origin AI hat unter der Bezeichnung „Origin“ seit Anfang 2025 bereits eine Technologie eingeführt, mit deren Hilfe unter Inanspruchnahme von WiFi Aktivitäten von Personen erkannt werden können:
heißt es dort. „Origin AI“ wirbt damit, dass deren Technologie
Auf der Website heißt es dazu:
In einem Interview im Jahr 2022 erläuterte Liu, der treibende Kopf dahinter, die Entwicklung der Technologie mit den Worten:
All das ist unter der Behauptung, Sicherheit zu bieten, also bereits seit einem Monat auf dem Markt erhältlich.
.
Was ist nun neu?
Diese traditionellen „HAR-Ansätze“ basieren aber auf tragbaren Sensoren, visuellen Systemen oder Umgebungssensoren, die alle mit inhärenten Einschränkungen wie Datenschutzbedenken oder eingeschränkten Sensorbedingungen verbunden sind.
Einen Schritt weiter gehen nun Forscher der Fakultät der Ingenieurwissenschaften am Institut für System- und Computertechnik, Technologie und Wissenschaft Universität Porto in Portugal. Diese veröffentlichten am 24. Januar auf der Open-Access-Forschungswebsite der Cornell University, arXiv nun einen Bericht, wie man noch einen Schritt weiter gehen kann.
Mit ihren Ideen sei nun
Das bedeutet also, daß man verschiedene WiFi-Quellen benutzt, um deren Wirken untereinander in Bezug auf ein Objekt dann zu nutzen.
.
Wie funktioniert das?
Genau genommen umfasst der Entwurf der Wissenschaftler aus Porto eine dünne programmierbare Oberfläche, die Reconfigurable Intelligent Surface (RIS) genannt wird. Diese sendet ihre Daten an Computer und auf diesen Computern läuft eine – man ahnt es schon – so bezeichnete „Künstliche Intelligenz“ (KI), die diese Daten dann auswertet.
Welches Potential steckt in dieser Entwicklung?
Im Kern handelt es sich bei dieser Technik um die Wirkung von Radar. Die Forscher können dann die Art und Weise der WiFi-Signale anpassen, was wiederum die Reflexion durch die Oberfläche ändern wird. Auf diese Weise könnte es möglich werden, die Fähigkeit verbessern, subtile menschliche Bewegungen zu erkennen.
Derartig arbeitende RIS-Panels können dann auch strategisch platziert werden, um so die Reflexion und Lenkung des drahtlosen Signals zu optimieren. Sie können in jedes Objekt integriert werden. Außer Haus können sie z.B. in Lichtmasten eingebaut werden. In einem Haus können sie in beliebige Objekte integriert werden, an Wänden, Decken oder in Möbeln beispielsweise.
Im Außenbereich und in städtischen Gebieten können sie in so bezeichneten „Gefährlichen Orten“ zum Einsatz kommen um den Kriminalitätsdruck zu mindern.
Sie könnten theoretisch aber auch in Büros, Flughäfen, Einkaufszentren, installiert werden.
Am Ende sind diese RIS-Panels in der Lage eine so genannte „intelligente“ Überwachung einer Stadt zu ermöglichen, indem aus den Bewegungen von Fußgängern und Fahrzeugen geschlossen werden soll, ob sich dort aktuell bereits Kriminalität ereignet oder in Zukunft Kriminalität ereignen wird.
Ein Ausblick
RIS wurde noch nicht in die aktuellen Mobilfunknetze integriert, ist aber laut W. Scott McCollough, dem Chefprozessanwalt für die EMR- und Wireless-Fälle von CHD, für 6G in der Entwicklung.
„ Zukünftige 6G-Netzwerke werden über eine integrierte RIS-Funktionalität verfügen“, sagte er, „und es würde mich nicht überraschen, wenn sie RIS in zukünftigen 5G-Updates nicht implementieren.“
Befürworter der RIS-Technik heben den angeblichen Nutzen hervor, dass es bei der Automatisierung und Überwachung von Patienten im Gesundheitswesen helfen soll:
„Aber mehrere Berichte der Industrie und der Regierung zu 6G sagen unverblümt, dass sie diese Fähigkeiten zur Überwachung nutzen wollen “,