Die unbewiesene Behauptung, die Covid-Impfstoffe hätten 20 Millionen Leben gerettet, lässt sich leicht widerlegen

Quelle: By Lawrence Purce - https://www.flickr.com/photos/188245018@N06/49840021712/in/dateposted/, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=89645355

LONDON – Die gerne verbreitete These, dass durch die mRNA-Wirkstoffe pro Jahr 10 Millionen Leben „gerettet“ wurden, hält einer einfachen mathematischen Analyse nicht Stand.

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Die selbsternannten „Qualitätsmedien“, wie z.B. die SWR, die FAZ sogar das Ärzteblatt verbreiteten Behauptungen, wie

„Corona-Impfungen verhinderten in zwei Jahren weltweit 20 Millionen Tote“.

Die WHO  wiederum verbreitet, daß alleine in Europa mit seinen ca. 740 Millionen Einwohnern („Europa“ ist mehr als die EU) in vier Jahren 1,4 Millionen Personen gerettet worden wären.

Aber da stutzt der Leser schon. Wieso sollen weltweit von 7 Milliarden Einwohnern auf dem Planeten in zwei Jahren 20 Millionen gerettet worden sein, wenn in Europa, also bei 10% der Einwohner des Planeten nicht etwa 2 Millionen „gerettet “ wurden, sondern „nur“ 1,4 Millionen und das auch noch in 4 Jahren und nicht in 2 Jahren, wie zuvor ermittelt!?

Der bayerische Ministerpräsident prahlt, daß davon 120.000 durch ihn gerettet wurden.

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Die große „Geretteten“-Lüge

Weltweit sterben jedes Jahr etwa 60 Millionen Menschen.

Die Zahl von angeblich 20 Millionen geretteten Menschenleben durch „Impfungen“ in zwei Jahren stammt von einer Gruppe von Akademikern des Imperial College und wurde im September 2022 unter dem Titel

„Global impact of the first year of COVID-19 vaccination: a mathematical modelling study“ 

in „The Lancet“ veröffentlicht. Der Zusammenfassung ist zu entnehmen:

Basierend auf offiziell gemeldeten COVID-19-Todesfällen schätzten wir, dass durch Impfungen zwischen dem 8. Dezember 2020 und dem 8. Dezember 2021 in 185 Ländern und Gebieten 14,4 Millionen (95 % Glaubwürdigkeitsintervall [Crl] 13,7–15,9) Todesfälle durch COVID-19 verhindert wurden. Diese Schätzung stieg auf 19,8 Millionen (95 % Crl 19,1–20,4) Todesfälle durch COVID-19, wenn wir die Übersterblichkeit als Schätzung des wahren Ausmaßes der Pandemie verwendeten, was einer globalen Verringerung der Gesamtzahl der Todesfälle (19,8 Millionen von 31,4 Millionen) während des ersten Jahres der COVID-19-Impfung um 63 % entspricht. In den Ländern mit COVAX Advance Market Commitment schätzten wir, dass 41 % der Übersterblichkeit (7,4 Millionen [95 % Crl 6,8–7,7] von 17,9 Millionen Todesfällen) vermieden wurden. In Ländern mit niedrigem Einkommen schätzten wir, dass weitere 45 % (95 % CrI 42–49) der Todesfälle hätten verhindert werden können, wenn jedes Land das von COVAX gesetzte Ziel einer Durchimpfungsabdeckung von 20 % erreicht hätte, und dass weitere 111 % (105–118) der Todesfälle hätten verhindert werden können, wenn jedes Land das von der WHO gesetzte Ziel von 40 % bis Ende 2021 erreicht hätte.

Darin wird behauptet, daß die mRNA-Wirkstoffe in den 12 Monaten seit dem 8. Dezember 2020,also seit dem Tag, an dem in Großbritannien der erste Covid-Impfstoff einem Bürger in den Arm injiziert wurde, 19,8 Millionen Leben gerettet haben soll.

Diese Zahl machte in Zeitungen und in Parlamenten der ganzen Welt Karriere und wird bis heute wird bis heute nachgeplappert. DAs ändert aber nichts daran, daß sie falsch ist. Es handelt sich um Fake-News!

Our World in Data kann man jedenfalls Abbildung 1 entnehmen, daß während der Covid-Zeit von 2019 bis 2021, die Sterbezahlen steigen. Komisch: Covid wurde offiziell zwar erst in den letzten Tagen des Jahres 2019 entdeckt, aber egal. Wäre Covid nicht gewesen, hätte sich diese Sterbelinie wohl linear weiterentwickelt und hätte auch für das Jahr 2021 etwa 60 Millionen Tote für die Welt angezeigt.

Glaubt man also „The Lancet“, dann müßte es zu den üblichen 60 Millionen Toten pro Jahr zusätzliche weitere 10 Millionen Todesfälle geben haben, also zu denen noch zusätzlich dazu, die in OurWorld in Data aufgeführt sind. Der Ausschlag hätte also noch heftiger sein müssen, als er tatsächlich eingezeichnet ist.

Abbildung 1

Aufschlüsselung:

Diese Zahlen beziehen sich auf die gesamte Weltbevölkerung. Aber was ergibt sich, wenn man die Statistik weiter ausdifferenziert? In welchen Teilen der Welt wurden denn diese angerblichen 19,8 Millionen Leben durch die mRNA-Wirkstoffe gerettet? Abbildung 2 gibt dazu Hinweise.

Wo  sterben die Menschen?

Aus untiger Abbildung geht hervor, das 55 % der weltweiten Todesfälle in Asien und fast 20 % in Afrika sterben. Das bedeutet aber auch, dass sich dann die meisten „geretteten Leben“ auf diesen beiden Kontinenten zugetragen haben müssten.

Abbildung 2

Wo  wurde „geimpft“?

Damit man das „Vergnügen“ hatte, durch die „Impfung“ das Leben gerettet zu bekommen, musste man natürlich mindestens einmal „geimpft“ worden sein.

Wann wurde „geimpft“?

Nachdem die „Geretteten“ Ihren mRNA-Wirkstoff erhalten haben, mussten Sie warten, bis er wirkte. Das ist aber – nach offiziellen Angaben – erst der Fall, wenn sich „der Schutz vollständig aufgebaut hat“, Damit bleiben also die „Geretteten“, die bis zum 8. Dezember 2021, „geimpft“ wurden.

Der Impfstatus der Weltbevölkerung vor dem 8.11.2021

Bis zum 8. November 2021 hatten weltweit aber nur 51,2 % der erwachsenen Weltbevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten.

Abbildung 3

Das bedeutet, dass die 19,8 Millionen geretteten Leben von Imperial nur auf die 51,2 % der Geimpften zurückzuführen sein können.

Doch während am Ende des kritischen Zeitraums lediglich 51,2 % geimpft waren, stellt sich natürlich die ebenso wichtige Frage, wie viele Menschen im weiteren Jahresverlauf geimpft wurden.

Wann wurde tatsächlich „geimpft“?

Wie man sich erinnern kann, war in der ee4rsten Jahreshälfte 2021 zu wenig „Impfstoff“ vorhanden und nur ausgewählte Kreise bekamen ihn.

Wenn man daher den Zeitraum vor dem 8.11. in zwei Teile teilt, ist das der Teil vor dem 8. Juni und nach dem 8. Juni.

Da sich der Schutz ja angeblich einen Monat lang erst aufbaut, hätte eine Person bis zum 8. Mai 2021 geimpft werden müssen, um bis 8. Juni „gerettet“ zu werden.

Bis zu diesem Datum (wie Sie in Abbildung 3 sehen können) hatten jedoch nur 16,4 % der Weltbevölkerung ihre erste Impfdosis erhalten.

Im Umkehrschluss bedeutet das, daß fast alle „durch den mRNA-Wirkstoff „Geretteten“ in der zweiten Jahreshälfte „gerettet“ wurden.

Nun hat OurWorld in Data für Ende 2021 70 Millionen Tote angegeben, also grob gemittelt 35 Millionen in der zweiten Jahreshälfte. Da in der ersten Jahreshälfte nur 16,4% der „Geretteten“ gerettet werden konnten, mußten die restlichen 83,6% ja in der zweiten Jahreshälfte „gerettet worden sein. 83,6% von 10 Millionen sind das eben mal 8,36 Millionen.

Anstatt dass also in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 35 Millionen Menschen ihr Leben verloren gegangen wären, wären es ohne mRNA-Wirkstoffe ca. 45 Millionen gewesen, die weltweit hätten sterben müssen! Absurd!!!

Hinzu kommt: Tatsächlich brauchte man zwei, oder waren es drei oder vielleicht vier, um vollständig geschützt zu sein. Vielleicht fünf? Oder sogar sechs? Ab wie viel Dosen war man eigentlich „gerettet“?

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Es hatte aber gar nicht jeder Covid!

Die bisherige Berechnung hatte noch nicht berücksichtigt, dass eigentlich nur ganz wenige Leute das Covid-Virus im Jahr 2021 überhaut hatten!

Abbildung 4 stellt die „geretteten“ Leben in den Kontext der amtlichen „Covid“-Todesfälle. Auch hier können Sie Imperial glauben, wenn Sie möchten, aber dazu müssen Sie akzeptieren, dass statt der 5,32 Millionen Leben, die bis zum 8. Dezember 2021 durch Covid verloren gingen, wie die OWID-Daten zeigen, über 25 Millionen Leben verloren gegangen wären. Oder, um es einfach auszudrücken: 80 % aller prognostizierten Covid-Todesfälle hätten im Jahr 2021 gerettet werden müssen, obwohl bis zum Enddatum nur 50 % der Bevölkerung geimpft waren und bis zur Jahresmitte nur 16 % auch nur eine Dosis erhalten hatten.

Abbildung 4

Imperial scheint jegliche Vorteile einer natürlichen Immunität und eines robusten Immunsystems zu ignorieren, das in 99,8 % der „Fälle“ das Virus mit oder ohne Hilfe eines mRNA-Wirkstoffs besiegte.

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Und die Covid-Toten unter den Ungeimpften?

Zum Schluss wollen wir uns noch ansehen, wie hoch der Anteil der Covid-Todesfälle in Großbritannien auf die Ungeimpften war. Es liegt nahe anzunehmen, dass die Ergebnisse in Großbritannien auch anderswo reproduziert worden wären, aber wir haben diese Daten nur für Großbritannien. Glücklicherweise sind die wöchentlichen Impfüberwachungsberichte des UKHSA voll von nützlichen Daten.

Nehmen wir den Bericht für Woche 13 des Jahres 2022. Von den 2.368 Todesfällen in dem von der Analyse abgedeckten vierwöchigen Zeitraum waren 91 % geimpfte Personen. Zufälligerweise hatten zu diesem Zeitpunkt etwa 91 % der erwachsenen Bevölkerung Großbritanniens ihre Impfung abgeschlossen. Der Anteil der Todesfälle unter den Ungeimpften war der gleiche wie der Anteil der Ungeimpften an der Bevölkerung.

Abbildung 5

Wenn wir uns die „realen“ Daten ansehen, ist es schwer zu erkennen, dass die Impfungen überhaupt einen Unterschied gemacht haben. Die Vorstellung, dass die Gesamtzahl der Todesfälle weltweit ohne die Impfungen um ein Drittel höher gewesen wäre, ist lächerlich.